Anti-Atom Infostand Iserlohn
zum 3. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe
Klick auf die Bilder, dann werden sie grösser.
Fotos: Schwarze Katze, 11.03.14


Infostand auf dem Alten Rathausplatz Iserlohn


Mädchen bekommt Windkraft-Aufkleber geschenkt


Der Wind schickt keine (Brennstoff-)Rechnung


Atomkraft abschalten


Schutzanzug


Atom-Tonne


Demo in Düsseldorf: Energiewende retten!


Kinder malen Naturbilder


Infostand zum 3. Jahrestag des Atom-GAUs von Fukushima


Streichhölzer


Windkraft bei uns? Ja bitte!


Atomkraft? Nein danke!


gut besuchter Infostand


Euratom


Anti-Atom Sonne


Im Gespräch


Interessierte


radioaktiv


Kinder mögen Blumen lieber als Atomstrahlung


Windkraft bei uns? Ja bitte!.


Atomkraftwerke abschalten!


Fahne


.ausgestrahlt


Aufkleber


Seitentranspis


vor dem Infostand


Verteilmaterial


Denkt an unsere Kinder!


Anti-Atom Infostand in Iserlohn am 11.03.14
anlässlich vom 3. Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima
Bericht: Sauerland gegen Atomkraft, Fotos: Schwarze Katze

Anlässlich des genau 3 Jahre zurückliegenden Fukushima-Unfalls findet am Di., 11.03.14 auf dem Alten Rathausplatz in Iserlohn eine Anti-Atom Mahnwache statt. Der Infostand ist gut besucht und es kommt zu zahlreichen Gesprächen. Kinder haben die Möglichkeit mit Kreide Naturbilder auf den Gehweg zu malen. Schutzkleidung, ein Atommüllfass, Aufkleber und Banner zeigen den vorbeigehenden und stehenbleibenden Menschen aus dem Sauerland an, worum es geht. Im verteilten Flugblatt wird auf den zum dritten Mal stattfindenden Jahrestag der Fukushima-Katastrophe hingewiesen. und darauf, dass die Lage noch immer nicht unter Kontrolle ist. 400 Millionen LIter radioaktiv verseuchtes Wasser gefährden die Bevölkerung. Hunderte Tonnen radioaktives Wasser sind bereits in den Pazifik gelaufen und belasten die Meerestiere. MIt dieser Mahnwache wird die Forderung nach einem schnellen Ausstieg aus der Atomenergie und der Umstieg auf erneuerbare Energieträger gefordert. Es wird daran erinnert, dass in Deutschland noch immer neun Atomkraftwerke laufen. Auf lokale Aktivitäten wie Mitfahrt zur Energieweende-Demo in Düsseldorf, Möglichkeit einer Elektro-Auto Probefahrt in Iserlohn und dem Stromwechsel zu atomfreien Anbietern wird hingewiesen. Gespräche am und um den Infostand stossen auf grosses Interesse der Bevölkerung. Mit der Mahnwache wird der Wunsch nach einem schnellen Ausstieg aus der Atomenergie und ein Umstieg zu regenerativer Energieerzeugung Nachdruck verliehen.

Direkt nach dem Unfall von Fukushima war das Entsetzen über die Gefahr Atomenergie erneut groß. Der vollständige Ausstieg aus dieser Risikotechnologie und die massive Energiewende hin zur regenerativen Erzeugung von Energie wurde ausgerufen. Die Umsetzung war dann dilettantisch. Es wurden viel zu viele Ausnahmen für Betriebe vom EEG gewährt und zu viele Verschmutzungszertifikate verschenkt. Dadurch stiegen die Preise für die Verbraucher und das Verbrennen von Kohle war rentabler als der Betrieb moderner Gaskraftwerke. Die günstigen Preise an der Strombörse durch den Ausbau von Sonnen- und Windkraft wurden nicht an die Verbraucher weiter gegeben..

Die Netzwerkorganisation Atomic Baltic erinnert ebenfalls an den dritten Jahrestages des Atom GAUs von Fukushima:

Fukushima 3/11 mahnt:
Atomkatastrophe wuerde den ganzen Ostseeraum verseuchen
Atomic Baltic, 12.03.14

OSTSEE - Der dritte Jahrestag des Fukushima-Desasters, das am 11. Maerz 2011 begann, erinnert an die Bedrohung, die die Atomkraft fuer Menschen und Umwelt im Ostseeraum darstellt. Ein vergleichbarer Unfall in einem der sechs in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke (fuenf weitere AKW sind geplant) wuerde eine radioaktive Verpestung des gesamten Gebiets rund um die Ostsee verursachen. Die Katastrophe von 3/11 in Fukushima veranschaulichte die allgegenwaertigen Risiken einer Atomanlage, selbst in einem westlichen Hochtechnologie-Land. Die Ostsee als verbindender Wasserkoerper wuerde die Radioaktivitaet zu allen neun direkten Nachbarlaendern verbreiten, wobei die Strahlung in diesem Gebiet konzentriert wuerde. Simulationen moeglicher Katastrophen in einem der existierenden Reaktoren betonen die hohe Wahrscheinlichkeit, dass die radioaktive Wolke alle Laender des weiteren Ostseeraums verschmutzen wuerde.

