Schwarze Katze: "Nicht nur die Waldböden sind übersäuert..."

"80 Prozent der Waldböden überschreiten die kritischen Grenzwerte." Verantwortlich dafür: die Umweltgifte der Industrie, der Autoverkehr und die industrielle Massentierhaltung. Der Waldzustandsbericht 2000 zeigt, in welch erschreckendem Maße die Industriegesellschaft Deutschland die Umwelt bereits zerstört hat. Von den großen Konzerngeflechten wird die Natur nur als unendliche Rohstoffquelle angesehen, die lückenlos ausgebeutet werden darf. Solch menschlich wie ökologisch rücksichtsloser Umgang mit den Grundlagen unseres Lebens spiegelt letztendlich eine Gesellschaft wieder, in der es "normal" ist, auf Kosten anderer zu leben.

Ausbeutung ist ihr Prinzip: ArbeiterInnen schuften für Hungerlöhne, während sich der Reichtum immer mehr in den Händen weniger bündelt. Frauen werden immer noch in die Rolle gedrängt, Tag für Tag anstrengende, langweilige (Haus-)Arbeit für andere zu leisten, für die sie nicht bezahlt werden. Für das Fleisch, was bei uns in Unmengen konsumiert wird, werden jedes Jahr tausende Tonnen von Sojabohnen aus Ländern der "Dritten Welt" importiert, wo dieses und andere pflanzlichen Nahrungsmittel den dort hungernden Menschen fehlen. Angesichts dessen ist es nur zynisch, nun Auflagen für die Massentierhaltung zu fordern - anstatt sie selber in Frage zu stellen. Die industrielle Massentierhaltung kann nur funktionieren, weil Nahrung aus der "Dritten Welt" als billiges Futtermittel benutzt wird, den Menschen dort entzogen, die an Hunger verenden.

Mit der Debatte um "Nachhaltigkeit" soll nun der Anschein erweckt werden, dass wirtschaftliches Wachstum und Umweltschutz zu vereinbaren sind. Worum es wirklich geht: Noch mehr Autos, noch mehr Autobahnen und noch mehr Gewinne. Alles soll so bleiben, wie es ist - nur mit einem scheinbar ökologischem Mäntelchen. Auch in Zukunft soll Wirtschaft wichtiger sein als Ökologie, als einzelne Menschen - fragt sich nur, wie lange Menschen und Erde das noch mitmachen.

Nicht nur die Waldböden sind übersäuert - es ist nicht hinnehmbar, wie Mensch und Natur benutzt und ausgebeutet werden. Es ist schon lange Zeit, die Bremse zu ziehen: dem Wachstum dieser zerstörerischen Wirtschaft muss ein Ende gesetzt werden, wenn wir unserer Verantwortung gegenüber folgenden Generationen wenigstens ansatzweise gerecht werden wollen.

Der Mensch und die Natur müssen zum Mittelpunkt werden. Menschen müssen entscheiden, was für sie wirklich nötig ist und was ökologisch noch zu verantworten ist. Auseinandersetzung unter vielen und freie Entscheidung könnten in jeden Lebensbereich Einzug erhalten und den Befehl von oben ersetzen. Eine ökologische Landwirtschaft und pflanzliche Nahrung könnten industrielle Massenprodukte ersetzen. Und vielleicht werden selbstbestimmte Menschen Autos und Massentierhaltung einmal ganz von der Erde verbannen.

Schwarze Katze, Postfach 41 20, 58664 Hemer, http://schwarze.katze.dk