Gegen Krieg und Herrschaft - Für ein freies und selbstbestimmtes Leben!
Nazi-Aufmarsch am 02.09.06 in Dortmund und antinationale Demo dagegen
Schwarze Katze AG Antifa, September 06

Am 02.09.06 marschierten Nazis ausgerechnet anlässlich des Antikriegstages in Dortmund auf. Diesmal lief nicht nur eine in solchen Fällen übliche Antifa-Gegendemo, sondern auch eine anarchistisch-antinationale Demonstration.

Erfreulich: Nationalisten ärgern sich über Demo
Wir boten eine Mitfahrgelegenheit von Iserlohn aus an und konnten einige Sauerländer - auch aus dem Punk-Spektrum - zur Demo mitnehmen. Dass der Demoaufruf eine klare Distanzierung zu Nationalismus und den dazugehörigen Nationalfahnen enthielt, gefiel uns ausgesprochen gut und missfiel Nationalisten verschiedener Coleur. So ärgerten sich über die Demo drei verschiedene nationalistische Strömungen: nationalfahnenschwenkende Nazis, marxistische nationalfahnenschwenkende Antideutsche und marxistische nationalfahnenschwenkende Antiimps. Marxistische Antideutsche schickten einen Beobachtertrupp in schwarz und mit schwarzen Sonnenbrillen, der sich aber ruhig verhielt und trotz der Ankündigung einen israelsolidarischen Block zu machen, keine Nationalfahnen auspackte. Wahrscheinlich wollten sie nicht mit den Konsequenzen leben. Die marxistischen Antiimps kamen nicht und hatten stattdessen eine fast zeitgleiche Demo im Dortmunder Norden veranstaltet. Die Konkurrenzdemo wurde von DemoteilnehmerInnen kritisiert. Nazis kamen auch nicht, so konnte ohne Störung durch nationalistische Kreise unsere antinationale Demo stattfinden. Auf Indymedia schrieb Anarchia Si:

Gute und wichtige Demo
anarchia si 06.09.2006 17:50

An der Reaktion diverser rückschrittlicher Geister (Nazis, Antideutsche, Wirtschaftsliberalspinner, Esoteriker...) kann man ablesen, wie erfolgreich diese Demo gewesen ist. Die Idee einer freien Welt macht diesen Typen Angst. Jede hasserfüllte Reaktion gegen die Demo dürft Ihr als Kompliment und Bestätigung ansehen. Hoffe, daß es mal bald wieder was dazu gibt.

David aus Dortmund fasste auf Indymedia am 04.09.06 den Demoverlauf zusammen:
Also an der Demonstration nahmen knapp 300 Leute teil. Die Demo war bunt durchmischt und nicht eine von diesen langweiligen Black-Bloc-Demos. Man traf sich gegen 16 Uhr am Dortmunder Stadthaus und bereitete sich langsam vor. Die Demo startete so um 17 Uhr. Angeführt von einer Straßenkunst Aktion, der Zombie-Armee. Zombies in Uniformen marschierten zu sinnlosen Befehlen und führten diverse andere Aktionen wie "Marschieren, Angriff und Tot-Umfallen" durch. Darauf folgte der bunte Demozug. Man marschierte durch das Kreuzviertel, bis an der Möllerbrücke eine ca. 30minütige Kundgebung stattfand. Dort folgten noch ein paar Redebeiträge und dann zog man weiter bis zum Hauptbahnhof. Dabei ertönte immer wieder lustige Musik und Flyer wurden verteilt. Die Demo zog viel(positive) Resonanz auf sich: Angefangen von erstaunendem Glotzen bis zum heiteren Lachen über die Zomby-Army. Am Hauptbahnhof angekommen löste sich die Demo um 21 Uhr erfolgreich auf. Insgesamt mal wieder eine schöne Aktion in Dortmund, die nicht dem üblichen Einheits-Brei entsprach und offen positiv von den Zuschauern und den Teilnehmern aufgenommen wurde.
Insgesamt also ein voller Erfolg!

