Häuser besetzen - Schule boykottieren!!
Wer geht schon freiwillig zur Schule?! Genauso, wie die spätere Arbeit, auf die wir heute getrimmt werden, ist die Schule ein Zwang. Wir werden in der Schule eingesperrt, damit wir uns frühzeitig daran gewöhnen, uns der Disziplin und Öde des Arbeitsalltags zu unterwerfen. Da hilft auch keine Hoffnung, nach der Schule beginne das "richtige" Leben. Nach der Schule stellst Du fest, dass die Scheiße grad so weitergeht - ob Lehre, Studium oder direkt Geldverdienen...es bleibt dabei: ein Leben nach unseren eigenen Vorstellungen ist in diesem Trott nicht vorgesehen!
Aber um uns in diese Mühle von pünktliche Aufstehen bis zur pflichtbewussten Hausaufgaben-Erledigung einzuspannen, müssen sie ne ganze Menge auffahren. Dann das Normalste ist erstmal Blaumachen, sich um die Schule nicht kümmernm und die Lehrer jammern über unsere "Gleichgültigkeit". Also erklärt der Staat den allgemeinen Schulzwang, für den Notfall stehen das Jugendamt oder die Bullen bereit; in den Schulen wachen Schulpsychologen darüber, dass wir zu stinknormalen Menschen werden. Dank der grossartigen Wissenschaft geht das heute auch schon mit weniger offener Gewalt: die Chemiekonzerne machen riesige Umsätze mit ihren vielen Psychopillen für Schüler - mal was zum Ruhigstellen gegen die Aufmüpfigen, oder was Aufputschendes usw.
NICHT MEHR BEI DEN ALTEN WOHNEN!
"We don't need no education..."
Das wichtigste Mittel, um uns in den Schultrott zu pressen, ist nach vor das sogenannte "Elternhaus". Dort erzählen sie uns, durch die Schule würde es uns eines Tages mal besser gehen - dabei wissen sie selbst nur zu gut, dass das nicht stimmt, und sie hatten sich vom Leben vielleicht auch mal mehr erwartet... Ausserdem werden sie vom Staat gezwungen, unseren regelmässigen "Schulbesuch" zu überwachen.
Die Sache sähe doch schon ganz anders aus, wenn wir selbst entscheiden könnten, wo und mit wem wir zusammen wohnen. Wenn wir unsere eigenen Wonungen hätten, die täglichen Ermahnungen der Alten ein Ende hätten... Aber da gibts gleich zwei Probleme: wir haben kein eigenes Geld und selbst für die kleinste Bude musst Du tierisch viel zahlen. Ausserdem sind die meissten Wohnungen so gebaut, dass sie nur für die bundesdeutsche KLeinfamilie brauchbar sind. Dass sie uns kein eigenes Geld geben, obwohl Schule genauso anstrengend wie Arbeit ist, hat natürlich einen Grund: sie wollen nicht unsere Selbstständigkeit, wir sollen abhängig bleiben - von der Familie, von den Lehrern, von der Schule. Und später kriegen wir auch nur Kohle, wenn wir in die Tretmühle der Arbeit einsteigen.
Um nur ein bisschen Unabhängikeit zu erreichen, müssen wir neben der Schule noch Arbeiten gehen - und als Schüler ist das ziemlich schwer. Nicht nur, weil dann der ganze Tag bei draufgeht. Als Schüler hast Du es schwer einen Job zu kriegen, und weil die meinen, wir könnten sowieso noch bei den Alten wohnen, speisen sie uns mit den miesesten Löhnen ab. Für die eigene Bude reicht das fast nie.
Aber es geht nicht nur darum, Häuser zu besetzen. Überall müssen wir uns die Möglichkeiten erkämpfen, unser eigenes Leben zu führen. Wir müssen uns gemeinsam gegen Lehrer und Schulterror wehren, uns ein eigenes Einkommen als Schüler erkämpfen (viva espana!) oder gegen die weitere Sanierung der Stadtteile und die damit steigenden Mieten angehen.
Aus jeder Schule ein autonomes Zentrum machen!
Dieses Flugblatt ist eine Coproduktion von Kölner Hausbesetzern und dem automen Schülerplenum (jeden Di 18.00 in der Weisshausstr. 20, jeden Freitag 18.00 im Engelshof, Oberstr. 96 in Porz).
V.i.S.d.P.: K.Toffel, Neusserstr, 187, 5 Köln 60