Aktion "Den Opfern einen Namen geben" findet in Hemer statt
Bericht der Schwarzen Katze über das Treffen des BGR Hemer/Hemer gegen Rechts

aus: Schwarze Katze Rundbrief vom 25. Mai 01

Am Di., 22.05.01 fand nach langer Pause wieder ein Treffen des Bündnis gegen Rechts Hemer statt. Auf dem Höhepunkt der Staatsantifa-Kampagne gegründet, wurde das BGR Hemer schnell von Hemeraner Parteien und Parteien-Jugendorganisationen dominiert. Nachdem die Staatsantifa-Kampagne nun ihrem Ende entgegengeht, zeigen die meisten Parteien nun nicht mehr soviel Interesse an Aktivitäten gegen rechts. Dies schlug sich auch in der Zusammensetzung des BGR nieder. Mehr "normale Bürger" waren da. Positiv! Die anwesenden Parteienvertreter (Jusos und Grüne) hielten sich mit Propaganda für ihre Organisation erfreulicherweise zurück. Und CDU, UWG und FDP waren gar nicht erst gekommen. Die frühere Parteiendominanz wurde kritisiert.

Es ging an dem Abend um die Sache:

Eine Infosammlung und evtl. eine Infoveranstaltung zu rechter Musik wurde geplant. Schriftliche Materialien dazu werden von dem Schwarzen Katze Archiv dem dazu neu gegründeten Arbeitskreis zur Verfügung gestellt. Ebenso ist eine Radiosendung in Kooperation mit der "Radiogruppe Schwarze Katze" in Planung.

Auf den Hemeraner Herbsttagen soll wieder ein Infostand durchgeführt werden. Es wurde auch darüber geredet ob mensch sich bei einem anderen Hemeraner Stadtfest einbringen solle.

Nachdem jemand von der Schwarzen Katze von der Aktion "Den Opfern einen Namen geben" erzählte, die erfolgreich in Menden, Iserlohn, Hagen und Lüdenscheid veranstaltet wurde, kam Interesse auf, diese Aktion auch in Hemer zu veranstalten. Die Schwarze Katze stellt hierzu wie schon bei der Demo in Iserlohn kostenfrei alle Materialien. Bezugnehmend auf eine Dokumentation der Frankfurter Rundschau wird exemplarisch 80 Opfern rechter Gewalt mit Namen, Todesdatum und Tathergang gedacht.

Ursprünglich startete die Aktion zuerst in Menden, durchgeführt von einer Mendener antirassistischen Gruppe. 80 Pappschilder mit Namen und Todesdatum der durch die Rechten umgebrachten Nicht-Deutschen, Homosexuellen, Punks, Obdachlosen wurden nacheinander mit brennenden Friedhofskerzen auf den Boden gelegt. Zu jedem Fall von rechter Gewalt wurde kurz von einem anderen Sprecher über Mikro und Verstärkeranlage der Tathergang geschildert. Währenddessen wurde eine Kerze angezündet, die Pappe mit dem jeweiligen Namen und Todesdatum auf den Boden gelegt. Viele Mendener Bürger blieben stehen. Nach Abschluss der Aktion hat die Schwarze Katze bei der Mendener antirassististischen Organisation angefragt, ob sie die Pappen, Kerzen und Flugblätter ihnen zur Durchführung von ähnlichen Veranstaltungen zur Verfügung stellen könnte. Dies geschah auch.

Daraufhin wurde in abgewandelter Form die Aktion in Iserlohn und Lüdenscheid durchgeführt. Nun auch in Hemer. Über den genauen Ablauf wird beim nächsten BGR Hemer Treffen am 6. Juni 01 geredet. Dort soll auch über eine evtl. Beteiligung an der antifaschistischen Demo in Arnsberg geredet werden. Christian Worch hat die rechte Demo um eine Woche nach hinten verschoben, sie soll jetzt zeitgleich mit dem Arnsberger Schützenfest am 30.6.01 stattfinden. Weil dann viele Arnsberger ins Schützenfest eingebunden sind, glaubt Worch, dass dann weniger auf der antifaschistischen Gegendemonstration sind. Ob er sich da mal nicht täuscht?


Schwarze Katze, Postfach 41 20, 58664 Hemer, http://schwarze.katze.dk