Castortransport November 2005
Rückblick Casotr-Transport 2005: http://de.indymedia.org/2005/12/134531.shtml
Infos zur Castor-Auftakt-Demo am 05.11.05 in Lüneburg unter www.erneuerbare-statt-atom.de.
Castor stoppen! Auf ins Wendland! Autonome und Linksradikale Gruppen
Tag X - Kein Atomklo Gorleben! BI Lüchow-Dannenberg, 28.09.05
Castor stoppen! Auf ins Wendland!
Autonome und Linksradikale Gruppen
Den Castor Transport nach Gorleben
zu einem Desaster machen!
Im November 2005 sollen wieder mehrere hochradioaktive Strahlenelemente via Castoren in das niedersächsische Wendland verfrachtet werden. Die Castoren werden wie in den Vorjahren vom französischen La Hage bis ins niedersächsische Dannenburg mit der Bahn transportiert und von dort mit Lkws auf der Straße in das bisherige Zwischenlager für Atommüll nach Gorleben gebracht. Der Standort Gorleben soll jedoch nach Träumen der CDU im Land und auf Bundesebene, anderer einzelner Mitglieder verschiedenster Parteien und der Atom-Lobby, zum Endlagerstandort des deutschen Atommülls werden. Gegen all jene, die dieses Vorhaben unterstützen und versuchen durchzusetzen, Gorleben zu einem der weltweit größten Endlagerorte für hochradioaktiven Müll werden zu lassen, werden wir unseren entschiedenen Gegendruck von unten entgegenbringen.
CASTORALARM AB DEM 19. NOVEMBER
Organisieren wir die notwendigen Eingriffe in den gesellschaftlichen Normalbetrieb
Eine Gesellschaft die den Betrieb von Atomanlagen akzeptiert, muss weiterhin mit unserem Widerstand rechnen. Liselotte Meyer
Ausstieg lieber nie als gar nicht?
Ist Gerhard Schröder ein Widerstandrecke? Findet Jürgen Trittin in den Schoß des außerparlamentarischen Widerstand zurück? Wird also alles gut? Wohl kaum. Aber wenn mensch sich das aktuelle parteipolitische Gerede zur Energiepolitik anschaut, wenn mensch sieht wie Sozialdemokratinnen und Grüne sich darin üben gegen den Neubau von Atomanlage und für den Atomkonsens zu streiten, könnte mensch auf diese Idee kommen. Dabei scheint es irgendwie egal, ob die AKWs nun heute vom Netz gehen oder nach etwa 35 Jahren Laufzeit. Nur neue sollte möglichst nicht gebaut werden oder zumindest nicht in der brd oder so. Doch ganz so beliebig sind die Dinge nicht.
Normal ist das nicht
Tschernobyl, Harrisburg, Sellafield, Tokaimura, Brunsbüttel. Die Liste schwerer Störfälle ist lang und dabei ist schon der Normalbetrieb ein Störfall. Tag für Tag werden in den Uranabbaugebieten in Kanada, Australien oder dem Niger weite Fläche mit radiaktivem Abraum verseucht der noch 80% der Radiaktivität enthält. Tag für Tag werden auch die Wideraufbereitungsanlagen in LaHague und Sellafield radioaktive Abwasser in die Nordsee geleitet. Bereits heute liegen die Leukämieraten im Umfeld dieser Anlagen um den Vielfaches über dem Landesdurchschnitt. Im Frühjahr 2005 verlor in Sellafield die zentrale Wiederaufbereitungsanalge gut 100 000 Liter hochradioaktiver Flüssigkeit ohne dass dies über Wochen hinweg bemerkt worden wäre. Tag für Tag wird an den AKW Niedrigstrahlung freigesetzt. Viele Wissenschaftlerinnen sehen einen direkten Zusammenhang zwischen Niedrigstrahlung und der erhöhten Zahl von Leukämieerkrankungen in der Nachbarschaft der Anlagen. Tag für Tag wird neuer Atommüll produziert. Keine weiß wohin damit. Alle bisherigen Endlagerversuche sind kläglich gescheitert. Für die brd heisst dass: Der Salzstock Asse säuft nach und nach ab. Das Endlager in Morsleben, jahrelang auf Weisung der damaligen Umweltministerin Merkel weiterbetrieben, muss jetzt notverfüllt werden damit es nicht zusammenstürzt. Und auch der letzten Regierungsstelle sollte im Jahr 2005 bekannt sein, dass der Salzstock Gorleben zwar ein Deckgebirge bräuchte, aber keins hat. Weltweit gibt es kein einziges Endlager.
