Schwarze Katze Rundbrief vom 04.07.01
1.) Staatsschutz Dortmund ermittelt gegen Schwarze Katze
2.) "Hausbesuche" der Polizei in Lüdenscheid
3.) 21 neue Texte auf der Schwarzen Katze Seite
4.) Nazis outen Leute vom Friedensplenum Iserlohn und von der Friedensgruppe Lüdenscheid
5.) neue Radiosendung der Schwarzen Katze zum Thema Schulkritik
6.) Deklaration des internationalen Anarchist Black Cross
7.) Nazi-Aufmarsch am 7.7.01 in Gevelsberg
8.) Filmtipps
1.) Staatsschutz Dortmund ermittelt gegen Schwarze Katze
Vom 03.-05.08. 2001 sollen in Dortmund Chaostage stattfinden. Die
Schwarze Katze ist ein Dokumentations- und Informationszentrum. Sie informiert
nicht nur über eigene Termine, sondern auch über fremde. So hat sie einen
Terminweis zu den Chaostagen Dortmund dokumentiert und darüber informiert dass sie
stattfinden. Das hat einigen Leuten nicht gefallen. In dem von uns
dokumentierten Aufruf stand wörtlich: "Wir wollen keine Randale!" Der Staatsschutz
Dortmund hat im Moment nichts besseres zu tun als hinter uns herzuschnüffeln. Sie
vermuten, dass wir die grossen Macher bei den Chaostage in Dortmund sind.
Dabei organisieren wir überhaupt nicht die Chaostage Dortmund, sondern haben nur
den Termin öffentlich gemacht. Und das ist in diesem Lande (noch) nicht
verboten. Für Meinungsfreiheit und die Freiheit Termine bekanntzumachen!
Die wollen an uns ein Exempel statuieren - aber der Chaostage-Termin bleibt
gerade deswegen auf unserer Seite! Das wär ja noch schöner wenn der
Staatsschutz künftig bestimmt was im Internet steht! Der Staatsschutz Hagen hat im
Auftrag vom Dortmunder Staatsschutz bei APO-Basisgruppen angerufen mit denen wir
zusammenarbeiten. Alle haben das richtige getan: Sie haben ihnen nichts
gesagt! Der Staatsschutz war noch bei unserem Provider und hat bei jemand vom
Radioverein MK angerufen. Sie haben dadurch versucht unsere erfolgreiche
Öffentlichkeitsarbeit zu sabotieren. Das hat nicht geklappt. Wir vermuten, dem
Staatsschutz gefällt nicht, dass wir eine so grosse Öffentlichkeitswirkung mit
unserer Verbreitung alternativer Informationen haben. Wir machen weiter! Anna
und Arthur halten das Maul! Keine Aussagen an die (politische) Polizei! Dazu
ist niemand verpflichtet! Presseartikel zu den Dortmunder Chaostagen sind unter
http://www.free.de/schwarze-katze/texte/chaostag.html zu finden.
Ausführliche Infos zu den Chaostagen gibts unter http://www.schwarz-rot.de.lv/
Eure Schwarze Katze
http://schwarze.katze.dk
2.) Hausbesuche der Polizei in Lüdenscheid
Presseerklärung der Autonomen Antifa Lüdenscheid und vom BgR (Bündnis
gegen Rechts)
Polizei macht Hausbesuche bei vier vermeintlichen Aktivisten der Autonomen
Antifa Lüdenscheid und des BgR
Vom 1.-3. Juli findet in Salzburg der WEF (World Economic
Forum/Weltwirtschaftsforum) statt. Bei diesem Treffen geht es um die EU- Osterweiterung und
unter anderem um die Migrationsbewegung. Zahlreiche verschiedene Gruppen haben
ihre Proteste gegen dieses Treffen angekündigt (Globalisierungsgegner,
Parteien, Gewerkschafter, Jugendverbände, Antifaschistische Gruppen aus vielen
verschiedenen Ländern Europas). Sie wollen ihre berechtigte Kritik an der
Globalisierung und damit verbunden ihre Sorgen und Ablehnung gegen das Programm in
Salzburg auf die Strasse tragen. Dies halten wir unter anderem deswegen für
legitim, weil die Politik der Globalisierung verheerende Folgen mit sich bringt.
