Kinderpornos im Bischofssitz von Limburg gefunden

Kinderpornos im Bischofssitz von Limburg gefunden. Die IP-Adresse führte die Ermittler zur Kirche. Auch nachdem der Protzbischof Tebartz van Elst, der zu den Armen nach Indien First Class flog und einen Millionenluxusbau in Auftrag gab, nach Rom ins Zentrum der Christenheit wegbefördert wurde, kommt die Kirche nicht zur Ruhe. Ein Skandal löst den nächsten ab. Die Polizei ermittelte grössere Mengen „eindeutige und schockierende“ Kinderpornos im Bischofssitz von Limburg. Wie hat der beschuldigte Kirchenmann das Jesuswort „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ wohl verstanden? https://www.welt.de/vermischtes/article161947619/Die-IP-Adresse-fuehrte-die-Ermittler-zur-Kirche.html

Frauen sollen dankbar sein statt immer mehr zu wollen

Frauen sollen dankbar sein statt immer mehr zu wollen
Die Neuapostolische Kirche stellt ihr reaktionäres Frauenbild offen zur Schau
Fotos und Bericht: Schwarze Katze, 05.01.17

Die Neuapostolische Kirche (NAK) hat ein biblisch-antiquiertes Frauenbild. In einem Schaukasten vor ihrer Kirche in Hemer ist das Bild einer Frau zu sehen und darunter der Spruch „Ich schaffe es …jeden Tag etwas dankbar zu sein, statt immer mehr zu wollen. Mit Christus. Neuapostolische Kirche“

Also sollen Frauen keine Forderungen stellen, nicht „immer mehr“ wollen, sondern sich mit dankbar sein zufrieden geben. Das ist ein typisch rückständig-christliches Frauenbild, wo Frauen den Männern im Allgemeinen und insbesondere dem Mann Jesus Christus dankbar sein sollen, also sich dem Mann unterwerfen. Durch solche Plakate wird ein passives dienendes Rollenbild der christlichen Frau zementiert. Das Unterwerfen der Frau und der Verzicht auf eigene Forderungen wird durch den Zusatz „Mit Christus“ als göttlicher Befehl ausgegeben. Worauf läuft es hinaus? Frauen sollen keine eigenen Forderungen stellen und sich dem Mann unterwerfen.

Das ist ein typisch rückschrittliches christliches Frauenbild, was dieses Plakat aussagt. Es ist ausserdem ein eindeutig reaktionäres Frauenbild der Neuapostolischen Kirche, welches auch in vielen anderen christlichen Kirchen anzutreffen ist. Dieses Plakat allein ist schon Grund genug der christlichen Ideologie den Rücken zu kehren.

„Ich schaffe es …jeden Tag etwas dankbar zu sein, statt immer mehr zu wollen. Mit Christus“.
Frauenbild der Neuapostolischen Kirche. Foto: Schwarze Katze, 05.01.17
Eindeutiges reaktionäres Plakat mit Kirche im Hintergrund.
Foto: Schwarze Katze, 05.01.17

Das altertümliche Frauenbild der Neuapostolischen Kirche hat sich seit über 100 Jahren nicht geändert, wie das NAK-Plakat von 2017 und das in einer NAK-Zeitschrift veröffentlichte Gedicht „Das Nullchen“ von 1912 zeigt, worin die Frau als Null und der Mann als die Numer Eins bezeichnet wird:

Das Nullchen
Neuapostolische Rundschau 1912, Nr. 7, S. 40

Wie oft geschieht es in der Welt,
dass man als Null die Frauen zählt.
Gar viele schätzen sie gering,
denn >Null< ist ein gar wertlos Ding.
Es geht auf dieser Lebensbahn
als Nummer Eins der Mann voran,
im Sturmgetös, beim Sonnenschein,
die Null folgt immer hinterdrein.
Doch seid nur still und seht es ein,
der Wert der Null ist doch nicht klein;
Steht sie nur auf dem rechten Platz,
so ist die Null ein großer Schatz.
Eins ist der Mann und Null das Weib,
ich sag’s nur so zum Zeitvertreib.
Eins ist nicht viel, doch sollst du sehn:
Ein Nullchen dran, sie bilden zehn.
Die Null hat Nummer Eins erhöht,
weil sie hübsch hinterm Einer steht;

Doch möcht das Nullchen vorne sein:
Und stünd‘ der Einer hinterdrein,
so gibt es ein verkehrtes Ding
und beider Wert wird dann gering.

