Neues aus dem Osten
direkte aktion # 69, Mai/Juni 1988

Rumänien
Die Schlagzeilen, mit denen Rumäniens größenwahnsinniger Diktator Ceausescu von sich reden macht, werden von mal zu mal grausiger. Rund 7.000 vonn insgesamt 13.000 Dörfern sollen in den nächsten Jahren eliminiert und in Ackerland umgewandelt werden. Im Gegenzug sollen ca. 500 neue, sogenannte agro-industrielle Zentren gegründet werden. Mit den Vorhaben will die Regierung die "grundsätzlichen Unterschiede zwischen Dörfern und Städten radikal liquidieren". Bleibt zu fragen, wann endlich der rotgetünchte Faschist Ceausescu liquidiert wird?
Blast dem Leuchtturm das Licht aus!! Es lebe der Tyrannenmord!!!!!!!!

Sowjetunion
Wir wußten es: Schon immer schielten die Genossen heimlich und bewundernd auf den Kapitalismus. Besonders muß ihnen eine Idee der VW-Chefs in Wolfsburg imponiert haben, und da "Perestroika" bekanntlich ihre geheimsten Wünsche erfüllt, verkaufte die dem Ministerium für Schwermaschinenbau unterstehende Maschinenbauvereinigung "Konwejer" in Lwow vor kurzem 50.000 Aktien zum Nennwert von je 50 Rubel an ihre Stammarbeiter. Entweder werden die Genossen dem gemeinen Volk das Unverständnis für tiefe Dialektik vorwerfen, oder aber und das ist bei all ihrer Borniertheit wahrscheinlicher, sie haben die ideologische Pointe der Angelegenheit wirklich übersehen: Dem Volk wird jetzt nämlich verkauft, was ihm von rechts wegen - Volkseigentum - seit 71 Jahren schon gehört.

China
Anfang Mai beschloß die KP ihr theologisches Organ "Rote Fahne" einzustellen. Die 1957 von Mao gegründete Zeitschrift hatte nach offiziellen Angaben zuletzt mehr Abonennten als Leser - auch 'ne Leistung.

ktb, js