Nationalistische Gewalttaten haben in Menden leider schon Tradition:
Im April 1990 haben mit Sturmhauben maskierte Neonazis im Mendener Wald am Haunsberg drei 12 und 13 Jahre alte Mädchen überfallen. Die Polizei ging davon aus, dass die Nazis "irgendwelche Übungen" gemacht und in ihren "neonazistischen Wahnvorstellungen" die Kinder als Zufallsopfer genommen hätten. Sie misshandelten die Mädchen brutal und zwangen sie "Heil Hitler" zu rufen. Nachdem sie ihren Opfern die Kleider vom Leib gerissen und sie damit gefesselt hatten, bemalten die Täter die nackten Rücken der Kinder mit Hakenkreuzen.
1993 staunte der Mendener Förster nicht schlecht, als er am Mendener Bimberg 32 gefällte Fichten, Nägel in Bäumen, Müll und eine Hakenkreuzflagge mit der Aufschrift "Kein Leben ohne Führer" sah. Auf eine Anzeige gegen die 9 jungen Täter verzichtete die Forstverwaltung unter der Bedingung, dass sie den Wald wieder in Ordnung bringen sollten.
Eine Mendener germanische Heiratsvermittlungsagentur brachte blauäugige blonde stolze Deutsche zusammen. Früher waren Aktivisten der rechtslastigen Grünen-Abspaltung Ökologisch Demokratische Partei (ÖDP) aktiv. Die heidnisch-rechte Germanische Glaubensgemeinschaft gab es in Menden ebenso wie "Nationalrevolutionäre" und esoterische Ökofaschisten.
Die durch den Verfassungsschutz vor einem Verbot bewahrte NPD ist seit Ende 2000 in Menden mit einem Ortsverband vertreten. Laut einer NPD MK Pressemitteilung war beim NPD-Infostand am 03.08.02 in der Mendener Fussgängerzone "manch ein Wahlberechtigter sogar der Ansicht, daß die Forderungen der Nationaldemokraten nicht weitreichend genug seien". Diese angebliche Äusserung kommentiert der NPD-Kreisvorsitzende Axel Schoppmann so: "Für konstruktive Kritik hat die einzig wahre Opposition in dieser BRD immer ein offenes Ohr."
Die vom mehrfachen Millionär und Häusersammler Gerhard Frey geführte deutsch-nationale DVU wirbt per Mendener Postfachkontaktadresse um neue Stammtischbesucher. Antisemitische Islamisten hetzten im April 02 bei einem Fussballspiel in Menden-Schwitten in widerlicher Weise gegen Juden: Die drei Türken befestigten am Zaun ein Transparent aus Raufasertapete, worauf in leuchtend roter Schrift stand: "Freiheit für Palästina" und "Juden gleich Nazis". Eine Anzeige wegen Volksverhetzung folgte. Das Strafverfahren wurde eingestellt.
Unter Duldung und Unterstützung der Stadt Menden etablierte sich eine aktive Neonazi-Szene. Die Stadt Menden (CDU-Ratsmehrheit) stellte den Nazis mit dem Eisenwerk Lendringsen sogar einen Treffpunkt zur Verfügung. "Doch irgendwohin müssen sie ja wohl" so die verständnisvolle Stellungnahme aus dem Mendener Rathaus. Offiziellerweise wird verharmlost, was das Zeug hält. Ein Mendener Rathaus-Sprecher: "Sie sehen zwar abenteuerlich aus, sind aber friedlich." Nach der NPD-Demo am 14.09.02 in Iserlohn marschierten die Mendener Nazis am Kirchenasyl in Lendringsen vorbei und gröhlten: "Ausländer raus. Wir marschieren durch die Nacht."
Hakenkreuzfahnen und Hitlergruss wurden in Menden-Lendringsen öfters gesichtet. Eine Lendringser Schülerin: "Wenn du Neonazis suchst, musst du in Lendringsen nicht weit gehen." Zwei Abiturienten kamen im Juli 02 in Lendringsen zwei Männer entgegen, "voll mit NPD-Buttons und Ich-bin-stolz-ein-Deutscher-zu-sein-Aufnähern. Ein Nazi hielt den einen Abiturienten ab seinem Freund zu helfen, während der andere Fascho dem Opfer mit den Worten "Grins nicht so!" mehrfach ins Gesicht schlug. Folge: Platzwunde und Schwellungen im Gesicht.
Die Mendener Nazis haben enge Verbindungen zu Faschos aus anderen Städten. Rassistische Flyer wie "Jugendklubs statt Asylantenheime" mit Kontaktadresse und Verweis auf eine faschistische Internetseite werden von den Nazis neben anderem Propagandamaterial verteilt. Nicht-Deutsche wurden mehrmals angepöbelt und angegriffen. An Adolfs Geburstag, dem 20.04.02 verteilten die Mendener Nazis in Lendringsen Flugblätter der nationalistischen Postille "Unabhängige Nachrichten".
Besonders im braunen Sumpf verfangen ist ein Teil der Mendener Gabba-Techno-Szene, die durch Nazi-Parolen negativ auffällt. Bei einer Schlägerei am Hexenteich griffen nationalistische Gabbas Punks und andere Jugendliche in gewohnter Manier gewalttätig an. Ralf Bode, der stellvertretende Leiter des Staatsschutzes Hagen wiegelte ab und gab sogar vor, dass der Staatsschutz von den rechten Gewalttaten am Hexenteich und der Pfingstkirmes nichts wisse. Der CDU-Bürgermeister Düppe meinte in einem Interview mit Radio MK, dass es schwierig sei, die Neonazis in die Jugendzentren zu integrieren: "Die werden auch stark von Ausländern besucht", so Düppe.
Das mit Millionen unterstützte Staatskonzept "Akzeptierende Jugendarbeit", also Neonazis zu akzeptieren und sie zu fördern, hat schon im Osten geklappt. Die Nazis nutzen jede Hilfe vom Staat, egal ob Ausbildungshilfe, Jobsuche, eigene Räumlichkeiten, eigene Infrastruktur für ihre Ideologie. Braune Gewalttäter werden nur durch aktive Antifa-Arbeit kleingehalten - durch Aufdecken und Bekämpfen - nicht durch Unterstützung des Staates.
Schwarze Katze, Postfach 41 20, 58664 Hemer, http://schwarze.katze.dk