15. Friedensfest in Iserlohn
1.-3. Juli 05 - umsonst und draussen
Schwarze Katze Terminseite


Friedensfest in der Pubertät
Lalophobia-Stürzen Brennende Konsensfabrik, 10.07.05
Das geilste Fest des Jahres
Gegen den nuklearen Wahnsinn Rede von Hanna Jaskolski auf dem Friedensfest
Musikprogramm
Gedenkstunde für die Opfer des Faschismus in Iserlohn
Redner


Friedensfest in der Pubertät
Fotos und Bericht: Schwarze Katze, Juli 05

Während der Iserlohner Bürgerschützenverein beim Schützenfest auf der Höhe den 300. Jahrestag feiert, gibt es bei den Friedensfreunden ebenfalls ein Jubiläum: Das Friedensfest wird 15, ist also mitten in der rebellischen Pubertätsphase, während die Bürgerschützen scheintot ihre ewiggestrigen militaristischen Märsche mit Humtata-Musik abfeiern. Herzlichen Glückwunsch zum 15. Geburtstag! Da wir im Gegensatz zum grössten Iserlohner vaterländischen Verein nicht auf Militärmusik und Preussenverherrlichung stehen, gingen wir lieber zum vom Friedensplenum organisierten zeitgleich stattfindenden Friedensfest. Viele auswärtige Punks fuhren am Freitagabend ebenfalls nach Iserlohn um die Berlin-Kreuzberger Band ZSK zu hören. Politisch korrekte Texte und coole Mucke verbinden sich wie bei ihrem antirassistischen Lied "Kein Mensch ist illegal".
Schwarze Katze Infostand auf dem Friedensfest: alles kostenlos

Auch die anderen Musikgruppen kamen gut rüber. Ein reichhaltiges Informationsangebot mit diversen Infoständen: amnesty international, ein Antifa-Büchertisch, drei verschiedene linke Parteien, taz, Schwarze Katze, Tierrechtsgruppe Iserlohn, Dortmunder Friedensforum und andere ausserparlamentarische Gruppen waren vertreten.

Das Wetter spielte mit: Während des Umsonst-und-draussen-Festes fiel so gut wie kein Regen. Ganz im Gegensatz zur Gedenkveranstaltung für die Opfer des Faschismus: Dort ging pünklich zu Beginn der Auftaktveranstaltung zum Friedensfest um 18 Uhr ein Regenschauer nieder, so dass es nicht möglich war, den antifaschistischen Redebeitrag an der geplanten Stelle, dem Mahnmal zu halten. Wir zogen mit 35 Menschen unter das überdachte Alte Stadtbad und hörten dort einem Hemeraner Historiker zu, der über den letzten Nazi-Werwolfmord in Iserlohn informierte. Ein Iserlohner Kleinunternehmer verteilte in den letzten Kriegstagen ein Flugblatt mit dem Aufruf zum bewaffneten Widerstand gegen die Nazis. Diese mutige Tat musste er mit seinem Leben bezahlen. Die Namen der aus Iserlohn stammenden ermordeten Juden wurden zusammen mit Alter und Deportationsort vorgetragen. Dieses Jahr störte die NPD MK im Gegensatz zu 2002 nicht. Eine Anwesende meinte später: "Die Gedenkrede war beeindruckend und das Vorlesen der Namen der ermordeten Juden ging unter die Haut".


Auftakt zum Friedensfest: Gedenkveranstaltung für die Opfer des Faschismus

Mahnmal für die Opfer des Faschismus

Kranzaufschrift: Wir gedenken der Opfer des NS

Ein Besucher des Friedensfestes zieht ein positives Fazit: "Das 15. Friedensfest ist gut gelungen. Meine Tochter ist wie das Fest auch 15 und wie das Fest im Teeniealter. Sie fand das Fest das beste aller bisher erlebten. Sie und ihre Clique möchten nächstes Jahr mithelfen. Es gibt keine Gründe aufzugeben. Toll war es, dass die Kinder im Kinderzelt beschlossen haben, den Fritz-Kühn-Platz in Friedensplatz umzubenennen. Alle haben gut zusammengearbeitet. Wir haben alle richtig zusammengehalten. Spitzen-Fest. Ich bin stolz auf jeden."

Leckeres Essen aus dem Kongo, einen Crepés-Stand, selbstgemachten Kuchen und vegane Brätlinge von der Tierrechtsgruppe gab es neben kühlen Getränken. Der Erlös geht in die lokale Flüchtlingsarbeit. Ein Gewerkschafter hielt eine Rede gegen Sozialraub, ein Flüchtling stellte sein neues Buch über Rassismus in Deutschland vor und es gab was über den nuklearen Wahnsinn zu hören. Fast alle an der Organisation Beteiligten möchten 2006 wieder ein Friedensfest. Schön!


