Sehr geehrte Damen und Herren,
von Freitag bis Sonntag besucht der Zirkus unser schönes Menden. Für viele Menschen ist der Besuch im Zirkus immer etwas besonders aufregendes. Man sieht unglaubliche Kunststücke, seltene Tiere und Clowns sorgen für eine lustige Stimmung... Das hört sich alles sehr schön an und dennoch bitten wir Sie in diesem Brief, sich einmal genauer über die Institution Zirkus Gedanken zu machen. Trotz der Clowns, des Spasses und der Abwechslung muss man sich dennoch im klaren sein, dass das Zirkusleben auch sehr viele schlechte Seiten hat. Für die Tiere, die im Zirkus leben, ist ihre Lebenszeit nämlich alles andere als schön!
Traurig, aber wahr: Tiere werden mit Elektroschocks und schweren Stockschlägen überhaupt erst dazu gebracht, bestimmte Kunststücke durchzuführen. Es ist eine Tatsache, dass manche Tiere jedesmal wenn sie ein bestimmtes Schlüsselwort hören, gleichzeitig mit Stromschlägen "bearbeitet" werden. So kriegt man z.B. Elefanten dazu ihre Beine zu heben. Nach einiger Zeit hat sich dieser Vorgang so sehr im Gehirn der Tiere verankert, dass sie aus Angst die Beine heben, sobald sie diese Schlüsselwörter hören. So kommt es dann zu den "Kunststücken". An Perversität grenzt schon dieser berühmte Zirkuswitz: "Wie bekommt man einen Elefanten dazu, auf einem Bein zu stehen? Indem man auf die drei anderen schlägt."
Auch werden Tiere in den unbequemsten Positionen in ihrem Käfig mit Ketten festgehalten. Die Ketten, die vom TÜV geprüft sind, schneiden sich bei möglichen Fluchtversuchen tief in das Fleisch der Tiere und erzeugen rigorose Wunden, die während der Aufführung mit "wundervollem" Schmuck verdeckt werden. Eisbären werden in Käfigen gehalten, in denen sie sich nicht einmal vernünftig aufrichten können!
Durch die ewige Langeweile hinter den Gittern wiegen sich Elefanten in den Wahnsinn, das heisst sie schaukeln Kopf und Rüssel stundenlang hin und her und wandern nervös mit den Hufen herum, eine Stereotype wie das Hin- und Hertigern der Grosskatzen in ihrem Gitterwagen.
Ausserdem: Affen fallen in ihr autistisches Verhalten, verkriechen sich in einer Ecke, umarmen sich selbst oder verfallen in besinnungslose Wutanfälle und schlagen mit ihrem Kopf an die Wände. Sie schmieren Kot an die Wände und versuchen ihre erbärmliche Existenz mit Sinn zu füllen.
Wir bitten Sie hiermit freundlichst, die Konsequenzen, daraus zu ziehen, und wenn der Zirkus "noch so toll" ist, sich den Besuch noch einmal zu überlegen.
Ein Zirkus steht stellvertretend für alle anderen!
Das obenstehende Flugblatt wurde an die ZirkusbesucherInnen verteilt.
Schwarze Katze, Postfach 41 20, 58664 Hemer, http://schwarze.katze.dk