Bonobo Januar 2001

In diesem Heft:

- Die Neujahrsansprache des Bundespräsidenten aus dem Jahre 2010
- Thank U discussions
- Demoberichte
- "Tiere im Zoo"- Eine Ausstellung in Iserlohn
- Creutzfeldt-Jakob- Krankheit
- Zitate

Die Neujahrsansprache des Bundespräsidenten aus dem Jahre 2010

Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen!

In meiner Eigenschaft als Bundespräsident spreche ich zu ihnen. Wir haben das Jahr 2010 hinter und gebracht! Und es war ein gutes Jahr! Die Bundeswehr konnte abgeschafft werden, da es nichts mehr zu verteidigen gibt, da wir nur noch Freunde haben! Die Arbeitslosigkeit konnte abgeschafft werden, da es keine Arbeit mehr gibt und unser Wohlstand- der kulturelle- stetig steigt. Zufriedenheit allenthalben.

Nur eins bedrückt mich ein wenig. Lediglich 90% unserer Mitbürger und Mitbürgerinnen sind laut dem statistischen Bundesamt Vegetarier oder Vegetarierin! Freunde! Da liegt was im Argen!

Seit dem Jahr 2002 gibt es keine Tierhaltung mehr in Zoo oder Zirkus. Im Jahre 2004 wurde die Jagd- dieses barbarische Überbleibsel der Steinzeit und Feudalgesellschaft- abgeschafft. 2005 wurde endlich der Einsatz von Tieren bei Versuchen jeglicher Art untersagt. Nur ein paar Wissenschaftler murrten, mussten sie doch jetzt ihre Gratifikation anständig verdienen.

Nur gibt es weiterhin Menschen, die meinen Fleisch essen zu müssen! Ja hat sich denn immer noch nicht die Meinung durchgesetzt, dass fühlende Lebewesen kein Nahrungsmittel sind und Fische ins Meer, Hühner auf die Wiese und Schweine in den Wald gehören?

Lasst uns daran arbeiten auch die letzten dieser Ignoranten zu überzeugen! Wie mir der Minister für Tierrechtsfragen zusicherte, ist gerade ein Gesetz in Arbeit, dass das Töten von Charakterwesen aus niederen Gründen verbietet. Hier gilt es anzusetzten! In diesem Sinne ein besinnliches Jahr 2011!

Ihr Bundespräsident

Thank U discussions

Jaja und da waren sie wieder, diese Netten Andeutungen, diese Immer wiederkehrende Provokation ohne jeglichen Hintergrund und dieses penetrante Nerven von einigen lieeeben Mitschülern. Sicher, nicht alle sind so, aber es gibt halt auch diese "netten Klassenkameraden", die anscheinend nichts anderes zu tun haben, als einen die ganze Zeit voll zu labern (und nur die meine ich)...

Ein kleines Beispiel: Man sitzt nichtsahnend im Unterricht, als plötzlich von einer Seitze ein Satz gesagt wird.."Achso...du bist och Vegetarier..und, isst du auch kein Fisch oder Geflügel?!..Aber so ein Hamburger schmeckt doch so lecker...wieso isst du das denn nicht?!"
Am Anfang versucht man dann noch nett zu erklären, wieso- weshalb (nicht) und eine ordentliche Diskussion zu starten, bis dann der Gegenüber irgendwann merkt, dass er ziemlich schlecht dasteht mit Argumenten und das ganze dann in eine schwachsinnige Provokation umleitet "...aber Pelz hält doch warm..." So, und irgendwann ist man dann bei dem Punkt angekommen, wo man sich fragt, ob man jetzt weiter gegen eine Mauer reden soll oder es einfach sein lässt und sich wieder zu beruhigen versucht. Scheinbar gibt es nämlich Menschen, die sich von Nix und Niemanden überzeugen lassen und bei dem jedes kleine Gegenwort nicht gehört und verstanden zu werden scheint.