"Ein schwerer Unfall kann in jedem Atomreaktor geschehen - das ist, was Fukushima gelehrt hat. Selbst wenn die Notsysteme wie erwartet arbeiten, wie es in Fukushima zu Beginn der Katastrophe der Fall war, koennen auftretende Umstaende zu einer Kernschmelze oder anderen Szenarien mit Freisetzung des toedlichen radioaktiven Inventars fuehren", sagt Aktivist*in Hanna Poddig. "Wuerde das im Ostseeraum geschehen, dann wuerde das Meer noch staerker kontaminiert werden als es jetzt in Japan geschieht, denn der Austausch mit dem Atlantik ist minimal. Die Radioaktivitaet wuerde sich in der Ostsee konzentrieren. Anstatt neue Reaktoren und Laufzeitverlaengerungen voran zu treiben, muessen die in Betrieb befindlichen Anlagen sofort stillgelegt werden!"

In Fukushima fuehrte eine Serie von Explosionen zur Kernschmelze vo drei Reaktorkernen und hohen Radioaktivitaetsfreisetzungen an Luft, Grundwasser und Pazifik und formte die bisher groesste Atomkatastrophe in einem Atomkraftwerk. Am 11. Maerz 14.47 Uhr lokaler japanische Ortszeit begann mit dem "Great East Japan Earthquake" das bis heute schlimmste nukleare Desaster der Geschichte. Alle Reaktoren des Fukushima Daiichi AKW waren in Reaktion auf die Naturkatastrophe abgeschaltet worden. Als einige Stunden spaeter hohe Tsunami-Wellen die Schutzwaelle des AKW trafen und ueberschlugen und Teile des Notsystems beschaedigten, waren die Reaktoren bereits vom Netz getrennt. Obwohl bis zu diesem Zeitpunkt die Sicherheitssysteme nahezu korrekt funktioniert hatten, ereignete sich in den folgenden Tagen eine dramatische Reihe von Explosionen. Gewaltige Mengen Radioaktivitaet wurden freigesetzt und fuehrten zum Ausschlagen nahezu aller Messstationen auf der Nordhalbkugel. Bis heute wissen weder die Behoerden noch der Betreiber im Detail wie der Unfall abgelaufen ist. Auch der Verbleib der geschmolzenen Reaktorkerne bleibt unklar.

Das oesterreichische Instrument "FlexRisk" zur Ermittlung der Auswirkungen schwerer Unfaelle in europaeischen Reaktoren veranschaulicht die Gefahren, die von den Reaktoren in Finnland, Schweden und Russland auf alle Nachbarlaender der Ostsee ausgehen. Es simuliert eine Vielzahl verschiedener Wetterbedingungen und unterschiedlicher Szenarien der Freisetzung radioaktiver Isotope nach einem schweren Unfall. Die FlexRisk-Karten zeigen radioaktive Dosen und Bedrohungen fuer europaeische Laender nach solch einer Katastrophe in einem der Reaktoren. Ein einfaches Internetformular erlaubt es Simulationen aufzustellen: http://flexrisk.boku.ac.at/en/evaluation.phtml#form"target

Eine zusaetzliche Gefahr geht von der Alterung der in Betrieb befindlichen Reaktoren aus. Wie die in der letzten Woche von Greenpeace veroeffentlichte Studie "Lifetime extension of ageing nuclear power plants: Entering a new era of risk" zeigt, fuehrt das hohe Alter der nuklearen Einrichtungen zu einer wachsenden Gefahr von Fehlern und Unfaellen. Drei Reaktoren im Wassereinzugsgebiet der Ostsee haben ihr urspruengliches technisch designtes Alter am 11. Maerz, dem dritten Jahrestag des Fukushima-Desasters, bereits ueberschritten. Zwei weitere Reaktoren befinden sich weniger als drei Jahre unterhalb ihres konzeptuellen Maximalalters. Ein Ostsee-Reaktor (Oskarskamn 1) ist mehr als 40 Jahre alt, fuenf weitere sind im Alter zwischen 35 und 40 Jahren. Verschiedene Reaktoren rund um die Ostsee erhielten bereits eine Genehmigung zur Laufzeitverlaengerung auf 50 oder 60 Jahre, waehrend teilweise aggressive Leistungssteigerungen vorgenommen wurden (z.B. im AKW Olkiluoto um 33), die das Unfallrisiko erhoehen. Weitere Details stellt die Greenpeace-Studie bereit: http://out-of-age.eu

"Ein Unfall in einer Atomanlage kann jederzeit stattfinden. Die Atomtechnologie ist nicht sicher, wie hunderte von Vorfaellen und Unfaellen, die jedes Jahr von den Betreibern gemeldet werden, zeigen. Trotz spezieller Trainings fuer das Personal dieser gefaehrlichen Anlagen, werden Fehler gemacht, die manchmal zu ernsten Situationen fuehren. Neben der hochgradig riskanten Technologie und der Bedrohung, die von Fehlverhalten der nuklearen Fachkraefte ausgeht, koennen auch unvorhersehbare Konstellationen auftreten, wie die Fukushima-Katastrophe deutlich gemacht hat. Die Reaktoren im Ostseeraum basieren auf seit Jahrzehnten veralteten Designs, die Alterung bringt zusaetzliche Gefahren fuer Menschen und Umwelt."