Im September 2011 besucht Papst Benedikt XVI. im Rahmen seines Deutschlandbesuchs auch Freiburg. Neben einem Vortrag im Konzerthaus ist ein Eintrag ins Goldene Buch der Stadt vorgesehen. Dagegen protestieren wir, weil der Papst mit seinen Positionen grundlegende Menschenrechte verletzt und für eine menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik steht. Sie grenzt Menschen aus und diskriminiert.
Wir wenden uns gegen den Papst als einen der Hauptverantwortlichen für die Unterdrückung von Lesben, Schwulen und Transgender in der ganzen Welt. Auf internationaler Ebene kämpft der Vatikanstaat ebenso wie totalitäre Diktaturen gegen die Menschenrechte von Lesben, Schwulen und Transgender. Die Entscheidungen demokratisch gewählter Parlamente zur rechtlichen Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare schmähte Kardinal Ratzinger als "Legalisierung des Bösen" und rief Katholiken zum Widerstand auf.
Wir kritisieren die Missachtung der Rechte von Frauen, die der Vatikan in seinem Kampf gegen Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung an den Tag legt, z.B. durch das absolute Verbot von Schwangerschaftsverhütung und -abbruch.
Wir verurteilen die Sexual- und Kondompolitik des Papstes. Sie behindert in vielen Ländern wirksame HIV-Prävention, stürzt Menschen in schwere Gewissenskonflikte und nimmt damit deren Krankheit und Tod in Kauf.
Wir protestieren gegen die demokratiefeindliche Politik von Papst Benedikt XVI., der die freiheitliche Gesellschaft als "Diktatur des Relativismus" verunglimpft. So hat er z.B. die Pius-Brüder wieder in die Kirche aufgenommen, obwohl sich in deren Reihen Holocaust-Leugner finden, sie die freiheitliche Demokratie ablehnen und die Strafbarkeit gleichgeschlechtlicher Beziehungen fordern.
Den Bestrebungen des Papstes, die eigenen Dogmen zur staatlichen Norm anderer Länder zu erheben, setzen wir unseren Widerstand entgegen.
Diese Kritik wird von vielen Katholikinnen und Katholiken geteilt, die wir einladen, unseren Protest zu unterstützen.
Die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik von Papst Benedikt XVI. darf nicht unwidersprochen bleiben. Wir rufen alle Menschen und Gruppierungen auf, sich mit uns zu solidarisieren und gegen die genannten Positionen des Papstes Protest einzulegen.