Schwarze Katze Terminseite
zum Naziaufmarsch am 17.11.01 in Hagen
weitere Infos über die rechte Szene im Sauerland
- der Verfassungsschutz NRW gibt auch seinen Senf dazu...
- Demobericht Hagen am 15.12.01 aufgeschrieben
- Kesselbericht
- Stellungnahme der Schwarzen Katze, Januar 02
- 3. Bericht über die Demo in Hagen
- Die Gewalt hat in Hagen keinen Platz meint Hagens Oberbürgermeister Wilfried Horn in seinem Jahresrückblick
- Ich beschreib jetzt mal den Kessel aus meiner Sicht ein 16jähriges Polizeikesselopfer berichtet
- Aktiv werden gegen Nazis Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung # 538, 14.11.01
- Staatsschutz Hagen schickt erste Briefe raus
- Bericht über den Polizeikessel
- Eingekesselte berichtet! Broschüre über Polizeikessel geplant!
- Eingekesselte berichten
- Faschisten drohen mit neuem Aufmarsch in Hagen
- Kommentare bei Indymedia zur Einkesselungsaktion der Polizei
- Rede einer Vertreterin des Pelmke Kulturzentrums am 17.11.01 auf dem Wilhelmsplatz
- So sehen die Nazis den 17.11.01
- Berichte über die Demo in Hagen Indymedia 18.11.01
- Presseerklärung des Antifa KOK zu einem Hausbesuch bei dem Anmelder der Nazi-Demo
- nochmal alles in Kürze
- Doku: Hagener Nazis gedenken in Altena Hitlers Marsch auf die Feldherrenhalle
- Erst Nazi-Demo verhindern - dann feiern!
- Doku: Nationales Infotelefon Rheinland ruft zu "Teilnahme" an Hagener Antifa-Veranstaltung auf
- 2. Demoaufruf der PDS Hagen vom 09.11.01
- Demoaufruf des Pelmke Kulturzentrums vom 08.11.01
- Stellungnahme der Friedensgruppe Lüdenscheid
- Aufruf der PDS Hagen
- Doku: Hagener Nazi-Presseerklärung vom 31.10.01
- Stellungnahme des Pelmke-Kulturzentrums zur Nazi-Presseerklärung
- Unterstützungsmöglichkeit für Homepagebesitzer/innen Schwarze Katze
- Presseerklärung der Antifa Hagen vom 31.10.01
- anonymer Aufruf aus einem Internetforum vom 16.09.01
- gemeinsamer Aufruf der Antifa Hemer und der AG Antinationalismus Sauerland
- Dokumentation: Nationales Infotelefon Rheinland mobilisiert für Nazi-Demo
- 1. Aufruf der Antifa Hagen
- 2. Aufruf der Antifa Hagen
- Nazidemo in Hagen
- passendes Lied zum Naziaufmarsch
- Preisausschreiben der Schwarzen Katze
- wann und wo gibt´s die Gegendemo?
- Dokumentation des Naziaufrufs
- Präambel des Bündnis gegen Rechts Hagen
- Ein passendes Bild zum Naziaufruf... Schwarze Katze
aus dem Verfassungsschutzbericht NRW 2001, Seite 135
Im Rahmen einer Gegendemonstration am 17. November 2001 in Hagen wurde versucht,
die Kundgebung des "Nationalen Widerstands" massiv zu behindern. Als dies
von der Polizei verhindert wurde, wandten die Antifa-Aktivisten ihre Aktionen gegen
die Einsatzkräfte. In einer massiven Auseinandersetzung versuchten die Störer, die
Straßenabsperrungen niederzureißen; im weiteren Verlauf verwendeten sie Steine,
Farbbeutel, Obst und Glasflaschen als Wurfgeschosse sowie eine Gotcha-Pistole gegen
die Polizei. Bei dem anschließenden Versuch, sich der Personenfeststellung zu entziehen,
drang ein Teil der Aktivisten auf Privatgelände vor, wobei es zu Sachbeschädigungen
kam.
Demobericht Hagen, am 15.12.01 aufgeschrieben
Obwohl wir über eine Stunde vor Beginn der Antifa Demo in Hagen ankamen, erlebten wir eine böse Überraschung, alles war voll von Bullen (auch in Zivil) und es war nicht möglich von Gebiet um den Bahnhof herum wegzukommen. Nach und nach kamen dann die Antifas an und allmählich begann die Demo. Es durften zwar Transparente getragen werden, doch diese durften nicht durchgängig sein, auch gab es ein Vermummungsverbot, welches von den Bullen auch durchgesetzt wurde. Zuerst gab es kaum Stimmung, und es wurden nur vereinzelt Parolen gerufen, dieses besserte sich mit der Zeit, aber wirklich gut wurde die Stimmung die ganze Demo über nicht. Außerdem mussten wir einmal Treppen hochlaufen und der Lauti musste einen Bogen fahren. Ansonsten verlief die Demo reibungslos und es gab keine Auseinandersetzungen mit den Bullen.
Als war bei der BGR Kundgebung angekommen waren wurde es lustig. Zuerst redete der CDU Bürgermeister von Hagen. Dessen selbstherrliche Heuchlerei, wurde oft mit Zwischen- und Buhrufen gewürdigt und auch der Applaus der Bürgerlichen hielt sich in Grenzen. Danach redete jemand von der Antifa, der während seiner gesamten Rede tosenden Applaus bekam und den größten Applaus des ganzen Tages gab es, als er am Ende seine Rede sinngemäß sagte "Wir müssen für eine gerechte Welt kämpfen und das [eine gerechte Welt] geht nur ohne Kapitalismus!". Danach redeten noch eine Einwohnerin des Stadtteils Wehringhausen, wo die Demo stattfand, und ein Pfaffe. Diesen beiden Reden wurde aber kaum noch Beachtung geschenkt.
Nach der BGR Kundgebung warteten dann alle auf die "Aktion". Es wurden aber vorher noch Eier u.ä. verteilt und dann ging es endlich los. Die Menge von Leuten, welche von der BGR Kundgebung losrannten war enormen. Die ganzen Straße war voll von Menschen, ca. 1000 Leute! Nach einem Stück trafen wir dann auf eine Bullensperre, aus ca. 10 Leuten und einer Wanne, die kinderleicht zu durchbrechen gewesen wäre. Doch es geschah etwas unbegreifliches, die gesamte Demo blieb stehen! Es flogen zwar einige Eier und Farbbeutel, doch fast alle waren zu feige gegen die Bullen vorzugehen.
Nach einem Moment ratlosem Rumstehen, schwenkte die Demo in eine Seitenstraße, doch als sich ca. 150 Leute in der Straße befanden, trieben die Bullen einen Keil in die Demo, was die Leute in der Seitenstraße jedoch zuerst nicht merkten. Die Leute rannten durch die Seitenstraße, an deren Ende sie auf einen Sammelpunkt der Bullen trafen, wo ein Gefängnisbus und 3 Wannen und ein Funkwagen standen. Da die Leute wieder zu feige waren wurde umgedreht. Am anderen Ende der Straße standen nun ca. 15 Bullen, jedoch folgten wieder nur ca. 40 Leute den Aufrufen Ketten zu bilden und die Sperre zu durchbrechen, sodass nur 2 1/2 Ketten zustande kamen. Als diese direkt vor den Bullen waren, schmissen einige Idioten von hinten Farbbeutel auf die eigenen Leute anstatt auf die Bullen und die Bullen begannen zu knüppeln. Die Leute in den hinteren Reihen rannten weg, sodass auch den vorderen nichts anderes übrig blieb als wegzurennen. Ca. 50 Leuten gelang es während des Tumults jedoch in Häuser zu flüchten, obwohl die meisten von ihnen wieder rausgeholt und einige von ihnen (ca. 40) ein Stück weiter in einem zweiten Kessel gesammelt wurden, gelang es einigen Genossen auf diese Weise zu flüchten.
Dann gelang es noch einem Genossen, unter Applaus, über einen ca. 2,50 m hohen Zaun zu flüchten. Nach einer Weile gaben die Bullen dann bekannt, dass sie die Spontandemo auflösen würden. Minderjährige, wurden dann nach einer oberflächlichen Durchsuchung und Feststellung der Personalien inkl. Foto mit einem Platzverweis fürs gesamte Stadtgebiet Hagen entlassen. Wonach sie jedoch auf der Suche nach dem Weg zum Bahnhof durch die Sperren von den Bullen schikaniert wurden. Die restlichen Demonstranten wurden bis 19 Uhr (ca. 5 Stunden) festgehalten und mussten eine komplette Durchsuchung über sich ergehen lassen.
Vielleicht sollte erwähnt werden, dass die Zahlen extrem grobe Schätzungen sind und der Autor den zweiten Kessel nicht miterlebt hat.
Fazit
Es genügt nicht möglichst viele Leute mitzuziehen, wenn diese derart feige sind. Selbst viele der Leute, die keine Mitläufer waren, sondern mit dem Ziel den Naziaufmarsch zu verhindern nach Hagen gekommen waren, waren viel zu feige etwas gegen die Bullen zu unternehmen.
Kesselbericht, am 25.01.02 aufgeschrieben
wir waren auch auf diesem tollen
naziaufmarsch in hagen und sind da im kessel gelandet. wir haben alle drei
vorladungen vom staatsschutz unserer jeweiligen städte gekriegt und sind natürlich
nicht hingegangen. das einzig witzige an diesen vorladungen war eigentlich nur
noch, dass in der einen stadt die ermittlungsverfahren wegen „Landfriedensbruch,
Körperverlezung, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch“ erhoben wurden, in der anderen stadt aber nur wegen „Landfriedensbruch u.a.“.
weil ihr aber ja berichte haben wolltet, kriegt ihr jetzt was über unsern
kessel.
wir waren in dem hinterhofskessel (habt ihr ja bestimmt schon von gehört).
wir sind also in dieser prekären situation mit den paar geworfenen farbbeuteln
(paschestraße? oder so ähnlich)
in den hinterhof gelaufen. die haustür wurde offensichtlich von einer/m
hausbewohnerIn aufgemacht. wir standen dann da mit ca 15 leuten auf dem
hinterhof rum, bis irgendwann ein paar bullen auf den hof kamen. die waren ziemlich
hektisch und ich stand am weitesten hinten am zaun. einer der cops ist dann
auf mich zugerannt und hat mich umgehauen, damit ich nicht weglaufen konnte
oder sowas. ich bin auf den blöden hinterhofboden gefallen und hab mir mein knie
verletzt (was dann einen großen reizerguss unter der kniescheibe, arztbesuch
und tagelange grauenhafte schmerzen :) nach sich zog, soviel zu
traumatischen erlebnissen!).
wir mussten uns dann alle in einer ecke aufstellen und einzeln nach vorne
auf die straße gehen. dass ich nicht gehen konnte, hat nicht gegolten, deshalb
durfte mich auch niemand stützen und ich musste allein den ganzen weiten weg
nach vorne hüpfen. wir wurden dann die straße hochgeschickt, von da aus
gleich wieder zurück und hinten angebrüllt, dass wir nicht vorne waren. dann haben
sich die cops aber irgendwann organisiert gekriegt und wir durften vor den
garagen stehenbleiben. nachdem eigentlich gesagt worden war, dass wir alle in
vorbeugungsgewahrsam genommen werden würden, haben die cops dann doch nur alle
personalien aufgenommen. die leute mit farbspritzern im gesicht, auf den
händen oder der kleidung wurden videographiert. wir hatten keine farbspritzer,
mussten deshalb nur den tascheninhalt und persos zeigen und durften dann
gehen.
Stellungnahme der Schwarzen Katze, Januar 02
Antifas wurden am 17.11.01 in Hagen eingekesselt und bekommen Anklagen wegen "Hausfriedensbruch", weil sie sich vor der Polizei in Häuser gerettet haben und Gerhard Schröder stimmt mit Joschka Fischer inklusive fast des gesamten Bundestages ungestraft einem Kriegseinsatz deutscher Soldaten zu. Alltag in der BRD. Aus gegebenem Anlass ein Auszug aus dem Strafgesetzbuch:
§ 80. Vorbereitung eines Angriffskrieges.
