Kirchen-Obere pro Gentechnik? Evangelische Zeitung bietet Gentechnik-Lobbyist eine einseitige Plattform

Reinhard Szibor habe ich in den letzten Monaten immer mal wieder
erwähnt. Er ist ja InnoPlanta-Preisträger dieses Jahres und hat mit
unglaublich widerlichen Texten, z.B. dem gerade modernen Vergleich
vom Dritten Reich oder gar dem Holocaust mit Gentechnikkritik, um
sich geschlagen. Die sind auf www.biotech-seilschaften.de.vu auch in
etlichen Auszügen dokumentiert (dort auf der Seite zu Lobbyverbänden
unter dem Punkt zum InnoPlanta-Forum).

Nun hat er ein Memorandum geschrieben, um die Kirchen für die
Gentechnik zu gewinnen. Das wächst noch auf seinem Mist. Aber er
hatte damit bei Kirchenoberen schon einen ersten Erfolg. Die
gemeinsamen Kirchenzeitungen der Bundesländer Thüringen, Sachsen und
Sachsen-Anhalt boten ihm Platz. Hier hat also nicht nur Szibor
gehandelt, sondern die Kirchen haben ihm mit dem Text in der
Kirchenzeitung von sich aus den Weg bereitet – als einseitige
Pro-Gentechnik-Propaganda der Kirche. Leider sind solche Handlungen,
die oft aus eigenen wirtschaftlichen Interessen und aus der
Verflechtung von Kirchenoberen mit den gesellschaftlichen Eliten
entspringen, keineswegs selten. Unter der Tarnung von
Schöpfungsglaube und Menschenwürde geht es knallhart um Macht und
Geschäft. Die Serie der bislang bekannten Aktivitäten: Einer der
beiden Bioparks in Gatersleben, also direkt neben der wichtigsten
Saatgutbank in Deutschland, war Werk des Immobilienspekulanten der
katholischen Kirche. An der Verpachtung der Flächen für den
Schaugarten Üplingen und dem Ausbau des Hofgutes dort als
Tagungszentrum der Gentechnik-Seilschaften ist die Kirche als einer
der drei zentralen Träger der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz
(SBK) beteiligt. Szibor erhielt genau an diesem Ort, auch vor Augen
der SBK-Leute, am 6.9.2011 den InnoPlanta-Preis – und durfte kurz
danach seine platte Propaganda in den Kirchenzeitungen platzieren
(siehe
www.mitteldeutsche-kirchenzeitungen.de/2011/11/01/gentechnik-und-kirche/).
Einen kritischen Text gab es nicht. Die Kungelei mit der
Gentechnikecke passt zu Abgrenzungsgelüsten gegenüber
GentechnikkritikerInnen. Die Agrarreferentin der evangelischen
Kirche in Hessen-Nassau, Maren Heincke, gehört zu den Leuten, die
FeldbesetzerInnen und FeldbefreierInnen aus dem Aktionsbündnis
gentechnikfreies Hessen heraushalten – zusammen mit den Grünen um
Martin Häusling und BUND-LandesfunktionärInnen.

Was aus all dem zu lernen ist? Dasselbe, was wir schon von manchen
Umweltverbänden, Grünen usw. kennen: In den oberen Etagen all dieser
Organisationen entsteht ständig eine Eigendynamik, vor allem mit den
Mächtigen und Eliten dieser Welt klarzukommen – und dabei eigene
Ziele oder sogar die eigenen Leute zu verraten. Zu verhindern ist
das nur, wenn die Menschen an der Basis genauer hinschauen,
scharfsinnig denken und denen entschlossen auf die Finger hauen, die
immer wieder mit Macht- und Profitinteressen anbändeln, um etwas
abzubekommen vom asozial erworbenen Kuchen.

Quelle: Gentechnik-Seilschaften Newsletter am 17.11.2011
Weitere Infos über Gentechnik: www.biotech-seilschaften.de.vu

Klima: Eine unbequeme Wahrheit

Dieser Blog ist viel kleiner als die frühere Seite. Geht leider nur langsam die wieder aufzufüllen. Aber besser langsam als gar nicht. So langsam kommen einige Texte der früheren grösseren Webseite wieder online. Zwar nur Schritt für Schritt, aber dafür immer mal wieder. Heute geht es um den Klimawandel. In der Friedensfestzeitung 2007 wurde der lesenswerte Artikel „Eine unbequeme Wahrheit“ abgedruckt. Lesen lohnt: http://schwarze.katze.dk/texte/oeko04.html

Umweltschutz von unten

Die Schwarze Katze hat sich immer für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen eingesetzt. Nach und nach folgen an dieser Stelle Ökologie-Texte. Heute geht es mit „Umweltschutz von unten“ los:

Am 26.09.01 fand in Menden eine Schwarze Katze Veranstaltung zum Thema Umweltschutz von unten statt. Der Vortrag bestand aus zwei Teilen; der erste beschäftigte sich mit der aktuellen Lage der Umweltbewegung und den Entwicklungen, die dazu führten. Im zweiten Teil ging es um die Frage, wie ein emanzipatorischer Gegenentwurf aussehen könnte, der Umweltschutz und Selbstbestimmung von Menschen verbindet. Der Bericht über den Vortrag zu Geschichte und Perspektiven der Umweltbewegung ist nun nach längerer Zeit wieder online verfügbar: http://schwarze.katze.dk/termine/260901.html