Weg mit Franco! Von den vielen Versuchen, eine Diktatur zu beseitigen
Spanien, 1993, Dokumentation von Ignacio Sánchez, ARTE, 68 Minuten

Schwarze Katze Filmbesprechung

In der Zeit der klerikalfaschistischen Diktatur gab es zahlreiche Versuche, General Francisco Franco zu töten und so sein Regime zu stürzen. Die TVE-Dokumentation (TVE = spanisches TV) weist nach, dass die Sicherheitsdienste der Franco-Regierung genauestens von den Plänen unterrichtet waren, sie aber nie an die Öffentlichkeit bringen wollten. Die Recherchen zu dieser Dokumentation, die sich über mehrere Monate hinzogen, förderten zum Teil nie veröffentlichte Dokumente zu Tage, die beweisen, dass es solche Attentatsversuche gegeben hat.

Anarchisten wollten Franco einige Stunden vor der "Nationalen Erhebung" auf den Kanarischen Inseln töten. Alle, die der Beteiligung am Komplott verdächtigt wurden, mussten dies mit dem Leben bezahlen. Der "Nachrichtendienst" der bedrohten Republik befahl, Franco zu verfolgen und umzubringen. In den vierziger Jahren bildete dann eine Gruppe von Generälen, alles Kameraden des damaligen Staatschefs, eine konspirative Gruppe, die gegen Franco putschen sollte. Der Film zeigt Dokumente, die beweisen, dass auch Nazi-Deutschland und die Vereinigten Staaten Pläne zur Beseitigung des damaligen "Caudillo" von Spanien schmiedeten.

Auch in den sechziger Jahren trachtete man Franco nach dem Leben. Octavio Alberola, ein junger Anarchist, koordinierte mehrere Attentate auf Franco. Er wurde von der ETA unterstützt. Alle Versuche scheiterten, und einige der Beteiligten, wie die Anarchisten Francisco Granados und Joaquín Blanco, wurden mit der Würgschraube, der berüchtigten "Garrotte", hingerichtet. General Eduardo Blanco, der zunächst Chef des "Nachrichtendienstes" und unter Franco Generaldirektor des "Sicherheitsdienstes" war, erklärt, wie es der Polizei gelang, diese Anschläge auf Franco zu vereiteln. Er erzählt, wie die Überwachung der anarchistischen Gruppen vonstatten ging.

Die Dokumentation lässt die Überlebenden all dieser Vorgänge zu Wort kommen als Zeitzeugen der Attentate gegen Franco als auch einer Epoche. Die Gegenüberstellung von Zeitzeugen und Dokumenten macht den aussergewöhnlichen historischen Wert des Films aus. Wenn die mutigen Anarchisten bei den Attentatsversuchen erfolgreich gewesen wären, hätte die faschistische Diktatur nicht so lange angedauert.