Schwarze Katze gegen rechten und linken Nationalismus
Im zweiten Redebeitrag wurden nicht nur die Nazis, sondern auch die freiheitsbeschränkenden Systeme des Stalinismus kritisiert. Diese stellen nach Ansicht des anarchistischen Redners für antiautoritäre Menschen keine Alternative dar. Schön, dass sich in NRW nicht nur vom rechten, sondern auch vom linken Nationalismus sowohl antideutscher als auch antiimperialistischer Prägung öffentlich distanziert wird. Mit Nationalfahnen anderer Staaten rumzulaufen und "Solidarität mit Israel" oder "Solidarität mit Palästina" zu rufen ist nichts anderes als Staatsbefürwortung. Nationale Symbole zu tragen bedeutet Nationalist zu sein. Das antideutsch-marxistische und antiimperialistisch-marxistische Motto lautet gleichermassen: "Für Staaten, gegen Menschen". Anarchisten hingegen sind für Menschen und gegen Staaten. Das ist der Unterschied. Der Anarcho-Syndikalist Rudolf Rocker brachte es auf den Punkt:

Die nationale Fahne deckt
- jedes Unrecht,
- jede Unmenschlichkeit,
- jede Lüge,
- jede Schandtat,
- jedes Verbrechen.

Die Demo verlief übrigens friedlich, das sahen auch die Cops so:

Demonstration in der Dortmunder Innenstadt verlief friedlich.
Pressemitteilung Polizei Dortmund, 01.09.2006 - 22:29 Uhr

Dortmund - Unter dem Thema "Gegen Krieg und Herrschaft - für ein freies und selbstbestimmtes Leben" fand am 01.09.2006 von 16:00 Uhr bis 21:00 Uhr in der Dortmunder Innenstadt ein Aufzug statt. Die Versammlung, an der 250 Personen teilnahmen, verlief störungsfrei und wurde um 21.00 Uhr für beendet erklärt.

Libertäre Demo Dortmund 1.9
von a-movement - 05.09.2006 17:06

Die Demonstration die für eigentlich 100 Menschen angemeldet war, und ziemlich auf Anarchistische Ziele besonnen war, war mit ca. 350 TeilnehmerInnen gut besucht. Auftakt war an der U-Bahn / S-Bahn Station Dortmund Stadthaus 18:30 Uhr, wo sich am Tag darauf die Nazis treffen würden.

Leider gab es von Anfang an Probleme mit dem Lauti und den Redebeiträgen wodurch sich leider alles etwas verzögerte. Als es jedoch dann endlich losging, und die Eröffnungsrede erfolgreich gehalten wurde, kam gute Stimmung auf und es wurden Lautstark die Themen Krieg, Herrschaft, Patriarchat, Kapitalismus, Staaten, Grenzen und Faschismus Kritisiert.

Die Menschen welche die Demonstration veranstalteten hatten von Anfang an keine Seitentransparente gewünscht was auch wunderbar funktionierte da sich die Bullen auch nicht an die DemoteilnehmerInnen trauten und die Seitentransparente somit nicht wirklich von Bedeutung gewesen waren da die Demo ohne einen Offeneren Eindruck auf die Bevölkerung machte welche durchweg positiv auf die Demo reagierte.

Bei der Zwischenkundgebung an der Möllerbrücke kam es wieder zu Verzögerungen die durch den Lauti herbeigeführt wurden was der Demo bei der Zwischenkundgebung leider einwenig die Stimmung nahm. Nach ca. 30 - 45min. Pause/Kundgebung ging es aber umso Lautstärker weiter Richtung Hauptbahnhof, auf dem Weg dorthin gab wohl einen Falschenwurf auf Bullen welche aber eher relaxt mit der Situation umgingen und keinen Stress machten. Am Hauptbahnhof angekommen wurden noch Infos über den am 2.9. Stattgefunden Naziaufmarsch durchgegeben und zu Blockaden aufgerufen danach löste sich die Demo ziemlich schnell auf.

Erfreulich war das die Pennplatzbörse unseren ermäßen nach eigentlich gut geklappt hat und die Demo ohne große Zwischenfälle durchgeführt wurde, außerdem haben die großmäuligen Neo-Nazis es nicht gewagt die Demo anzugreifen oder sonst wie zu sabotieren was mal wieder zeigt wie sehr ihnen Dortmund gehört, auch die Bullen konnten sehen das wenn sie weniger sind sie keine große Angst haben müssen und es somit durch ihr dummen Provokationen zu keinen Zwischenfällen kommt. Auf jeden Fall Positiv zu bewerten gilt die "Zombie Army" welche super Aktionskunst geleistet hat und ein wunderbares Bild für die Augen der Demo TeilnehmerInnen und Bürger / Bürgerinnen war. Diese machten durch lustiges vor der Demo hermarschieren und auf Befehl jeden Scheiß durchzuführen klar wie lachhaft Autorität ist und wie dumm Menschen sind die diese ohne großes Denken ausführen (Grüße hier an alle Nazis, Bullen, SoldatenInnen und sonstigen Roboter).