Direkte Folgen sind schon jetzt spürbar: Laut UN-Umweltbehörde sind fast ein
Viertel der globalen Landmasse von Verödung bedroht. Die Zahl der Menschen
die in absoluter Armut leben, hat sich in den letzten fünf Jahren um 200
Millionen auf etwa 1.5 Milliarden vergrößert. 800 Millionen Menschen sind
unterernährt, 180 Millionen Kinder hungern. Demokratische Grundrechte werden
eingeschränkt bzw. außer Kraft gesetzt, so z.B. das Ausreiseverbot angeblich
potentieller Gegendemonstranten. Akten werden weitergeleitet und Mensch wird
katalogisiert. So hat der deutsche BGS seinen schwedischen Kollegen "detaillierte
Informationen" über Gegendemonstranten zukommen lassen, die sie als "bekannte
Gewalttäter" auswiesen. Es wurden Akten von Personen weitergeleitet, deren
Verfahren schon vor langer Zeit eingestellt worden waren oder mit einem
Freispruch geendet hatten (Quelle Jungle World Nr.27 vom 27.6.2001).
Gemeint sind alle die sich mit den derzeitigen bestehenden
gesellschaftlichen Verhältnissen nicht zufrieden geben und Alternativen entwickeln wollen.
Am Freitag den 29. Juni klingelten 2 Polizisten der Lüdenscheider
Polizeiwache bei den vermeintlichen Antifaschisten.
Sie hatten ein bundesweites Schreiben des Innenministeriums mit sich mit
einer Liste von Namen "aktiver AntifaschistInnen" aus Lüdenscheid. Es wurde von
der Polizei gefragt ob die betreffenden Personen nach Salzburg fahren wollen,
wann und wo sie losfahren wollen und mit welcher Fahrgelegenheit (Bus/Auto
etc.) und was sie an den betreffenden Tagen machen , wenn der Gipfel
stattfindet und sie nicht fahren wollen. Ein Polizist wies deutlich darauf hin, das es
sich hierbei noch nicht um Meldeauflagen bei der örtlichen
Polizeidienststelle handelt. Es gab eine kurze Unterhaltung bei der die Betroffenen ihrem
Unmut und ihr Unverständnis in Bezug auf die Aktion deutlich machten. Die Polizei
verließ daraufhin wieder das Haus.
Wir halten diesen Einschüchterungsversuch der Polizei und der sie
beauftragten Behörden für äußerst gefährlich und verstößt unserer Meinung nach gegen
jegliche gesetzliche Grundlage und wird nur der Beginn einer weiteren
Einschüchterung und Verunglimpfung der Autonomen Antifa Lüdenscheid sein. Was folgen
wird sind Ausreiseverbote und Meldeauflagen, wie sie schon gegen Fußball
Hooligans bei der letzten EM durchgeführt wurden.
Wir verurteilen diese Einschüchterung aufs schärfste und fordern Parteien
(PDS, Grüne; DKP, Jusos usw), Antifagruppen ,das Friedensplenum in Lüdenscheid
und Einzellpersonen dagegen zu protestieren. Mit dieser Aktion wird das Klima
in Lüdenscheid was den Umgang mit der Autonomen Antifa betrifft nur noch
weiter verschärft (nach dem letzten Kessel beim Bahnhofsfest, den Auflagen für
die letzten Demos in Hagen und Lüdenscheid und den massiven Drohungen gegen
den Anmelder der letzten Demo in Lüdenscheid.) Lachender dritter wird die
rechte Szene und der Nationale Widerstand Hagen /Lüdenscheid sein, die sicher
letztendlich aus jeder Polizeiaktion gegen die AAL/BgR profitierten.
Falls es noch andere Menschen in Lüdenscheid und dem Sauerland oder in NRW
gibt die einen ähnlichen Besuch erhalten haben, bitten wir sie sich bei uns zu
melden.
Wir werden dieser Einschüchterung nicht tatenlos zusehen und kündigen jetzt
schon unseren Protest gegen diese Aktion an.
