Schon wieder unverlangte Post im Briefkasten, Spam im E-Mail Postfach oder ein unerwünschtes Fax? Woher haben die bloß deine Adresse? Von dir! Wie das? Beim Preisausschreiben mitgemacht, etwas online bestellt, Kundenkarte im Supermarkt genutzt oder im Forum Daten angegeben. Besonders Preisausschreiben sind eine gute Gelegenheit, an massenhaft Adressdaten zu kommen, um diese an windige Adresshändler zu verkaufen. Und dann wundern sich die EmpfängerInnen über Anrufe von Callcentern und Werbebriefe. Über Soziale Netzwerke wie Facebook stellen Menschen freiwillig persönlichste Daten und Fotos ins Internet. Durch ein Zusammentragen all dieser Infos kann von Freund, Feind und Personalchef ein Persönlichkeitsprofil erstellt werden.

Gib nicht alles von dir preis
Die Kontonummer kann von BetrügerInnen dazu verwendet werden, Geld vom Konto abzubuchen. Wenn diese erstmal online ist, ist sie ein gefundenes Fressen. Gib nicht alles von dir preis! Meist ist bei Verträgen ein Häkchen, womit du der Firma erlaubst, dir Werbung zu schicken und deine Daten zu verkaufen. Es gibt Datenhändler, die Adreßdaten für zielgruppenorientierte Werbung kaufen und verkaufen. Daneben knacken Hacker Datenbanken und schon sind neue Daten für Spam E-Mails und unverlangte Werbepost vorhanden. So wurden Millionen Playstation-Kundendaten des Elektronikkonzerns Sony gehackt. Unter anderem mit Adresse, Kreditkartennummer, Geburtstag, Passwort und anderen sensiblen Informationen. Apple iPhone geriet in die Kritik, da automatisch Positionsdaten gespeichert wurden, also wo du dich aufhältst. Datenschutzskandale gab es schon bei der Telekom, Lidl, der Deutschen Bahn, Daimler und anderswo.

Datensparsamkeit
Also was tun? Das Lösungswort lautet Datensparsamkeit. Daten, die du nicht weitergibst, können von Datendieben nicht gestohlen und missbraucht werden. Brauche ich unbedingt eine Kundenkarte? Muss das Diskussionsforum wirklich meinen richtigen Namen haben? Wozu braucht ein Webshop meine Telefonnummer? Warum nutzen Menschen Computer und Internet, wenn sie keine Ahnung haben, wie sie ihre Daten schützen können? Da gibt es nur eins: Sich kritisch informieren und das Verhalten ändern!

Datendiebe Staat und Kapital
Es gibt zwei große Datendiebe: den Staat in Form von Geheimdiensten und anderen Repressionsorganen und die werbetreibende Wirtschaft. Beide wollen an deine Daten, die einen, um dich zu kontrollieren und die anderen, um an dir zu verdienen und dich mit Reklame zu belästigen. Überleg dir daher genau, welche deiner Daten du weitergibst.

Meine Daten gehören mir!

Was tun?
- Gib falsche Daten an und nutze eine eigens dafür geschaffene E-Mail.
- Wenn du richtige Daten angibst, gib nur die an, die unbedingt nötig sind.
- Kein Eintrag deiner Haupt-E-Mail-Adresse in Gästebücher.
- Widersprich der Nutzung deiner Daten durch Werbung.
- Kein Häkchen bei Werbeerlaubnis. Den Teil im Kleingedruckten streichen.
- Keine Kundenkarten nutzen.
- Barzahlung statt Kredit- oder EC-Karte.
- Keine Teilnahme an Gewinnspielen.
- Vorsicht bei Sozialen Netzwerken.
- Bestehende Daten löschen lassen.