Auf alle Fälle zu kritisieren gilt es das Problem Redebeiträge vorzuführen und den Lauti besser zu Organisieren! Außerdem ein kleiner Wunsch an die Menschen auf der Demo vllt. sollten wir uns alle nächste mal noch mehr Sprüche ausdenken damit es von den Parolen her nicht so einseitig wird und das Hauptthema noch bewusster angesprochen wird!

Ansonsten DANKE an alle Menschen die da waren und unterstützt haben und den Abend so nett gestalteten. Auch DANKE an die OrganisatorenInnen die klar gemacht haben das wir aus der Reaktionären Politik raus müssen um Selber wieder unsere Politik und Ansichten besser unter die Menschen zu bringen. Außerdem war es echt schön mal ne Anarchodemo im Ruhrpott zu sehen. Wir freuen uns auf die nächsten Sachen.

Liebe & Kraft nach Dortmund (A)


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Antinationale Demo in Dortmund
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Fahne bei antinationaler Demonstration


Armbinde als Teil des Strassentheaters


FAU Plakat: Grenzenlose Solidarität statt beschränktem Nationalismus


Smash Patriarchy! Kampf den Herrschenden, Nazis, Staat & Kapital!


Für ein freies und selbstbestimmtes Leben - Zusammen Kämpfen!


Deprimierter Nazi fragt sich: Aber warum nur ist mein Schatten schwarz?


Schönes Transparent: Keine Staaten, keine Nation!


Gegen Krieg und Herrschaft - Für ein freies und selbstbestimmtes Leben

Gegen Krieg und Herrschaft
Für ein freies und selbstbestimmtes Leben

veröffentlicht im Schwarze Katze Rundbrief 28.08.06


Die Demonstration, welche am 1.9. unter dem Motto: "Gegen Krieg und Herrschaft! – Für ein freies und Selbstbestimmtes Leben!" starten wird, richtet sich in erster Linie deutlich gegen das Herrschaftsinstrument Krieg und die damit verbundenen Folgen. Ebenso wird sich ganz klar gegen jede Art von Herrschaft ausgesprochen, sei es die Herrschaft in sexuellen Beziehungen oder am Arbeitsplatz. Es ist für uns nicht hinnehmbar und mit unserer Freiheitsdefinition auch nicht vereinbar, das unterschwellige Arten der Herrschaft ohne weiteres hingenommen werden. Ein Mensch kann nicht frei sein, wenn er durch andere Menschen oder Organisationen unterdrückt und an seiner Selbstentfaltung gehindert wird!

Darum ist es für uns wichtig nicht den Nazis die gesamte Aufmerksamkeit zu schenken, welche am 2.9. versuchen werden, in Dortmund unter dem Motto: "Gegen imperialistische Kriegstreiberei und Aggressionskriege. Für Freie Völker in einer Freien Welt", aufzumarschieren, sondern den Menschen eine libertäre Alternative zu zeigen und ihnen den Begriff Freiheit näher zu bringen.

Diese Alternativen beziehen sich ganz klar auf antinationale, antiautoritäre und anarchistische Einstellungen, Theorien und "Utopien". Dies sollte uns aber nicht davor abschrecken, Menschen die sich nicht wirklich mit diesen Themen befassen, mit diesen zu konfrontieren. Nur von einer Revolution zu reden aber nichts dafür zu tun sollte nicht unser politisches Leben bestimmen, die soziale Revolution und der Weg zum Anarchismus ist der einzige Weg in dem Freiheit, Gleichheit, Frieden und Solidarität wirklich existieren können!

Dabei ist es für uns ausnahmsweise mal wichtig nicht im Blackblock aufzutreten, sondern einmal zu zeigen das wir durchaus interessiert sind mit Bürgern und Bürgerinnen zusammen was gegen Nazis, Staat und Herrschaft zu machen.

Krieg ist Frieden

Könnte Mensch meinen wenn er die Nachrichten verfolgt und der Meinung ist, dass die Herrschenden rechtens und im Sinne der Bevölkerung handeln. Krieg wird jedoch niemals Frieden mit sich bringen sondern Vergewaltigungen, Ausbeutung, Unterdrückung und erzwungene Herrschaftsstrukturen, sowie die Ermordung von Menschen und die Gewinnmaximierung von großen Konzernen.

