"Schade, daß Beton nicht brennt", eine Dokumentation, beschäftigt sich mit den Erfahrungen von InstandbesetzerInnen in Kreuzberg und deren Verhältnis zu anderen Bewohneren, insbesondere vor dem Hintergrund staatlicher Kriminalisierungsversuche. Einem Schwenk über kahle Häuserfronten schließen sich Interviews mit AnwohnerInnen an, deren Meinung zu Besetzungen und BesetzerInnen von Zustimmung bis Ignoranz reicht.
Eine übriggebliebene ältere Bewohnerin des fast vollständig besetzten Hauses berichtet von den autonomen BesetzerInnen als hilfsbereiten Menschen, die ihr die Einkaufstaschen tragen. In einer Zwischensequenz wird ein Eingriff der Polizei im Dezember 1980 gezeigt, die mit Schlagstöcken auf BesetzerInnen los geht.
Enteignete BesetzerInnen schildern vor dem im Abriss befindlichen Haus die in 10 Minuten vollzogene Räumung durch die Polizei. Nach abgeschlossener Spurensuche hätten Bauarbeiter mit dem aus Sicht der InstandbesetzerInnen unbegründeten Abriß des Gebäudes begonnen, da dieses noch in gutem Zustand war.
Drei der abgeführten Leute wird nach §129 die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, worin einer der BesetzerInnen den Versuch sieht, einen Präzedenzfall zu schaffen, um HausbesetzerInnen bewußt zu kriminalisieren. Dem folgen Bilder einer Demo gegen Gefangennahme, die die Solidarität zu in Hungerstreik getretenen BesetzerInnen ausdrückt.
Im nächsten Abschnitt wird das Leben einiger InstandbesetzerInnen begleitet, die eine freie Wohngemeinschaft eingegangen sind. Sie begründen die Wahl von Kreuzberg damit, daß durch bereits durchgeführte Besetzungen Strukturen vorhanden sind, mit denen Widerstand möglich ist. Zum Selbstschutz der Gemeinschaft gibt es Nachtwache, Fahrwache, Kuriere und Funkanbindungen, die der frühzeitigen Warnung vor Räumungen und faschistischen Übergriffen dienen. Die Knast-Demo vor dem Gefängnis der inhaftierten InstandbesetzerInnen hat den Zweck, solidarisch gegen Repression vorzugehen.
Fernsehbilder dokumentieren die Besetzung von SPD Büros aufgrund polizeilicher Durchsuchungen besetzter Wohnungen. In einer Erklärung zu einer weiteren Durchsuchung beteuert eine Besetzerin, daß diese Eingriffe die Möglichkeit einer politischen Lösung vernichte. Bei der gleichzeitigen Räumung werden auch Kinder mitgenommen, zudem 138 Angehörige des BesetzerInnenrats, gegen die nach dem Terrorparagraphen §129 Anklage erhoben wird.