Genauso seltsam erscheint mir der Satz, der in letzter Zeit immer häufiger vorkommt: "Ich ess' ja fast gar kein Fleisch mehr, wegen BSE und so, aber in Fisch und Geflügel ist ja nix schlimmes..." Jaaaa, Applaus...und nun?!..Abgesehen davon, dass der Fleischkonsum nicht wirklich freiwillig eingeschränkt wird und eigentlich eher "umgeleitet" und man so mehr anderes totes Tier isst, als ob es den Tieren dadurch besser geht...wieso wird mir das mitgeteilt?! Mh...

Noch ein nettes Beispiel. Pause. Essen wird rausgekramt und angefangen zu essen, als dann schon mal jemand von den netten Mitschülern ankommt und einem sein Wurstbrötchen lustich unter die Nase hält und dann just reinbeißt und sagt, wie lecker es doch ist...jaaaa, juhuuu, selten so gelacht!...

Das Beste ist dann ja noch, wenn man sie mal darauf anspricht (...allein, da ist die Chance größer eine ernsthafte Antwort zu bekommen) und fragt, was diese absolut lächerlichen Bemerkungen sollen und ob man nicht langsam zu alt dafür sei. Mh ja, eigentlich findet man das selbst ja auch nicht sooo richtig und toll, aber was solls...irgendwwas muss man ja machen, wenn man sonst nicht wirklich was zutun hat... Eigentlich sagt das ja schon alles, eigentlich könnt's einem ja auch egal sein, eigentlich sollte man sich von solchen Leuten ja nicht provozieren lassen, aber irgendwie versuch man sie dennoch zu bekehren, doch mal ein bisschen drüber nachzudenken...

...naja, und eine kleine Geschichte über sie schadet ja auch nicht. (stele)

Demoberichte

Am Samstag den 11.11.2000 fuhren wir zu einer Demo nach Willich-Schiefbahn. Dort läuft seit mehr als einem Jahr die Kampagne gegen die Nerzfarm von Manfred Roßberger. Hier werden in dem nächsten Tagen ca 3.500 Nerze einem grausamen Erstickungstog sterben.

Von der Kirche in der Innenstadt Schiefbahns startete der Zug von ca. 80 Demonstranten mit vielen Transpis und Sprüchen durch den Ort. Parolen wie "Ein widerlicher Mörder das bist du, Roßberger lass die Tiere in Ruh" oder "Im Eschert 7, in Willich- Schiefbahn, da hat Roßberger 'ne Todesfarm", ließen viele Anwohner neugierig aus den Häusern kommen. Doch leider häufig auf kopfschüttende Reaktionen reduziert (wirklich traurig, wie gefühlskalt und verborht manche Menschen sein können. Wie kann ihnen das Leid dieser gequälten Tiere so egal sein?)

An der Nerzfarm angekommen waren wir geschockt vom Anblick der Tiere, die dort lebenslang eingesperrt in den engen, dreckigen Käfigen dahin vegitieren. Lebenslang bedeutet in diesem Fall für Nerze 7 Monate. Nur die Zuchtnerze "dürfen" länger leben. Das Nachbargrunstück, welches von einem Tierschützer aus Willich gepachtet wurde, machte es möglich, das Farmgelände genau einzusehen. Die Schreie der Nerze hörten wir schon von Weitem, sie ähneln dem Kreischen einer Katze. Die Tiere winden sich in den engen Käfigen hin- und her. Drei der Tiere leben auf 30x90cm Bodenfläche und der angeschlossenen Nestbox von 20x25cm. In den Käfigen liegen Golfbälle, die zur Beschäftigung dienen sollen. Unter den Käfigen türmen sich auf der nicht betonierten Erde hohe stinkende Kotberge. Urin und Kot sickern ins Erdreich. Das ganze Grundstück macht einen verkommenden Eindruck, auch das Haus sieht etwas marode aus. Plötzlich intensivieren sich die "Roßberger- Mörder- Verbrecher"- Rufe. Herr Roßberger ist mit seinen zwei Hunden aus dem Haus gekommen- ein ungepflegt wirkender, höchst unsympatischer Mann!

