Am ersten Juliwochenende 2004 fand in Iserlohn das beliebte Friedensfest statt. Infostände, Musik, Kinderprogramm, lecker Essen und Trinken sorgten für gute Stimmung. Leider spielte das Wetter dieses Jahr nicht mit, mehrere starke Regenschauer vertrieben einige Menschen vom Platz an der Bauernkirche. Deswegen fiel auch kein nennenswerter Überschuss an, der ansonsten wie in den Vorjahren der lokalen Flüchtlingsarbeit zugekommen wäre. Freitag und Samstag liessen Windstösse Zeltplanen mit dem Boden Bekanntschaft machen.
FAU beim Friedensfest, Foto: Schwarze Katze |
Das Informationsangebot war reichhaltiger als letztes Jahr. So gab es Infostände von folgenden Gruppen: FAU Dortmund, Schwarze Katze, Venceremos Halver, amnesty international Hemer/Iserlohn, Antifa-Infostand, Friedensgruppe Lüdenscheid, DKP MK, PDS MK, The Voice, Rattenloch Schwerte, Tierrechtsgruppe Iserlohn, Umweltzentrum Münster, Packpapier Versand, Terres des Hommes. Das ökumenische Friedensgebet sprach wenige gläubige Menschen an, während die Freibierausgabe die zahlreich anwesenden Punks begeisterte. Gut kam die düstere Musikgruppe Saltatio Mortis rüber. Die begeisterten Besucher konnten aus einem reichhaltigen Essensangebot auswählen. So machten syrische Kurden Falafeln, kongolesische und kamerunische Küche verwöhnten den Gaumen, für die Fleischfresser gabs einen Bratwurststand, die veganen Körnerpicker kamen bei der Tierrechtsgruppe auf ihre Kosten, Vegetarier konnten sich am Grill der anarchosyndikalistischen FAU versorgen. Verschiedene selbstgebackene Kuchen und nicht zu vergessen die Crepes, die von einem Kurden angeboten wurden, rundeten das ganze ab. |
Negativ fielen rechte Gabbers auf, die für Stress sorgten und wegen denen sogar die Polizei kam. In der Techno-Subkultur werden wohl zuviele Pillen eingeschmissen, die Matsche in der Birne machen. So hiess es von einem Gabber, dass die Linken für Frieden sind, die Rechten für Krieg und er deswegen rechts wäre. Dazu kamen einige unausgereifte deutsch-nationale Sprüche, die auf Widerspruch bei den Punks stiessen.
Eine schöne Tradition des Friedensplenums ist es, am Donnerstag vor dem Friedensfest eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Faschismus zu veranstalten. Die eigentlich eingeladene Referentin konnte nicht kommen, so dass ein anderer Vertreter der Jüdischen Gemeinde sprach. Thema war der neue Antisemitismus weltweit. Deutliche Kritik gab es an der einseitig die israelische Regierung und den Bau der Mauer in Schutz nehmenden Ausrichtung der Rede. Kleinere Grüppchen diskutierten anschliessend über den Nahostkonflikt.
Die Schwarze Katze hatte das Friedensfest neben dem Infostand mit drei Radiosendungen unterstützt. Wobei von den 3 Sendungen die Technik für zwei Friedensplenumssendungen gefahren und eine eigene Sendung im Vorfeld produziert wurde. Das Erstellen der Doppelstunde im Hemeraner Studio hat den beteiligten Friedensfreunden viel Spass gemacht. Ausserdem gab es zwei Schwarze Katze Artikel in der Friedensfestzeitung über die Situation in Chiapas und Kriegslügen der USA.
Fazit: Das vom Friedensplenum Iserlohn organisierte Friedensfest war wieder eine runde Sache. Positiv anzumerken ist, dass es auch einige unerwartete Helfer aus anderen Städten gab. Wir werden auch nächstes Jahr dabeisein und können das Friedensfest als gelungene Kombination zwischen Musik, Kultur und Politik nur empfehlen.