WIR SIND MIT DER GESAMTSITUATION UNZUFRIEDEN
Die Verhältnisse sind „radikal“
Die Forderung der sofortigen Stilllegung aller Atomanlagen ist die Konsequenz aus diesen Verhältnissen. Sie ist nicht radikal, die Verhältnisse sind es. Tatsache ist, dass bereits der „Normalbetrieb“ der Atomanlagen einem Störfall gleichkommt. Daher bleiben alle Maßnahmen hinter dem eigentlich erforderlichen Tempo zurück, denn kein einziger weiterer Betriebstag der Atomanlagen ist akzeptabel. Jede Debatte um Restlaufzeit trägt dazu bei, die täglichen Opfer der Atomenergie in den Uranabbaugebieten und an den Atomanlagen gegen Konzerninteressen bzw. volkswirtschaftliche „Sachzwänge“ aufzurechnen. Schon das Aufmachen dieser Rechnung und nicht erst ihr vermeintlich falsches Ergebnis ist der Menschen verachtende Zynismus hinter den Verhandlungen über „Konsens“ vs. „Neubau“ von Atomanlagen. Die Tatsache, dass in der Debatte um Restlaufzeiten nicht einmal von Urananbau und dessen Folgen die Rede ist spricht für sich. Dieses „Unsichtbarmachen“, dieses Leugnen der Existenz Betroffener ist Ausdruck der gesellschaftlichen Verhältnisse gegen die wir angehen. Hier liegt die Subtraktion der verbleibenden 19 Jahre Restlaufzeit. Die Forderung „Sofortige Stillegung aller Atomanlagen“ ist der Versuch an wenigstens einer Stelle dieser Gesellschaft aufzuzeigen, dass nicht alle den HERRschenden Zynismus mitmachen, Menschenleben gegen Konzernprofite aufzurechnen. Das „Sofort“ ist ein Nein dazu, die Opfer der Atomkraft in Urananbaugebieten und an den übrigen Atomanlagen zur Verhandlungsmasse zu machen.
Atomausstieg ist Handarbeit
Ende der 80er Jahre war das Thema Atomenergie ähnlich am Boden, wie es autofreie Verkehrssysteme heute sind. Durch die strategische Entscheidung Atomtransporte als Achillesferse der Atomindustrie anzugreifen gelang es uns den Konflikt um die Atomanlagen nach den verloreneren Kämpfen um die AKW-Bauplätze erneut zuzuspitzen. Schon der erste Castortransport nach Gorleben kostete atemberaubende 50 Mio. DM. Bei allen weiteren Transporten waren Parteien und Einsatzleitung hektisch bemüht die Kosten „Aufstandsbekämpfung“ durch allerlei Tricks nach unten rechnen (z.B. nur die Überstunden zu zählen). Vor 2001 fuhren im schnitt zwei Castoren wöchentlich in normalen Güterzügen durch die brd. Seit Ende Transportstopps für abgebrannte Brennelemente (1998-2001) wurde systematisch eine Kampagne gegen WAA-Transporte aufgebaut. Kein einziger Transport konnte seither ungestört das Land durchqueren. Die rheinlandpfälzische Polizei sah sich bereits außer Stande parallel zur Beerdigung von Hannelore Kohl einen Atomtransport zu schützen. Seit 2002 wurde in den Transporten bis zu 16 Behälter in Sonderzügen zusammengefasst, die von mehreren Waggons des BGS und Hubschraubern begleitet wurden. Über die Jahre entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit französischen Gruppen, die es immer wieder schafften, die Transporte im französischen Streckenabschnitt zu stoppen. 2001 gelang es dort einigen Aktivistinnen einen Güterzug direkt vor dem Castor an die Schienen zu schweißen und den Transport so um mehrere Stunden zu verzögern. Vo den 91 Behältern, die 2001 in die WAAs gebracht werden sollten, konnten Polizei und BGS nur rund 50 durchsetzen. Der Bau der elf Zwischenlager unter Rot-Grün stellt daher im Wesentlichen ein Ausweichen vor dem Widerstand dar, für einen Atomausstieg ist diese Maßnahme unbrauchbar. Dazu sollte mensch wissen, dass ein Zwischenlager mit rund 50 Mio. Euro in etwa so viel kostet, wie ein einziger Atomtransport nach Gorleben. Dass es Rot-Grün eher um eine Stilllegung der Atomanlagen geht wird deutlich daran, dass Rot-Grün keine Hemmungen hatte die brisante Urananreicherungsanlage in Gronau (eine Anlage wie jene im iranischen Isfahan) auf die vierfache Kapazität ausbauen zu lassen.
