UNA-Bomber
Schwarze Katze Filmbesprechung

Spannend wie ein Krimi: Der UNA-Bomber. Ein Statement des FBI: "Wir konnten ihn nicht schnappen."

18 Jahre lang jagte das FBI einem Phantom hinterher, Theodore Kaczynski, dem UNA-Bomber. Insgesamt 16 Sprengstoffanschläge durch Brief- und Paketbomben kosteten drei Menschenleben. 20 Opfer wurden verstümmelt, der Sachschaden war riesig. Und es gab kaum Spuren. Keine Bekennerschreiben, ständig wechselnde Orte, Chicago, Ohio, Tennessee, Kalifornien, Salt Lake City. Er wurde UNA-Bomber genannt, da Universitäten und Airlines ein Hauptziel seiner Sprengstoffanschläge waren.

Kaczynski war ein Einzelgänger. Keine Mittäter, keine Mitwisser. Seine Bomben waren selbst gebastelt, sozusagen aus recycelbarem Material. Nur ein einziges Mal, 1987, wurde der UNA- Bomber beobachtet und ein Phantombild erstellt. Aber alle Spuren führten ins Leere.1995 macht Theodore Kaczynski den entscheidenden Fehler. Er wendet sich selbst an die Öffentlichkeit. Nachdem am 19.4.95 in Oklahoma City ein Bürogebäude explodiert ist und 198 Menschen umgekommen sind, stirbt eine Woche später das letzte Opfer des UNA-Bombers: Gilbert Murray, Inspektor für kalifornische Forstwirtschaft.

Warum Kaczynski sich danach an die Öffentlichkeit wendet, ist unklar. Sicher ist, er schickte ein selbst verfasstes Essay, ein Manifest gegen unsere Industriegesellschaft und den Raubbau an der Natur an die Washington Post: Entweder ihr veröffentlicht es oder es gibt weitere Anschläge! Dieses Essay gab dem FBI wichtige Hinweise auf das Profil des Täters und die Überlegung, dass eine Veröffentlichung dazu führen könnte, dass Hinweise aus der Bevölkerung kommen, geht auf. Theodores eigener Bruder meldet sich bei den Behörden, er erkannte in dem Manifest die Gedankengänge seines Bruders.

In den Wäldern von Montana wird der UNA-Bomber aufgespürt und verhaftet. Er lebte dort gemäß dem, was er von anderen forderte. Ein Leben im Einklang mit der Natur, ohne zivilisatorische Annehmlichkeiten. Theodore Kaczynski wurde zu 4 mal lebenslänglich verurteilt und verbüßt seine Strafe in Sacramento. Seine Taten und sein Manifest wurden teils bewundert, teils mit Abscheu betrachtet. Doch selbst dem FBI nötigte er Respekt ab: "Er war mit seinen Gedanken unserer Zeit weit voraus." In seinem Essay schrieb Kaczynski:

"Die Natur braucht uns nicht. Um den Druck auf die Natur zu verringern, muss die Industriegesellschaft abgeschafft werden. Dann wird der Mensch zwangsläufig zur Natur zurückfinden."