Schwarze Katze Veranstaltungen |
Das wäre schön, wenn die Leute hier auch so viel aufeinander achtgeben... Interview 17.02.04: Chiapas Veranstaltung in Iserlohn Menschenrechtler berichten heute IKZ, 19.02.04 Armut und Unterdrückung WR Halver, 21.12.03 Vortrag über die Freiheitsbewegung der Indios in Mexiko WR Halver, 08.12.03 Vortragsabend im Kulturbahnhof Ankündigungstext von Venceremos Heute Vortrag im Bahnhof WR Halver, 18.12.03 Chiapas Veranstaltung in Lüdenscheid AZL, 03.01.04 |
Schwarze Katze: Am 18.12.2003 fand eine Veranstaltung von Venceremos Halver und der Schwarzen Katze über den zapatistischen Befreiungskampf statt. Ich spreche jetzt mit einer Teilnehmerin der Veranstaltung. Hallo!
Tine: Hallo!
Schwarze Katze: Du warst ja da. Wie hast du die Veranstaltung empfunden?
Tine: Ich fand's unheimlich spannend, denn es war ein sehr gut gemachter multimedialer Vortrag mit tollen Bildern, Musik und spannenden Erlebnisberichten.
Schwarze Katze: Wie lange hat das ganze gedauert?
Tine: Das Manko - es hat sehr lange gedauert. Um 7 sollte es anfangen, es fing um 8 an, und um 20 vor 12 bin ich dann gegangen, aber ein paar Leute haben sich noch weiter unterhalten.
Schwarze Katze: Wie viele Leute waren da?
Tine: Es war ziemlich gut besucht. Wir waren mehr als 30 Leute, wovon drei selbst in Mexiko gewesen sind. Ich fand es eine sehr beeindruckende Veranstaltung, weil ich viel gesehen habe.
Schwarze Katze: Wie leben denn die Menschen in Chiapas?
Tine: Das Leben dort ist von harter Arbeit und Armut geprägt. Die Leute sind wirklich sehr arm, die leben hauptsächlich in Hütten. Es gibt auch Gemeinden, die etwas mehr Geld haben. Da werden dann Versammlungsräume oder Krankenhäuser, die wirklich sehr klein sind, schon aus Stein gebaut. Es herrscht "Krieg niederer Intensität", so nennt sich das. Militär ist überall präsent.
Schwarze Katze: Was bedeutet "Krieg niederer Intensität"?
Tine: Wenn der Staat dort Straßen baut, geschieht das, damit Militärs und Paramilitärs besser patrouillieren können. Ich weiß von zwei Übergriffen, wo richtig mies ganz viele Leute abgeschlachtet wurden. Einmal sind sie in eine Kirche gestürmt und haben 45 Frauen und Kinder umgebracht. Ein anderes Mal haben sie eine Gemeinde überfallen und haben 5 Männer auch einfach umgebracht. Die Bevölkerung ist dadurch regelrecht traumatisiert. Das wird dann allerdings nicht von den Militärs selbst gemacht, sondern meistens von den Paramilitärs, die allerdings nachweisbar auch mit dem Staat in Verbindung stehen.
Schwarze Katze: Wie wehren sich die Menschen in Chiapas denn dagegen?
Tine: Sie benutzen keine Waffen. Es ist ein Waffenstillstand. Sie organisieren sich sehr gut, es ist ein dichtes soziales Netz dort. Wichtig ist auch, dass sie staatliche Hilfe komplett ablehnen. Das gehört zu ihrem Kampf um Autonomie dazu. Das geht sogar so weit, dass, als sie einmal eine schlechte Ernte hatten, und jemand vom Staat Maissäcke angekarrt hat, sie diese nicht angenommen haben, weil sie das eben nicht wollten. Dann helfen Gemeinden sich untereinander.
Schwarze Katze: Wenn die Gemeinden sich untereinander helfen, ist das doch ein praktiziertes Zeichen der Solidarität?
Tine: Ja, die sind sicher sehr solidarisch.
