Stellungnahme des IBKA zu den Anschlägen in Paris

Stellungnahme zu den Anschlägen in Paris

14.11.2015

Wir vom Vorstand des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und
Atheisten (IBKA) sind schockiert über die Anschlagsserie am gestrigen
Abend in Paris.

Wir sind entsetzt über das von mutmaßlich religiös motivierten
Attentätern verübte Massaker. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen
und Opfern dieser Gräueltaten.

Religiöser Fanatismus hat im Herzen Europas seine hässlichste Fratze
gezeigt.

Dem gegenüber fühlen sich viele hilflos und machtlos.

Dies war ein Angriff auf unsere weitestgehend säkulare Lebensweise,
erneut im laizistischen Frankreich. Diese Anschläge richten sich auch
gegen unsere freiheitlichen und an individueller Selbstbestimmung
orientierten Überzeugungen.

Auch wenn in den nächsten Tagen Trauergottesdienste folgen werden, haben
diese Anschläge mal wieder deutlich gemacht: Die Welt braucht keine
Rückbesinnung auf antike Religionen, sondern die Ideale der Aufklärung
und des Säkularismus.

Wir hoffen, dass die nun folgenden politischen Reaktionen unserer
französischen Freunde diese Ideale hochhalten und wir uns von diesen
Gotteskriegern nicht dazu hinreißen lassen, diese Grundsätze auch nur
ein Stück weit aufzugeben.

Der Vorstand des IBKA

gbs-Stellungnahme zu den Anschlägen in Paris

Der Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, Dr. Michael Schmidt-Salomon, hat heute Morgen eine Stellungnahme zu den Anschlägen in Paris und den weltweiten Solidaritätsbekundungen abgegeben, die auf Twitter unter dem verwirrenden Hashtag “#prayforparis” erfolgten: “Beten hilft nicht gegen religiösen Fundamentalismus, sondern nur engagiertes Handeln! Engagiertes Handeln bedeutet nicht nur, die Symptome zu bekämpfen (etwa den sog. ‘Islamischen Staat’), man muss die Probleme an der Wurzel packen.

Die adäquate Antwort auf die Pariser Anschläge lautet: Mehr soziale Gerechtigkeit (wer keine Chance für sozialen Aufstieg sieht, geht fundamentalistischen Rattenfängern schnell auf den Leim), mehr religionskritische Bildung (solche Anschläge kann nur verüben, wer ein intellektuell äußerst limitiertes Weltbild besitzt, Stichwort ‘Religiotie’) und mehr Freiheit (würden die westlichen Staaten die Rechte ihrer Bürgerinnen und Bürger nun beschneiden, hätten die Terroristen genau das erreicht, was sie erreichen wollten)!”