Ewiggestrige: Während wir beim Friedensfest Punkmusik hören, marschiert der Iserlohner Bürgerschützenverein

Ordnung und Disziplin: Marschieren in Reih und Glied

Das kann der Schützenverein: Trommeln und marschieren

selbstgemalte Banner auf dem Friedensfest

Gegen Überwachungsstaat: Fight Law and Order

Das Dortmunder Friedensforum brachte sein Banner mit

Spass beim Friedensfest

Wir sehen das auch so: Lieber Punk als Militärmusik

Ein grosses Kinderzelt für die Kleinen

Gelungene Veranstaltung: Friedensfest 2005

Kämpferisch: Friedenstaube mit Boxhandschuhen

Selbstverständlich: Gegen Nazis!

Lalophobia-Stürzen
Brennende Konsensfabrik, 10.07.05


Ein paar Zeilen, die infolge der passiven Eindrücke vom Friedens- und Schützenfest entstanden sind und zu denen mich die Schwarze Katze inspirierte.

- Lalophobia-Stürzen

Ordnung und Disziplin: Marschieren in Reich und Glied
ein paar Schürzen auf dem SchützenFest
Uniform zu Unisex
Es gelangen ein paar Fremdkörper
hohe Geschwindigkeit
Es durchdringen ein paar Körper
den Gleichschritt
und
stürzen

Anhang;
Reload: FIRE!

Eine falsche Farbe auf der Straße
Schemata
eine anomale Struktur
Flüchtling
Konstruktion
Weapons are the assistants of making me being afraid


Das geilste Fest des Jahres
Friedensfestzeitung 06

Die 15 machen wir noch voll - dann ist Schluss mit Friedensfest... So der beinahe einhellige Tenor im November 2004, als die Planungen für das 15. Friedensfestival begannen. Die Vorbereitungszeit schien den Pessimisten recht zu geben - noch weniger Leute als bisher wollten oder konnten im Vorfeld bei der Festorganisation mitarbeiten. Die Stimmung wurde nicht besser, als es am Vorabend des Festes bei der Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus wie aus Kübeln schüttete und die Absage für den gebuchten Klowagen kam... Egal. Zwei Ersatzklowagen wurden gefunden, und am Freitag schien die Sonne. Der Platz war zu Festbeginn voller Besucher, die Einladung von Kanzler Schröder zum Freibier wurde dankend angenommen, die Iserlohner Bands Milo und Halz Maul und spiel legten Spitzenauftritte hin und die zahlreichen Fans waren begeistert. ZSK aus Kreuzberg gaben dem Tag mit ihrer Hymne "Kein Mensch ist illegal" einen denkwürdigen Abschluss.

Samstag ging es unter anderem weiter mit tollen Rockbands aus der Region (No Gravity und Goldhouse), aber auch mit politischen Statements: Lore Junge vom Verein der Verfolgten des Naziregimes und Hanna Jaskolski, immer noch aktiv gegen Atomwaffen, beeindruckten gerade wegen ihres hohen Alters und ihres ungebrochenen Engagements auch politisch eher wenig interessierte Festbesucher. Star des Abends jedoch war Sir Hannes Smith, der diesmal seine neue Formation Honigdieb aus Dortmund mitbrachte und mit seiner Musik- Revue aus Chansons, Pop, Ska und Rock auch optisch faszinierte. Gut, dass es musikalisch am Sonntag etwas beschaulicher zugehen würde - dies hatten wir gedacht, ohne das Iserlohner Erfolgsduo Hagen auf der Rechnung zu haben. Bei der Bandauswahl haben wir sie nichts ahnend auf die familienkompatible Nachmittagsposition am Sonntag gesetzt, Text und Musik gerieten aber etwas rabaukiger als gedacht.

Jedenfalls waren die Leute jetzt wach, um Cho Lucas Ayaba’s entlarvende Rede zum WM-Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" zu hören - als Flüchtling in Deutschland hatte er von sehr unfreundlichen Erfahrungen zu berichten. Geschmeidig musizierten dann die jazzigen Beat the Cat aus der Südkreismetropole Lüden11 scheid, bevor die Münchner Combo Sorgente zum Abschluss mit ihrer Mischung aus Reggae, Funk, HipHop und Beat den ganzen Platz zum tanzen brachte.

Wie immer haben auch beim 15. Friedensfestival alle Bands und Redner auf Gagen verzichtet, und ebenso haben alle Helfer unentgeltlich gearbeitet, und das zum Teil über fünf Tage! Euch gebührt der größte Dank, denn ohne euch würde es diese bundesweit einmalige Mischung aus Musik, Politik, Internationalen Speisen etc. überhaupt nicht geben! Dank auch an Wispa, der die Leute per Mikro wachgerüttelt hat - auf seinen Aufruf haben sich fast 30 Leute als Helfer für das nächste Fest gemeldet... Dank auch den Leuten von der Polizei, mit denen klare Absprachen getroffen wurden, den Leuten vom Malteser Hilfsdienst und auch den Mitarbeitern der Stadt Iserlohn, die sich uns gegenüber korrekt verhalten haben. An die Stadt selbst geht natürlich kein Dank, schließlich wird das Friedensfestival nicht mit öffentlichen Geldern unterstützt, im Gegenteil: Die Stadt verdient mit allerlei Gebühren am Friedensfest, die wir bezahlen müssen, obwohl wir eine kostenlose Benefizveranstaltung durchführen.