Siehe auch den Schwarze Katze Artikel „Frauen sollen den Mund halten“:
http://schwarze.katze.dk/#post416

KORSO Grußwort zum Jahreswechsel 2016/2017

Helmut Fink, der Vorsitzende vom Koordinierungsrat säkularer Organisationen, dem Bündnis von Interessenvertretungen konfessionsfreier Menschen in Deutschland hat am 01.01.16 folgendes Grußwort zum Jahreswechsel veröffentlicht:


Grußwort des KORSO-Vorsitzenden zum Jahreswechsel 2016/2017

Selten in der jüngeren Vergangenheit war ein Jahreswechsel mit so viel Unsicherheit beladen wie dieser: Weder die Spitze der führenden Weltmacht noch die Verfassung des politischen Europa noch die deutschen Befindlichkeiten zu Beginn eines Wahljahres sind dazu angetan, besondere Hoffnung auf stabile Verhältnisse und menschlichen Fortschritt zu nähren.

Im säkularen Rahmen bleibt uns jedoch nichts anderes übrig, als die Spielräume für Aufklärung und Humanismus zu nutzen, wo immer sie sich bieten. Eine Berufung auf höhere Mächte steht uns nicht zur Verfügung. Vernunft und Menschlichkeit bleiben unsere Ideale, obwohl auch sie verdreht und missbraucht werden können.

Vielleicht ist es gerade zu Beginn des Luther-Jahres ein erhellender Gedanke für freie Geister, dass wir alle der Vernunft unmittelbar unterstehen und unvermittelten Anteil an ihr haben. Wie einst die heilsvermittelnde Wirkung des katholischen Klerus von Luther kritisiert und seine Legitimation in Zweifel gezogen wurde, so sehen wir heute auch säkulare Funktionäre unter Rechtfertigungsdruck: Viele Menschen bedürfen ihrer Vermittlungsleistungen offenkundig nicht und finden ihren eigenen Weg, selbstbestimmt und ungebunden. Wer wollte ihnen das verdenken?

KORSO

Die säkularen Organisationen können die Gesellschaft nur dann nachhaltig bereichern, wenn sie einladend und einbeziehend wirken, offen und transparent agieren, und sich nicht gegenseitig geringschätzen und blockieren. Im KORSO-Vorstand ist in den letzten Jahren eine Kultur des Miteinanders über Verbandsgrenzen hinweg gelungen, die produktiv ausstrahlen könnte. Vorhandene Unterschiede in Zielen und Strategien, in Größe und Anspruch, in Geschichte und Identität werden dabei offen angesprochen und respektvoll anerkannt. Gemeinsames kann gefördert werden, ohne Trennendes zu verleugnen.

Im KORSO können wir im abgelaufenen Jahr auf eine erfolgreiche und produktive Klausur im Juni in Klingberg zurückblicken. Sie hat gute Grundlagen gelegt für ein behutsames Agieren des KORSO, das keiner Mitgliedsorganisation schadet. Und wir blicken voraus auf eine erstmalige Pressekonferenz zum Jahresanfang am 13. Januar in Berlin.

Aus Sicht der säkular denkenden Bürger, seien sie agnostisch oder atheistisch, freidenkerisch, freigeistig oder humanistisch geprägt, kommt es sicherlich eher auf den Inhalt an, auf die „Botschaft“ und den Kontakt zu Gleichgesinnten, als auf die organisatorische Hülle oder gar die Eigeninteressen einzelner Organisationen. Daher muss es kein Schaden sein, wenn es in der „säkularen Szene“ viele unabhängige Aktivitätszentren gibt. Sie können nebeneinander bestehen und Vielfalt garantieren. Normierung ist unsere Sache nicht, und – pathetisch gesprochen – der Geist der Aufklärung und des Humanismus weht, wo er will.

An vielen Orten können säkulare Kräfte Sinnvolles bewirken, ob in großem oder in kleinem Rahmen, ob haupt- oder ehrenamtlich, ob in theoretischer oder praktischer Arbeit. Engagement bleibt sinnvoll. Es gibt keinen Grund, sich dabei bevormunden oder in falsche Abhängigkeiten bringen zu lassen. Wer im Diesseits verhaftet ist, darf sich zum selbstbestimmten Denken befreit fühlen.

Das kalendarische Angebot des Neuanfangs zum Jahreswechsel kann uns Anstoß sein, wo nötig neue Schwerpunkte zu setzen und den Ausläufern nachwirkender Kausallinien erhobenen Hauptes zu begegnen. Wer im Inneren verwirklichen kann, was er nach außen verkündet, und wer vorleben kann, was er von anderen erwartet, ist für das neue Jahr gut gerüstet. Denn persönliche Glaubwürdigkeit ist auch für Ungläubige eine Tugend. Lasst uns als Säkulare auch 2017 dem menschlichen Fortschritt dienen!