Deutsche Regierungen, egal ob in der BRD oder damals in der DDR, nehmen das Thema "Endlagerung" auf die leichte Schulter.
Obwohl wissenschaftliche Erkenntnisse dagegen sprachen, lagerte die DDR radioaktive Abfälle in einem Salzstock in Morsleben ein. Nach 1990 wurde am Standort weiter Atommüll eingelagert. Erst nach Klagen des BUND und dem Antritt der rot-grünen Regierung 1998 wurde die weitere Einlagerung beendet. Im Jahr 2001 stürzte der Salzstock teilweise ein, man begann daraufhin planlos, die Grube zuzukippen.
Absaufender Strahlenmüll
Das Salzbergwerk Asse bei Wolfenbüttel diente der westdeutschen Atomindustrie als "Endlager". Es wurde ausgewählt, obwohl bereits vor dem zweiten Weltkrieg Wassereinbrüche zum Absaufen von benachbarten Gruben geführt hatten. Es kam, wie es kommen musste: Langsam aber sicher säuft die Lagerstätte ab, die Betreiber wollen Asse gleich ganz mit einer Salzlösung fluten - die Atommüllbehälter würden schnell verrosten und das Grundwasser radioaktiv verseuchen. Die Bürger vor Ort kämpfen darum, dass der Atommüll geborgen wird - dabei kann man Sie unterstützen (siehe Internetlink zu Asse II).
Politikergeschwätz
Die Situation ist so grotesk, weil Politiker und Atomlobby immer noch von "sicherer Endlagerung" über Zeiträume von zehntausenden Jahren sprechen. Noch grotesker ist, dass ihnen noch irgendjemand Glauben schenkt. Bei den bisherigen „Endlagern‰ handelt es sich um zu beseitigende atomare Altlasten, bei den geplanten Lagerstätten Schacht Konrad und Gorleben droht ein vergleichbares Desaster. Die Proteste der betroffenen Bevölkerung müssen von den verantwortlichen Politikern endlich gehört werden.
Unter diesen Umständen munter weiter Atommüll zu produzieren, ist organisierte Verantwortungslosigkeit gegenüber den kommenden Generationen.