Weder die Faschisten noch der Staat werden es schaffen uns in unserem
Handeln zu beeinflussen und uns durch ihre Aktionen zu isolieren.
Mehr denn je ist die Organisierung des Antifaschistischen Kampfes in NRW und
Bundesweit eine Vorraussetzung um auf die Repression des Staates und die
faschistischen Angriffe eine passende Antwort zu finden.
Freiheit für die politischen Gefangenen in Göteborg!
Für die Einheit im Antifaschistischen Kampf
Autonome Antifa Lüdenscheid 29.06.01
3.) 21 neue Texte auf der Schwarzen Katze Seite
folgende Texte sind neu auf http://schwarze.katze.dk
- Privat und Politik gehören zusammen!
- "Linke" Männer und Frauenbewegung
- 1.000 Lüdenscheider stellten sich am 26.01.01 gegen rechts quer
- Bericht der Antifa Hemer über die Antifa Demo vom 12.09.98 in Münster
- Plettenberger Nazi auf der Flucht
- Plettenberger Nazi gefasst
- Nazi-Aufmarsch in Hagen
- Antifaschistische Zugaktion
- Polizei kesselt in Dortmund Antifas ein
- Buchbesprechung über "Zwischen Schreibtisch und Strassenschlacht"
- Global denken - Lokal handeln!
- Flugblatt von Sauerländer Antifas zu Kurdistan
- Neue Gedanken zur spanischen Federation Anarchist Iberica
- Anarchismus in Südamerika
- Anarchisten hissen schwarz-rote Fahne in US-Hauptstadt
- Anarchismus in der Türkei
- Als Anarchist im türkischen Knast
- Vorbereitungstext der Schwarzen Katze für die AG Beziehungen auf dem
@-camp 2001 (http://www.a-camp.de)
- ein anderes Leben leben
- Hausbesetzung in Münster
- Autonome und Public-Relations
4.) Nazis outen Leute vom Friedensplenum Iserlohn und von der Friedensgruppe Lüdenscheid
Antifa Hemer: Die NPD MK und der Nationale Widerstand Hagen/Lüdenscheid
haben Leute aus der Friedensbewegung geoutet. Der NPD MK hat es nicht gut
gefallen, dass das Iserlohner und das Lüdenscheider Friedensfest so erfolgreich
sind. Mehr steht im Gästebuch der Schwarzen Katze. Dort hat die NPD MK sich
eingetragen: http://www.1-2-3-gaestebuch.de/buch.gb?benutzer=schwarzekatze
Lüdenscheider Friedensaktivisten sind vom Nationalen Widerstand
Hagen/Lüdenscheid mit Namensnennung ebenfalls geoutet worden. Der Boykottaufruf der Nazis
gegen die Friedensfeste wurden von den Iserlohner und Lüdenscheider
BürgerInnen nicht befolgt. Wir vermuten, dass deswegen ein Boykottaufruf lief, da die
Nazis bei der zeitgleich stattfindenden Nazi-Demo in Meschede waren und
nicht gleichzeitig gegen das Iserlohner Friedensfest demonstrieren konnten, wie
sie es letztes Jahr angedroht hatten. Mehr zum Iserlohner Friedensfest unter:
http://www.iserlife.de/news/010701fest.htm
Der WDR hat jetzt eine eigene Internetseite über Rechtsterrorismus in NRW
eingerichtet: www.wdr.de/online/news/rechtsextremismus_nrw/
5.) neue Radiosendungen der Schwarzen Katze
Do., 05.07.2001 20-22 Uhr: Radiosendung über Kurt Tucholsky auf den
Frequenzen von Radio MK
Fr., 06.07.2001 20-22 Uhr: Radiosendung der Schwarzen Katze über Schulkritik
auf den Frequenzen von Radio MK
Ein längeres Interview mit einer Person vom PDS-NRW-Landesvorstand wurde
geführt. Dort wurde über die Auflösung überflüssiger Dienste (z.B.
"Verfassungsschutz") geredet. Ein anderes Interview wurde über rechtswidriges Verhalten
von Polizisten bei der "Einkesselung von Antifas in Lüdenscheid" geführt.
Sendetermine werden noch bekanntgegeben.
