Weder sinnlich noch sündig
Am 12.09.10 fand auf der Landesgartenschau Hemer das "Fest der Kirchen"
statt. Dieses stand unter dem Motto "Sinnlich, sündig, solidarisch!?".
Leider wurde zuviel versprochen. Keine Sünden von sinnlichen Christen.
Schade. Kein christlicher Gruppensex. Das hätte die Kircheneintritts-
statt der üblichen Autrittszahlen gesteigert. Keine öffentlich
bekannten Sünden ehebrechender Pfarrgemeinderäte und auch kein
lesbisches Coming Out zweier Nonnen. Dann wär die Hütte wirklich voll
gewesen. Stattdessen wurden Steine gesalbt. Kein Scherz! Normalerweise
werden Todkranke gesalbt, aber nicht Steine. Da haben sich die wenigen
In-die-Kirche-Geher mal was kreatives ausgedacht, um neue Schäfchen dem
Hirten zuzuführen. Wär prima, wenn Christen künftig Steine statt
Kinder, Kranke, Verwirrte, Einsame und Drogensüchtige missionieren.
Dann würde die Kirche bei seinen zahlreichen Opfern keinen psychischen
und finanziellen Schaden mehr anrichten.
Solidarische Christen bringen Holz mit
Nachdem trotz vorfreudiger Erwartung weder sinnliche Christen zu sehen
waren und auch keine Sünde öffentlich gebeichtet wurde, fragten wir
uns, was das dritte Wort in dem merkwürdigen Motto für die
evangelikalen, katholischen und evangelischen Jesus-Anbeter bedeutete.
Was ist wohl mit dem Wort solidarisch im Zusammehang mit dem
Christentum gemeint? Vielleicht Christen, die zur Hexenverbrennung ein
paar Scheite Holz mitbringen, damit ihr Gemeindepfarrer nicht mehr
soviel schleppen muss und seinen Rücken schont? Das ist sicherlich
solidarisches Christentum, so wird schneller das Böse aus der Welt
verbrannt.
Musik im "Haus der Kirchen", dem ehemaligen Schutzraum der Bundeswehr
für atomare, biologische und chemische Waffen. Foto: Schwarze
Katze, 12.09.10
Kirche nur noch im Singular
Bei der Begrüssung gab die Superintendentin Martina Espelöer ein für
Christenmenschen pessimistisches Bild zum Besten: "Es ist ein kleiner
Schritt zu einer Zukunft, in der es das Wort Kirche nur noch im
Singular geben wird".
Nur drei Bibelinteressierte
Christliche Inhalte stiessen auf kein grosses Interesse. So kamen zu
einer Bibellesung nur drei Interessierte, das war zuwenig für die
enttäuschten Organisatoren. Diese sagten daraufhin das Vorlesen aus der
Bibel ab. in dem Buch sind im Alten Testament massenhaft gewalttätige
Untaten des Christengottes verzeichnet, so Völkermord, Massenmord durch
Überschwemmung, Schlachten von Opfertieren und Zerstörung ganzer
Städte. Da ist es kein Wunder, dass so wenig gekommen sind, um was
daraus zu hören.
Kein Engelrennen
Die Lokalzeitung Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung titelte am
13.09.10 auf der Hemeraner Seite "Fest der Kirchen: 16000 Menschen
erleben Kirche ganz nah". Dabei wurden einfach die ganz normalen
LGS-Besucher so dargestellt, dass sie gekommen wären, um das
Kirchenfest zu besuchen. "Solange die Erde sich dreht" schrieb am
14.09.10 im Kommentarbereich der einzigen in Hemer erscheinenden
Tageszeitung folgendes: "Also, ich bin nicht wegen dem Kirchentag
gekommen, sondern weil die Sonne schien und ich Lust hatte diesen
schönen Ort zu besuchen." Auch die meisten anderen sind gekommen, um
das ganz normale Gartenschau-Programm anzusehen und waren negativ
überrascht etwas auf ungewohntem Platz von der Kirche zu hören. Diese
hat bekanntlich eine düstere Geschichte, so seien nur Kreuzzüge,
Inquisition, Hexenverbrennung und die Unterstützung der Nazis genannt.
So war nicht verwunderlich, dass es kein grosses Interesse am
"Engelrennen" gab. Dieses fiel aus. Obwohl Preise für das beste
Engelskostüm verliehen werden sollten, haben sich die LGS-Besucher
nicht als himmlische Heerscharen verkleidet, die den Endkampf um
Harmagedon gegen die Mächte der Finsternis am Tag des Weltenendes
ausfechten.
Nicht der grosse Bringer
Da christliche Ideologie nicht der grosse Bringer ist, haben die
beteiligten Christen grösstenteils auf die Weitergabe des christlichen
Glaubens verzichtet. Stattdessen wurde ein Programm für Weltmenschen
erstellt: An der Blumenhalle fand ein Workshop: "Bauchtanz wie Shakira"
statt. Was Bauchtanzen mit Jesus zu tun hat, weiss der Teufel. Klamauk
einer Clownin solllte ebenso wie "
Jede Menge Zirkus" und Gartenmärchen Besucher anlocken und später in
die kalte Kirche treiben. Spätestens dann werden die kirchenfernen
Massen feststellen, dass im Gegensatz zum Kirchenfest in der richtigen
Kirche Klamauk nicht angesagt ist, sondern das ewig gleiche langweilige
Wiederholen von merkwürdigen ausgedachten Bibelstorys. In diesem Moment
ist ein erneutes Abwenden vorhersehbar. War aber nicht alles daneben.
So fand im ehemaligen ABC-Schutzraum und jetzigen "Haus der Kirchen"
musikalische Begleitung statt. Ansonsten war das "Fest der Kirchen" ein
ziemlicher Flop.
Droge Religion
Die Drogenberatungsstelle bot Hilfe an. Passend zum Tag der Kirchen, da
bekanntlich viele Gläubige neben der Abhängigkeit von abstrusen
religiösen Dogmen und der Kommunikation mit einem imaginären Gott der
Sucht nach anderen Drogen verfallen sind und dringend Hilfe benötigen.
Vielleicht kann die Drogenberatungsstelle irgendwann auch mal Hilfe
beim kalten Entzug der Droge Religion geben?