Besser eigene Projekte als andere
Schwarze Katze, 29.10.19
Mitarbeit woanders
In der letzten Zeit war es so, dass einige von Schwarze Katze in vielen anderen Gruppen parallel mitgearbeitet haben. Das wurde bei einem Gruppentreffen kritisch reflektiert. Auf der einen Seite waren wir überall dabei, auf der anderen Seite war dies auch recht zeitintensiv und eigene Inhalte und Projekte kamen dabei zu kurz. Daher ist es Zeit für einen Neuanfang. Weniger woanders aktiv sein und mehr in eigenen emanzipatorischen Strukturen arbeiten ist angesagt.
woanders rausgehen
Einige haben damit begonnen, woanders rauszugehen. Oft gab es nur kleine Schnittmengen zu emanzipatorischen Inhalten und Strukturen. Andere Gruppen, an denen es eine Beteiligung gab und einige ihre Einzelmitglieder haben teilweise religiöse, links-dogmatische, reformistische, bürgerliche, etatistische, kurz gesagt autoritäre Ansätze. Oft gab es in anderen Gruppen von Psychos ausgehende unnötige Streitereien und zeitraubende ineffektive Vorgehensweisen. Alles zusammen hat viel Kraft und Energie geraubt, die besser in eigene emanzipatorische Projekte reingesteckt worden wäre. Die Probleme von autoritären Strukturen sind ihre Probleme, da muss sich kein Kopf drum gemacht werden. Daher gibt es die Empfehlung an die Beteiligten sich aus antiemanzipatorischen und autoritären Strukturen und Bündnissen zurückzuziehen und stattdessen emanzipatorische und libertäre Strukturen zu stärken.
Erleichterung
Daher kam die Überlegung auf, sich Schritt für Schritt aus anderen Strukturen zurückzuziehen, die nur in Ansätzen oder gar nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen. Diese Überlegung wurde in die Tat umgesetzt. Direkte Folge: Erleichterung. Weniger Ärger und weniger zeitraubende unnötige Diskussionen. Nur noch das, wo ein hundertprozentiges Dahinterstehen gilt. Jetzt kann es mehr eigene Projekte geben. Mit denjenigen, mit denen gemeinsame libertäre Grundsätze geteilt werden, ist eine Zusammenarbeit leichter.
Stärkung eigener Strukturen
Nachdem es einen Austritt aus anderen Gruppen gegeben hat, gibt es deutlich mehr Zeit an selbstgewählten Inhalten schwerpunktmässig zu arbeiten ohne im Hinterkopf zu haben, was andere davon halten. Das wird dann auch eine intensivere Zusammenarbeit mit anderen bedeuten, aber nicht mehr mit uns als Teil von anderen Gruppen und Strukturen, sondern im Rahmen von Bündnisarbeit und gemeinsamen Aktionen. Es geht in erster Linie um die Stärkung eigener Strukturen. Einzelne können durch die freigeschaufelte Zeit nun vor allem im Rahmen von Schwarze Katze mitwirken und darüber hinaus können in Zusammenarbeit mit anderen Einzelpersonen und Gruppen gemeinsame Sachen laufen.
neue Phase
Konzentration auf eigene Inhalte und Projekte ohne Minimalkonsens und ohne zeitaufwendige Diskussionen über Basics sind jetzt möglich. Also genau das, was gewollt war. Zuviel Gruppen parallel waren letztendlich nicht gut. Phasenweise wurden kaum noch eigene Projekte geschafft, sondern es wurde sich zuviel mit klein-klein beschäftigt. Das ist nun zuende und eine neue Phase startet. In vielen antiemanzipatorischen Gruppen gibt es viel Reibungsverluste durch unnötige interne Streitereien. Durch den Austritt aus diesen Gruppen und die damit verbundene Nicht-Beteiligung an ihren internen Auseinandersetzungen ist es zeitlich viel besser möglich, sich voll auf eigene emanzipatorische Inhalte und eigene Aktivitäten zu konzentrieren.
Weniger woanders, mehr hier
Jede/r kann selbst entscheiden, an welchen Gruppen sich parallel beteiligt wird. Aber aufgrund zuviel Bündnisarbeit und zuviel Einzelbeteiligung woanders gibt es die Empfehlung die eigenen Kräfte sinnvoll einzusetzen. Daher die Überlegung mehr in eigene emanzipatorische Arbeit reinzustecken und sich weniger woanders dranzuhängen. Also: Weniger woanders, mehr hier. Wenn eigene emanzipatorische Strukturen gestärkt werden, kann auch besser Bündnisarbeit stattfinden. Besser eigene Projekte als andere. Zumindest solange die eigenen Inhalte emanzipatorisch sind und die anderen antiemanzipatorisch.