Dabei dient Krieg als häufiger Vorwand um in Ländern die z.B. reich an Bodenschätzen sind einzumarschieren und sich deren Reichtümer unter den eigenen Nagel zu reißen. Viele angeblich "gute Nationen" unterstützen dabei sogar Terror und haben damit Anteil an unzähligen Morden an der Zivilbevölkerung.

Große Konzerne unterstützen Bürgerkriege um so billig an Rohstoffe für ihre Produktion zu kommen.

Viele Menschen sind klar gegen Krieg doch mehr als dies zu sagen, tun sie nicht, sie selbst profitieren wenn in Afrika ein Kindersoldat fällt, aber finden es schrecklich das Kinder in den Krieg müssen, diese durch den Staat und die Medien geförderte Blindheit gilt es zu zerschlagen um auf Probleme aufmerksam zu machen und diese somit zu beseitigen.

Freiheit ist Sklaverei

"Der Mensch ist frei geboren und doch liegt er überall in Ketten" so lautet ein Sprichwort und es ist genau so wahr wie vor 100 Jahren. Überall in unserer Umgebung ist Herrschaft stark verankert, ob in der Zweierbeziehung, im Berufsleben, der Schule oder auch in manchen Teilen der Linken gibt es klare Herrschaftsstrukturen, die dort ohne weiteres existieren können. Schaffen wir jedoch jemals wirklich frei zu sein so lange solche Strukturen existieren?

Nicht wirklich! Jedoch ist es ein langer Weg bis zur Freiheit. 1936 wurde uns gezeigt dass die Soziale Revolution und der Traum der Anarchie nicht länger geträumt werden musste sondern gelebt werden konnte. In Spanien lebten die Menschen 3 Jahre lang in autonomen Gebieten, welche durch Direktdemokratie verwaltet wurden. Solche und andere Beispiele müssen verdeutlicht und propagiert werden! Herrschaftsstrukturen müssen angegriffen und abgeschafft werden.

Die Kritik muß erst theoretisch und dann praktisch umgesetzt werden. Darum soll am 1.9. eine laute, bunte aber vor allem entschlossene Demonstration starten!

No Borders, No Nation, No Nationalflaggen!

Traurig aber wahr, wir wollen noch darauf hinweisen das wir keineswegs Nationalflaggen egal (!) von welchem Staat tolerieren werden und wollen! Das gilt genau so für Parteiflaggen. Staaten und Parteien stehen für feste und klare Herrschaftsstrukturen und sind ein Bestandteil des Systems was es zu bekämpfen gilt!

Wir beziehen uns innerhalb der Demo auf keinen Staat positiv und sprechen weder Staaten das Recht zu sich aus Verteidigungsgründen mit Massenbombardements zu verteidigen noch aus vermeintlicher Abwehr in Länder einzumarschieren!

Coole Kids tragen keine Nationalflaggen!

Nebenbei werden Parolen wie "Palästina knie nieder! Die Siedler kommen wieder" auch nicht toleriert und die Menschen, die diese verbreiten, müssen mit den Konsequenzen leben.

Nazi scum starts to run.

Am 2.9 wollen erneut NeofaschistenInnen durch Dortmund Marschieren das Motto: "Gegen imperialistische Kriegstreiberei und Aggressionskriege. Für Freie Völker in einer Freien Welt". Genau wie im Vorjahr wollen die Nazis auch dieses Jahr den Anti-Kriegstag nutzen um ihre rassistische Scheiße unters Volk zu bringen. Wie peinlich sie dabei sind merken sie noch immer nicht.

Wer in den letzten Monaten und Jahren die Dortmunder Presse verfolgt hat konnte immer wieder von rassistischen Übergriffen lesen bis hin zum Mord. Dies paßt nun gar nicht mit Freiheit und gegen Krieg zusammen!

Ihr Freiheitsbegriff ist ein anderer, als der, welchen wir vertreten. Ihre Freiheit ist völkisch und nationalistisch, sie baut auf klaren Hierarchien auf beispw. die Unterdrückung der Frau und setzt eine extreme Anpassung voraus die in totaler Herrschaft und Kriegen endet. Mit NationalsozialistInnen gegen Krieg und allen Übel zu demonstrieren würde nicht unserer antifaschistischen und antinationalen Überzeugung entsprechen.

Wir wollen dazu aufrufen sich den NeofaschistenInnen offensiv in den Weg zustellen und diese mit allen Mitteln daran zu hindern, dass diese ihre rassistische und herrschaftsgeile Propaganda unkommentiert in den Strassen rumbrüllen können.