Wer einen Angriffskrieg (Artikel 26 Abs. 1 des Grundgesetzes), an dem die Bundesrepublik beteiligt sein soll, vorbereitet und dadurch die Gefahr eines Krieges für die Bundesrepublik Deutschland herbeiführt, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
§ 80a. Aufstacheln zum Angriffskrieg.
Wer im räumlichen Geltungsbereich dieses Gesetzes öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreitung von Schriften (§ 11 Abs. 3) zum Angriffskrieg (§ 80) aufstachelt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
3. Bericht über die Demo in Hagen
Zwei Freunde und ich fuhren so gegen 9:00 Uhr nach Hagen und kamen so gegen 9:45 Uhr an.
Danach nahmen wir an der Demo teil und hörten uns die Reden an. Nach den Reden zogen etwa 40 Leute Richtung Nazi-Route, doch die Bullen hatten alles abgeschottet, also gingen wir in einen Supermarkt und holten Bier-Nachschub. Als wir rauskamen standen überall Bullen und meinten das wir sofort da weg gehen sollten, was wir auch unter ständige Beschattung taten.
Bei weiteren Erkundungsversuchen rannte etwa die Hälfte der Gruppe die irgendwo hin (darunter auch einer meiner Freunde, der nachher über den 2m Zaun aus dem Kessel floh).
Die anderen blieben zusammen und teilten sich erst an der Feuerwehrwache auf.
Zwei Freunde aus Hagen und ich liefen dann durch den kleinen Park dahinter und kamen in einen Hinterhof, wo wir eine ältere Frau fragten (danke an dieser Stelle an sie), ob sie uns durch den Keller lassen könnte, was sie uns ermöglichte.
Auf der anderen Seite angekommen waren wir an dem Kundgebungsplatz der Nazis.
Dort wurde mir erst verboten meine "GEGEN NAZIS" Flagge zu zeigen, was mich aber nicht sonderlich störte.
Zu beginn der SCHWACHSINNIGSTEN Rede die ich je gehört habe(und das war nicht viel),kamen sehr viele Antifas dazu und fingen an die Nazis auszupfeifen.
Das einzigste was ich von der Rede mitbekommen habe, war irgendetwas über Israel und die USA.
Am Ende kamen dann noch viele Bullen die uns von der Demo weg drängelten und am Rand habe ich noch gesehen wie sich zwei Bullen über uns lustig gemacht haben.
Naja auf der Rückfahrt haben uns die Faschos noch angemacht und sich fast mit nem Kumpel geprügelt, doch sie zogen nur fluchend davon, obwohl sie mehr waren.
Die Gewalt hat in Hagen keinen Platz - meint Hagens Oberbürgermeister Wilfried Horn in seinem Jahresrückblick
Hier der Auszug seines Jahresrückblicks, der sich mit den Nazi-Demos im Jahr 2001 in Hagen befasst:
(...) Mit zunehmender Sorge, aber auch mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch habe ich in diesem auslaufenden Jahr zudem die Aufmärsche Rechtsradikaler in unserer Stadt betrachtet. Für mich - wie fraglos für viele Hagenerinnen und Hagener - ist es nicht nachvollziehbar, dass ausgerechnet die Feinde unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung sich auf eines der grundlegendsten Rechte unserer Grundordnung berufen können: Nämlich die Versammlungsfreiheit. Das führte dazu, dass die Neonazis gleich dreimal unsere Stadt mit ihren Umzügen heimsuchten: am 10. Februar, am Ostermontag (16. April) und am 17. November.
Dabei haben die Aktivitäten der Rechtsradikalen in unserer Stadt nicht nur kein Gehör gefunden - im Gegenteil haben sie zu einem nie da gewesenen Zusammenrücken der unterschiedlichen Nationalitäten, Kulturen und Religionen geführt. Allein bei der ersten Demonstration von wenigen hundert Neonazis am 10. Februar stellten sich fast 10 000 Hagenerinnen und Hagener den Rechtsradikalen entgegen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass für diese Ewiggestrigen in unserer Stadt kein Platz ist und niemals Platz sein darf. Das gilt für das jetzt zu Ende gehende Jahr und für das kommende erst recht! (...)
Ein 16jähriger berichtet: Ich beschreib jetzt mal den Kessel aus meiner Sicht:
Wir standen oberhalb des Platzes an der Strasse. Als sich mehrere Gruppen zusammenschlossen und sich realativ schnell die Strasse runter bewegten entschloss sich unsere Gruppe (3 Mann) da hinterher zu rennen. In Gedanken an eine friedliche Stoppung der Nazis. Am Ende der Strasse standen 2 Polizeiwannen und total bewaffnete Bullen. Sowas hab ich bis jetzt nur im Fernsehen gesehen. Dann flogen Eier und Farbbeutel.
Diese Eier müssen wohl ein Grund gewesen sein um hemungslos in ALLES reinzuschlagen was rumlief!!!!!!!!!!!!!
Ich lief panikartig hinter der Gruppe in ne andere Strasse rein, ich wollte nur noch weg von der Knüppelorgie.
Wir rannten die Strasse entlang. Da standen ca. 4-5 Bullen.
Ein Teil rannte zurück und man hörte nur "Oh man Scheisse nen Kessel" und lief zurück und nahm die Rufe nicht war vor Panik. Da waren überall Bullen.
Da geschieh es...die Lage geriet ausser Kontrolle. Es flogen wenige Gegenstände.
Ich schätz mal unter 2 Mandarinen, paar Eier und ne Flasche. Ich lief total in Panik rum und wollte nur noch raus. Da sah ich nen Knüppel hochschnellen und hörte nur noch Leute vor Schmerzen aufschreien.
Mir kam einer entgegen gelaufen mit das Blut über das Gesicht lief. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Angst mehr....pure Angst um mein Leben. Wegen nen paar Eiern wurde nun alles zusammen geschlagen. Ich wusste nicht was ich machen sollte! Wie sollte ich den erkenntlich machen das ich überhaupt keine Gewalt will?
Naja einer rief "alle hinsetzen und nix machen" ich fand das für eine richtig gute Idee. Da sass ich nun total am zittern.
Neben mir sass ein höchstens 13 jähriges Mädchen, sie war total fertig und war kurz vor nem Zusammenbruch!
Ich steh auf und geh langsam auf die Bereitschaft zu.
Ohne irgendeinen Hintergedanken ausserdem das ich dem Mädchen helfen wollte wurde ich angeschrien "HÄNDE HOCH UND STEHEN BLEIBEN" ich total verpeilt natürlich das gemacht. Er fuchtelte dann so komisch mit dem Knüppel rum... Dann ging eine Polizisten dazwischen und hinderte ihn dadran mich zuschlagen und schrie "Das ist doch ein Kind! Da kannste nicht zuschlagen"!!! Ein paar Leute riefen "Komm wieder her der haut dir deine Fresse ein". Ich rannte panikartig in nen Hauseingang rein, da sass einer der die Weissheitszähne rausbekommen hatte und garnichts mit der Demo zutun hatte. Dann rückten die Bullen auf. Ich sass neben dem Typen und wir versuchten uns irgendwie zu beruhigen. Aber da standen auf einmal ca. 5-6 Bullen vor dem Eingang mit Knüppel und Schildern. Und schrien uns an "raus da"...mir musste man das net zweimal sagen. Aber der arme Typ mit den krassen Zahnschmerzen wurde von 2 Bullen gewaltsam rausgeschmiessen und flog total übel direkt auf die Strasse und wurde dann sehr extrem mit aller Gewalt zum aufstehen gezwungen. Da is einer über nen ca. 2 Meter Zaun abgehauen. Durch meinen spontanen "du schaffst es" Ruf, fingen ihn nun alle an anzufeuern.
Ich hab als friedlicher Demonstrant auf meiner ersten Demo erlebt, was ich nicht im schlimmsten Alptraum geträumt hätte!
Warum sagen alle, dass Nazis "böse" sind und sagen, dass man was dagegen tun muss, wenn man dafür mit aller Waffengewalt bedroht und sogar geschlagen wird?
Ich hab Angst vor der nächsten Demo...aber ich werd meine Fresse nicht halten!!!
Ich weiss nur wenn ich bei nem Fussballspiel bin und seh einen Bullen in Ausrüstung dass ich nur an den Augenblick denke wie der Typ mir blutend entgegen kommt und ich sehe wie die Knüppel in die Menge schlagen!
Aktiv werden gegen Nazis - Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung # 538, 14.11.01
Am Sonntag, den 17.11.01, wollen Neonazis zum inzwischen dritten Mal in Hagen aufmarschieren. Für den gleichen Tag rufen antifaschistische Gruppen und Initiativen zu einer Gegendemonstration unter dem Motto "Gemeinsam gegen Nazis und ihre Ursachen vorgehen!" auf. Treffpunkt der NazigegnerInnen ist der Hagener Hauptbahnhof um 10 Uhr.
Anmelder der Nazi-Demonstration unter dem eindeutigen Motto "Völkische Gemeinschaft statt Überwachungsstaat" ist der 17-jährige Hagener Rene Gehrke, der schon als rassistischer Schläger aufgefallen ist und gute Verbindungen sowohl zur NPD als auch zu den sogenannten "Freien Kameradschaften" verfügt.
Es ist also mit ekligem Nazivolk sämtlicher Schattierungen zu rechnen, die, wenn sie in grösserer Zahl auf einem Haufen auftreten, eine reale Gefahr für ImmigrantInnen und Schwarze Deutsche, Obdachlose, Linke und DemokratInnen darstellen.
Auch aus Hagen sind inzwischen dafür zahlreiche Beispiele bekannt geworden. Die Frage, warum Polizei und Justiz die Zusammenrottung einer solchen Gefahr zulassen, beantwortet die Antifa Hagen mit dem Vorwurf eines latenten Rassismus bei der Polizei als Institution.
Staatsschutz Hagen schickt erste Briefe raus
Der Hagener Staatsschutz hat Briefe an die Eltern der unter 18jährigen Kesselopfer rausgeschickt. Adressiert waren sie an die "Erziehungsberechtigten von (jetzt folgt Name und Adresse des/der Minderjährigen).
Mit dieser Taktik versucht der Staatsschutz Ärger in die Familien hereinzutragen und Druck von unpolitischen Eltern auf ihre Kinder ausüben zu lassen. Die Kinder und Jugendlichen sollen durch die ängstlichen Eltern dazu gebracht werden sich künftig nicht mehr antifaschistisch zu betätigen. Durch den Polizeiaufdruck auf den Briefen werden die Eltern erstmal neugierig und ängstlich gemacht. Die meisten Eltern kennen ihre Rechte gegenüber der Polizei nicht. Der Staatsschutz ist ein Teil der Polizei.
Ihr seid nicht verpflichtet zu den Vorladungen zu erscheinen. Bei weiteren Fragen wendet euch an die nächste Rote bzw. Rot-Schwarze Hilfe Gruppe oder für den Märkischen Kreis an die Schwarze Katze.
Bericht über den Polizeikessel
Hi, hier ist also mein Bericht über die Demo am 17.11 in Hagen:
Wir sind ca. gegen halb 11 von Schwerte aus nach Hagen gefahren, also
etwas nach dem offiziellen Termin, weshalb wir auch keine anderen
Demonstranten mehr am Bahnhof gesehen haben. Nachdem wir dann auch über
einige Umwege die Demo gefunden haben hörten wir uns ganz friedlich die
offiziellen Reden an. War recht langweilig da wir kaum was verstehen
konnten und nach ner Zeit habe ich mich darauf beschränkt mit einer
mlpd-Stand-Frau zu diskutieren. Nachdem aber auch eine halbe stunde nach
beendigung des offiziellen teiles nichts anderes zu starten schien habe
ich mit einigen Kollegen versucht das weiterziehen zu organisieren, das
ganze funktionierte aber eher schleppend. Nach ungefähr einer weiteren
halben stunde (also eine stunde nach ende der offiziellen, 14 uhr oder
so...*?*) waren auch ungefähr 150-200 Leute zusammen und ich habe
versucht mit einem Kollegen, Leuten mit ner Straßenkarte und
einheimischen Hagenern rauszufinden wo wir am ehesten die Nazidemo
stören könnten.