Schwarze Katze: Wäre das mit der Solidarität auch ein Beispiel für den Kampf hier?
Tine: Ja, das wäre schön, wenn die Leute hier auch so viel aufeinander achtgeben und sich helfen würden und so vieles miteinander besprechen und durchsprechen würden, um dann danach zu handeln.
Schwarze Katze: Apropos alles gemeinsam durchsprechen: Da kommen wir jetzt zum Punkt der Organisation. Wie organisieren sich die Zapatisten?
Tine: Es gibt verschiedene Ämter, die von den Leuten auch als Bürde, als Aufgabe gesehen werden. Da wächst man rein, wenn man irgendwie dafür begabt ist. Dafür werden die Menschen von der Gemeinde gewählt. Das nennen sie "befehlend gehorchen", die Menschen bekommen ein "imperatives Mandat" für ihre Aufgaben, sie führen also nur das aus, was ihnen von der Basis aufgetragen wurde. Dass man die Leute z.B. agrikulturell ausbildet, oder den Kindern schreiben beibringt, oder dass man andere wichtige Posten innehält. Was man sich davon abgucken kann, ist die Solidarisierung untereinander und dass der Zusammenhalt stärker ist als hier bei uns in den Gruppen. Was ich auch noch sagen möchte ist, dass es natürlich vom Staat Mexiko Spaltungsversuche gibt, wodurch dann teilweise Gemeinden wirklich gespalten sind. Zum einen politisch, es gibt aber auch religiöse Spaltungen. Eines ist mir in bleibender Erinnerung geblieben: Einer, der dort war, hat erzählt, dass das erste, was die Leute dort hingesetzt bekommen, ist eine Satellitenschüssel und ein Fernseher.
Schwarze Katze: Könntest du dir vorstellen, auch in Chiapas zu wohnen und wie würde dein Leben aussehen, wenn du da geboren worden wärst bzw. da wohnen würdest?
Tine: Das sind ja zwei verschiedene Sachen. Entweder dahinziehen oder da geboren sein. Wenn ich dort aufgewachsen wäre, wäre ich von klein auf in die Arbeit meiner Familie eingebunden gewesen. Sobald man laufen kann, muss man irgendwas irgendwohin tragen, oder Mais schälen oder Bohnen ernten. Ich würde in einer tollen Natur aufwachsen, in der es noch richtige Dschungeltiere gibt. Ich würde in eine funktionierende Basisdemokratie hineinwachsen, was ich mir jetzt als Deutschbürgerin kaum vorstellen kann, und ich glaube, ich würde auch sonst völlig anders denken.
Schwarze Katze: Die Zapatisten wehren sich ja gegen Unterdrückung und Ausbeutung. Sie sind eine der wenigen Befreiungsbewegungen, die kein klassisch marxistisch-leninistisches Konzept haben. Meine Frage jetzt an dich: Wie können wir hier die Zapatisten unterstützen?
Tine: Geld können sie sehr gut gebrauchen. Und was in dem Vortrag betont wurde: Man sollte nicht einfach irgendwelche Sachen dort ankarren, sondern das wirklich mit denen absprechen, was sie dann brauchen, und nicht irgend etwas bringen, womit sie gar nichts anfangen können. Also, wenn du da Lust drauf hast, kannst du als Menschenrechtsbeobachter dort hinfliegen. Das ist auch sehr wichtig, denn wenn Europäer da sind, ist deren Sicherheit mehr gewährleistet, weil die Europäer da leider wichtiger sind als die indigenen Menschen. Die Europäer haben in der mexikanischen Gesellschaft eine bessere Position. Wegen ihrer Hautfarbe, ihrem Geld und durch den Pass, der ihnen Schutz durch die Botschaft garantiert.
Schwarze Katze: Es gibt ja auch noch die Möglichkeit Kaffee von da zu kaufen, z.B. Cafe Libertad.
Tine: Ja genau, du sagst es. Da gibt es in Hamburg auch einen Laden in Hafennähe, wo man sicherlich noch andere nette Sachen kaufen kann. Den Cafe Libertad hätte ich da gestern auch kaufen können, aber ich war leider abgebrannt.
