Die Doku "Selbst das kleinste Licht" soll die Auflehnung von InstandbesetzerInnen aus der Hamburger Hafenstraße gegen permanente staatliche Unterdrückungsmaßnahmen schildern.
Die Razzia durch ein vom BGS unterstütztes Großaufgebot der Polizei stellt aus Sicht der BesetzerInnen eine in dieser Größenordnung nie da gewesene Repressionsmaßnahme in der 10jährigen Besetzung dar. Dabei dient die Behauptung, 2 RAF Mitglieder befänden sich unter den Bewohnern der Hafenstraße nur als Legitimation, den Ausnahmezustand auszurufen und BesetzerInnen zu entrechten.
Die angebliche RAF Wohnung und ihre wahre Identität wird in dem Film ein wenig parodiert... Die Bestrebungen, die Hafenstraße mit der RAF in Verbindung zu bringen, hat "Tradition" - schon ´85 und ´87 wird dies zwecks Entsolidarisierung versucht, womit aber das Gegenteil erreicht wird.
In einem Titelbericht des Stern wird die Hafenstraße als Stützpunkt der RAF bezeichnet, was vom Rest der bürgerlichen Presse natürlich ausgeschlachtet wird. Selbst nach einem Brief der RAF, in welchem das Bestehen und Planungen von Aktivitäten in der Hafenstraße dementiert wird, geht die Hetze weiter. In der Beschlagnahmung von Stadtplänen der BesetzerInnen durch das BKA, welche "geheime" Einzeichnungen aufweisen sollen, erkennen die BesetzerInnen die Methodik des Staatsschutzes, "Beweise" so hinzubiegen, daß sie auf RAF Kontakte hinweisen.
Im folgenden erklärt ein Mann das Potential des §129 als Werkzeug der Repression, da dieser Terrrorparagraph ermöglicht, Menschen ohne jede Tat zu inhaftieren.
Mit einer schriftlichen Erklärung und der Forderung, diese im Stern abzudrucken, suchen die BesetzerInnen die Gebäude von Gruner & Jahr auf. Nach Androhung einer Räumung durch die Polizei kommt es zu einem Gespräch , welches sich dadurch auszeichnet, daß sich die Stern-Führung trotz des Vorwurfs der Massenmanipulation auf Kosten der BesetzerInnen und ihrem Lebensraum verständnislos für die Belange der Hausbewohner zeigt und auf der Weigerung eines Abdrucks beharrt. Letztendlich werden die Hafenstraß´ler von staatlichen Hütern der Ordnung herausgeschafft.
Die Aktion wird dennoch als positiv gewertet, Öffentlichkeit zu schaffen. Die am 24.11. angekündigte SEK Razzia führt zu persönlichen Gesprächen in der Volxküche (VoKü) über Haftbefehle gegen Einzelne.