Leicht beunruhigt, dass mir jemand direkt farbbomben
angeboten hat, schob ich dieses aber mal darauf das ich ziemlich viele
Leute angesprochen habe. Jedenfalls haben, noch bevor wir irgendetwas
beschließen konnten, irgendwelche Leute angefangen "Jetzt geht's Los!"
rumzubrüllen und die Masse hat sich in bewegung gesetzt. Wir haben
versucht dezent im Mittelteil unterzutauchen. Dummerweise sind die Leute
die vorne gerannt sind allerdings direkt in die nächste Nebenstraße
eingebogen wo Bullen waren und fingen an wirklich derbe mit farbbeuteln
Steinen, Flaschen und diversem anderen Zeugs auf die kleinen grünen
Männchen zu werfen. Recht doofe idee wie ich fand, da diese doch dezent
gefährlich aussahen, also beschlossen wir das die Paschestraße (?) doch
ein geeigneter Fluchtweg wäre und wir rannten los.
Als wir die hälfte
der Straße erreicht hatten sahen wir wie die andere seite auch
abgeschottet wurde - blöd - also wieder zurück... die anderen
demonstranten hatten jetzt aber die Idee sich auch in die Paschestraße
zu flüchten. Den Weg durch die Menge gebahnt und sich schon fast in
sicherheit gewägt fingen allerdings 4(!) Bullen an die Straße zu
sperren. Wäre die Organisation nich so dämlich gewesen kein Problem da
durchzubrechen, aber da die Ketten die gebildet wurden aus höchstens 10
Mann bestanden entschlossen wir uns dafür es durch die Häuser zu
versuchen.
Das erste Haus war leider ein totaler reinfall da uns
irgendwer wieder rausgeworfen hat. Im zweiten Haus sah es da schon
besser aus und wir versteckten uns alle im Garten. War auch recht
gemütlich da, bisschen gedrückte stimmung aber wenigstens bier da.
Könnte man noch über die Dächer abhauen wäre es perfekt gewesen, aber
war leider nix. Wir haben uns als schön gefreut das die Bullen uns nich
erwischen als auf einmal 4-5 grün bepanzerte Staatsdiener unsere kleine
Gartenparty störten und uns recht brutal (leute vom zaun zurückreißen
was zu leichten verletzungen geführt hat, leute auf den boden schubsen
wenn sie sich nich schnell genug bewegten, schlagstöcke auf flüchtende
werfen) vors Haus trieben. Dort hatten wir dann mit ca. 20 Personen
einen eigenen Kessel erhielten aber allesamt nur einen Platzverweis und
unsere Personalien wurden aufgenommen.
Eingekesselte berichtet! Dokumentation über Polizeikessel geplant.
Es ist geplant einen Papier-Reader über den Polizeikessel zu erstellen. Die Finanzierung der Broschüre ist gesichert. Wenn ihr selber in Hagen von der Polizei eingekesselt wurdet, dann schreibt darüber einen Bericht. Dieser Bericht kommt auf diese Seite und in die Broschüre. Bei vielen Eingekesselten sind fast schon traumatische Erlebnisse durch die
aus ihrer Sicht unangebrachte, unmenschliche Behandlung zu beobachten. Von Interesse ist insbesondere das von euch als ungerecht und unfair empfundene Verhalten der Polizei. Bitte schickt Berichte über eure Kesselerlebnisse an:
Schwarze Katze
Postfach 41 20
58664 Hemer
Wir leiten das dann an die MacherInnen der Broschüre weiter. Dankeschön.
Schwarze Katze
http://schwarze.katze.dk/
Eingekesselte berichten
1.) Ich war unter den eingekesselten und was ich bis jetzt nirgends gelesen hab ist dass einer von uns im Kessel einfach übern 2 Meter Zaun geklettert ist und die bullen ham nur zugeschaut und nix gemacht nachher haben sie ne barrikade vor den zaun gemacht. Nur mal so als ermutigung denn wenn man im kessel nur wartet und keine aktion startet haben die bullen doch genau das erreicht was sie wollen.
2.) es gab nur einen Kessel (war drin...).
Zuerst mußten alle unter 18 raus, erkennungsdienstliche Behandlung, dann sind sie nach hause geschickt worden und hatten 3 Stunden hausarrest. Alle über 18 sind zur Hauptwache nach Hagen und nach Wuppertal gebracht worden. Hier mußten sie sich bis auf die Unterhose ausziehen (auch die Frauen!!!), es könnten ja irgendwo Waffen oder so versteckt sein. Dann wurden sie wieder nach hause geschickt, ohne Befragung o.ä.
Es hat nur Verdacht auf Landfriedensbruch bestanden. Um halb acht waren fast alle wieder daheim, bei der Party in der Pelmke am Abend waren die meisten wieder am Start.
Ermittlung wegen Hausfriedensbruch gegen 5 Leute, meines Wissens nach aber auch wieder eingestellt.
Einkesselung durch die Bullen ist in dem Maße übrigens erst erfolgt, nachdem ein paar Farbbeutel geflogen sind - mit angeblich vier leicht verletzten Bullen. Hab neben einem gestanden, O-Ton: "Wie krieg ich denn wohl die blöde Farbe wieder ab?"...
Dann wurde noch unter einem am Rande geparkten Golf ne Präzisionsschleuder mit zwei Beuteln Munition gefunden (habs geshen), da war für die Cops der Spaß zuende. Einkesselung etc.
Insgesamt: 90 Jugendliche sofort wieder frei und 94 Erwachsene mitgenommen. Gesamt 204 eingekesselt.
Gab noch zwei Verhaftungen: eine Frau, die mit Tellern auf die Faschos geworfen hat und ein Linker sowie ein Fascho im Vorfeld wegen Verstoß gegen Versammlungsverbot bzw. Beamtenbeleidigung. Gegen einen rechten Redner ist Anzeige wegen Volksverhetzung ergangen (er hat "Hier marschiert der Nationale Widerstand" gesagt).
Doku: Nationales Infotelefon Rheinland vom 20.11.01 droht mit neuem Aufmarsch der Faschisten
Demonstration in Hagen
Am vergangenen Wochenende versammelten sich circa 180 Kameraden aus Hagen und der Hagener Umgebung um unter dem Motto "Völkische Gemeinschaft statt Überwachungsstaat" gegen die immer dreisteren Überwachungspläne des brd Innenministers Otto Schily zu demonstrieren. Die Demonstration lief durch sehr belebte Straßen der Hagener Innenstadt und sorgte für eine Menge Aufsehen bei der Hagener Bevölkerung. Der nationale Widerstand war am vergangenen Wochenende mit Sicherheit nicht das letzte Mal in Hagen. (...)
Kommentare bei Indymedia zur Einkesselungsaktion der Polizei
Kessel in Hagen
Heute kam es zum 3.Naziaufmarsch in Hagen. Beim Versuch an eine Barikade heranzukommen wurden ca.180 AntifaschistInnen eingekesselt. Jugendliche wurden nach einer Personalienfeststellung aus dem Kessel gelassen und mit einem Platzverweis bedacht. Die Restlichen 100 Antifas wurden In Gewahrsam genommen. Mitterlerweile sind wohl alle wieder aus dem Knast raus.
Heute kam es zum 3.Naziaufmarsch in Hagen. Beim Versuch an eine Barikade heranzukommen wurden ca.180 AntifaschistInnen eingekesselt, Jugendliche wurden nach einer Personalienfeststellung aus dem Kessel gelassen und mit einem Platzverweis bedacht. Die Restlichen 100 Antifas wurden In Gewahrsam genommen. Mitterlerweile sind wohl alle wieder aus dem Knast raus.
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es gab wohl zwei kessel... 17.11.2001 20:30
...der eine wurde direkt eingesackt und aus dem anderen wurden nur die personalien aufgenommen, was allerdings auch sachen wie landfriedensbruch o.ä. nach sich ziehen kann. (die unter 18-jährigen sind jierbei weggelassen worden). weiß jemand noch etwas aktuelleres? ich habe auch noch mitbekommen, daß leute, die nicht bis vorne durchgelaufen sind und in einen hauseingang verschwunden sind angeblich mit einer anzeige wegen hausfriedensbruch rechnen können!?
kobold
17.11.2001 20:49
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(...)
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hier mal ´ne pressemeldung 17.11.2001 21:29
quelle: ddp (berlinonline) "17.11.01, 15:41 Uhr Ausschreitungen bei Gegenprotest zu rechter Demo in Hagen Hagen (ddp). Bei einer Gegendemonstration der linken Antifa zu einer Kundgebung von rund 100 Rechtsextremisten ist es am Samstag in Hagen zu Ausschreitungen gekommen. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden rund 200 linke Gegendemonstranten vorübergehend eingekesselt, nachdem aus ihrem Block Steine auf Polizeifahrzeuge geschleudert wurden." soweit
tekki
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Steine??? 18.11.2001 00:19
Also Steine??? Steine??? Ne sind keine geworfen worden nur Eier und Farbbeutel oder so. Wo war den der zweite Kessel??? 24.11 Auf nach Winterberg Es gibt kein ruhiges Hinterland.
war da
Weiter so 18.11.2001 00:39
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weiter so. im ganzen lande brodelt es. keine ruhiges hinterland. wir sind immer da. wir sind immer bereit. es geht ums ganze. wir haben zeit. wir sind das lachen.
Thoreau
hagen 18.11.2001 13:51
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Soweit mir bekannt sind Farbbeutel, Flaschen und Gemüse geworfen worde. Es kam zu zwei Kesseln der Polizei und zu Prügeleien, einige Antifas sind verletzt worden. Während der Abschlusskundgebung der Nazis versammelten sich circa 200 Antifas in Sicht und Hörweite zu den Faschos, kamen aber nicht näher ran aufgrund der Bullenpräsenz. Zur gleichen Zeit aber war ein Naziskin so blöde an dieser Gruppe vorbeizulaufen, neben ihm nur ein Motorrad. Daraufhin jagten einige ihn, schubsten und hauten ihm eins auf die Fresse. Er konnte aber schnell entkommen - die bullen waren überfordert.
jupp
Hagen 18.11.2001 15:07
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Es wurden ca 100 Leute in Gewahrsam genommen.ca 150 waren im Kessel. Die Leutz unter 18 wurden nach Feststellung ihrer Personalien frei gelassen. Es gibt die üblichen Vorwürfe, Landfriedensbruch. Einer Person werden Straftaten vorgeworfen. Die Gefangenen wurden teilweise erkennungsdienstlich behandelt, Fotos, Fingerabdrücke etc. Sie kamen gegen 19.00 Uhr frei. Nach meinem Wissen wurden keine Steine geworfen, lediglich Eier, Farbbeutel und offenbar ne Flasche. Es gibt Verletzungen durch Knüppelschläge. Die Nazidemo wurde beständig durch Lärm gestört. Trillerpfeifen, Musik etc wurden eingesetzt. Zu nennenswertem, weitergehendem Protest kam es offenbar nicht. Unter anderem wurde die Naziroute mit Pferdemist versehen, so das die Glatzen durchlatschen mussten. Den Protest gegen die Nazis trugen an diesem Tag fast nur Angehörige der linken szene auf die Strasse. Anhänger des Bündnisses gegen Rechts oder des DGB oder der SPD wurden nur in verschwindent geringer Zahl gesichtet. Bei der Kundgebung am Wilhelmsplatz stellte die Antifademo 4/5 der Demonstranten. Die nazidemo war offenbar schlecht besucht. Schätzungen belaufen sich auf unter 100 Teilnehmer. Gegen Nazis vorgehn. Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln!
Huip
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2.kessel 18.11.2001 17:07
also der 2.kessel war direkt neben dem 1. die leute über 18 wurden da zwar laufengelassen, kriegen wahrscheinlich aber ne anzeige wegen lands-und hausfriednsbruch!was bei den leuten die in gewahrsam gekommen sind anscheinend nich der fall is! schade war das nachher kaum noch leute am hbf warn als die faschos da angekommen sind, denn mit ca. 10 leuten konnte man nicht viel machen! achja, die roten bullen warn bild für die götter, wär natürlich besser gewesen häts die faschos getroffen. war baer trotzdem schön
war drinnen
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Hbf 18.11.2001 17:37
Wenn noch einige am Bahnhof gewesen wären hätte man denen noch mal ein bisschen was entgegensetzen können. Ist schon merkwürdig wenn man am Eingang steht und die Glatzen laufen direkt neben einem vorbei. Da 20 Leute mehr und man hätte wenigstens Krach machen können und die Bullen hätten´s nicht so einfasch gehabt und die Nasen hätten sich auch nicht so wohl gefühlt. Aber was soll´s. Wenn fast ein Drittel im Knast sitzt, was soll man da machen.