Auch die auf dem Grundstück abgestellten Polizeibeamten müssen sich Sprüche, wie "Die deutsche Polizei unterstützt Tierquälerei" anhören. Es ist wirklich unglaublich, dass ein Mensch wie Roßberger vom Staat geschützt wird. Auf dem gepachteten Grundstück hatten in der Zwischenzeit zwei Tierrechtler ein großes Transpi mit der Aufschrift "Hier werden 3.600 Nerze gequält" zwischen zwei großen Bäumen in ca 8m Höhe angebracht.

Vor dem Grundstück gab es während der Demo einen Infotisch. Gegen 15.00 Uhr wurde die Demo beendet. Doch den Anblick der Nerze werde ich in meinem ganzen Leben nichtmehr vergessen. Wut und Trauer kochen in mir hoch, wenn ich mir die aufgenommen Bilder anschaue. Ich frage mich, warum solch eine grausame Tierquälerei noch legal ist. Viele Menschen die ich kenne sind gegen Pelztierhaltung und tragen keine Pelze. Doch leider beteiligen sich viel zu wenige an den "Anti- Pelz- Demos". Aber jede und jeder Einzelne ist wichtig im Kampf für die Befreiung der Tiere.

Im diesem Sinne "Wehrt Euch, greift ein, lasst die Tiere nicht allein" (wisko)

"Tiere im Zoo"- Eine Ausstellung in Iserlohn

Bei dieser Ausstellung wird es- es dünkt Einem ob der Überschrift- um Tiere in Zoo's gehen. Zusammengestellt wurde sie von den Tierversuchsgegnern BRD anhand des gleichnamigen Fotobandes. Und zu sehen ist sie vom 9. Januar bis zum 25. Februar im Foyer des Rathaus 1 Iserlohn zu den normalen Geschäftszeiten. Diese Ausstellung dokumentiert eindrucksvoll, wie der Mensch mit dem Wesen Tier umgeht. Zusammengepfercht in kahlen Betonboxen oder in winzigen Gattern, dürfen die exotischen oder weniger exotischen Tiere vor sich hinvegitieren. Das Wort artgerecht wird zu Farce, wenn ein wenig Stroh zur Beruhigun der Tierschützer dazugelegt wird. Die Bilder zeigen die einzelnen Individuen in ihrer Langeweile und ihrer Verzweiflung.

Die ständige Gefangenscaft erzeugt psychisch irreparable Schäden, die keine noch so rührige Zeitungsmeldung verdecken kann. Dabei beginnt die "Tortour" schon viel früher. Die meisten Tiere werden aus der Freiheit heraus gefangen und nach Europa/Nordamerika verschickt. Diese Gefangennahme erzeugt einen unglaublichen Stress bei den bis dato nur an die Freiheit gewöhnten Tiere und endet nicht, da sie den Mensch ansonsten höchstens vom wegrennen kennen. In Kleinstboxen in brütender Hitze warten sie auf ihre "Verschickung" in die neue Heimat. Per Schiff oder Flugzeug geht's in die Bestimmungszoo. Dort fristen sie dann ein karges Dasein, mit mehr oder weniger LeidensgenossInnen. Manchmal hört man in den Nachrichten von der oder dieser Geburt einer seltenen Tierart. Und dies wird als Indiz für eine prima Haltung gewertet. Eine Unverschämtheit, wenn man bedenkt, dass ein Löwe in Freiheit quadratkilometergroße Reviere hat oder Gnus über tausende von Kilometern wandern. (misi)

Creutzfeldt-Jakob- Krankheit

Die klassische Form der Creutzfeldt-Jakob- Krankheit ist seit Jahrzehnten bekannt. Bei dieser unheilbaren Krankheit löst sich das Gehirn- ähnlich wie beim Rinderwahnsinn- schwammartig auf. Die CJK äußert sich beim Menschen zunächst durch Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit und führt zu fortschreitenden Gedächtnisverlust. Zudem treten in späteren Stadien Gehstörungen , sowie Seh- und Sprachverlust auf. Die Patienten sterben etwa 6-12 Monate nach dem Auftreten der erste Symptome.

