Alternativen im Alltag
Friedensfestzeitung 2003

Schwarze Katze, April 03

Wenn schon Autofahren, warum dann nicht gemeinsam? Fahrtgemeinschaften entlasten die Umwelt und den Geldbeutel. Wer in eine andere Stadt fährt, sollte sich überlegen, wer gerne mitkommen würde. Oder wer was mitgebracht bekommen möchte. Mitdenken ist angesagt. Die meiste Zeit steht ein Auto rum. Wenn ein Auto gemeinsam von mehreren genutzt wird, sinken die anteiligen Fixkosten. In Iserlohn gibt es Car-Sharing. Verschiedene Menschen teilen sich Autos und bezahlen so viel weniger als wenn jede/r einzelne ein eigenes hätte.

Kollektive Nutzung von Infrastruktur funktioniert nicht nur bei Autos. Auch Rasenmäher, Bohrmaschinen, Computer, Werkzeug und Diaprojektoren können anderen zur Verfügung gestellt werden. Und am besten nicht nur Nachbarn. Nicht auf Fragen warten, selber Sachen anbieten!

Auf dem Iserlohner Markt gibt es immer auch frische Biowaren. Auf dem Markt kann Obst und Gemüse ohne überflüssige Verpackung direkt vom Bauer gekauft werden.

Altes, aber noch funktionsfähiges sollte nicht weggeschmissen werden. Das spart Ressourcen. Es gibt bestimmt Asylbewerber, Arbeitslose, die sich über ein altes Radio, einen Fernseher, oder über einen Staubsauger freuen. Dann steht das auch nicht mehr im Weg und schafft Platz. Wenn Kleidung nicht weggeschmissen, sondern verschenkt oder getauscht wird, kann eine Menge Geld gespart werden. Auch Basisgruppen sollten in die Überlegungen einbezogen werden, was sie brauchen könnten. (Kopierer, Papier, Büromaterial, etc.)

Der Flohmarkt ist auch oft eine Alternative zum Laden. Neben schenken ist tauschen auch interessant. In Iserlohn gibt es einen Tauschring - tauschen funktioniert aber auch im Freundeskreis. In Supermärkten gibt es oft die Möglichkeit Zettel mit Gesuchen und Angeboten von gebrauchten Waren an die Wand zu pinnen. Was gebraucht erworben, getauscht oder verschenkt wird, braucht nicht nocheinmal produziert zu werden.

Sich den ganzen Tag vom Fernseher berieseln lassen muss nicht sein. Weniger Fernsehen oder eine Zeitlang mal gar nicht kann zu einem Anstieg der Lebensqualität beitragen. Miteinander reden statt vereinsamt vor der Glotze abhängen ist besser. Wenn schon Medien, dann (auch) alternative. Die im Märkischen Kreis einzige Möglichkeit eine grosse Auswahl von alternativen Zeitungen zu kaufen ist der Schwarze Katze Vertrieb.

In der Stadtbücherei Iserlohn gibt es einen Korb, wo Bücher die nicht mehr gelesen werden reingetan werden können. Aus diesem Korb kann sich jeder bedienen und selber etwas reinlegen.

Fähigkeiten aneignen erhöht deutlich die eigenen Handlungsmöglichkeiten und spart Kosten. Fahrrad reparieren, Brotaufstrich selber machen, Sojamilch aus Sojabohnen selbst herstellen, Computer reparieren sind z.B. solche Fähigkeiten, die auch anderen eine Freude bereiten. Umdenken ist angesagt. Alternativen im Alltag umsetzen ist gar nicht so schwer. Anfangen, weitermachen!

Schwarze Katze, Postfach 41 20, 58664 Hemer, http://schwarze.katze.dk