Schlörp
anna und arthur 18.11.2001 17:40
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die anzeige androhungen muss man nicht so ernst nehmen. slebst wenn es mal zu anklageerhebung kommen sollte, gehen diese meistens gut aus, bzw werden eingestellt. scheiss repression,doch in diesen zeiten, wo es eh nicht mehr so militant zugeht, kommen sie mit ihren albernen anzeigen nicht mehr durch. also motto entschlossen und gelassen bleiben. danke aan alle die dabei waren und sihc im kessel nen arsch abgefroren haben. CU
haltens maul
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scheisstaktik der antifa 19.11.2001 14:40
es war einfach ne scheiß - Taktik der Heisssporne gleich bei der erst besten Bullensperre, die volle Ladung zu verteilen, das hat keinen Sinn gemacht, und als dann auch noch die ersten, und sicherlich waren das ortkundige dabei, in die erst beste Seitenstraße gelaufen sind, und damit in die Falle, war der Tag gelaufen. Ohne eine politische Führung und einer Bierflaschenmentalität vieler vor Ort läßt sich kein Naziaufmarsch gegen so eine Bullenübermacht zerschlagen. Und für die anderen Betroffenen: Die Verfahren nicht auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn für viele die Gewahrsamnahme easy und relaxt abging. Beim EA oder bei anderen linke Soli - Strukturen, wenn Vorladungen oder andere Briefe vom Staat kommen!!!!!
betroffener
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Rede einer Vertreterin des Pelmke Kulturzentrums zum Fascho-Aufmarsch am 17.11.2001
Schön, dass Ihr alle wieder da seid, wir scheinen uns nun regelmäßig anlässlich diverser Nazi-Auftritte zu treffen. Als ich zum ersten Mal gehört habe, dass die Faschos im November wieder einen ihrer Aufmärsche in Hagen planen, war ich ziemlich genervt und dachte nur: "Was, schon wieder? Haben die immer noch nicht die Nase voll?" Als ich dann hörte, dass sie ausgerechnet nach Wehringhausen kommen wollen, dachte ich grimmig: "Na kommt nur, wir werden es euch schon zeigen." Als ich dann vor einigen Wochen den Erlebnisbericht zweier Faschos über ihre Stippvisite in Wehringhausen im Internet las, in dem sie uns als antifaschistische Hochburg bezeichneten, dachte ich: "Das wusste ich gar nicht, dass wir eine antifaschistische Hochburg sind." Bis ich begriff, dass sie uns, auch wenn sie es nicht wollten, ein richtiges Kompliment gemacht haben. Und dann dachte ich: "O.K., wir nehmen den Titel an."
Also, ich heiße Euch willkommen in der antifaschistischen Hochburg von Hagen und zwar hier an seinem zentralsten Platz, wenn es auch nicht der schönste ist.
Wehringhausen ist historisch gesehen ein eher linker Arbeiterstadtteil, und es hat schon zwischen 1933 und 1935 eine Menge Widerstand gegen die Nationalsozialisten gegeben. Das ist dokumentiert durch die vielen Verhaftungen, die seinerzeit speziell in diesem Stadtteil stattgefunden haben, aber auch durch konspirative Aktionen von Linken der kommunistischen und sozialistischen Bewegung. Eine zentrale Druck- und Verteilstelle für antifaschistische Schriften war damals in einer Wäscherei in der Franklinstraße.
Nach dem Krieg dümpelte der Stadtteil so vor sich hin, wie es in vielen gründerzeitlichen Vierteln der Fall war. Das änderte sich in den siebziger Jahren, als Studenten, bunte, kreative und linke Leute in die großen Wohnungen einzogen, WGs gründeten, Musik und politische Aktionen machten und allerlei phantasievollen Unfug trieben. Der Stadtteil, so wie wir ihn heute kennen, ist mit das Produkt der vielfältigen soziokulturellen Szene, die sich nun seit über fünfundzwanzig Jahren hier tummelt. Aber Wehringhausen ist genauso geprägt durch die vielen Menschen unterschiedlichster Herkunft, die bei Varta, Krupp, Klöckner, Hoesch oder Brandt malocht haben oder es heute noch in den übrig gebliebenen Fabriken und Kleinunternehmen tun. Und gerade diese Mischung macht neben vielen anderen Aspekten den Charme von Wehringhausen aus. Es ist ein sehr multi-ethnisches und kreatives Pflaster.
Deshalb ist der Stadtteil den Faschos immer wieder in Abständen ein Dorn in ihren schwer getrübten Augen gewesen. Bereits 1986, als es einen größeren Aufmarsch der Neonazis am Hagener Hauptbahnhof gab und die ganze Stadt wie paralysiert war, gaben sie die Parole aus: Wir machen den Buschey platt. Das sollte bedeuten, sich das neu gegründete Kulturzentrum Pelmke vorzuknöpfen, den Buchladen Quadrux oder andere Orte, die nicht in ihre dumpfe Ideologie passten. Nichts davon ist ihnen gelungen, die wenigen glatzköpfigen Gestalten, die damals in Wehringhausen hauptsächlich in der Paschestraße wohnten, sind nach und nach alle von Hagen weggezogen, mal mehr, mal weniger freiwillig. Wir haben uns seinerzeit einiges dazu einfallen lassen.
Dann gab es Anfang der Neunziger Jahre einen Versuch der Nazis, der sich nicht ausschließlich auf Wehringhausen bezog. Diesmal ging es um die Flüchtlingsunterkünfte in ganz Hagen, die sie angreifen oder platt machen wollten. Wir haben auch da `ne Menge veranstaltet von Wache schieben in den Unterkünften, nachts Streife fahren und andere Dinge. Auch da ist ihnen rein gar nichts gelungen.
Zwischendurch hatte es den Anschein, als wären die Faschos von Hagen und Wehringhausen ganz verschwunden, als wäre ihnen der Ort zu uninteressant oder zu rentitent. Nun sind sie in diesem Jahr das dritte Mal in Hagen, und plötzlich scheint Wehringhausen wieder ins Zentrum ihres kruden Interesses zu rücken.
Was haben wir ihnen entgegenzusetzen? Dazu möchte ich drei Aspekte benennen.
1. Es gibt hier wieder eine lebendige Antifa-Gruppe, die sich um alle Nazis in Hagen und Umgebung besonders liebevoll und mit allerlei witzigen Aktionen kümmert. Auch das Bündnis gegen Rechts ist aktiv in der Organisierung von Demonstrationen und Kundgebungen gegen die diversen Nazi-Aufmärsche. Beide Gruppen können tatkräftige Unterstützung gebrauchen.
2. Ich finde, wir sollten jedes Mal, wenn die Faschos sich nach Wehringhausen trauen, neben den vielen kreativen Aktionen, die sowieso schon laufen, ein richtiges Fest veranstalten. Und zwar eins, dass ihnen zeigt, dass wir von dem Lebensstil, den wir hier seit fünfundzwanzig Jahren praktizieren, nicht einen Zentimeter abrücken. Nicht nur Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker, sondern auch Kreativität. Da sind wir Expertinnen, da macht uns niemand was vor. Ob Stadtteilfeste, ob Soziokultur in der Pelmke, ob Musik, ob Theater, ob Politik, ob Kino, wir haben hier alles zu bieten und zwar in einer Vielfalt, um die uns viele Auswärtige beneiden. Also, Faschos, wenn ihr das nächste Mal kommt, sagt früh genug Bescheid, damit wir ein astreines Multi-Kulti-Fest mit vielen verschiedenen Gruppen in Wehringhausen auf die Beine stellen können. Die Pelmke hat natürlich heute ab mittags geöffnet, es spielen auch später am Abend gute Bands, und es wird eine Disco stattfinden. Aber so ein Fest, wie ich es mir vorstelle, ist das noch nicht. Daran sollten viel mehr Initiativen und internationale Gruppen beteiligt sein, wie wir es von unseren Stadtteilfesten kennen.
3. Bis jetzt haben wir es nicht geschafft, einen Nazi-Aufmarsch in Hagen zu verhindern. Es ist auch heute wieder viel Polizei aufgeboten, um die Nazis vor uns zu schützen und uns daran zu hindern, ihnen zu zeigen, dass sie hier verschwinden sollen Der Nazi-Aufmarsch geht heute ab 13 Uh vom S-Bahnhof Wehringhausen los, über die Berliner Straße, um die Schwenke herum, und was besonders ärgerlich ist, auf dem Rückweg an der Schwanen- und Taubenstraße hinter der Villa Post vorbei. Dort befinden sich ein türkisches Kulturzentrum und eine Flüchtlingsunterkunft. Das ist eine Provokation besonderer Art. Von daher fordere ich euch trotz aller polizeilichen Einschränkungen auf: Bewegt euch in Richtung der Aufmarschroute der Nazis. Es gibt immer Möglichkeiten, sich auf die eine oder andere Art bemerkbar zu machen. Nehmt eure Trillerpfeifen mit oder kauft euch noch am Kiosk ein paar Tröten oder Konfetti. Singt, lacht, schreit, macht Krach, was immer euch einfällt.
In diesem Sinne wünsche ich euch und uns einen kreativen und erfolgreichen Tag unter dem Motto
Raus mit den Nazis, rein ins Vergnügen
Solidarität und Kreativität für Wehringhausen und den Rest von Hagen
Doku: So sehen die Nazis den 17.11.01
Voelkische Gemeinschaft statt Ueberwachungsstaat!
Quelle: Widerstandsbuero
Stand: 17.11.01
Hagen. Am heutigen Sonnabend, den 17.11.01 marschierten ueber 180 Kameraden
aus den
verschiedenen Lagern des nationalen Widerstandes durch Hagen um gegen die
immer
weiter ausufernden Ueberwachungsmassnahmen der brd zu demonstrieren.
Nachdem der Bundesinnenminister Otto Schily, die Ereignisse vom
11. September 2001 in den USA als Aufhaenger genutzt hat, um einen ganzen
Katalog neuer
Bespitzlungsmassnahmen auf den Weg zu bringen, ist ein weiterer Schritt zu
einem
Ueberwachungsstaat - in dem jeder erst einmal Verdaechtiger und danach erst
Buerger ist -
getan!
Auch Teile der Hagener Innenstadt sollen in Zukunft mit Kameras ueberwacht
werden.
Installiert werden diese Kameras, um dem Buerger mehr Sicherheit zu
suggerieren und
dunkele Ecken wieder sicherer zu machen.
Spaetestens angesichts der aktuellen Ueberwachungsplaene der brd Politiker
sollte sich aber
jeder Mensch darueber im Klaren sein, dass eine Kameraueberwachung auch
gegen die
Buerger, die man angeblich damit schuetzen will, verwendet werden kann!
In Zeiten in denen Meinungsdelikte zu mehrjaehrigen Haftstrafen fuehren,
ist jeder Buerger ein
potentielles Opfer der Ueberwachungsmechanismen!
Der nationale Widerstand ist nicht bereit die immer weiter ausufernde
Einschraenkung der
persoenlichen Freiheit und die faktische Aufhebung des Datenschutzes
widerstandslos
hinzunehmen.
Wo immer die Freiheit des deutschen Volkes eingeschraenkt wird, hat dieser
Staat und seine
Vertreter mit dem Widerstand der letzten noch verbliebenen Opposition in
diesem Land zu
rechnen.
Unser Widerstand laesst sich nicht verbieten!
Daran aendern auch Spitzel und Ueberwachungsmassnahmen nichts!
Diese Mitteilung wird von radikalen nationalen Sozialisten im Nationalen
Widerstand unterstuetzt!
Berichte über die Demo in Hagen - Indymedia vom 18.11.01
Nazidemo in Hagen
von: A+M 18.11.2001 02:31
Am 17.11. demonstrierten 1oo Neonazis unter dem Motto "Völkische Gemeinschaft statt Überwachungsregime"in Hagen, gegen Videoüberwachungskameras in der Stadt.
