ausgestrahlt
Kampagne gegen Atomkraft - 2005


Die Schwarze Katze unterstützt
die ausgestrahlt-Erklärung:

"Ich bin davon überzeugt, dass der Betrieb von Atomanlagen ein schwerwiegendes Unrecht ist. Deshalb fordere ich ihre Stilllegung. Ich sehe mich in der Mitverantwortung dafür, den Ausstieg aus der Atomindustrie politisch durchzusetzen, und werde das mir Mögliche dazu beitragen."


Gegen ein Comeback der Atomenergie - für eine sonnige Zukunft.

Jetzt zeigt sich, auf welch tönernen Füssen der von Rot-Grün auf den Weg gebrachte Atomkonsens steht. Denn der proklamierte „Atomausstieg“ wurde nicht unumkehrbar gemacht. Unter einer unionsgeführten Bundesregierung sollen die schon jetzt absurd langen Restlaufzeiten weiter verlängert und der Bau der äusserst unsicheren Endlagerstätte in Gorleben wieder aufgenommen werden. Die Atomenergieforschung kann mit einem neuen Geldsegen rechnen, damit Deutschland wieder Atomtechnologie in alle Welt exportiert.

Dabei sind die Gefahren der Atomkraft kein Stück kleiner geworden:

  1. Die sichere Endlagerung des strahlenden Atommülls über hunderttausende Jahre bleibt ungelöst.
  2. Die Sicherheit der aus den 1970er und 80er Jahren stammenden Kraftwerke in Deutschland hat weiter abgenommen. Mit zunehmendem Alter steigt ihre Anfälligkeit durch den Verschleiss von Bauteilen und Materialermüdung. Nachrüstungen auf den neuesten Stand der Technik sind häufig nicht möglich und werden mit dem Atomkonsens auch vom Gesetzgeber nicht mehr verlangt.
  3. Beim Uranabbau zur Herstellung von Brennelementen und deren „Wiederaufarbeitung“ werden grosse Mengen Radioaktivität in die Umwelt freigesetzt.

Trotzdem versuchen Atomlobby und Union Atomenergie als Antwort auf Klimakatastrophe und Abhängigkeit von Energieträgern aus unsicheren Weltregionen zu präsentieren. Sie wollen damit das spätestens seit Tschernobyl ramponierte öffentliche Image dieser Technologie flicken. Doch für eine Entwicklung weg von der Abhängigkeit vom Öl helfen weitere unflexible Grosskraftwerke nicht. Gefragt ist der massive Ausbau erneuerbarer Energien, kombiniert mit weit effizienteren, dezentralen Gaskraftwerken, die flexibel an die wechselnde Energiemengen aus Sonne, Wind und Biomasse angepasst werden können. Atomkraftwerke decken derzeit nur knapp 3 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs. Angesichts der äusserst begrenzten Uranvorkommen der Erde, die bei heutigem Verbrauch noch für 40 Jahre reichen, ist Atomkraft als Alternative zu den endlichen fossilen Kraftwerken eine Luftnummer.

Grund genug, der propagierten Renaissance der Atomenergie unseren Widerstand entgegenzusetzen und für den weiteren konsequenten Ausbau Erneuerbarer Energien als Alternative einzutreten. Das schmutzige Spiel von E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall muss beendet werden. Die Kampagne .ausgestrahlt fordert von der neuen Bundesregierung:

  1. Die Restlaufzeiten dürfen nicht noch weiter verlängert werden. Jeder Tag Atomkraft könnte einer zuviel sein. Stattdessen braucht es einen Atomausstieg, der diesen Namen auch verdient.
  2. Planspiele über neue Reaktorgenerationen sind einzustellen. Statt weiter Millionen Euro staatliche Forschungsgelder in die Atomtechnik fliessen zu lassen, sollten diese zu den Erneuerbaren Energien umgeleitet werden.

  3. Jedwede Endlagerplanung ist abzulehnen, solange der Ausstieg aus der Atomenergie nicht vollzogen ist. Sowohl der Gorlebener Salzstock als auch Schacht Konrad sind als Endlageroption absolut ungeeignet und müssen endgültig verworfen werden.
  4. Atomtechnologie darf nicht Exportgut bleiben. Auch die Förderung der Atomenergie durch den Euratom-Vertrag ist zu beenden.
  5. Die zukunftsweisende Förderung von Alternativen durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) ist fortzusetzen und weiterzuentwickeln. Das Leitbild sollte dabei die Vision einer dezentralen und effizienten Energieversorgung sein.

Demokratie endet nicht in der Wahlkabine. Demokratie heisst aufzustehen, sich einzubringen und zu streiten. Der heftige Widerstand der Anti-Atom-Bewegung hat zum Scheitern von Whyl, Wackersdorf und anderen Atomprojekten geführt und zur atomkraft-kritischen Haltung grosser Teile der Öffentlichkeit beigetragen.

Jetzt müssen wir eine Renaissance der Atomtechnologie unter einer unionsgeführten Bundesregierung verhindern und Druck für einen wirklichen Atomausstieg machen. Noch sind die Würfel nicht gefallen. In den nächsten Monaten gilt es der neuen Bundesregierung und der Atomlobby zu zeigen, dass ein Comeback der Atomenergie gegen den Willen der BürgerInnen nicht durchzusetzen ist.

Wir alle sind gefragt, dagegen einzutreten