Rückblickend bleibt das wichtigste herauszustellen: Das Friedensfestival lebt weiter! Mit vielen neuen Mitarbeitern und Helfern, die im Vorfeld und auf dem Fest selbst bereit sind, auch mal ohne Kohle anzupacken, damit wir alle wieder drei Tage das geilste Fest des Jahres in Iserlohn feiern können.


Gegen den nuklearen Wahnsinn
Rede von
Hanna Jaskolski zum 15. Friedensfestival am 2. Juli 2005


Liebe Friedensfreunde!

Ich freue mich sehr, dass ich zu eurem Festival eingeladen worden bin. Ich soll zu euch sprechen über ein knallhartes Thema, obwohl ich doch viel lieber Musik mache. Das mache ich auch. Ich spiele ständig auf verschiedenen Instrumenten, mal in einer Kirche, mal auf der Straße bei Aktionen und bei Demos. Aber die verbrecherische Rüstung und ständig neu entfachte Kriege mit den fürchterlichsten Tötungstechniken bringen mich immer wieder so auf die Palme, dass ich nicht passiv bleiben kann. Das kann ich auch deshalb nicht, weil ich als Kind den Zweiten Weltkrieg hautnah erlebt habe. Sollte ich denn vergessen können, dass ich aus einer brennenden Stadt, meiner Heimatstadt Köln, zum Glück entkommen bin? Ich wehre mich gegen das Vergessen dieser Erfahrungen. Das offizielle Gedächtnis zum 60. Jahrestag des Kriegsendes kommt mir vor wie ein unverbindlicher Ersatz für konsequentes friedfertiges und gerechtes Handeln in der Gegenwart.

Von Politikern und Medien bewusst verschwiegen wurde in den Jahren nach Beendigung des Ost-West-Konflikts die noch immer gigantische atomare Bedrohung, der die ganze Menschheit ausgesetzt ist, auch alle unsere Mitgeschöpfe und die wunderbare Natur. Es ist dies so erfolgreich verschwiegen worden, dass mich sehr gebildete Leute fragen: „Gibt es denn noch Atomwaffen?“ Ja, die gibt es, und zwar noch 30 000, davon 5000 in ständiger Alarmbereitschaft. Und das 60 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki! Hier in Deutschland lagern mindestens 150: auf dem Bundeswehrflugplatz Büchel bei Cochem an der Mosel und auf dem amerikanischen Stützpunkt Ramstein, und jede einzelne hat die 10fache Sprengkraft der Hiroshimabombe. Es gibt auch hier, mitten in Deutschland, Kommandozentralen, von denen aus die Bomben eingesetzt werden können. In Büchel bin ich mit den Friedensaktivisten, die sich in der „Gewaltfreien Aktion Atomwaffen abschaffen“ (GAAA) zusammengeschlossen haben, schon viele Jahre im Widerstand. Wir rücken den mörderischen Massenvernichtungswaffen buchstäblich zu Leibe, indem wir z.B. über die Zäune steigen und damit sogenannten Hausfriedensbruch begehen. Wir nennen das zivilen Ungehorsam, so, wie Mahatma Gandhi es genannt hat. Durch diese bewusste Gesetzesübertretung wollen wir das Unrecht öffentlich machen und eine politische Änderung herbeiführen, nämlich, die Abschaffung der Atomwaffen hier in Deutschland, in Europa und schließlich in der ganzen Welt. Unser Ziel ist sehr hoch gesteckt: eine atomwaffenfreie Welt bis 2020.

Vielleicht wisst ihr, dass in den 80er Jahren die Friedensbewegung die Stationierung der amerikanischen Atomraketen in Mutlangen mit sehr großem Engagement rückgängig gemacht hat. Es gab dort auch den zivilen Ungehorsam durch die Sitzblockaden vor den Lastwagen, die die Raketen beförderten. Ich war damals noch nicht dabei, weil ich vier kleine Kinder hatte, davon ein Adoptivkind aus Bolivien, wo es tausende Straßenkinder gibt. Ich habe jedoch die ganzen Jahre das Geschehen in Mutlangen mit großer Anteilnahme verfolgt, diese Menschen bewundert und von ihnen gelernt. Es waren so viele, die bei Wind und Wetter unter Einsatz ihrer Gesundheit und ihres Lebens dieses Ziel erreicht haben; sie haben hohe Geldstrafen bezahlt und sind ins Gefängnis gegangen. Ich selbst bin auch viermal im Gefängnis gewesen: zweimal wegen Widerstandes gegen die Atomindustrie (gegen AKWs und Castortransporte) und zweimal wegen Widerstandes gegen die Atomwaffen. Beides steht ja in engem Zusammenhang. Die Gefängnishaft verstehe ich als Konsequenz meiner Gewissensentscheidung und nicht etwa als eine Entehrung. Ich bin im Widerstand so hartnäckig, weil die Tatsachen so erdrückend sind. Ich möchte keinem Menschen Angst machen, aber Vogelstraußpolitik hilft uns nicht weiter, und sie passt auch nicht zu mir. Manchmal würde ich darum am liebsten die Wahrheit dieser großen Gefahr hinausschreien. Ich möchte gerne Menschen für den Widerstand gegen die größte Bedrohung für den ganzen Planeten motivieren, sie aufrufen, nach ihren Möglichkeiten mitzumachen.

