Bonobo Mai 2001

In diesem Heft:

- Auf nach Schwerte...
- Fortsetzungsroman Teil 2
- Demo gegen "Tag der offenen Tür" bei Bauer Baumeister
- Moby

Auf nach Schwerte zum 3. Tierrechtsfestival

Nun ist es endlich soweit! Gut 5 Monate Vorbereitungszeit - zahllose Telefonate, Gespräche, Diskussionen, eMails und Briefe - haben ein Ende! Das Tierrechtsfestival steht vor der Tür!!! Und wir lassen es herein! Und zwar ab 12.oo Uhr im "Rattenloch" in der Eintrachtstr. 10 in der Schwerter Innenstadt.

Es erwartet euch ein Programm was auch uns als Veranstalter vollkommen umhauen wird. Bis zuletzt wird daran herumgefeilt, um interessante Redner, informative Stände und kulturelle Highlights aufzubieten. Vieles haben wir natürlich schon fest - Näheres (auch die Wegbeschreibung) dazu in dieser Ausgabe bzw. unter www.tierrechtsgruppe.de - wir sind nämlich ab sofort auch online.

Der Gewinn des diesjährigen Tierrechtsfestivals wird schwesterlich, nach langer und hitziger Diskussion zwischen 3 Organisationen - Initiativen aufgeteilt! 60% gehen an den Verein "Free Animal", der 2 Gnadenhöfe unterstützt. 30% gehen auf das Tierrechtshilfekonto der tierbefreier, die damit in juristische Bedrängnis gekommenen TierrechtlerInnen hilft. Die verbleibenden 10% werden an die Kampagne "Schliesst-die-Nerzfarm-Rossberger" ausgezahlt.

Im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Festivals gibt es 2 Änderungen: 1. Es findet nicht im Iserlohner JuZ statt, sondern in Schwerte im Rattenloch. Die Räumlichkeiten dort sind ein wenig anders, aber dies wird der Stimmung keinen Abbruch tun. 2. Das abendliche Kulturprogramm wurde komplett überarbeitet. Kein HC-Konzert, dafür lyrisches, kabarettistisches und künstlerische-interessantes! Und: Eintritt Frei!!!

Fortsetzungsroman Teil 2

Die Bravo hat den Starschnitt wieder eingeführt und wir fangen mit einem Fortsetzungsroman an. Aber natürlich kein Alltäglicher! Jeder Teil wird von einer anderen Person geschrieben, ohne Vorgaben oder Absprachen. Das bedeutet: Die/der Nächste weiss nicht, was die/der Vorherige schreiben wird, bis sie/er es in der Bonobo sieht. Wer sich berufen fühlt ebenfalls mitschreiben zu wollen, meldet sich einfach.

Teil 2

Inspektor Wolf verschwindet in seinem Büro, ruft seine Kollegin Frau Zingler zu sich, mit der er schon seit Jahren arbeitet, schließt die Tür und versucht einen klaren Kopf zu fassen.

"Was gibt's, Inspektor?", fragt die Kollegin.

"Wir haben einen neuen Fall. Im Versuchslabor in der Staulitzstraße ist eingebrochen worden. Die meisten Versuchstiere sind verschwunden, viele Versuchsanlagen sind zerstört worden. Doch da ist was faul an der Sache, das merkt meine Nase nach dreizig Jahren Berufserfahrung doch sofort!"

"Wieso, was meinen Sie?"

"Dort wo eingebrochen wurde ist alles perfekt gesichert. Mehr als im ganzen Rest des Hauses zusammen. Doch niemand hat was mitbekommen. Alles ganz heimlich und unscheinbar passiert. Außerdem habe ich bei den Professoren ein ungutes Gefühl."

"Alles klar. Ich häng mich ans Telefon und schau mich mal im Internet um. Ich gebe ihnen morgen früh Bescheid." Kriminalbeamtin Zingler verschwindet aus dem Zimmer, Inspektor Wolf entschließt sich währenddessen bis zum nächsten Tag abzuwarten.

Am nächsten Morgen erscheinen beide pünktlich im Büro und besprechen ihre Erkenntnisse.

"Und, was haben sie herausbekommen?" fragt der Inspektor seine Kollegin.

"Also, auf deren Internetseite ist nichts zu finden, da scheint alles harmlos und in Ordnung zu sein. Allerdings bin ich auf eine Tochterfirma in Massachuttes gestoßen. Und da wird's interessant. Bis vor einigen Monaten führte dieses Labor noch Versuche an Affen durch, welche die Wirkung von Genveränderten Gehirnzellen auf die Nervenbahn zeigen sollte. Nachdem jedoch heftiger Protest von Tierrechtsgruppen und auch von der Regierung ausgeübt würde, brach die "Awizus AG" die Erforschung offiziell ab. Jedoch stehen die ganzen Maschinen und die bisherigen Ergebnisse noch immer in ihrem Labor in Massachuttes."

"Aha! Gut gemacht! Das ist ja sehr interesannt. Da will ich gleich mal zum Labor fahren und einige Fragen beanwortet haben, danach statte ich den der Anti- Tierversuchsgruppe in der Stadt mal einen Besuch ab."

