Anarchistisches Sommercamp 2002 - vorläufiger Aufruf:

Die Anarchie ist weit weg. Die Welt ist gar nicht so, wie wir's gern hätten: Herrschaft und Verwertung werden uns auch 2002 das Leben vermiesen. Und eine schlagkräftige, aktionsfähige libertäre Bewegung, die dem ein Ende setzt, ist eher Wunschtraum als Wirklichkeit. Auch das anarchistische Sommercamp 2002 wird davon überschattet...

A-Camp bedeutet Zähne zeigen: Der Zeitraum ist begrenzt und die Gefahr ist gross, das A-Camp als niedliche Oase inmitten des weltweiten Grauen anzusehen, als Ausgleich für den alltäglichen Trott. Gerade das soll es nicht sein! Es soll nicht einfach Urlaub von den Zwängen des herrschenden Alltags sein, um sich dann halbwegs erholt wieder ins Joch zu fügen. Sondern die Chance, herschaftsfrei & selbstorganisiert zu leben, verbunden mir der Hoffnung, dass es Lust auf mehr macht und wir uns nicht mit einer Woche zufrieden geben. Dass wir uns nicht mehr mit scheibchenweise dosierter Freizeit abspeisen lassen, sondern für Freiheit pur kämpfen. Nicht die Brötchen soll'n es sein, nein - die ganze Bäckerei! In diesem Sinne ist das A-Camp kein Ort zum Rückzug, sondern ein Freiraum zur Entwicklung von gemeinsamer Stärke.

A-Camp bedeutet Aufeinandertreffen: viele Menschen aus unterschiedlichsten Orten, mit unterschiedlichsten Ansichten und Ideen treffen hier aufeinander. Das A-Camp gibt uns die Möglichkeit, sich unbefangen, intensiv & in aller Ruhe über die politische Arbeit vor Ort, über persönliche Erfahrungen und mehr auszutauschen. Diskussionen können angezettelt, Projekte vorgestellt und Vernetzungen voran getrieben werden. Und nie zu vergessen: wir können uns hier als Menschen kennen lernen und Nähe erfahren, die auf knappen Vorbereitungstreffen und Wochenendspektakeln kaum realisierbar ist. Schön, wenn es dabei gelingt, die Aufspaltungen und Mauern zu durchbrechen, die uns trennen, ohne dabei jedoch Verschiedenheit zu verneinen!

A-Camp bedeutet Herrschaftsfreiheit leben & trainieren: Zu sagen, alles sei scheisse war schon immer zu wenig. Das A-Camp ist daher auch der Versuch, schon heute ohne autoritäre Strukturen zu leben. Denn: Leben ohne Herrschaft muss erlernt werden. Und hier bietet sich ein überschaubarer Rahmen, um selbstorganisiertes Leben zu proben. Nicht nur in Workshops, sondern insbesondere im direkten, alltäglichen Umgang miteinander. Es geht darum, Formen des Handelns zu finden, die direkt gegen Diskriminierung und Unterdrückung angehen - wenn möglich ohne Umwege über Plena oder andere, stellvertretende und oft bürokratische Strukturen. Und es ist möglich, sich gemeinsam ohne Angst vor Ausgrenzung mit den Unterdrückungsmechanismen zu beschäftigen, die uns & unser Leben durchziehen.

Das A-Camp bedeutet Selbstorganisation: Statt Vorgaben und festgelegtem Programm vertrauen wir auf Eigeninitative, Kreativität und dem Drang nach Selbstentfaltung. Statt Planen bauen wir auf Machen: wie das A-Camp inhaltlich gefüllt wird, liegt in unserer Hand. Workshops, Vorträge, Aktionen und Abendprogramm werden von uns organisiert. Dazu gehört genau so die gemeinsame Organisation des alltäglichen Miteinanders: Kochen, Aufräumen, Kloputzen usw.

Die Anarchie ist weit weg. Beim A-Camp kann sie greifbar werden. Wenn wir nach ihr greifen.

Dieser Aufruf kann als Grundlage für Flugis etc. genutzt und beliebig abgwandelt bzw. erweitert werden, was sicher nötig ist! Unten findet ihr noch eine Grafik, die als Logo dienen kann. Alternativ-Vorschläge können ebenfalls hier veröffentlicht werden, wenn wir sie von euch bekommen!

  Einfach anklicken, dann erscheint das Vollbild!
Start
A-Camp 2001
Aufruf 2002
Kontakt
Linx