Schwarze Katze: Mittlerweile ist die Veranstaltung zum Jahrestag von Tschernobyl beendet und ich frage jetzt eine Mutter vom Verein Eltern für unbelastete Nahrung nach ihren Eindrücken.
Eltern für unbelastete Nahrung: Ja, mir hat die Veranstaltung gut gefallen. Wir haben uns gemeinsam an den Jahrestag von Tschernobyl und an die Folgen erinnert. Wir alle haben sie am eigenen Körper erlebt. Und es ist schon wichtig, sie sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, da wir jetzt doch irgendwie zum Alltag übergegangen sind. Die Radioaktivitiät, die auch wir hier erlebt haben. Wir haben belastete Milch getrunken, wir haben belastetes Gemüse gegessen.
Schwarze Katze: Wie sehen denn ihrer Meinung nach die praktischen Konsequenzen aus, also wie kann man sich vor so einer Atomkatastrophe schützen?
Eltern für unbelastete Nahrung: Ich denke persönlich kann man sich überhaupt nicht davor schützen. Man kann nur versuchen, alles zu tun, damit es einen Ausstieg aus der Atomenergie und damit eine Energiewende gibt. Persönlich haben wir uns damals etwas schützen können, indem wir zum Beispiel auf frische Milch verzichtet haben, indem wir Lebensmittel auf Radioaktivität haben messen lassen. Wir haben zum Beispiel ganz lange auf Pilze und Haselnüsse verzichtet, die ganz hoch belastet waren. Wir haben keinen Tee aus der Türkei getrunken, der sehr belastet war. Aber das sind persönliche Schutzmassnahmen, die natürlich nur ein ganz kleiner Teil der Bevölkerung, der das Bewusstsein hatte, durchführen konnte. Wichtig ist die politische Umkehr. Dass wir einem grossem Teil der Bevölkerung eben nicht die Probleme der Kernkraft aufbürden, sondern dass wir jetzt aussteigen und jetzt eine Energiewende durchführen.