Der Professor fährt also zum Versuchslabor und trifft auf Professor Walde vom Vortag.

"Ah! Guten Tag Herr Kommissar. Wie geht es Ihnen? Haben sie schon Neues über die Täter in Erfahrung gebracht?", wird er von der anscheinend wieder gutgelaunten Professorin gefragt.

"Danke der Nachfrage, aber langsam, langsam. Haben sie einen Moment Zeit für mich, ich möchte Ihnen gerne eine paar Fragen stellen."

"Aber natürlich. Kommen sie, hier entlang, mein Büro liegt da vorne." Beide gehen den langen Flur entlang und erreichen das großzügig eingerichtete Büro der Professorin. Nachdem es Inspektor Wolf auf dem Ledersofa bequem gemacht hatte, fing er an, die ersten Fragen zu stellen.

"Wie lange arbeiten Sie eigentlich schon hier in der Forschung, Frau Walde?"

"Ach wissen Sie, schon mein Vater hat hier gearbeitet. Vielleicht kennen Sie Ihn, er war ein sehr berümter und erfahrener Forscher. Ich bin gleich nach dem Schulabschluss in seine Fußspuren getreten. Also, mh, ich will nicht lügen...ich bin nun schon gut 15 Jahre hier in der Forschung tätig."

"Ahja, eine lange Zeit. Und welche Arbeit erledigen Sie genau?", fragt der Inspektor nach und notiert sich alles genau auf seinem Notizblock.

"Ich teste an Tieren die toxologischen Wirkungen auf die Nervenbahn."

"Soso, und an welchen Tieren testen Sie?"

"Die Reihe durch. Größtenteils testen wir an Affen, allerdings gebrauchen wir auch öfters Kleintiere oder Katzen. Je nachdem welches Medikament wir gerade testen ist das sehr unterschiedlich, wissen Sie."

"Ihre Tochterfirma in Massachuttes hat vor einiger Zeit die Genforschung an Affen eingestellt. Ich denke, sie sind darüber informiert. In wie weit wissen sie über diesen Themenkomplex bescheid, Frau Walde?"

"Ach wissen sie. Ich halte nicht viel von Genveränderung und all diese Sachen. Ich habe mich vor einigen Jahren mit diesem Thema konkret auseinander gesetzt, aber meiner Meinung nach wurde nicht ohne Grund ein Gesetz erstellt, was die Erforschung einstellt. Es ist einfach zu gefährlich und meiner Meinung nach sollte der Mensch doch so bleiben, wie er geboren wurde." Nach einem hastigen Blick auf die Uhr: "Entschuldigen Sie mich bitte, Herr Kommissar. Ich werde Sie jetzt verlassen müssen. Es stehen noch einige Termine für heute an, die zu erledigen sind, außerdem erreichen uns heute neue Versuchstiere. Sie wissen ja, die Arbeit muss weiter gehen, auch trotz dieses Vorfalles."

"Gewiss, gewiss. Vielen Dank für Ihre Auskunft, Frau Wale. Sie hören von mir."

Wenige Sekunden später steht Inspektor Wolf alleine auf dem Flur des Versuchlabors. "Die Frau ist mir nicht geheuer! An der muss ich dran bleiben, ich glaube, sie hat mir noch nicht die ganze Wahrheit erzählt. Aber jetzt werde ich erstmal der Anti- Tierversuchsgruppe einen Besuch abstatten, mal sehen, was die mir zu erzählen haben.", sagt der Inspektor zu sich selbst.
...Fortsetzung folgt...(stele)

Demo gegen "Tag der offenen Tür" bei Bauer Baumeister

Am 14. April fand wie in den letzten Jahren auch wieder die Demo gegen den "Tag der offenen Tür" bei Monika und Udo Baumeister statt. Tausende Besucher kommen nach Breckerfeld-Delle um dort eine Art Volksfest zu feiern. Baumeisters halten ca. 96.000 Hennen in Batteriehaltung und ca. 4000 Hennen in Bodenhaltung. Eine neue Anlage für ca. 6000 Hennen in Freilandhaltung ist in Planung und soll im September fertiggestellt werden und natürlich auch für Besucher zugänglich sein. Das es Baumeisters wichtig ist in der Öffentlichkeit gut dazustehen konnten wir auch daran merken, wie Rudi Steffen von den tierbefreiern, welcher die Demo jedes Jahr anmeldet, von Herrn Baumeister begrüßt wurde. Fast schon zu freundlich war die Begrüßung mit Handschlag. Wenn wir uns so friedlich verhalten würden wie in den letzten Jahren, dann wäre doch alles ok, meinte er. Auch für uns sei die Anlage natürlich frei zugänglich. Ein wirklich netter Mensch!!!

