Am 3. Oktober ist der DDR-Beitritt und damit der erste Tag der "Gross-BRD". Wenn’s nach dem Bundeskanzleramt geht, soll schon vom 2. Oktober an die Bevölkerung jubeln Feste feiern und Dankgottesdienste aufsuchen. Wenn’s nach uns geht, dann machen wir in diesen nationalistischen Einheitspopanz einen dicken Kratzer, der national und international nicht zu übersehen ist.
Es ist gerade an diesem Datum wichtig zu zeigen dass es hier noch etwas anderes gibt, als den deutschtümelnden Jubel und es ist auch möglich - trotz der Kürze der Zeit die noch bleibt - eine breite Mobilisierung auf der Strasse während dieser Tage hinzukriegen.
Was schon länger gegärt hat. vollzieht sich seit einem Jahr mit atemberaubender Geschwindigkeit vor unseren Augen. Das BRD-Kapital streift die DDR ein und wird zur dominierenden Macht in einem Grossraum Europa.
International wird der Ost-West-Konflikt abgelöst vom Krieg des kapitalistischen Nordens gegen die Mehrheit der Weltbevölkerung in den abhängig gehaltenen und wirtschaftlich ausgebeuteten Ländern Das reiche Westeuropa einschliesslich der "Gross-BRD" schottet sich gegen die Armutsbevölkerung aus der sogenannten 3.Welt ab und vereinheitlicht die rassistischen Ausländer- und Flüchtlingsgesetze.
Bald wird es auch einen neuen 'Eisernen Vorhang' an der Oder-Neisse-Grenze gegen den Osten geben, der zunehmend zum Hinterhof Westeuropas wird. Teile der deutschen Bevölkerung halten Deutschsein für eine besondere Leistung. An den Schaufenstern von Sex-Shops und Pornoläden drücken sich jetzt auch Ost-Männer die Nasen platt und zeigen damit dass sie unter Freiheit verstehen Frauen zu Objekten ihrer verkorksten Abspritzsexualität zu machen.
Rassistische und nationalistische Tendenzen äussern sich offensichtlicher als in der Vergangenheit. Das offene Auftreten von Neonazis ist die militante Spitze des Eisbergs. Soweit die unerfreulichen Tatsachen. Wir bewegen uns unter veränderten Bedingungen. Aber dass unsere Feinde stärker geworden sind, heisst nicht automatisch, dass wir schwächer geworden sind.
Es wäre nicht das erste mal dass wir den Herrschenden mit einer breiten Mobilisierung auf der Strasse einen Strich durch ihre Pläne machen: Startbahn, Wackersdorf, IWF, 1. Mai ... es gab immer wieder Punkte, wo wir das Geschehen auf der Strasse bestimmen konnten, mit Teilnahme und Unterstützung weit über unsere eigene Scene hinaus. Wir rechnen damit, dass auch am 2. und 3. Oktober genug Leute gibt, die aus eigener Betroffenheit vom Rassismus mit uns auf der Strasse sein werden.
Sinn und Unsinn von Aktivitäten gegen den deutschen Einheitsscheiss ist keine schwierige inhaltliche Frage. Welche sich mal vorstellt, was am 2. und 3. Oktober vor den versammelten Weltmedien hier zelebriert werden soll, wird sich auch vorstellen können, welche Bilder weltweit angesagt wären.
Wenn sich jetzt noch genug einklinken, sich was überlegen, schaffen wir mit einer kurzzeitigen Kraftanstrengung einen Knalleffekt mit internationalem Nachhall fürs Image der deutschen Völkermörder mit der weissen Weste.
Wir rufen alle, sich in diesem Sinne angesprochen fühlen, auf nach Berlin zu kommen und auf unsere Weise mitzufeiern!
Lieber raus auf die Strasse, als heim ins Reich!
Neben der internationalen und nationalen Schweineprominenz müssen wir in diesen Tagen auch mit einem verstärkten Auftreten von Neonazis rechnen, da es unter ihnen eine bundesweite Mobilisierung für den 3. Oktober nach Berlin gibt.
Ausser der notwendigen Verteidigung von Häusern und Projekten gegen Angriffe liegt es ganz im Sinne unserer antidoitschen Feierlichkeiten, den Faschos offensiv zu begegnen und sie von den Strassen zu vertreiben.
Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft!
Trefft die Faschisten, wenn ihr sie schlagt!
Für den Wiederzusammenbruch!
Zum Ablauf:
- In mehreren Stadtteilen in Ost und West gibt es bereits ab Wochenende Infostellen
- 2. Oktober: Aktionstag bzw. Aktionsnacht
- 3. Oktober: Aktionstag und Demo
Adressen, Mobilisierungspunkte, -zeiten und Demoroute werden noch bekannt gegeben.
See you in the streets!