Leider kamen wir etwas zu spät nach Hagen.Die Gegenkundgebung hatten wir schon verpasst.Also sind wir vom Hauptbahnhof mit der S-Bahn zur Haltestelle Wehringhausen gefahren.Hier war der Treffpunkt der Nazis,von dem sie um 13 Uhr starten wollten.
Dort angekommen,stießen wir auf jede Menge Cops und Faschos.
Etwa 100 von ihnen hatten sich dort versammelt und gaben ein ziemlich trauriges Bild ab.Von 14jährigen Nachwuchsnazis, über armseelige Schnauzbartprolls,bishin zu einigen Damen,welche die 70 wohl schon vor längerer Zeit überschritten hatten,war wirklich alles vertreten.Gewinner sehen anders aus!Nachdem ein Bonehead die Auflagen für die Demo vorgelesen hatte(er tat sich sehr schwer dabei),bestieg nun Christian Worch den Lautsprecherwagen.Wie sein Vorgänger hatte auch er etwas Mühe,gegen die Gegendemonstranten anzureden.Außerdem machte die Soundanlage einige Faxen,sodaß Christian sein Geschwafel mehrmals unterbrechen mußte;er wirkte sichtlich gereizt.
Nachdem er damit fertig war,linke Positionen zum Thema Innere Sicherheit für sich zu vereinahmen,dackelte der Zug dann los.Unter dem üblichen Unsinns-Gegröhle ging es dann Richtung Innenstadt.Hatte man den Antifaschisten zuvor noch zugerufen,daß ja auch sie unter der Datensammelei zu leiden hätten,wurden sie nun von den Nazis fleißig gefilmt und geknippst.Auf dem Weg zum Bahnhof schnappte sich nun auch Steffen Hupka das Mikro.Aber auch er hatte unter den Pfiiffen der Gegendemonstranten,der Soundanlage und nicht zuletzt unter Unaufmerksamkeit seiner Kameraden zu leiden.Diese kümmerten sich nämlich lieber um alle mögliche Dinge,halt nur nicht um ihn.
Auch sein zweiter Anlauf, bei der kurz darauf folgenden Zwischenkungebung wollte nicht recht gelingen.Aber es muß irgendetwas mit "Amerika" und "Juden" gewesen sein.Danach machte man dann auch endlich Kehrt und lief zum Ausgangspunkt zurück.Auf welch geistigem Niveau sich diese Leute bewegen macht folgendes Beispiel deutlich:"Ich hab`eine Vorhaut und Du nicht",rief ein Fascho einem ausländischen Gegendemnstranten entgegen.Andere Trottelsprüche wollen wir mal lieber ganz schnell wieder vergessen.Wir hatten dann auch genug gesehen und schenkten uns die Abschlußkundgebung am S-Bahnhof Wehringhausen.
Schön waren die "Nazis raus"-Plakate,die die gesamte Demoroute zierten.Auch einige Anwohner machten ihrem Unmut Luft,indem sie die Nazidemo mit Lärm und Musik beschallten.Vielleicht war das auch der Grund,warum Sven Skoda mit völlig schwachsinnigem Gesichtsausdruck an der Demo auf und ab lief.Ich glaube auch noch SS-Siggi erkannt zu haben,bin mir aber nicht sicher.
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Kommentar
ergänzung 18.11.2001 11:27
Als die nazis eine kundgebung in einer seitenstrasse der Wehringhausenerstrasse, nähe bahnhof hielten, verlief sich ein fascho und war auf einmal bei den gegendemonstranten hinter der absperrung. als er gesehen wurde nahen ca. 50 demonstranten die verfolgung auf. die polizei versuchte es zu verhindern, allerdings hatten sie zu wenig beamten hinter der absperrung, nur 5 zivilbullen und ein motoradbullen.
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Kommentar antifa2
100 vorrübergehend eingekreist???? 19.11.2001 10:51
Es wurde leider nicht nur, wie behauptet nur vorrübergehend eingekreist! Nachdem minderjährige aus dem Kessel genommen wurden, wurde der Rest nach 3 Stunden mit dem Gefangenentransporter ins Hagener polizeipräsidium gebracht, wo nach der Identitätsfeststellung noch 3 1/2 Stunden Sammelzelle folgten. Einer (?) wurden gewaltsam aus dem Kessel gezogen...
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Presseerklärung des Antifa KOK zu einem Hausbesuch bei dem Anmelder der Nazi-Demo
PRESSEMITTEILUNG des Koordinierungskreises antifaschistischer Gruppen
aus Duesseldorf (ANTIFA-KOK) vom 16.11.2001
Anmelder der morgigen Hagener Neonazi-Demonstration lebt in
Duesseldorf
Antifaschistischer Hausbesuch heute frueh im Stadtteil Gerresheim
Mit einer 15-minuetigen unueberhoerbaren Kundgebung vor dem Haus Nr. 11
auf der Heckteichstrasse in Duesseldorf-Gerresheim sorgten heute frueh
30 AntifaschistInnen dafuer, dass die Nachttraeume vom grossen Reich des
Neonazis Maik Mueller noch vor Morgengrauen ein ploetzliches Ende
fanden. "Deutschlands Erwachen" hatte sich Mueller sicherlich anders
vorgestellt. Spaeter wurden am nahen Gerresheimer S-Bahnhof hunderte
von Informationsflugblaetter an zur Arbeit fahrende Gerresheimer
BuergerInnen verteilt. Diese wurden gebeten, daran mitzuwirken,
deutlich zu machen, dass Neonazis auch in Gerresheim unerwuenscht sind
sowie nicht zuzulassen, dass sich Neonazikader in ihrer Nachbarschaft
ungestoert eine sichere Zuflucht schaffen.
Maik Mueller ist Anmelder der morgigen Neonazidemonstration in Hagen,
die unter dem Motto "Voelkische Gemeinschaft statt Ueberwachungsstaat"
steht. Der 21jaehrige "Kameradschaftsfuehrer" der
militant-neonazistischen "Freien Nationalisten Hagen/Luedenscheid" ist
kuerzlich von Hagen nach Duesseldorf gezogen. Neben seiner politischen
Arbeit in Hagen hat er aber auch bereits damit begonnen, Kontakte zu
rechten Jugendliche in Gerresheim zu knuepfen. So verwundert es auch
nicht, dass in letzter Zeit in Gerresheim immer haeufiger alternative
Jugendliche und auslaendische MitbuergerInnen bedroht werden und sogar
kuerzlich das Schild einer Bushaltestelle mit einer Pappe mit der
Aufschrift "Rudolf-Hess-Strasse" ueberklebt, also die Haltestelle
symbolisch nach Hitlers Stellvertreter umbenannt wurde.
Aufkleber von Maik Muellers Gruppe, fuer die er persoenlich presserechtlich
verantwortlich zeichnet, findet man nicht nur in Gerresheim. Nachdem
auf der Flingeraner Flurstrasse kuerzlich die Scheiben des
multikulturellen Begegnungszentrum "Dialog-Zentrum der Kulturen"
eingeworfen worden waren, fanden sich diverse solcher Aufkleber keine
zehn Meter vom Tatort entfernt, vermutlich ohne dass dieses bei der
polizeilichen Beweissicherung zur Kenntnis genommen wurde - wie so
oft. Wenn man lediglich nach "betrunkenen Randalierern" sucht, findet
man im Regelfall auch keine neonazistischen Hinterlassenschaften.
Anna Names, Sprecherin des ANTIFA-KOK: "Der heutige antifaschistische
Hausbesuch versteht sich als eine weitere Aktion mit dem Bestreben,
Kader der extremen Rechten aus der Dunkelheit ihrer Anonymitaet zu
reissen, aus der heraus sie ihre menschenverachtende Politik
betreiben, und sie oeffentlich anzuprangern. Wir besuchen Neonazis
nicht mit der Absicht, ihnen zuzureden - wie das polizeilicherseits
erfolglos getan wird -, sondern um ihr Treiben oeffentlich und damit
politisch angreifbar zu machen."
Mueller ist bereits der zweite Neonazi, der diese Woche einen
antifaschistischen Hausbesuch bekam. Bereits am Dienstag fand eine
Aktion vor dem Haus des Hagener Neonazis Renè Gehrke statt (vgl.
Westfaelische Rundschau vom 15.11.01). (...)
nochmal alles in Kürze
Antifa Demo
Start: 10 Uhr, Bahnhof Hagen
Kundgebung Bündnis gegen Rechts Hagen
11.30 Uhr, Wilhelmsplatz, Hagen-Wehringhausen
Nazi-Demo
Treffpunkt der Nazis: 12.30 Uhr, S-Bahnhof Hagen-Wehringhausen
Abmarsch der Nazis: 13 Uhr S-Bahnhof Hagen-Wehringhausen
Antifa-Party und Konzert.
20 Uhr Pelmke Kulturzentrum.
Doku der Antifa Hemer: Hagener Nazis gedenken Hitlers Marsch auf die Feldherrenhalle
Um zu zeigen, dass der Nationale Widerstand Hagen/Lüdenscheid einen klassischen NS-Kurs fährt, hier ihr Bericht über den 9.11.01 in Altena. Lassen wir sie mit dem "ungeheurem Ernst" (Ernst is
ja ein Vorname, oder?) "ihren 16 Kameraden gedenken": was weh tut ist vor
allem das falsche Deutsch. Hier der braune Dreck im Original:
Disziplin und Hochachtung
Die deutsche Jugend gedenkt den Toden des 9. November 1923
Stand: 9. November 2001
Quelle: frei
Altena. Im sauerländischen Altena gedachten ca. 25 nationale Sozialisten,
friedlich am Ehrenmahl der Burg Altena, den gefallenen Helden des 9. November
1923.
Mit Fackeln und Fahnen setzte sich der disziplinierte Zug, mit ruhig festem
Schritt Richtung Ehrenmal in Bewegung. Schweigend und mit ungeheurem Ernst in
den Blicken der Kameraden, schritt man voran.
Man fühlte das die 16 gefallenen Kameraden von damals, uns mit
sturmzerfetzten Fahnen voranschritten und den Weg in ein neues Deutschland ebneten.
Am Ehrenmal angekommen wurde Haltung angenommen und kurz inne gehalten, dann
trat ein Vertreter der freien Kräfte aus dem Zug heraus und brachte noch
einmal die Geschehnisse von damals noch einmal nahe. Im Anschluß der Rede wurden
dann noch einmal die Gefallenen, mit lautem "Hier!" in unsre Reihen gerufen
und nach einer weiteren Gedenkminute schritten die jungen deutschen, mit
großer Hochachtung, vor den Männern von damals, schweigend wieder davon.
Kameraden vom 9. November, wir vergessen euch nicht!
Diese Mitteilung wird von radikalen nationalen Sozialisten im Nationalen
Widerstand unterstützt!
Erst Nazi-Demo verhindern - dann feiern!
3. Pelmke UndergroundNight und Antifa-Party
Im Kulturzentrum Pelmke in Hagen gibt's musikalische Leckerbissen und Disco bis tief in die Nacht. LIVE am Samstag abend spielen in der Pelmke "Persona Non Grata" aus Ungarn mit Jazz-Core der Extraklasse und "The Flamingo Massacres" - drei Frauen aus Nürnberg. Doch zuvor gilt es an diesem Tag, "den Nazi-Aufmarsch in Hagen zu verhindern", schreiben die Organisatoren. Los geht's um 20 Uhr, der Einrtritt kostet 10 Mark an der Abendkasse und 8 Mark im Vorverkauf.
Doku: Ansagetext des NIT-Rheinland vom 13.11.01
Hier ist das Nationale Infotelefon Rheinland
Stimme des Freien Nationalen Widerstandes in Nordrhein Westfalen.
Stand dieser Ansage ist Dienstag,
der 13. November/Nebelung 2001.
Demonstration in Hagen
Am kommenden Sonnabend, den 17. November findet in Hagen erneut eine parteifreie für alle Aktivisten des nationalen Widerstandes offene Demonstration statt.
Unter dem Motto "Völkische Gemeinschaft statt Überwachungsstaat" wird gegen die geplante Kameraüberwachung der Hagener Innenstadt aufmarschiert. Die Demonstration ist bereits genehmigt.