Ich machte mich dann auch auf den Weg, um die Anlage zu begutachten. Im Vorraum der Legebatterie, die auch in diesem Jahr wieder für alle Besucher zugänglich war und durch die sich die Menschenmengen schoben, hingen Informationen zu den verschiedenen Haltungsformen von Legehühnern. Auf lustigen bunten Schildern, auf denen sich witzige Hühnerkarikaturen tummelten, gab es die "Meinung" der Hühner zu lesen. "Was wir Hühner an der Batteriehaltung mögen: Sauberkeit und Hygiene, Fressen ohne Streß und friedliches Zusammenleben !!! "Was wir Hühner an der Batteriehaltung nicht mögen: die Enge". Ich weiß zwar nicht woher Herr Baumeister so genau weiß, was seine Hühner mögen, als ich mir die Tiere in der Legebatterie dann anschaute hatte ich allerdings einen ganz anderen Eindruck. Der Tagesablauf der Hennen besteht drastisch gesagt wirklich nur aus Fressen, Eier legen und Sch....... Auch in diesem Jahr gab es wieder die sogenannten Eintagsküken in dem Glaskasten zu bestaunen. Daran hing ein Schild, auf dem zu lesen war, dass die Küken ab 16.00 Uhr, also nach Ablauf der Veranstaltung, käuflich zu erwerben sein. Sie würden allerdings Spezialfutter und eine Wärmelampe benötigen. Um 16.00 Uhr ging ich noch einmal dort hin, um mir den Verkauf der Küken anzuschauen. Dieser wurde von einem jungen Mädchen durchgeführt, welches jedem Interessenten sagte, dass sie die Küken aber bitte später nicht schlachten sollen. Die Küken sollten DM 3,00 pro Stück kosten. Sie gab an, dass die Tiere unsortiert seien, also männliche und weibliche. Das hielt die meisten Leute davon ab, sich Tiere zu kaufen. Ich konnte nach einem kurzen Gespräch 10 Küken kostenlos mitnehmen, denen ich bei mir ein neues, sicheres Zuhause geben konnte. Am darauffolgenden Sonntag konnte ich im Hagener Stadtanzeiger im Tiermarkt folgende Anzeige lesen: weiße + braune Küken zu verschenken. Ich rief dort einige Tage später an und hatte gleich Herrn Baumeister persönlich am Hörer. Die Küken wären kurz nach Erscheinen der Anzeige schon alle weggewesen. Es hätte sich um Hähnchenküken gehandelt, was er den Leuten auch gesagt hätte. Das bedeutet also, dass ich nun 10 Hähne bei mir zu Hause habe. Da sich Hähne untereinander nicht vertragen, wenn sie groß sind, suche ich nun liebe Menschen, die einem Hahn ein Zuhause geben können. Bei Interesse mailt uns bitte an.

Moby

Moby ist Veganer: Kennt hier wer Moby? Na bestimmt, das is doch der Typ mit "Bodyrock" und "Why does my heart feel so bad". Aber wusstet ihr, dass er Veganer ist? Nee?! Na denn wisst ihrs jetzt. In seinem CD-Booklet von "Play" gibt's von ihm mehrere Statements, warum er sich entschieden hat, vegan zu leben. Ab gehtz:

"evor ich hier aufzähle, warum ich mich entschieden hab, vegan zu leben, möchte ich sagen, dass ich Leute die Fleisch essen, nicht verurteile. Leute machen verschiedene Entscheidungen aus verschiedenen Gründen und es ist nicht meine Aufgabe, diese Entscheidungen anderer Leute zu beurteilen. Aber egal, hier kommt warum ich Veganer bin!

1. Ich liebe Tiere und ich glaube, (es ist so - Anm. d. Übersetzerin) dass vegane Ernährung wesentlich weniger Leiden verursacht als eine Ernährung, die sich auf tierische Produkte aufbaut.

2. Tiere sind fühlende Kreaturen und es ist falsch, unseren Willen anderen Lebewesen aufzuzwingen, nur weil wir dazu fähig sind!

3. Eine ganze Menge medizinischer Studien kam zu dem Schluss, dass eine Ernährung basierend auf tierischen Produkten schädlich für dich ist. Sie verursacht Krebs, Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Impotenz Diabetes usw. usf.

4. Eine vegane Ernährung ist wirtschaftlich besser als eine auf tierischen Produkten basierende Ernährung. Hiermit meine ich, dass mehr Leute ernährt werden können, wenn das Getreide direkt genutzt wird, als wenn es erst an Kühe verfüttert wird, die später geschlachtet wird.

In einer Welt, in der Menschen verhungern ist es kriminell, Kühe usw. mit Korn zu füttern, welches Leute am Leben halten könnte.

5. Das Halten von Farmtieren ist für die Umwelt sehr schädlich. All der Abfall, den dieses Halten produziert, verdreckt sogar unser Trinkwasser und verfault die Seen, Flüsse und Ozeane.

6. Veganes Essen ist schön anzusehen... Vergleicht mal eine Platte mit Getreide, Früchten und Gemüse mit einer Platte voller Schweinegedärme, Hühnerbeinchen und abgehackten Kuhnüsteln.

So, das ist soweit alles, was mich bewegt hat, vegan zu leben.

Schluss, Aus! Baba, Firiko! (ava>