Seit Einführung der Meldepflicht gab es laut Statistischem Bundesamt von 1994- Ende 1999 369 Fälle der klassischen Krankheit in der BRD. Die neue Variante der CJK (vCJK), die zunächst in Englang aufgetreten war, kam nach Angaben des Berliner Robert- Koch- Instituts in der BRD bisher noch nicht vor. In England starben mindestens 88 Menschen und in Frankreich 4. Sie haben höchstwahrscheinlich über den Genuss von BSE- Rinderfleisch infiziert. Die vCJK betrifft in erster Linie jüngere Menschen. Der Altersdurchschnitt der verstorbenen Personen liegt bei 29 Jahren.

Der Krankheitserreger ist in beiden Fällen ein krankhaft verändertes Eiweiß (Prion). Prionen sind jedoch keine Krankheitserreger im klassischen Sinne. Sie unterscheiden sich eklant von Viren und Bakterien. Hitze von 100°C, Chemikalien und hohem Druck können sie widerstehen. Sogar im Boden können sie Jahre überdauern. Es handelt sich bei Prionen (PRPSC) um Eiweiße, die möglicherweise durch Genmanipulation oder Fehlfunktionen der körpereigenen Eiweiße (PrPC) gebildet werden. Das Gen, welches die Informationen der Prion-Protein trägt, liegt auf dem Chromosom 20. Die Prionen unterscheiden sich von natürlichen Eiweißen durch eine teilweise andere Abfolge von Amionosäuren. Über den Mechanismus ihre Infektiosität ist bisher weniger bekannt.

Über die Zeit bis zum Ausbruch der ersten Krankheitszeichen sind keine genauen Daten bekannt. Es handelt sich aber wahrscheinlich um einen Zeitraum von mehreren Jahren. Die vCJK war bis vor wenigen Jahren nahezu unbekannt. Dies hat der teilweise dramatisch geändert. Der englische Epidemiologe Roy Anderson aus Oxford hält bis zu 50.000 Tote in England in den nächsten 30 Jahren für möglich.

Die Übertragung erfolgt über den Verzehr von Nahrungsmitteln aus Rind. Als infektiös gelten Nervengewebe, lymphatisches Gewebe und andere innere Organe. Die Inaktivierung des Erregers durch Kochen ist aufgrund der ungewöhnlichen Hitzebeständigkeit nicht möglich. Ebenso ist eine Theraphie bisland nicht wirkungsvoll und die Erkrankung endet immer mit dem Tode.

(Quellen: aol-online-service Thema: BSE und Medicine-Worldwide: New variant of Crezelfdt- Jakob- Disease (nvCJD))

Zitate

Jeremy Bentham (1748- 1832) Englischer Jurist und Philosoph

Der Tag könnte kommen, an dem die übrigen Kreaturen jene Rechte erlangen werden, die man ihnen nur mit tyrannischer Hand vorenthalten konnte. Die Franzosen haben bereits entdeckt, dass die Schwärze der Haut kein Grund dafür ist, jemanden schutzlos der Laune eines Peinigers auszuliefern. Es mag der Tag kommen, da man erkennt, dass die Zahl der Beine, der Haarwuchs oder das Ende des os sacrum gleichermaßen unzureichende Gründe sind, ein fühlendes Wesen demselben Schicksal zu überlassen. Was sonst ist es, das hier die unüberwindbare Trennlinie ziehen sollte? Ist es die Fähigkeit zu sprechen? Aber ein ausgewachsenes Pferd oder ein Hund sind unvergleichlich vernünftigere Lebewesen als ein Kind, das erst einen Tag, eine Woche oder selbst einen Monat alt ist. Aber selbst vorausgesetzt, sie wären anders, was würde es nützen? Die Frage ist nicht: Können sie denken? oder: Können sie sprechen?, sondern: Können sie leiden?

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Die Sehnsucht nach einem anderen Leben wird es sein, die ihre Macht zum einstürzen bringen wird!