Wir hatten in Erftstadt, Bonn und Köln die Ausstellung „Die Atombombe und der Mensch“, die von den Hibakusha, den noch lebenden Opfern der Atomwaffenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, zusammengestellt worden ist. Einer der Überlebenden, Kazuo Soda, reist um die Welt, um vor Massenvernichtungswaffen zu warnen. Er kommt auch jedes Jahr nach Köln. Ihn zu hören und die Bilder der Ausstellung und deren Begleittexte zu sehen, wünschte ich vielen Menschen. Das könnte zum Mitmachen motivieren, zum Beispiel gegen die Atomindustrie in Deutschland. Ich war gerade bei den Protesten gegen die Castortransporte ins Zwischenlager Ahaus dabei, und ich las anschließend in der Zeitung, dass alles ohne größere Zwischenfälle gelaufen sei. Ich will nicht, dass der nukleare Wahnsinn ohne größere Zwischenfälle abläuft, sondern dass er beendet wird. Wir müssen Sand im Getriebe sein, immer und immer wieder. Was ist denn, wenn eines Tages der Einsatz einer Atombombe ohne weitere Störung vonstatten geht? Die Angstmacherei vor möglichen Atomwaffensätzen von sogenannten Schurkenstaaten könnte durchaus dazu führen, dass die Mehrzahl der Menschen damit einverstanden wäre. Aber es gibt keine guten und bösen Atomwaffen – alle müssen weg! Es müsste erneut eine Riesenkampagne gegen Atomwaffen geben, so wie in den achtziger Jahren, wo Hunderttausende auf die Straße gegangen sind. Da waren auch Politiker, Künstler und Wissenschaftler dabei.

Und nun wird sogar erneut atomar aufgerüstet. Fast keiner nimmt es so richtig wahr. Aufgerüstet wird mit Atomwaffen im Kleinformat, sogenannten Mininukes, und mit nuklearen Bunkerbrechern, den Bunkerbusters. Die USA haben sogar die Absicht erklärt, Atomwaffen präventiv einzusetzen. Hinzu kommt der Einsatz von Waffen, die mit nuklearem Abfall bestückt sind, mit abgereichertem Uran, das angeblich nicht gesundheitsgefährdend ist, aber trotzdem erwiesenermaßen Menschen und ihren Lebensraum vergiftet. In Jugoslawien sind während des Kosovokrieges und zum zweiten Mal im Irakkrieg Hunderte von Tonnen Uranmunition verschossen worden. Andererseits hält die NATO, angeblich die größte Friedensbewegung der Welt, an der bisherigen Option des nuklearen Erstschlages fest, und Deutschland ist Mitglied der NATO. In Büchel üben Bundeswehrsoldaten den Einsatz von Atomwaffen, indem sie diese an die Tornados anklinken. Wir haben sie wiederholt aufgefordert, das zu verweigern, und sind deshalb vor Gericht gekommen. Uns wurde vorgeworfen, wir hätten zu Meuterei und Fahnenflucht aufgerufen.

Die atomare Rüstung in der Welt kann schon Angst machen und lähmen. Aber Angst kann auch aktiv machen. Ein Beispiel dafür sind die Bemühungen vieler Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und einzelner Aktivisten bei der gerade beendeten Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages, der nicht nur die Weiterverbreitung von Atomwaffen verhindern soll, sondern auch die Staaten, die im Besitz von Atomwaffen sind, zur nuklearen Abrüstung verpflichtet. Bei dieser Konferenz bei der UNO in New York waren auch 400 Jugendliche aus verschiedenen Ländern dabei, die die Möglichkeit eines Redebeitrags hatten. Sie erarbeiteten eine gemeinsame Erklärung an die Konferenzteilnehmer. Darin heißt es:

„Wir, die Jugend dieser Welt, sind bereit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Wir wollen eine Zukunft, in der starke Nationen durch gegenseitigen Respekt und das Völkerrecht verbunden sind. Und das Völkerrecht verlangt eine Welt, die frei ist von Nuklearwaffen! Wenn Sie uns eine solche Welt nicht geben können, werden wir vielleicht nie die Chance haben, diese selbst zu erschaffen.