Sebastian Briat
Es gibt viele Arten zu töten.
Man kann einem ein Messer in Bauch stechen.
Einem das Brot entziehen.
Einen von einer Krankheit nicht heilen.
Einem in eine schlechte Wohnung stecken.
Einen zum Selbstmord treiben.
Durch Arbeit zu Tode schinden.
Einen in den Krieg führen usw.
Nur weniges davon ist in unserem Staate verboten.
B. Brecht
Sebastian Briat wurde am 07.11.2004 getötet als er sich dem Atomstaat in den Weg stellte. Der CASTOR-Transport vom französischem LaHague nach Gorleben überrollte ihn nahre der Stadt Avricourt. Der Zug fuhr zu schnell um rechtzeitig zu bremsen. Er sollte eine Verspätung aufholen. Atomtransporte sind unverzichtbarer Bestandteil des menschenverachtenden Normalbetriebs von Atomanlagen. Sebastian starb als er sich dagegen zu Wehr setzte. Sein Tod ist ein Grund mehr, im Widerstand gegen den Atomstaat nicht nachzulassen.
Mit uns ist kein Staat zu machen
JedeR einzelne muss für sich entscheiden, was sie gegen den Betrieb von Atomanlagen tun will, wo sie in den gesellschaftlichen „Normalbetrieb“ eingreifen will. Doch es geht bei diesen Eingriffen nicht nur um die Gesellschaft, wie sie jetzt ist, sondern auch darum wie sie sein sollte. Es ist kein Zufall oder rein technisch bedingt, dass sich Menschen in der Antiatom-Bewegung in Gruppen organisieren und nicht etwa in Parteien oder Verbänden. Wir begreifen unsere Politik als kollektiven Prozess, als Politik in der ersten Person. In der Art, in der wir die Auseinandersetzung hier und jetzt führen, versuchen wir über den Ist-Zustand der Gesellschaft hinauszugreifen. Wir laden Euch daher herzlich, Euch mit uns im November 2005 zu organisieren.
In diesem Sinne: Bildet Euch und bildet Banden!
Autonome und Linksradikale Gruppen aus Nord- und Ostdeutschland
AGAINST CASTOR, CAPITAL & COPS!
Bundesweite Auftaktdemo
05.11.2005 | Lüneburg
13 Uhr | Am Sande
Kommt in den autonomen Block!
/// Organisiert Euch in Bezugsgruppen
/// Kommt in die Camps Metzingen (an der B 216), Hitzacker und Dannenberg – orientiert Euch an den Infopunkten entlang der Straßentransportstrecke.
/// Bringt Euch in die Plenumstrukturen und Scheunenorganisation ein
/// Bringt Radios mit und hört Radio Zusa (in Lüneburg 95,5 in Lüchow Dannenberg 89,7)
/// Empfolene Karte: Topographische Karte 1:50 000 Naturpark Eibufer Drawehn
/// Es wird dem Anlass nach um angemessene Bekleidung gebeten
Tag X - Kein Atomklo Gorleben!
BI Lüchow-Dannenberg, 28.09.05
Querstellen gegen den Castortransport im November 2005
Anfang November steht der nächste Transport mit 12 hochradioaktiven Castorbehältern aus der französischen Plutoniumfabrik La Hague nach Gorleben an. Die berühmt-berüchtigte "fünfte Jahreszeit" im Wendland rückt näher. Schon seit Ende August hocken Polisten in Containern und bewachen die Bahnbrücken der Bahnstrecke zwischen Lüneburg und Dannenberg. Dort wird die radioaktive Fracht von der Bahn auf LKW-Tieflader umgeladen, denn die letzten 20 Kilometer bis nach Gorleben rollt die heiße Fracht auf der Straße. Die Atomkraftgegner nicht nur im Wendland bereiten sich auf Protestaktionen vor. Nach derzeitigen Einschätzungen dürfte als Transporttermin der strahlenden Fracht die Woche vom 6. bis 9. November angedacht sein, Doch könnte der Transport auch eine Woche später rollen - bestätigt ist noch nichts. Fest steht auf jeden Fall, daß am 5. November ab 13 Uhr in Lüneburg eine bundesweite Demo unter dem Motto "Atomkraft Nein Danke - Erneuerbare Energien jetzt!" stattfinden wird. Dazu rufen mehr als 20 Umweltverbände auf: vom DNR über den NABU, den BBU, BUND, IPPNW, BI Lüchow- Dannenberg, Robin Wood und Aktionsgruppen wie X-tausend, bis zu EUROSOLAR.
