Zeitzeugen rekonstruieren - aus konservativer Sicht - die Ereignisse rund um die Münchener Räterepublik, in die Kurt Eisner, Politiker und Literat, unmittelbar verstrickt ist und die in der bürgerlichen Geschichtsschreibung nur eine Randnotiz darstellt.
Im November 1918, im 52. Weltkriegsmonat, wartet die Münchener Bevölkerung auf Veränderung, von den politischen Kräften haben neben den AnarchistInnen einzig die Mitglieder der linken SPD-Abspaltung USPD neue Ideen. Am 6. November 1918 treffen auf einer Versammlung der USPD eine halbe Million Menschen zusammen, um den Rednern, unter denen sich auch Kurt Eisner befindet, zu lauschen. Der Zug durch die Stadt kündigt schon an, was am 7. November 1918 Realität ist: die gewaltlose Räte-Revolution, die in Bayern über Nacht die Monarchie stürzt. Eine Bewegung aus unzähligen Menschen begibt sich zu den Münchener Kasernen; nach kurzer Überredung schließen sich auch die sich selbst entwaffnenden Soldaten dem Zug an, dem nach und nach die anliegende Bevölkerung zuströmt.
Im Mathäser-Saal wird von der Bevölkerung der Soldaten-, Bauern- und Arbeiterrat gewählt, welcher das Parlament kurzerhand entmachtet. Mit dem Rätesystem, dessen Ministerpräsident Eisner wird und welches dem ursprünglichen russischen Vorbild nachempfunden ist, soll sich direkte, unmittelbare Demokratie entfalten. Die bäuerliche Bevölkerung, die sich gegen den Zentralismus stellt, sympathisiert mit der Regierung Eisner.
Die von Anfang an räte- und arbeiterfeindliche SPD, welche die Mehrheit in den Räten stellt, setzt die Landtagswahl durch, bei der sie als - eindeutige - Siegerin hervorgeht. Angesichts der faktischen Entmachtung ist Eisner im Folgenden darum bemüht, ein harmonisches Gefüge von Parlamentarismus und Räte-Demokratie herzustellen - die SPD will jedoch nur Ersteres akzeptieren.
Am 21. Februar wird Kurt Eisner, seine Rücktrittserklärung mit sich tragend, auf dem Weg zum Parlament von einem Leutnant der Armee erschossen. Als Reaktion auf die Ermordung läuft ein Mitglied des Revolutionären Arbeiterrates im Parlament Amok, wobei ein Abgeordneter und ein Offizier getötet werden. Eisners Beerdigung am 26. Februar 1919 wird von einem großen Trauerzug begleitet.