Aufruf der Antifa United
Krieg gegen eines der ärmsten Länder der Welt, Überwachung und totale Kontrolle, mediale Gleichschaltung und Maulkörbe für alle, die nicht hinter dem stehen was Kanzler Schröder von sich gibt. Zeit aktiv zu werden. Zeit zu sagen: "Nein!" Nein, wir glauben nicht, dass es richtig ist Afghanistan zu bombardieren, ein Land, das kaum Infrastruktur hat, die zu zerstören wäre und wir nehmen nicht in Kauf, dass unschuldige Zivilisten bei den Angriffen der sog. "zivilisierten Welt" sterben. Wir sind ebenfalls nicht einverstanden mit der Entwicklung in Europa, weg von den demokratischen Grundrechten, hin zu Überwachungs- und Polizeistaat.Die Anschläge auf das World Trade Center in New York sind verabscheuenswert und keinesfalls zu rechtfertigen, aber sie geben keinen Grund dazu einen sinnlosen Krieg zu führen, der die Wurzeln des Terrorismus nicht trifft, sondern noch mehr Todesopfer fordert. Viele Jahre haben die USA stellvertretend für den westlichen Kapitalismus Krieg geführt. Es sind schon viele Menschen zu Tode gekommen, die kaum beachtet wurden. Jährlich sterben ca. 80.000 Kinder im Irak, weil die USA die Lieferung von Medikamenten unterbinden. Vietnam, Korea, Golfkrieg, die Liste der Kriege der USA ist lang, bei denen Tausende unschuldige Menschen starben.
Wir wollen die Ereignisse vom 11. September nicht relativieren, sondern nur hinweisen auf einen latent vorhandenen Rassismus in der Bevölkerung. Nach den Anschlägen schien es, als sei der Tod von Amerikanern schlimmer als der von Menschen aus der "unzivilisierten Welt". Er war schlimm, aber jeder Tod eines Menschen ist schlimm. Sei es durch Terror, durch imperialistische Kriege, durch die Folgen des globalen Kapitalismus oder weil Flüchtlinge nicht in die Festung Europa gelangen oder in Kriegsgebiete oder in Gegenden abgeschoben werden, wo ihnen Tod und Folter drohen. Dieser Krieg ist nicht ein Krieg von "Gut gegen Böse", sondern er nimmt die aktuellen Anlässe als Deckmantel für einen weiteren Machtbeweis. Die NATO ist Selbstzweck. Anstatt durch kapitalistische Ausbeutung eine Welt zu schaffen in der durch Hunger und Elend die Leute zum Fanatismus getrieben werden, wollen wir eine Welt in der Institutionen wie die NATO gar nicht erst nötig sind. Wir glauben fest daran, dass so eine Welt möglich ist. Es ist allerdings nicht nur der Krieg, der uns erschrecken lässt. Auch die Maßnahmen, die für die Verbesserung der inneren Sicherheit angestoßen wurden bereiten uns große Sorge.
Die Vorschläge von Schily, Beckstein und Co. lassen sich kaum mit demokratischen Grundwerten in Einklang bringen. Fingerabdrücke in Pässen, Bundeswehr im Innern und die Verschärfung der Zuwanderungsregeln erinnern einen stark an Orwells "1984". Anstatt eine Welt zu schaffen in der Menschen überwacht werden um die herrschenden Macht- und Reichtumsverhältnisse zu bewahren sollten wir uns um eine Welt bemühen, in der Kameras und Pässe überflüssig sind. Die momentane politische Lage zeigt uns deutlich wohin die Konstruktion von Staaten und Nationen führt. Uns ist es weiter ein wichtiges Anliegen noch einmal klar zu stellen, dass nicht alle Moslems mit den Terroristen gleichzustellen sind. Durch die allgemeine Verdächtigung arabischer Zuwanderer kam bei manchen oft der Eindruck, jeder Moslem sei ein potentieller Krimineller. Dies ist keinesfalls so. In vielen Städten fanden in Moscheen Gottesdienste für den Frieden statt zusammen mit evangelischen und katholischen Christen. Gegen Krieg und Terror sollten wir zusammenstehen und miteinander und nicht gegeneinander uns für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen!
Lasst uns laut, bunt und entschlossen gegen diesen sinnlosen Krieg protestieren und die Überwachungskameras zum Wackeln bringen!