Schwarze Katze: Das heisst, keine Knete mehr. Aber wer von unseren Hörerinnen oder Hörern noch Knete hat, kann das ja auch im Internet bestellen: www.cafe-libertad.de Würdest du noch mal eine Veranstaltung der Schwarzen Katze oder von Venceremos besuchen?
Tine: Wenn das wieder eine Veranstaltung aus der Klasse wäre, auf jeden Fall. Es hat mir sehr gut gefallen. Ich denke, dann werden auch die anderen Veranstaltungen ganz toll sein. Deswegen würde ich da gerne wieder hingehen, wenn was los ist.
Schwarze Katze: Vielen Dank für das Lob.
Tine: Gerne. Tschüss.
Schwarze Katze: Tschüss.
Münsteraner Menschenrechtsbeobachter berichten über Situation in Chiapas/Mexiko.
Von Juli bis Oktober 2003 bereisten sechs Münsteraner als Menschenrechtsbeobachter die zapatistischen Gebiete im Süden von Mexiko. Das Friedensplenum und die Schwarze Katze haben zwei der Menschenrechtsbeobachter eingeladen um über ihre persönlichen Erlebnisse zu berichten. Die Veranstaltung fängt am Di., 17.02.04 um 19 Uhr im Jugendzentrum Karnacksweg an. Der Eintritt ist frei. Die Referenten erläutern die Hintergründe des Aufstands am 01.01.94, veranschaulichen die politischen und sozialen Folgen mithilfe selbstgemachter Fotos und bieten einen kleinen Einblick in den Alltag und die Organisation der autonomen Gemeinden. Die schwierige Lebenssituation der von Armut und Unterdrückung, aber auch von Widerstand geprägten indigenen Menschen wird anschaulich geschildert. Der mit Fotos bebilderte Vortrag richtet sich vor allem an Einsteiger. |
direkte aktion Sonderausgabe: Wir sind die rebellische Würde |
Menschenrechtler berichten heute
aus der Rubrik "kurz notiert"
IKZ Iserlohn, 17.02.04
Iserlohn. Auf Einladung des Friedensplenums und der Gruppe "die schwarze Katze" berichten heute im Jugendzentrum Menschenrechtsbeobachter über die Situation in Chiapas (Mexiko). Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Von Juli bis Oktober des vergangenen Jahres besuchten sechs Münsteraner als Menschenrechtsbeobachter die zapatistischen Gebiete im Süden Mexikos. Über die persönlichen Erlebnisse, die schwierige Lebenssituation der in Armut und Unterdrückung lebenden Menschen berichten zwei Teilnehmer der Reisegruppe anhand von eigenen Fotos.
Eindrücke einer vierwöchigen Reise durch Chiapas, Mexikos größten Bundesstaat, schilderten Menschenrechtsbeobachter aus Münster. Sie waren auf Einladung der Gruppe Venceremos in den Kulturbahnhof gekommen. Bilder belegten eindruckvoll die Lebenssituation der Landbevölkerung, die in großer Armut lebt. Die Zapatisten, eine Freiheitsbewegung, sieht sich bei dem Kampf für mehr Gerechtigkeit dem Heer und paramilitärischen Gruppen gegenüber, von den Provokationen und Ermordungen verübt wurden, hieß es Donnerstagabend in der Dokumentation im Kulturbahnhof. Etwa 30 Zuhörer informierten sich über die Situation in Chiapas.
Halver. Sind zehn Jahre zapatistischer Aufstand ein Beispiel für Wege in eine andere Welt? Wer sind überhaupt "Zapatistas"?
Um diese Fragen zu beantworten, lädt die Gruppe Venceremos! Halver in Zusammenarbeit mit der Schwarze Katze Hemer am Donnerstag, 18. Dezember, zu einer Informationsveranstaltung im Kulturbahnhof Halver ein. Thema: "Zapatismus - Die indigene Freiheitsbewegung in Mexiko".