Treffpunkt ist um 12.30 Uhr der S-Bahnhof Hagen-Wehringhausen. Beginn ist um 13.00 Uhr. Hagen Wehringshausen ist nach Auffassung der Antifa ihr Stadtteil. Letzte Infos mit den erlassenen Auflagen gibt es in unserer Freitagsansage.
Erwähnt sei hierbei noch, dass in direktem Zusammenhang mit dieser Demonstration von der Antifa Hagen eine Koordinationsveranstaltung am Donnerstag, den 15. November geplant wird. Auf Flugblättern und im Internet werden Informationsdurstige herzlich dazu eingeladen. Das Koordinationstreffen findet um 19.30 Uhr im "Kulturzentrum" Pelmke in der Pelmke Str. 14 statt.
2. Demoaufruf der PDS Hagen vom 09.11.01
Am 17.11.2001 findet in Hagen Wehringhausen auf dem Wilhemsplat eine Kundgebung gegen den Naziaufmarsch statt. Bei dieser Veranstaltung des Bündnis gegen Rechts werden neben Paul noch Vertreter von Stadt, Kirche u.a. reden.
Die Demo beginnt um 11:30 Uhr.
Die PDS Hagen bittet alle Bürgerinnen und Bürger friedlich
gegen den braunen Mob in Hagen zu demonstrieren.
Wir unterstützen AUSDRÜCKLICH den Aufruf der Polizei Hagen für eine friedliche Demo.
Keinen Fußbreit den Faschisten und keinen Fußbreit der Gewalt!
Demoaufruf des Pelmke-Kulturzentrums vom 08.11.01
GEGENDEMONSTRATION, FRIEDLICH UND PHANTASIEVOLL
am 17.11. ab 11.30 Uhr auf dem Wilhelmsplatz in Wehringhausen.
Zum dritten Mal binnen Jahresfrist wollen Neonazis in Hagen durch die Strassen laufen. Dass diese Leute zum dritten Mal ihre Route in Hagen suchen, liegt an der ärmlichen Figur, die ihre hiesige Zelle "Nationaler Widerstand Hagen-Lüdenscheid" abgibt. Zwar sind die Sauerländer Kameraden häufig und lautstark in der ganzen BRD unterwegs, wenn irgendwo der Ruf unter rechten Fahnen erklingt. Zuhause allerdings sind sie sang- und klanglos, ein wenig peinlich eben.
Immerhin gelingt es ihnen auch diesmal nicht, einen eigenen Verantwortlichen zu benennen; entgegen anderer Erklärungen ist auch bei dieser Aktion der vorbestrafte Hamburger Neonazi Christian Worch leitende Figur, die hiesigen Kameraden glotzen durch die Gegend und weisen notfalls den Weg zum S-Bahnhof Wehringhausen, wo der Spuk am 17.11. seinen Ausgang und sein Ende nimmt.
Zum dritten Mal also versuchen sie, sich in ihrer Heimat aufzuplustern, eitle Gockel auf dem Misthaufen, den Kopf zu hoch um zu sehen, dass sie mit den Füssen in der Scheisse stehen. Zweimal bereits waren sie zahlenmäßig in einer so erdrückenden Minderheit, dass ihnen nur der Weg des begossenen Pudels zurück in die biertriefenden Zugabteile blieb. Zweimal haben Hagener Bürgerinnen und Bürger ihnen gezeigt, dass diese Stadt nicht einfach zusieht, wenn wirre Gedanken in rechten Schädeln Unfrieden säen wollen. Das wird ihnen auch beim dritten Mal passieren, bis sie es Leid sind, sich hier - wie anderswo - lächerlich zu machen.
"Nationales Infotelefon" nennen die Neonazis ihren Telefonservice - "Dumpfbacken im Festnetz" wäre auch ein passender Name, aber uns fragt ja niemand. Nun haben die "Dumpfbacken im Festnetz" auch zur Nazidemo am 17.11. in Hagen-Wehringhausen ein paar Zeilen aufs Band gesprochen: "Der Stadtteil ist als Aufmarschziel besonders interessant, da er nach dem Selbstverständnis der antifaschistsichen Szene aus Hagen eine ihrer Hochburgen ist." Aufgemerkt! "Aufmarschieren" nennen die Dumpfbacken ihre Aktion. Und einen Schritt weiter gehen sie auch noch: mangels Erfolgsaussicht reklamieren sie wenigstens Heldenmut, weil sie sich in "eine Hochburg des Antifaschismus" wagen.
Verstanden haben sie nichts. Niemand will sie hier, nicht in Wehringhausen, nicht anderswo in Hagen. Niemand will ihnen diese Stadt überlassen.
Friedlich und phantasievoll stellen wir uns auch zum dritten Mal gegen die Neonazis: am 17.11.2001, ab 11.30 Uhr auf dem Wilhelmsplatz in Wehringhausen. Kein Fussbreit den Faschisten!
Stellungnahme der Friedensgruppe Lüdenscheid
17.11.2001 - Nazizusammenrottung in Hagen
Die Neonazis der Region Hagen-Lüdenscheid planen einen Aufmarsch in Hagen. Wir rufen auf zur Beteiligung an der antifaschistischen Gegenkundgebung. Diese beginnt am Samstag, 17.11.2001 um 10 Uhr am Hauptbahnhof in Hagen. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Aufruf der PDS Hagen vom 02.11.01
Huch die Nazis kommen...
Es ist schon eine Lachnummer was sich in Hagen am 17. November abspielen soll.
Da meldet ein Jugendlicher, der noch grün hinter den Ohren ist, eine Demo an und glaubt mit seinem dümmlichen Motto jemanden hinter dem Ofen hervor zu holen.
Das er in seiner jugendlichen Naivität nur von Biedermännern und geistigen Brandstiftern mißbraucht werden soll hat er noch nicht gemerkt.
Er wird es wohl erst dann merken wenn er einige Jahre in den Bau gehen muß.
Wie dem auch sei.
Ob Biedermann, ob Brandstifter.
In Hagen und anderswo ist kein Platz für Nazis.
Weder Heute, Morgen noch Irgendwann.
Wir rufen daher alle Menschen auf sich Friedlich, Einfallsreich und Zahlreich an den Aktionen vom Bündnis gegen Rechts und dem DGB gegen diesen braunen Mob zu beteiligen.
Hagener Nazis können auch schreiben! Hier ihre "Pressemitteilung" (geklaut von der Internetseite des Nationalen Widerstands Hagen/Lüdenscheid)
[Pressemitteilung zur Antifa-Hagen]
(vom 31. Oktober 2001)
Antifa heißt Angriff oder doof gucken
Pressemitteilung
Quelle: frei
Stand: 31.09.2001
Hagen. Am heutigen 31. Oktober 2001 zogen zwei unabhängige Kameraden durch die "Antifahochburg"
Hagen-Wehringhausen, um sich nach Propagandamaterial des Feindes, zur Demonstration am 17.11.01
in Hagen umzuschauen.
Als erstes statteten die Kameraden, dem Infobuchladen "Quadrux", der der möchtegern Antifa aus Hagen
eine sehr magere Infrastruktur bietet, einen Besuch ab. Die Verkäuferin jedoch die den Kameraden höflich
Auskünfte zur Antifa Hagen erteilte, wußte noch nichts von Propagandamaterialien seitens der Roten und so
zogen die jungen Deutschen weiter durch das so "gefährliche" Wehringhausen, in Richtung Antifazentrum.
Am "Antifazentrum Pelmke" das neben einer Kneipe, auch mit einem Kino ausgestattet ist, hatte jedoch
auch noch keine wirklich wichtigen Materialien. Nach längerem betrachten des Gebäudes, erblickten die
Kameraden im Kiosk gegenüber, doch tatsächlich ein Plakat mit der Schlagzeile "Nazis aus Wehringhausen
verjagen", und wenn die Antifa schon keine Materialien liefern kann, dann vielleicht der türkische Inhaber des
Kioskes.
Leider hatte aber auch der Kioskbesitzer keine weiteren Exemplare, also fragte man freundlich ob man die
Version aus dem Schaufenster haben könnte. Erst stellte sich der Kioskbesitzer etwas quer, doch nach deutlicher
Aufklärung der zwei Kameraden, über die machenschaften der Antifa, wollte der Inhaber das Plakat sofort
loswerden. Scheinbar hatte der türkische Kioskinhaber bis zum heutigen Tag nicht gewußt das die Antifa zu
den wahren Faschisten gehört.
Als man den Kiosk mit Dankesgrüßen seitens des Türken wieder verließ, stand ein ganzer Pulk Antifas vor ihrem
Zentrum und schauten den Kameraden mit dummen Blicken hinterher, scheinbar war man so verwirrt darüber das
auch Ausländer fähig sind, die Unterschiede zwischen nationalem Sozialismus und dem Faschismus zu begreifen,
das man die Parole "Antifa heißt Angriff" direkt wieder vom Zettel strich und zurück zu Tee und Hirsegebäck schritt.
Die Antifa ist schon ein Haufen !
Diese Mitteilung wird unterstützt durch radikale Kräfte und Gruppen im nationalen und sozialen Widerstand
Stellungnahme des Pelmke-Kulturzentrums vom 03.11.2001 zur Nazi-Presseerklärung
Achtung: Verwechslungsgefahr
Zuweilen strichen in den letzten Tagen "unabhängige Kameraden" paarweise um den Block, drückten sich gemeinsam in dunkle Ecken und hatten ihren Spass. Trotz wattierter Schultern, glänzender Schädel und roter Nasen sollte niemand die Spassvögel mit den Clowns vom Kindertheater verwechseln... worauf hiermit hingewiesen wird!
Und am 17.11. werden wir deutlich in der Mehrzahl sein. Diese Stadt bleibt unsere Stadt.
Unterstützungsmöglichkeit für Homepagebesitzer/innen
Schwarze Katze
Postfach 41 20
58664 Hemer
Liebe Leute,
Bitte verlinkt diese Terminseite (http://schwarze.katze.dk/anna/termine/171101.html), damit möglichst viele zur Antifa-Demo kommen. Ihr könnt dafür auch das obenstehende Bild nehmen.
Wir danken folgenden Gruppen für die Verlinkung dieser Seite:
- Autonome Anarchistische Republik
- Animalis Hagen
- AG Antinationalismus Sauerland
- Antifa Dortmund Nord
- Antifa Hamm
- Antifa Herne
- Antifa KOK Düsseldorf
- Antifa United
- FriedensPlenum Iserlohn
- Friedensgruppe Lüdenscheid
- Kotzbrocken
- www.linkeseite.de
- www.linkeseite.de
- Schwarze Katze
- Ya Basta Hochsauerland
Grüsse aus dem Sauerland
Schwarze Katze
Presseerklärung der Antifa Hagen vom 31.10.01
Antifa Hagen
c/o Quadrux Buchladen
Langestr. 21
58089 Hagen
Presseerklärung zum angekündigten Aufmarsch von Neonazis am 17. 11. 2001 in
Hagen/Wehringhausen
Für den 17. 11.2001 haben Neonazis einen Aufmarsch durch Wehringhausen angekündigt.
Anmelder des Aufmarsches war bis vor Kurzem der erst 17 jährige Rene Gehrke aus Hagen.
Gerke, seit langem Aktivist des sogenannten Nationalen Widerstand Hagen/Lüdenscheid,
war aber offensichtlich mit dieser Anmeldung überfordert, so dass nun der 21 jährige
Maik Müller, der sowohl in der Düsseldorfer Kameradschaft als auch im Nationalen
Widerstand Hagen/Lüdenscheid aktiv ist.
Die Antifa Hagen wird versuchen einen dritten Aufmarsch von Neonazis innerhalb eines
Jahres in Hagen zu verhindern -gleich wo er stattfindet.. Ein Aufmarsch durch Wehringhausen
stellt dabei allerdings eine besondere Provokation für uns dar. Der von der Polizei
kategorisch abgelehnte Versuch der Neonazis durch die Langestrasse am politischen Buchladen
und der Pehnkeschule vorbeizumarschieren, zeigt dass es den Neonazis hier vor allem um
eine Provokation der linken Szene in Wehrinhausen geht.
Die sich jetzt abzeichnende Route der Neonazis, die vom Wehringhauser Bahnhof aus u.a. durch die
Minervastrasse und die Wehringhauserstrasse zur Schwenke führt, ist allerdings nicht minder als
Farce anzusehen. Unter anderem würden die Nazis an einer Flüchtlingsunterkunft und den Treffpunkten
mehrerer türkischer politischer Gruppen vorbeimarschieren.
