"Ya Basta!" dokumentiert den bewaffneten Widerstand der Zapatisten in Chiapas, Mexiko, den Kampf der Indigenen gegen die Militärregierung. Subcommandante Marcos sieht das Ziel der Zapatistas darin, einen Traum umzusetzen. "Wir haben eine Stimme!" Bis 1994 standen sie - weitestgehend - allein da.
Marcos erzählt von der Vertreibung der Indios, davon, dass sie von paramilitärischen Einheiten grundlos gemordet werden. Die ReGIERrung raubt ihnen ihr Land.
Seit 1975 wurden 25.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben: Im Hochland von Chiapas besucht das Kamerateam eines der 21 Flüchtlingsdörfer, in dem sich zu der Zeit 350 Menschen aufhielten.
Am 1. Januar 1994 besetzte die zapatistische Befreiungsarmee fünf Ortschaften in Chiapas. Einen Tag darauf reagiert der mexikanische Präsident Salinas damit, 50.000 Soldaten, Panzer und Kampfflugzeuge in die "Krisenregion" zu schicken. Am 3. Januar 1994 schlägt das Militär den Aufstand gewaltsam nieder - mindestens 400 Menschen sterben. "Wir betreiben keinen Todeskult" sagt Marcos, "Wir wollen keinen eigenen Staat, kein eigenes Land, wir wollen nur unseren Platz in dieser Welt." 4. Januar 1994: Präsident Salinas verhängt den Ausnahmezustand, das Militär kontrolliert die "Krisenregion".
Ein älterer Mann in einem Flüchtlingscamp berichtet von dem Überfall eines Dorfes durch die Todesschwadronen der Militärregierung: Sie haben alle Häuser angezündet und die Leute aus ihren Heimen geholt. Gefesselt musste er mit ansehen, wie seiner Frau der Bauch aufgeschlitzt wurde und ein Mann ihr bei lebendigem Leib in den Gedärmen wühlte. "Ein Wunder, dass einige von uns überlebt haben."
"Das neoliberale Denken unserer Regierung beurteilt die Menschen nach den Gesetzen des Marktes: produzieren, kaufen, verkaufen", erklärt Subcommandante Marcos. Die Indios seien keiner Investition wert gewesen. In den 80ern, im Südosten Mexikos, gründeten sie die zapatistische Befreiungsarmee. "Es gab nur diesen Weg. [...] Die Politiker wollten ihr Unvermögen nicht eingestehen und schrieben uns die Schuld zu." Die Zapatisten sehen sich nicht als normale Guerilla, sie wollen den politischen Dialog und Kontakte zum Ausland.