Das ist der Grund, weshalb wir hier und heute an Sie die Forderung richten, die bösartigste von Menschen gemachte Bedrohung der Zukunft der Welt nicht länger zu tolerieren. Sie müssen uns jetzt retten, bevor es zu spät ist. Sie müssen mit der Vernichtung aller Atomwaffen beginnen. Tun Sie es für uns, für Ihre Kinder, und für alle nachfolgenden Generationen, als einen grundlegenden Schritt zu einer sichereren und friedlicheren Zukunft.“

Trotz aller Bemühungen wurde die Konferenz ohne Ergebnis beendet. Das bedeutet: Die geschuldete Abrüstung der Atomwaffen findet nicht statt! Vergeblich erinnerten die Jugendlichen auch an den Spruch des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag aus dem Jahre 1996, der den Einsatz von Atomwaffen, aber auch schon die Drohung mit ihnen für völkerrechtsrechtwidrig erklärt hat. Der Chef der Internationalen Atomenergie-behörde und oberster Waffeninspektor, Mohammed al-Baradei, hat die augenblickliche Situation folgendermaßen beschrieben: „Noch nie war die Gefahr (eines Atomkrieges) so groß wie heute. Ein Atomkrieg rückt näher, wenn wir uns nicht auf ein neues internationales Kontrollsystem besinnen.“

Man könnte darüber verzweifeln, aber wir dürfen nicht aufgeben! Das wollen die Mächtigen ja nur, damit alles nach ihren Wünschen weiterläuft. Sie sind wohl krank im Gehirn und merken deshalb nicht, dass sie selber, ihre Familien und ihre Nachkommen tödlich bedroht sind. Angeblich ist der Besitz von Waffen, auch nuklearer, notwendig für die Sicherheit des Staates. Angeblich sind auch Kriege notwendig um der Sicherheit willen. So denken Politiker und Militärs, aber nicht nur diese. Was Deutschland betrifft, ist es meine feste Überzeugung, dass es mehr Sicherheit gäbe, wenn es sich zur atomwaffenfreien Zone erklärte und wenn es dem kriegssüchtigen Militarismus unseligen Andenkens endgültig eine Absage erteilte. Sicherheit lässt sich nicht herbeibomben, schon gar nicht mit Atombomben. Frieden auch nicht. Die Welt muss erkennen, dass der Krieg als Instrument zur Schaffung des Friedens nicht taugt, dass er vermeidbar ist und überwunden werden muss.

Darum, Freunde, lasst uns weiter Widerstand leisten, um Krieg und Terror zu überwinden, so groß die Aufgabe auch scheinen mag. Ich wünsche uns allen viel Mut. Ich wünsche aber jetzt erst einmal gutes Gelingen und weiter viel Freude bei diesem tollen Festival.


Musikprogramm
auf dem 15. Iserlohner Friedensfest


Fr., 01.07.05
Milo 18.00 bis 19.00 Uhr (www.milorocks.de)

Nach nur knapp einem Jahr des Bestehens kann diese junge Iserlohner Band bereits auf eine kleine aber treue Fangemeinde zählen. Sascha (Gitarre/Gesang), Jan (Bass/Gesang) und Semmel (Drums/Tiergeräusche) orientieren sich mit ihrem Punksound an den legendären "Descendents", deren Sänger Milo Aukermann auch Pate beim Namen der Band stand. Zum Repertoire der drei 18 und 19 Jahre alten Musiker gehören auch schon einige eigene Stücke, und unter Zuhilfenahme erlesener Gewürze wie Hardcore und Ska haben sie inzwischen eine ganz eigene Mischung angerichtet, die sie zum Auftakt des diesjährigen Friedensfestivals den Besuchern präsentieren werden.

Halz Maul und Spiel 19.25 bis 20.25 Uhr (www.hmus.de)
Der Freitagnachmittag geht punkig weiter mit einer Band, die ebenso kompromisslos musiziert wie ihr Name klingt, und die bereits einiges Aufsehen in der Szene erzeugt haben. Dazu hat sicher auch das jugendliche Alter der vier Jungs aus Iserlohn beigetragen. Denn es ist durchaus nicht üblich, dass 14- bis 16-jährige auf Festivals das Publikum mit technischer Brillanz und professioneller Performance zum kochen bringen. Das HMUS, wie sich die Band selber abkürzt, erfolgreich bei Wettbewerben mitmischt und ein beachtliches Medieninteresse findet, sein nur nebenbei erwähnt. Friedensfestbesucher dürfen sich auf knackige Songs mit fetten Gitarrenriffs und satten Bässen freuen.

Waste of Time 21.05 bis 22.05 Uhr (www.wasteoftime.de)
Keine Zeitverschwendung ist ein Verweilen auf dem Friedensfestival während des Auftrittes dieser Band. Die vier Musiker aus dem hessischen Dierdorf haben sich ebenfalls dem Punkrock verschrieben – allerdings nicht der "reinen Lehre", denn sie präsentieren ihre vom Alltäglichen bis zum Lyrischen reichenden Songs mit viel Humor und überraschen das Publikum immer wieder mit ungewöhnlicher Instrumentierung. Da tauscht schon mal neben der E-Gitarre ein Schifferklavier auf der Bühne auf, ein Kazoo oder verschiedene Perkussionsinstrumente. Sogar eine Hammondorgel wurde schon gesichtet. Kein Wunder also, dass sich die 2003-er Debüt EP "Carpe Diem" bereits sehr gut verkauft hat.