"Atomanlagen stillegen! Jeder Tag ist einer zu viel! Volle Energie den Erneuerbaren! Kein Endlager Gorleben! Stopp CASTOR!" sind die Parolen, auf deren Basis die gemeinsame Demonstration stattfinden wird.
Die enorme Gefährlichkeit der Atomabfälle provoziert eine polizeiliche und militärische Absicherung. Gleichzeitig hinterlässt die Atomwirtschaft der Nachwelt ihr strahlendes Erbe mit todbringenden Folgen. Der Müll wird in Gorleben nicht "entsorgt", sondern nur oberirdisch abgestellt. Gleich in Nachbarschaft des - bislang noch eingemotteten Bergwerks im Salzgestein Gorlebens, wo in rund 800 Metern Tiefe der Müll versenkt werden soll. Wissenschaftler fordern heute für die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll einen Sicherheitsnachweis von über 1 Million Jahre. Es werden also 50.000 Generationen der Strahlung ausgesetzt, nur weil "heute" die Atomindustrie finanziell den Hals nicht voll genug bekommen kann. Ein unvorstellbarer Zeitraum, voller geologischer Umbrüche, Eiszeiten und diverser anderer Unwägbarkeiten. Hätten die Neandertaler ein nukleares Feuer entfacht, es würde heute noch brennen. Und niemand könnte es löschen.
Es geht den Atomstromern ausschließlich um gigantische Geldsummen, um ihren Profit auf Kosten von Menschen und der Umwelt. Und selbst an der Atommüll-Misere lässt sich verdienen: Die deutschen Atommüllproduzenten haben steuerfreie 35 Milliarden Euro Rückstellungen für zukünftige Entsorgungskosten auf ihre Finanzhalden getürmt. Ein gigantisches Vermögen, ein gigantisches Machtmittel. Schamlos kaufen sie sich mit den Müllmilliarden in neue monopolartige Stellungen wie die Wasserwirtschaft oder Verpackungsindustrie ein.
Die über 60jährige Geschichte der Atomkraft ist eng mit dem militärischen Bereich verknüpft. Die sogenannte zivile Nutzung ist ein späteres Nebenprodukt aus der Atombombenforschung. Aus militärischem Interesse befinden sich in den klassischen Atombombenstaaten deshalb auch die Wiederaufarbeitungsanlagen (WAA), in denen Plutonium abgetrennt wird.
Die Anti-Atom-Bewegung als soziale Bewegung ist ein wesentlicher Bestandteil im Kampf gegen die global player. Gorleben beispielsweise, als sozialer Ort im Widerstand, bietet Visionen und kommunikativen Platz für ein Umdenken. Der Widerstand wird "von der Oma bis zum Enkel" in einer fantasievollen bunten Mischung mitgetragen. Der inzwischen 28jährige kontinuierliche Kampf für ein gemeinsames Ziel führt die unterschiedlichsten Menschen zusammen und ermöglicht darüber hinaus einen Austausch über viele andere Missstände.
Die gemeinsame Erfahrung der Kriminalisierung und Entrechtung schweißt zusammen. Die Grundrechte auf körperliche Unversehrtheit, freie wahrnehmbare Meinungsäußerung und informationelle Selbstbestimmung werden regelmäßig mit Polizeistiefeln getreten. Demonstrationsverbotszonen von 70 km Länge und zwischen 100 m bis 1000 m Breite werden regelmäßig gegen die Proteste der Bevölkerung verhängt. Gorleben hat bislang die neun größten Polizeieinsätze der Nachkriegsgeschichte erlebt. Mit dem nächsten Transport wird die zweifelhafte "Hitparade" der Polizeieinmärsche komplett. Herzlich willkommen zur Besichtigung des real existierenden Atomstaats!
...Stopp Castor...Stopp Atomstaat...Stopp Polizeistaat...
In einem Flugblatt der Atomkraftgegner aus dem Wendland heißt es weiter: "Wir sind keine "kriminellen Chaoten", sondern Menschen, die Verantwortung für sich und ihre Kinder übernehmen und eine lebenswerte Umwelt zu verteidigen haben. Jeder Atommülltransport in die oberirdische Gorlebener Zwischenlagerhalle macht ein Endlager im Gorlebener Salzstock wahrscheinlicher. Dabei ist seit über zwei Jahrzehnten wissenschaftlich die Untauglichkeit nachgewiesen. Über Grundwasserkontakt gelangen die radioaktiven Isotope ungeschützt in die Biosphäre.