Die Antifa Hagen wird nicht zulassen, dass Wehringhausen zum Aufmarschgebiet von Neonazis wird
und ruft für den 17 .11. zusammen mit anderen antifaschistischen Gruppen zu vielfältigem Protest
zur " Verhinderung des Neonaziaufmarsches auf. Es kann nicht sein, dass aufgrund des Krieges in
Afghanistan, der Aufmarsch von Neonazis in Hagen, welche die Anschläge in den USA mit unverhohlener
Freude kommentiert haben" von der Öffentlichkeit unbemerkt stattfindet und so ein
Stück "Normalität" wird.
Die Antifa Hagen fordert zudem völlige Demonstrationsfreiheit für AntifaschistInnen. Es kann
nicht sein. dass der Antifa das Tragen von Transparenten verboten wird, während Neonazis
problemlos ihre menschenverachtenden Parolen auf Transparenten vor sich hertragen dürfen.
Treffpunkt der Antifa ist um 10 Uhr der Hagener Hbf. Wir rufen alle Hagener und insbesondere die
Menschen aus Wehringhausen auf sich an Aktionen gegen den Naziaufmarsch zu beteiligen. Zudem
wird es in der Woche vor dem Neonazisaufmarsch zu vielfiiltigen Aktionen und Veranstaltungen
gegen die Nazis kommen. Unter anderem ist ein Vortrag über die Neonaziszene in Hagen und
Umgebung am Donnerstag, dem 15.11.2001 um 20 Uhr im Kulturzentrum Pelmke geplant.
Mit freundlichen Grüßen
Antifa Hagen
anonymer Aufruf aus einem Internetforum vom 16.09.01 (da waren Ort und Zeit der Demos noch nicht klar)
Hi,
für den 17ten November 2001 ist in Hagen,NRW (südlich von Dortmund) mal wieder ein Fascho-Aufmarsch angemeldet.Es ist jetzt schon der DRITTE in diesem Jahr und so wie es aussieht und die Erfahrung gezeigt hat wird er sich auch nicht JURISTISCH verhindern lassen.Wir rufen deshalb hiermit alle Antifaschisten/innen auf diesen Faschomarsch zu verhindern.
Die Nazi-Demo läuft unter dem "Motto" : "Völkische Gemeinschaft statt Überwachungsstaat" (einen Zusammenhang sehe ich hier allerdings nicht).Angemeldet wurde das ganze von dem Hagener Nachwuchs-Fascho René Gerke (17 Jahre),er alleine ist nicht wäre nicht ernst zu nehmen,da er aber gute Kontakte zur Kameradschaft Eneppe-Ruhr und zum Nationalen Widerstand Hagen/lüdenscheid hat werden für diesen Tag einige hundert Faschos erwartet.
Die Marschroute der Neonazis wird von den Bullen noch geheimgehalten,nur der Zeitraum wurde genannt.Der Marsch soll von 14-18 Uhr stattfinden.
Eine Gegendemo des DGB soll von 10-16 Uhr stattfinden.
Wie die früheren Naziaufmärsche in Hagen gezeigt haben,werden die Faschos wieder von einem grossen Polizeiaufgebot geschützt,seid deshalb schon vor 10 uhr in Hagen,damit man sich untereinander informieren kann.
Ich hoffe,daß ihr zahlreich erscheinen werdet und wir diesen Schwachköpfen endlich mal zeigen können,daß sie in Hagen und nirgendwo sonst willkommen sind.
Bitte mailt diesen Aufruf auch an eure Freunde und Bekannten oder erzählt es weiter!!!!!!
---SMASH FASCISM----
gemeinsamer Aufruf der Antifa Hemer und Anna (AG Antinationalismus Sauerland) vom 30.10.01
Der nationalistische Demoaufruf für die Nazi-Demo am 17.11.01 in Hagen lautet: "Völkische Gemeinschaft statt Überwachungsregime". "Völkische Gemeinschaft" ist nur ein anderes Wort für Volksgemeinschaft. Volksgemeinschaft ist ein nationalistisches Konstrukt, welches bewirken soll, dass vorhandene Unterschiede und Konflikte nicht ausgetragen werden, damit die, die oben sind, oben bleiben. Alle Menschen in einem "Volkskörper" haben angeblich gleiche Interessen. In der Praxis führt das dazu, dass die sowieso Schwachen in der Gesellschaft sich mit den Interessen der Starken identifizieren sollen und so in ihrer unterlegenen Position bleiben. So war es während der Nazi-Diktatur und so soll es nach dem Willen der heutigen Nazis wieder werden. Wir sagen dazu: NEIN!
Dass die Nazis vorgeben gegen Überwachungsstaat zu sein ist paradox und doch erklärbar. Die faschistische Diktatur in Deutschland, die von den Nazis wieder angestrebt wird, war das pure Überwachungsregime. Die Gestapo hatte nur nicht die technischen Möglichkeiten wie sie heute hätte. Nazis haben nichts prinzipielles gegen Kameraüberwachung und Überwachungsstaat, sie wollen nur selber an den Hebeln der Herrschaft sitzen. Das Motto der Demo in Hagen soll vor allem dazu dienen, Sympathie bei der Bevölkerung zu bekommen. Viele Menschen befürchten zurecht, dass mehr Überwachung nicht mehr Sicherheit, sondern vor allem mehr Kontrolle aller Lebensäusserungen bedeutet. Unsere Sicherheit ist nicht die Sicherheit der Herrschenden! An die berechtigten Ängste vieler Menschen wollen sich die Nazis nun dranhängen und sich als Sachwalter der Interessen des "deutschen Volkes" darstellen. Dabei wollen sie nur wie früher die grosse Mehrheit der Menschen unterdrücken.
Es ist wichtig nationalistische Konstrukte in den Köpfen der Menschen zu knacken, denn Nationalismus führt zu Krieg, Massenmord und Unterdrückung. Deswegen rufen wir dazu auf, sich massenhaft an den Gegenaktivitäten am 17.11.01 zu beteiligen um den Nazis zu zeigen, dass weder sie noch ihre nationalistische Ideologie erwünscht sind. Lasst uns den Nazis in die braune Suppe spucken!
Nationales Infotelefon Rheinland mobilisiert für die Nazi-Demo
hiermit dokumentieren wir die Ansage des NIT Rheinland vom 26.10.01:
Letzte Meldungen zu den Novemberterminen in NRW
Hagen. Der Treffpunkt für die Demonstration in Hagen hat sich geändert. Am 17. November trifft man sich am S-Bahnhof Hagen-Wehringhausen um unter dem Motto "Völkische Gemeinschaft statt Überwachungsregime" gegen die zunehmende Kameraüberwachung der Stadt Hagen zu demonstrieren. Der Treffpunkt ist ab 12.30 Uhr besetzt. Beginn ist um 13.00 Uhr. Der Stadtteil ist als Aufmarschziel besonders interessant, da er nach dem Selbstverständnis der antifaschistsichen Szene aus Hagen eine ihrer Hochburgen ist...
1. Aufruf der Antifa Hagen
Für den 17. 11. 2001 haben Neonazis einen Aufmarsch durch den Hagener
Stadtteil Wehringhausen angekündigt. Anmelder des Aufmarsches ist der erst
17
jährige Hagener Neonazi Rene Gehrke.
In Wehringhausen befinden sich u. a. das alternative Kulturzentrum Pelmke,
der politische Buchladen "Quadrux" sowie die das Zentrum von ATIF, zudem
leben
in Werhringhausen sehr viele Linke und MigrantInnen - nicht zuletzt deshalb
bezeichnet wohl der sogenannte "Nationale Widerstand Hagen/Lüdenscheid"
Wehringhausen als "Antifahochburg". Der von der Polizei allerdings
kategorisch
abgelehnte Versuch der Neonazis direkt am Buchladen und der Pelmke
vorbeizumarschieren zeigt deutlich, dass es den Neonazis diesmal vor allem
um eine
Provokation der linken Szene in Wehringhausen geht.
Die sich jetzt abzeichnende Route der Neonazis durch das untere Wehringhausen ist allerdings nicht
minder als absolute Farce anzusehen - u. a. gehen die Nazis direkt an einer
Flüchtlingsunterkunft und dem Zentrum von ATIF vorbei. Diese Route wird von
der Poizei
kaum so gut abgeriegelt werden können wie die beiden Aufmärsche in
Oberhagen,
zudem hat die Poizei angekündigt weitaus weniger stark präsent zu sein als
bei den vorherigen Aufmärschen!
Die Antifa Hagen wird diese Provokation nicht hinnehmen. Füre uns ist klar
das dieser Naziaufmarsch mit allen Mitteln verhindert werden muss -
Oldenburg
und Heidelberg haben gezeigt das dies möglich ist!
2. Aufruf der Antifa Hagen gegen den Naziaufmarsch am 17.11.01 in Hagen
Am Samstag, den 17.11.01, wollen Neonazis nun zum 3. Mal in Hagen
aufmarschieren. Nachdem Christian Worch die ersten beiden Demonstrationen
angemeldet hatte, fungiert nun der erst 17-jaehrige Hagener Rene Gehrke als
Anmelder. Um diesen versammelt sich nach dem Umzug von Ronald Guziewski
nach Ennepetal nun die Hagener Naziszene. Gehrke ist in Hagen oft mit Maik
Mueller anzutreffen, beide zusammen sind in den letzten Monaten auf
etlichen Aufmaerschen u.a. auch als Ordner zu sehen gewesen. Beide wurden
waehrend eines Aufmarsches in Dortmund wegen des Skandierens von
volksverhetzenden Parolen festgenommen.
Gehrke unterhaelt zudem gute bundesweite Kontakte sowohl zu sogenannten
Freien Kameradschaften als auch zur NPD.
Die Hagener Nazi-Szene um Gehrke und Mueller beseht zwar aus geistigen
Blindgaengern sondergleichen, sie ist aber dennoch nicht ungefaehrlich. In
den letzten Monaten ist es auch in Hagen vermehrt zu Uebergriffen von
Neonazis gegen Menschen gekommen, die nicht in das menschenverachtende
faschistische Weltbild passen: Am 1. Mai im Hagener Felsengarten, wo jedes
Jahr mehrere hundert Jugendliche feiern, waren auch dieses Jahr wieder bis
zu 50 Neonazis anzutreffen, ungestoert konnten sie dort mit Hitlergruss,
Nazimusik und Reichskriegsflagge feiern.
Bei einem Stadtteilfest in Helfe im September griffen ca. 20 Naziskins
(unter ihnen auch Rene Gehrke)eine Gruppe von auslaendischen Jugendlichen
an, die sich aber zu wehren wussten, es kam zu mehreren Verletzten.
Der Hoehepunkt faschistischer Aktivitaeten war der Angriff von Nazis auf
vier junge Maenner tuerkischer Abstammung im Stadtteil Eilpe am 24. 8.
dieses Jahres. Aber selbst hier blieb der Aufschrei der Medien und der
Oeffentlichkeit aus. Das Verschweigen oder "bestenfalls" Herunterspielen
des rassistischen Angriffs duerfte wohl auch aus dem nicht minder
rassistischen Verhalten der Polizei resultieren. Diese wurde noch waehrend
des Ueberfalls von einem der Angegriffenen, der fliehen konnte, angerufen.
Die Polizei hielt es aber nicht fuer noetig zu erscheinen, sondern tat den
Hilferuf mit der Bemerkungen ab "Wenn sie noch einmal ueberfallen werden,
rufen sie noch einmal an".
Dass ein solches Verhalten nicht nur auf einzelne BeamtInnen
zurueckzufuehren, sondern die ganze Institution Polizei latent rassistisch
ist, verdeutlichte das Verhalten der Polizei bei der Kundgebung des Hagener
"Buendnis gegen Rechts" und der Antifa Hagen zu dem Neonaziueberfall im
August. Die etwa 100 TeilnehmerInnen der Kundgebung wurden massiv von der
Polizei bedraengt, eine Demonstration mit Transparenten durch Eilpe wurde
von ueber weit ueber hundert PolizistInnen in voller Montur ohne irgendeine
Begruendung unterbunden, so dass sich die DemonstrantInnen auf einen
"Spaziergang" beschraenken mussten.