ZSK 22.40 bis 24 Uhr (www.skatepunks.de)

Keine Zeitverschwendung ist ein Verweilen auf dem Friedensfestival während des Auftrittes dieser Band. Die vier Musiker aus dem hessischen Dierdorf haben sich ebenfalls dem Punkrock verschrieben – allerdings nicht der "reinen Lehre", denn sie präsentieren ihre vom Alltäglichen bis zum Lyrischen reichenden Songs mit viel Humor und überraschen das Publikum immer wieder mit ungewöhnlicher Instrumentierung. Da tauscht schon mal neben der E-Gitarre ein Schifferklavier auf der Bühne auf, ein Kazoo oder verschiedene Perkussionsinstrumente. Sogar eine Hammondorgel wurde schon gesichtet. Kein Wunder also, dass sich die 2003-er Debüt EP "Carpe Diem" bereits sehr gut verkauft hat. Mehr: www.wasteoftime.de Wer bis jetzt schon gedacht hat, das der Freitag ganz im Zeichen des Punk Rock steht, der wird mit dem Top Act des Abends vollauf bestätigt: Niemand anderes als ZSK aus Berlin, nicht zuletzt auch wegen ihrer klaren politischen Aussagen eine der erfolgreichsten deutschen Bands dieses Genres, tritt zum Abschluss des Tages auf die Bühne. Und ganz sicher auch vor eine riesige Fangemeinde, denn schließlich haben es ZSK in diesem Jahr sogar zum Tour-Support der "Toten Hosen" geschafft. Die neue CD der Polit-Punker, auf der sie sich unter anderem mit Rassismus, Abschiebung und den Rechten von Tieren beschäftigen, trägt den Titel "From Protest to Resistance" und ist schon in den Läden zu haben.

Sa., 02.07.05
No Gravity 15.35 bis 16.35 Uhr (www.no-gravity.de)

Nicht schwerelos, sondern eher bodenständig rockig geht es am Samstag auf dem Friedensfestival weiter. Die Overtüre aus einem kraftvollem Rockgitarren-Sound und melodischen Leadvocals obliegt den vier Musikern mit dem klassischen Rock-Lineup aus Menden, die bereits seit fünf Jahren gemeinsam auf der Bühne stehen. Diese Bühne kann auf großen Festivals stehen oder in einer Kneipe – bei No Gravity gibt’s für das Publikum kein halten mehr. Wer vorhören will: Marcel (Gitarre, Gesang), Paul (Gitarre), Sebastian (Bass, Gesang) und Simon (Schlagzeug) haben soeben ihre neue EP "Outside the Circle" im renommierten Paderborner Westwood Studio aufgenommen.

Popzillas 17.05 bis 18.05 Uhr (www.popzillas.com)
In diesem Quartett haben sich Musiker zusammengeschlossen, die bereits Erfahrungen auf hunderten von Konzerten mit anderen Bands gesammelt haben. Yvy Pop, Rock Zilla, Sonic Deathmonkey und Mr. Bonsai tingelten mit Szenegrößen wie den "Swoons", den "Bam Bams", den "Heroins" oder "Faked ID" durch die Lande, bevor sie beschlossen, unter neuem Namen gemeinsam die Welt vor dem Bösen zu retten. Ihr Rezept lautet "Poprock mit einem deftigen Schuss Punk", serviert mit der faszinierenden Stimme von Yvy. Und das werden sie auch an den Besuchern des Friedensfestivals ausprobieren. Übrigens: Ihren Song "Pandora Pop" kennt man aus der Opelwerbung!

Goldhouse 18.15 bis 20.00 Uhr (www.goldhouse.de)
Diese Band aus Hagen hat in den zwei Jahren seit ihrer Gründung schon bei einigen Auftritten für Furore gesorgt – nicht nur in der Umgebung, sondern sogar im fernen Kosovo: Im Rahmen ihrer "Rock 4 Peace Tour" spielten die Musiker vor Angehörigen der KFOR-Truppen, die in der von ethnischen Konflikten geprägten Region noch immer zwischen den Fronten stehen. Goldhouse spielen kraftvollen Rock zwischen Härte und Melancholie, zwischen Engagement und Hoffnung. Klang und Text verweben Patrick (Gitarre/Gesang), Paddy (Bass), Tobit (Keyboard) und Martin (Schlagzeug) zu einer Atmosphäre, die sicher auch die Besucher des Friedensfestivals begeistern wird.

Human Hamster Hybrids 20.45 bis 21.55 Uhr (www.human-hamster-hybrids.de)
Schon der Name dieser Combo verspricht eine Menge Spaß auf dem Friedensfestival. Tatsächlich verbirgt sich hinter dem skurrilen Namen ein faszinierender Sound, der irgendwo zwischen Grunge, Punkrock, Ska und Pop angesiedelt ist – kernig, zuweilen bretthart und doch melodiös. Seit zehn Jahren treiben sich die Hamstermenschen schon auf den Bühnen der Republik herum – vom Auftritten in Clubs über Volksfeste bis hin zum "Rock am Ring" Festival, und neuerdings auch mit zwei Blasmusikanten im Lineup. Auch als Support so bekannter Kapellen wie Rantanplan, J.B.O. und den Swoons waren sie schon unterwegs.