Museumsdorf für technische Fehlentwicklungen statt Atommüllklo
Die Bürgerinitiative (BI) Lüchoew Danneberg fordert, die Gorlebener Atomanlagen in ein "Niedersächsisches Museumsdorf für technische Fehlentwicklungen des 20. Jahrhunderts" umzuwandeln. Dort könnte die Gefährdung der Biosphäre durch den sogenannten "Kernbrennstoffkreislauf" dargestellt, erläutert und dokumentiert werden. Allerdings müsste die Castorhalle, die laut Betreiber nur ein Wetterschutz ist, noch abgedichtet werden, bevor sie als Museum dienen könnte. Ein Bruchteil der bisherigen Polizeieinsatzkosten würden mit Sicherheit für das Museumsprojekt ausreichen.
Atomkraft oder Demokratie?
"Wir", verkündet die BI weiter, " gehen auf die Strasse, um unsere Rechte einzufordern. Der Polizeiapparat soll wieder einmal eine hochgefährliche und unsinnige Energiepolitik gegen den Willen und auf Kosten der Bevölkerung durchknüppeln. Wir müssen zusammen darum kämpfen, dass unsere in der Verfassung garantierten Grundrechte nicht weiter mit Polizeistiefeln getreten werden. Wir haben das Recht auf körperliche Unversehrtheit, Demonstrationsfreiheit, freie wahrnehmbare Meinungsäußerung und informationelle Selbstbestimmung. Niedersachsens Innenminister hat angekündigt: "Wer sich in Gorleben ankettet, hat mit einem Gentest zu rechnen..." Nicht im Grundgesetz festgeschrieben ist, dass die Atomindustrie ein Recht hätte, auf Kosten unserer Gesundheit und der zukünftiger Generationen Profite einzufahren, mit der unverantwortlichen Produktion hochgiftiger Stoffe, die noch in einer Million Jahre tödliche Folgen haben werden."
Es kann nicht angehen, dass jede Imbissbude, die nicht nachweisen kann wie sie ihr Fett entsorgt, sofort dicht gemacht würde, während die Betreiber von Atomanlagen trotz einer über 60jährigen Historie einer weltweit ungelösten und unlösbaren "Entsorgung" unter Polizeischutz gestellt werden! Wir werden uns weiter entschieden dagegen zur Wehr setzen. Kommt zahlreich und beteiligt euch mit bunten und fantasievollen Protesten entlang der Transportstrecke und rund um Gorleben."
Protestiert wird im November an der Schiene und auf den Straßen nicht nur gegen den CASTOR, sondern "Für den sofortigen Ausstieg aus der Atomindustrie!".
Und dazu bereiten die Atomkraftgegner wieder einen bunten Strauß von phantasievollen Widerstandsaktionen vor. So werden wieder viele Kultur- und Sportveranstaltungen an und auf der Strecke stattfinden. Und unser Recht auf Protest innerhalb von vorgesehenen "Verbotszonen", die wohl wieder per "Allgemeinverfügung" festgelegt werden, soll und muß durchgesetzt werden. Es darf nicht der Polizeiführung überlassen bleiben, zu bestimmen, wann und wo Bürgerrechte gültig sind. Das Grundgesetz muß Vorrang vor den Profitinteressen der Atomindustrie haben. Dafür werden sich BI und andere Gruppen gegen den Polizeiapparat einsetzen; wenn erforderlich, auch wieder vor Gericht. So hatte das Verwaltungsgericht Lüneburg mehrfach Polizeimaßnahmen während der CASTOR-Zeit als rechtswidrig erklärt.
Weitere Infos auf den Internet-Seiten der BI http://www.bi-luechow-dannenberg.de und auf http://www.castor.de. Dort stehen wieder aktuelle Informationen über Camps usw. zur Verfügung. Eine spezielle Terminübersicht wird aktualisiert abrufbar über http://www.castor.de/php/termine/castortermine.php
Auch die SMS-Liste für die Transporttage ist wieder eröffnet. Interessierte können sich jetzt schon eintragen: http://www.castor.de/aktionen/internet/sms_liste.html
Und ab dem 24 Oktober ist wieder die CASTOR-INFO-HOTLINE geschaltet. Unter der Nummer 01805 / 25 27 69 sind die aktuellsten Informationen abrufbar (kostet vom Festnetz aus 12 cent pro Minute). Wer von einer Handy-Tastatur aus wählt, kann sich als Gedächtnisstütze auch merken: 01805 / A L A R M X