Münsteraner Menschenrechtsbeobachter werden hier über Widerstand, Autonomie und Umstrukturierungen in Chiapas/Mexiko berichten.
In der Zeit von Juli bis Oktober 2003 bereisten sechs Mitglieder der Gruppe B.A.S.T.A. aus Münster die zapatistischen Gebiete im Süden von Mexiko.
Sie berichten in einem bebilderten Vortrag von ihren persönlichen Erlebnissen, erläutern die Hintergründe des Aufstands am 1. Januar 1994, veranschaulichen die politischen und sozialen Folgen und bieten einen kleinen Einblick in den Alltag und die Organisation der autonomen Gemeinden.
Zum Abschluss der Veranstaltung wird es mit den Referenten eine gemeinsame Gesprächsrunde geben.
Einlass ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Weitere Infos gibt es im Internet: www.venceremos.ar.cx
Sind 10 Jahre zapatistischer Aufstand ein Beispiel für Wege in eine andere Welt? Wer sind überhaupt "Zapatistas"?
Um diese Fragen zu beantworten, veranstalten die Venceremos! Halver, in Zusammenarbeit mit der Schwarze Katze Hemer, am Donnerstag den 18.12.2003 im Kulturbahnhof Halver eine Informationsveranstaltung zum Thema "Zapatismus - Die indigene Freiheitsbewegung in Mexiko". Münsteraner MenschenrechtsbeobachterInnen werden hier über Widerstand, Autonomie und Umstrukturierungen in Chiapas/Mexiko berichten.
In der Zeit von Juli bis Oktober 2003 bereisten sechs Mitglieder der Gruppe B.A.S.T.A. aus Münster die zapatistischen Gebiete im Süden von Mexiko. Sie berichten in einem bebilderten Vortrag von ihren persönlichen Erlebnissen, erläutern die Hintergründe des Aufstands am 1.1.1994, veranschaulichen die politischen und sozialen Folgen und bieten einen kleinen Einblick in den Alltag und die Organisation der autonomen Gemeinden. Zum Abschluss der Veranstaltung wird es mit den Referenten eine gemeinsame Gesprächsrunde geben.
Einlass ist um 19 Uhr - Eintritt wird nicht erhoben! Alle Interessierten sind recht herzlich eingeladen!
VENCEREMOS! Halver
Halver. "Zapatismus - die indigene Freiheitsbewegung in Mexiko" ist heute Abend Thema eines Vortrags im Kulturbahnhof. Die Gruppe Venceremos Halver lädt dazu um 19 Uhr ein. Nach dem Referat ist eine Gesprächsrunde vorgesehen. Der Eintritt ist frei.
Kulturpolitisches Wochenende zum Thema:
- Mexiko -
Samstag 3.1. ab 19 Uhr, Veranstaltung mit der Münsteraner Gruppe „Ya Basta“
zum
Thema "Befreiungskampf der EZLN" Chiapas/Mexiko
Ab 22 Uhr, Kulturpolitik in Bewegung
Anfang Januar 1994 beginnt in Mexiko, genauergesagt in der Region Chiapas der Aufstand der Zapatisten. Die Regierung antwortet mit Gewalt und massiven Übergriffen gegen die Bevölkerung.
Weltweit solidarisieren sich Hunderttausende Menschen mit dem Aufstand in Chiapas. Die zapatistische Befreiungsbewegung EZLN führt seit über 20 Jahren einen Kampf um Befreiung, der weit über die Grenzen Mexikos Aufmerksamkeit findet. Der EZLN ist es gelungen politische Ansätze und Ideen in Bezug auf eine "neue Gesellschaft" zu entwickeln, bzw. zur Diskussion zu stellen, die innerhalb der gesamten Linken diskutiert werden.
Zum Thema soll am Samstag den 3.1. ab 19h eine Veranstaltung der Autonomen Antifa Lüdenscheid mit der Gruppe "Ya Basta" aus Münster stattfinden. Ab 22h gibt es dann Lateinamerikanische Musik unter dem Motto: "Kulturpolitik in Bewegung"
Weitere Infos unter: www.gruppe-basta.de