Honigdieb 22.30 bis 24 Uhr (www.honigdieb.de)
Sir Hannes is back! Die Dortmunder Rocklegende hatte schon mit seiner früheren Band, den "Phantoms of Future", auf dem Friedensfestival einen bleibenden Eindruck beim Publikum hinterlassen. Nun kommt der Meister des Skurrilen mit seinem neuen überaus erfolgreichen Projekt nach Iserlohn. Keine Frage, dass dieser Auftritt der Höhepunkt des ganzen 2005-er Festivals sein wird. In gewohnt provokativer Manier nähert sich der extrovertierte Musiker in seinen Texten alltäglichen und obskuren Themen, die vom Autostau bis zum Pornostar in der Haifischbar reichen. Das ganze wird präsentiert in einer wilden Mischung aus Chansons, Pop, Ska und Indie- Rock.

So. 03.07.05
Das Erfolgsduo Hagen 15.35 bis 16.35 Uhr (www.erfolgsduo.de)

Der Sonntag auf dem Friedensfestival beginnt mit einer Mischung aus Guter-Laune-Hip-Hop, ernsten und lustigen Stücken, verpackt in einer aufwendigen Bühnenshow mit Trash-Comedy. Der Name ist übrigens völlig irreführend, denn diese Band kommt nicht aus Hagen, sondern vielmehr aus Iserlohn und ist gar kein Duo, sondern ein Trio – das allerdings vielen Besuchern von den Festivals am Hegenscheid und vom Burgrock bekannt sein dürfte. Immer wieder haben sich Risiko Wagner (Schlagzeug/Gesang), Harte Linke (Gitarre/Gesang) und Keyboarder Christoph auch um eine Teilnahme am Friedensfestival bemüht, und 2005 hat es nun endlich geklappt.

Zeitloop 17.15 bis 18.15 (www.zeitloop.de)
Tatsächlich nimmt uns diese Kölner Band auf eine Zeitreise mit – eine Reise in die große Zeit der deutschen progressiven, psychedelischen Rockmusik. Eine Zeit, in der ein einzelnes Stück durchaus zehn Minuten oder länger sein konnte und ausgedehnte Improvisationen auf den Festivals zum guten Ton gehörten. Die vier Musiker wirken dabei durchaus nicht antiquiert, sondern schlagen den Bogen ihrer Musik, die sie auch schon auf zwei CDs veröffentlichten, bis in die Gegenwart des Jazz, Electronic und der Weltmusik. Die Besucher des Friedensfestivals dürfen sich zusätzlich auf die markante Stimme von Gastsängerin Claudia Röhnelt freuen.

Beat the Cat 19.00 bis 20.00 Uhr (www.beatthecat.com)
Diese fünfköpfige Band aus Lüdenscheid um Sänger und Gitarrist Mr. So wurde 2002 gegründet. Schon ein Jahr später folgte das Debütalbum "No more hectic", auf dem sie eine Kostprobe ihres irgendwo zwischen Funk, Jazz, Pop und Swing angesiedelten Musikstiles gaben. Das taten sie auch Live auf diversen Festivals und in Clubs ausgiebig, wobei stets unterschiedliche Gastmusiker wie Bläser und Percussionisten für eine einzigartige Performance sorgten. Man darf deswegen auch gespannt sein, wie sich die Band dem Publikum auf dem Friedensfestival präsentieren wird. Nur eines ist gewiss: Der Groove wird die Beine von ganz allein in Bewegung setzen!

Sorgente 20.35 bis 22 Uhr (www.sorgente-music.com)
Top Act des Sonntags ist diesmal eine Band aus München: Die sieben Musiker begeistern ihr Publikum mit einem groovigen Mix aus Funk, Soul, Reggae, Latin, Hip Hop und Rock - Crossover im eigentlichen Sinne also, und dazu noch extrem tanzbar! Vierstimmigen Gesang, ein grooviger Bass, funkige Schlagzeugbeats und wütende Rock- Gitarren werden zum Abschluss des Friedensfestivals noch einmal für jede Menge "good vibrations" bei den Besuchern erzeugen. Auch die Presse zeigte sich in den zweieinhalb Jahren, in denen Sorgente in der jetzigen Zusammensetzung live spielt, voll des Lobes: "Selten hört man vom Nachwuchs handwerklich so saubere Musik", meinte etwa die Süddeutsche Zeitung.


