Kirche gegen Natur, Umweltschutz und Tiere
Schwarze Katze, Friedensfestzeitung 2016


Die Evangelische Kirche von Westfalen betrieb jahrelang die gutbesuchte Bildungsstätte Haus Ortlohn. Besonders beliebt bei den Seminarteilnehmern war der Park vor dem Haus. Viele Tiere fanden dort Unterschlupf. Obwohl das Haus Ortlohn Seminareinnahmen einbrachte, hat die Kirche entschieden, das Haus abzureißen und auf dem ehemals schönen Naturgelände viele Häuser bauen zu lassen und die Bildungsveranstaltungen im Haus Villigst in Schwerte stattfinden zu lassen.

Von der Gartenfläche wurden tausende Quadratmeter betoniert und versiegelt. Wasser kann nun dort nicht mehr versickern und das bedeutet Gefahr für das Überleben der restlichen Bäume, denen nun das Grundwasser fehlt. Das war das Ende für den Lebensraum von vielen Tieren und der grünen Lunge für Iserlohn-Nußberg. Fast 2000 Bürger engagierten sich für den Erhalt des Parks, aber die Kirche blieb dabei, das Gelände zu planieren und den Tieren ihren Lebensraum zu nehmen. Kindern fehlt nun diese Naturfläche, um dort zu spielen und Erwachsene haben wieder ein Stück Grün und eine Kindheitserinnerung eingebüßt.

Die Kirche kassiert ab
Der Ortlohnpark, der letzte große bürgerliche Park in Iserlohn, wurde teilweise von der Kirche zerstört. Leider konnte sich die Interessengemeinschaft „Rettet den Ortlohnpark“ nicht durchsetzen. Die Kirche kassiert ab. In Sonntagsreden wird von der Kanzel von der „Bewahrung der Schöpfung“ gefaselt, im Alltag wird die Natur zerstört und es werden im Auftrag der Kirche viele alte Bäume gefällt. Diese Bäume waren Lebensraum für Vögel und andere Tiere. Die Stadt Iserlohn hat sich an diesem Umweltfrevel beteiligt, indem der Ortlohnpark von einer Gemeinbedarfsfläche in eine Wohnbaufläche umgewidmet wurde, sodass darauf neu gebaut werden darf.

Artenschutz
Aus Artenschutzgründen ist das Abholzen der Bäume und das Einebnen der Naturfläche abzulehnen. Fledermäuse, der große Abendsegler, Waldkauz, Stockente, Bussard, Wiesenweihe, Schleiereule und insgesamt 24 verschiedene Vogelarten verlieren ihr Zuhause, weil die Kirche Kasse machen will. Sie müssen sich nun auf dem nun kleiner gewordenen Biotop „gegenseitig auf die Füße treten“ und haben dadurch geringere Überlebenschancen.

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen
Pfarrer Klaus Breyer schreibt im Nachhaltigkeitsbericht Haus Ortlohn von 2005 im Grußwort: „Wir setzen uns ein für eine „Wirtschaft im Dienst des Lebens“, bei der der Mensch mehr ist als eine Humanressource und Gottes Schöpfung kein beliebig ausbeutbares Rohstofflager. Die Erde zu bebauen, zu bewahren, sie zu gestalten, ohne sie zu zerstören, heute und zukünftig lebenden Generationen ein menschwürdiges Leben zu ermöglichen, diesen Auftrag hat uns Gott mitgegeben.“ Schöne Worte, aber wie heisst es in der Bibel: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“

Macht euch die Erde untertan
Die Kirche hat sich das Bibelwort „Macht euch die Erde untertan“ zu eigen gemacht. In der Bibel steht in Matthäus 6,24 die Wahl zwischen Gott und Mammon, wobei die Kirche sich in diesem Fall für den Mammon entschieden hat: Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Ein effektiver Weg, um der Kirche über die von ihr verursachte Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen die Meinung zu sagen, ist der Kirchenaustritt. Hintergrundinfos, wie dies geht, sind auf www.kirchenaustritt.de zu finden.

Schwarze Katze, http://schwarze.katze.dk