Eine solche massive Einschraenkung der Demonstrationsfreiheit musste die
Antifa Hagen auch schon waehrend den Gegenaktivitaeten zu dem Naziaufmarsch
am 16.04.01 in Hagen erleben: Waehrend die Nazis mit Transparenten
marschieren durften, wurde dies der antifaschistischen Gegendemonstration
untersagt. Wir koennen der Polizei versichern, dass wir solche Schikanen in
Zukunft nicht mehr hinnehmen werden!
Rassistisches Handeln der Polizei kommt nicht von irgendwo, sondern ist
Teil eines Unterdrueckungsmechanismus, der die Ausbeutung der meisten
Menschen zugunsten von wenigen sichern soll. Menschen werden nur nach
oekonomischen Gesichtspunkten beurteilt, was bedeutet, dass Menschen, die
nicht in die kapitalistische Verwertungsideologie passen, automatisch das
Recht auf ein menschenwuerdiges Leben verweigert wird. Am
offensichtlichsten wird dies bei der Behandlung von Fluechtlingen, die in
"gute" und "schlechte" Auslaender eingeteilt werden, je nachdem ob sie in
der BRD wirtschaftlich verwertbar sind oder nicht. Dass diejenigen, die
dabei durch das "Sieb" fallen in Hunger, Folter oder sogar Tod abgeschoben
werden, wird dabei von den staatlichen Behoerden durch staendig
verschaerfte Gesetze forciert und von der Mehrheit der deutschen
Bevoelkerung zumindest hingenommen. Fluechtlinge stehen in der Gesellschaft
noch hinter dem "deutschen Arbeiter"; von staatlicher Seite wird nun ein
Rassismus propagiert, der von der deutschen Bevoelkerung aufgenommen wird
(Suendenboecke halt) und so das kapitalistische System mit all seinen
Widerspruechen stabilisiert und erhaelt.
Wer wirklich den ganz alltaeglichen Rassismus beseitigen will, wer es fuer
falsch haelt, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe und/oder Herkunft
diskriminiert werden, kann den Kapitalismus nicht als Normalzustand
akzeptieren, sondern muss vielmehr fuer eine emanzipatorische solidarische
Gesellschaftsform kaempfen.
An dem 17.11. wollen wir in Hagen demonstrieren, weil wir nicht zulassen duerfen, dass Neonazis Angst und Schrecken
verbreiten, indem sie gegen MigrantInnen, Obdachlose, Schwule/Lesben und
andere Menschen hetzen, die nicht ihr Weltbild passen.
n weil wir auch nicht zulassen duerfen, dass Nazis den Kampf gegen den
Ueberwachungsstaat, in der Hoffnung die Leuten haetten denselben aus der
Zeit der Naziherrschaft schon vergessen, zu einem Thema der rechten machen
n weil wir aufzeigen wollen, dass Rassismus nicht nur in einer
rechtsextremen Szene vorhanden ist, sondern in Staat, Wirtschaft, der
sogenannten Mitte der Gesellschaft, fest verankert ist.
Gemeinsam gegen Nazis und ihre Ursachen vorgehen!
ANTIFA HAGEN
organisiert in der Red Community NRW
Treffpunkt der Antifa:
10 Uhr am Hbf-Hagen
Nazidemo in Hagen
Ein 17jähriger Hagener Neonazi hat unter dem
schwachsinnigen Motto "Völkische Gemeinschaft statt Überwachungsstaat" einen
Neonaziaufmarsch angemeldet. Nach den Aufmärschen am 10.2. und 16.4. ist
dies der dritte Aufmarsch innerhalb eines Jahres in Hagen. Diesmal werden
die
Neonazis jedoch aufgrund einer Veranstaltung nicht in dem schwer
zugänglichen
Stadtteil Oberhagen marschieren können. Antifas haben jetzt schon angekündigt den Neonazi-Aufmarsch zu verhindern...
Ach so: für die Nazis, die das hier lesen haben wir ein nettes Lied von Quetschenpaua:
Scheiss-Rassisten, Nazipack!
Blut und Ehre, widerlich!
Unsern Hass den könnt ihr haben,
unser Lachen kriegt ihr nich´! |
|
Preisausschreiben der Schwarzen Katze
Welche "einschlägig bekannten Internetseiten" der "linksradikale(n) Szene" meint der Hagener Staatsschutz im Artikel der WP vom 26.10.01? Ratet mal wen die damit meinen. Schreibt uns entweder eine e-mail e-mail oder einen Brief:
Wenn ihr richtig liegt, dann könnt ihr was gewinnen! Die ersten 3 Einsender der richtigen Antwort erhalten einen Preis. Als 1. Preis gibts die anarchosyndikalistische Zeitung "direkte aktion" als 2. Preis die autonome Postille "Interim" als 3. Preis die aktuelle Nummer der Antirepressionszeitschrift "Rote Hilfe". Also macht mit und gewinnt! Angehörige vom Staatsschutz Hagen oder vergleichbaren Institutionen dürfen natürlich nicht mitmachen, da sie die Lösung schon wissen.
Ort und Zeit der Gegendemo
Wer mit den Antifas gegen den Naziaufmarsch demonstrieren möchte, sollte wissen wann und wo das losgeht: Treffpunkt: Samstag 17.11. - 10.00 Uhr - Hagen, Hauptbahnhof
Dokumentation des Naziaufrufs
Demonstration in Hagen am 17. November 2001
Thema: Völkische Gemeinschaft statt
Überwachungsregime
Neuer
Treffpunkt: 12:30 Uhr (Beginn 13:00 Uhr)
Neuer
Ort: S-Bahnhof Hagen-Wehringhausen,
von dort
aus marschieren wir in Richtung Innenstadt!
Hagen-Wehringhausen
ist nicht nur, wie auch andere Stadtteile von Hagen, vom Regime
überwacht, sondern auch eine Hochburg der Antifa und des ausländischen
Terrors was
noch ein Grund mehr ist der Stadt Hagen einen Besuch
abzustatten! (...)
Rechtslage:
Die Demonstration ist definitiv genehmigt, es gelten bislang die für NRW
schon bekannten Auflagen:
- Keine
Trommeln und Fahnen außer der Bundesflagge und die der
Bundesländer
- Keine
Springerstiefel und Bomberjacken
- Keine
Wortfolge "Nationaler Widerstand"
Bündnis gegen rechts in Hagen und Umgebung
Präambel verabschiedet auf der Bündnisversammlung am 6. September 2000
Das Klima in Hagen verändern!
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Hagen ächten!
Aufstehen gegen rechts...auch in Hagen!
Nicht nur appellieren, sondern aktiv werden!
Im letzten Jahr haben rechtsextremistisch und rassistisch motivierte Straftaten in Deutschland wieder zugenommen.
Es gibt Regionen in Deutschland, in den sich Menschen, die einfach nur "anders" aussehen, "anders" denken oder "anders" sind, nicht mehr ohne Angst frei auf der Straße bewegen können.
Diese Entwicklung hat lange Zeit nur in Kurzmeldungen der Medien Platz gefun-den.
Die militante rechte Szene strukturiert sich und ihre menschenverachtende Hetze immer mehr. So hat die Zahl von Internetseiten mit faschistischen Inhalten sprunghaft zugenommen.
In Hagen und Umgebung haben sich Menschen unterschiedlichster Herkunft aus vielen gesellschaftlichen Gruppen im "Bündnis gegen rechts" zusammengefunden, um aktions- und handlungsorientiert auf allen möglichen Feldern die grundsätzliche Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu führen. Wir wollen auch in Hagen und Umgebung ein deutliches politisches Zeichen setzen. Dabei versteht sich das Bündnis als Instrument, viele Einzelprojekte und -aktionen zu realisieren und faschistischen Aktivitäten direkt entgegen zu treten.
Bis heute wirken aber im gesellschaftlichen Klima unseres Landes und unserer Stadt die fatalen Signale, die in der Auseinandersetzung um z.B. das Asylrecht gesetzt wurden.
Jeder, der davon spricht "Asylantenfluten einzudämmen", "Asylschwindler und -touristen abzuwehren" oder dass " das Boot Deutschland voll sei", trägt Mitverantwortung für politische Folgen.
Um Rechtsextremismus erfolgreich zurückzudrängen, um Toleranz und aktive Akzeptanz von "fremd und anders sein" zu allgemeinem gesellschaftlichem Verhalten auszubauen, muß auch in Hagen ein breiter gesellschaftlicher Konsens gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit hergestellt werden.
Damit sich das gesellschaftliche Klima auch in unserer Stadt ändert, damit das dafür notwendige zivilgesellschaftliche Engagement ermutigt und unterstützt wird, muß der Bedrohung durch den Rechtsextremismus auch in unserer Kommune konkret in Aktionen und Projekten begegnet werden.
Dafür und für die Bekämpfung seiner Ursachen müssen aber auch ausreichend Mittel zur Verfügung stehen.
Viele der erschreckenden rassistischen Übergriffe, vor denen auch unsere Stadt nicht gefeit ist, werden von jungen Menschen im Gefühl gesellschaftlicher Akzeptanz verübt.
Jetzt gilt es auch in Hagen, die präventive Arbeit gegen wachsenden Rechtsex-tremismus auszubauen, geförderte Projekte auf ihre Wirksamkeit zu prüfen und zu intensivieren.
In Schule, Kinder- und Jugendarbeit,in Ausbildung und Erwachsenenbildung müs-sen alle Möglichkeiten genutzt werden, Kinder und junge Menschen über die Gefahren aufzuklären, die von rechten Gruppen und Parteien für die Demokratie ausgehen. Aber Information und Prävention ist nicht alles. Das Bündnis wird sich einbringen, neue, phantasievolle Formen zu entwickeln. Darüberhinaus versteht es sich als Ideenlieferant und kritische Instanz von politischen Entscheidungsträgern.
Die Stadt Hagen ist neben Land und Bund gefordert, ihre Anstrengungen zu verstärken, damit Jugendliche und junge Erwachsene nicht erst in die Mühlen rechtsextremer Bewegungen abrutschen.
Ein verbesserter Schutz der Opfer rechtsextremer und fremdenfeindlicher Gewalt muß auch in Hagen ausgebaut werden.
Unter Ausschöpfung von Bundes- und Landesprogrammen sollte in Hagen eine Anlaufstelle eingerichtet werden, die konkrete rechtliche und soziale Unter-stützung bieten und die Hagener Öffentlichkeit über das Ausmaß von Diskriminierung und rechtsextremer Gewalt informieren könnte. Antidiskriminierungsar-beit ist nicht nur Aufgabe von Zivilgesellschaft sondern auch eine kommunale Verpflichtung.
Wir wenden uns dagegen, dass unter dem Vorwand der Bekämpfung des Rechts-extremismus demokratische Rechte und Freiheiten, wie z.B. das Demonstrati-onsrecht, eingeschränkt werden!
Rechtes Denken läßt sich nicht "per Knopfdruck" verbieten, sondern nur durch langfristige gesellschaftliche Auseinandersetzung auf breitem Konsens erreichen.
Im Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus sind Verbotsmaßnahmen wichtig, um "brauner Hetze" und Gewalt Aktionsmöglichkeiten zu beschneiden und um deutliche staatliche Zeichen gegen bisherige Ver-harmlosung und Duldung zu setzen. Für die Veränderung in den Köpfen sind sie aber nicht allein ausreichend. Den alltäglichen rassistischen und rechtsradikalen Erscheinungen muß auch in der Breite der Gesellschaft mit Zivilcourage und der Vermittlung der demokratischen Werte einer toleranten, akzeptierenden und solidarischen Gesellschaft begegnet werden.
So versteht sich das "Bündnis gegen rechts in Hagen und Umgebung" in der Breite und Unterschiedlichkeit "seiner" Mitglieder darin, Informationen aller Ebenen zu bündeln, Öffentlichkeit zu informieren, Aktionen und Projekte zu initiieren und realisieren, Impulse für politisches Handeln zu geben und auf rechtsextreme "Ereignisse" in unserer Stadt und ihrer Umgebung zu reagieren, ja besser noch, sie erst überhaupt nicht zuzulassen.
ein passendes Bild zum Schluss...