Redner beim Friedensfest Iserlohn


Freitag, 01.07.05
20.50 bis 21.05 Uhr Attac: Eine andere Welt ist möglich
Welche Auswirkungen die neoliberale Version der Globalisierung hat, merken die meisten Leute erst dann, wenn sie arbeitslos werden. Die Zementierung dieser Marktideologie durch die Welthandelsorganisation (WTO) und die EU ist für dieses Jahr vorgesehen. Über den geplanten Abbau demokratischer Befugnisse von Politikern und Bürgern und natürlich über Alternativen zur gegenwärtigen Politik wird ein Redner von Attac berichten.

Samstag, 02.07.05
18.35 bis 18.50 Uhr Lore Junge/VVN-BdA: 60 Jahre Befreiung vom Faschismus
Lore Junge vom Internationalen Rombergpark-Komitee wird am Friedensfestsamstag von 18.35 - 18.50 über den 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus reden. Noch heute ist die Tochter von Antifaschisten in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen aktiv. Die 1923 geborene Dortmunderin hat Bücher über die Nazi-Morde am Rombergpark und über Frauen im Widerstand gegen den Faschismus veröffentlicht. Für ihre literarische Aufarbeitung der Nazi-Zeit erhielt sie den Ewald-Sprave-Preis.

20.30 bis 20.45 Uhr Hanna Jaskolski: Widerstand gegen Atomwaffen
Hanna Jaskolski, Musikerin und Mutter von vier Kindern, wurde im November 2004 wegen ihres Aufrufs zur Befehlsverweigerung an die Bundeswehrsoldaten am Fliegerhorst Büchel zu einer Haftstrafe von einem Monat ohne Bewährung verurteilt. Bereits im Februar 2003 war sie wegen einer gewaltfreien Aktion Zivilen Ungehorsams eingesperrt worden. Dreimal hat Hanna Jaskolski in Jugoslawien während der Kriege an Friedensaktionen teilgenommen und war im Anti-Atom-Widerstand aktiv. Am 19. April 2003 wurde Hanna Jaskolski während des Ostermarsches Rhein-Ruhr mit dem Düsseldorfer Friedenspreis ausgezeichnet. www.jaskolski.de

Sonntag, 03.07.05
17.05 bis 17.15 Uhr Cho Lucas Ayaba/The Voice: "Die Welt ist bei uns zu Gast...."
Cho Lucas Ayaba, aus Kamerun geflohener und in Deutschland anerkannter Flüchtling, engagiert sich in der Flüchtlingsselbsthilfeorganisation "The Voice". Und dies nicht ohne Grund: Vielen Flüchtlingen wird ein faires Verfahren verweigert. Die Lebensumstände mit der Pflicht, in abgelegenen Gegenden zu wohnen und diese nicht verlassen zu dürfen, erinnern an die Leibeigenschaft des Mittelalters. Klar gibt es auch weniger Geld für Asylbewerber als für Deutsche. Was nach einer Abschiebung passiert? Den Herren Schily und Fischer ist dies egal. Nicht egal kann dies den Betroffenen sein. Mehr über The Voice bei www.thevoiceforum.org

18.45 bis 19.00 Uhr Thorsten Schnabel/IG Metall: Sozialabbau
Gewerkschaftssekretär der IG Metall im Märkischen Kreis, spricht zur Politik des Sozialabbaus, die von allen großen Parteien mehr oder weniger radikal umgesetzt wird. Welche Alternativen sind dem neoliberalen Einheitsbrei inhaltlich entgegenzusetzen? Und wie läßt sich solidarische Politik verwirklichen, wenn der Einfluß gewerkschaftlicher Positionen etwa in der SPD auf dem Rückzug ist?


Wegbeschreibung
So komm ich zum Friedensfest nach Iserlohn


Nur ganz mutige oder rücksichtslose Zeitgenossen wagen sich an diesem Wochenende mit dem Auto in die Iserlohner Altstadt. Da zeitgleich nebenan noch eine größere Veranstaltung stattfindet, ist die Chance, hier einen Parkplatz zu finden, praktisch gleich Null. Außerdem lauft ihr am Sonntagnachmittag Gefahr, vor dem Schützenumzug stecken zu bleiben. Trotzdem sei der Form halber darauf hingewiesen, dass es neuerdings hinter dem Bahnhof einen großen Parkplatz für die Blechkarossen gibt. Wer sich den Streß sparen will, kann zwischen vier verschiedenen Alternativen wählen:

1. Ihr könnt den Weg zu Fuß mit dem Fahrrad antreten (besonders umweltfreundlich kaum Probleme mit Alkoholkontrollen).

2. Anfahrt mit dem Bus bis "Schützenhof" oder "Bahnhof" (es fahren Sonderbusse bis tief in die Nacht).

3. Anfahrt mit dem Zug. Vom Iserlohner Hauptbahnhof sind es zu Fuß gerade mal drei Minuten bis zum Festgelände.

4. Parkplatzsuche außerhalb der Innenstadt. Wir empfehlen die Abfahrt Seilersee, dann den Schildern zum Schulzentrum Hemberg folgen. Ihr erblickt schon bald einen großen Parkplatz auf der linken Straßenseite, von dem euch Sonderbusse bis zum Fest (und zurück!) bringen.