Die Schwarze Katze hat am Friedensfest einen gut besuchten Bücher- und
Infostand durchgeführt. Einige haben auch grosses Interesse gezeigt mitzumachen
und hinterliessen ihre Adresse. Es wurden auch etliche Interviews durchgeführt.
Unter anderem mit Anneliese Buntenbach über Rechtsradikalismus, mit einem
Antifa über die Nazi-Demo im Hochsauerland, mit Künstlern, die auf dem
Friedensfest auftraten und mit vielen mehr. Alle fanden das Friedensfest sehr
gelungen. Wer nicht kommen konnte - Infos was gelaufen ist gibts unter:
http://www.friedensfestival.de
Die Schwarze Katze plant mittelfristig ihre Sendungen als MP3-Dateien ins
Internet zu setzen. Wer davon Ahnung hat, kann sich bei uns melden.
6.) Deklaration des internationalen Anarchist Black Cross Treffens in Gent
(Belgien) vom 30. Juni 2001
Mehrere Anarchist Black Cross (ABC) Gruppen aus Europa haben sich in Gent
getroffen. Aus folgenden Laendern waren Leute anwesend: Italien, Polen,
Tschechien, Frankreich, Luxemburg, England, Niederlanden, Deutschland und
Belgien. Auf diesem Treffen wurde vereinbart, dass ein Netzwerk autonomer
Gruppen gebildet werden wuerde um die Ziele von ABC weiterzuverfolgen. Wir
glauben an die Abschaffung des Knastsystems, aber nicht nur dies, sondern
auch an die Zerstoerung des Kapitalismus und jeglicher Form von
Autoritaet. Wir sind der Ansicht, dass der Kampf gegen das
(Un)Rechtssystem, genauso wie gegen den Kapitalismus international ist.
Auf diesem Grund muessen Versuche der europaeischen Regierungen (wie z.B.
Europol in Spanien 2001) die anarchistische Bewegung zu kriminalisieren
von allen Revolutionaeren angegangen werden. Wir respektieren die
unterschiedlichen Art und Weisen, in welchen Menschen sich Staatsgewalt
und -terrorismus widersetzen, und wir werden jene unterstuetzen,
die vom Staat eingesperrt werden. Wir streben danach den Gefangenen des
Klassenkampfs praktische und materielle Hilfe zu liefern und die
Unterstuetzung fuer sie zu foerdern. Das Netzwerk respektiert die
Autonomie jeder Gruppe, den verschiedenen Umstaenden ihrer eigenen lokalen
Situation gemaess zu handeln.
Wir fordern alle auf, politische Gefangene zu unterstuetzen, denn "sie
sind fuer uns drinnen, und wir sind fuer sie draussen!"
--------
www.freespeech.org/entfesselt
News und Infos von ABC Luxembourg: http://groups.yahoo.com/group/abcibk_d
Das Anarchist Black Cross (ABC) ist ein internationales Netzwerk von
anarchistischen Gruppen und Individuen, die sich in der praktischen
Solidaritaet mit Gefangenen betaetigen. Wir unterstuetzen: AnarchistInnen,
RevolutionaerInnen und andere, die wegen ihrem Widerstand gegen die
Herrschenden und deren System inhaftiert wurden. Wir unterstuetzen
Personen, die gefangengenommen wurden weil sie versucht haben zu
ueberleben oder Menschen die von der Polizei festgenommen werden. Wir
unterstuetzen und publizieren die Bestrebungen der Haeftlinge hinter
Gittern gegen das System zu kaempfen. Ausserdem unterstuetzen wir auch
Gefangene, die erst aufgrund ihrer Haft politisiert wurden, also
urspruenglich nicht wegen einer politischen Tat oder Haltung ins
Gefaengnis gehen mussten.
7.) Gemeinsam gegen den Naziaufmarsch am 7. 7. in Gevelsberg vorgehen!
Am 7. Juli will die zum Spektrum der neofaschistischen "Freien
Kameradschaften" zählende "Kameradschaft Ennepe-Ruhr" in
Gevelsberg aufmarschieren. Unter dem menschenverachtenden Motto
"Todesstrafe für Kinderschänder" mobilisieren die Nazis
europaweit für ihren braunen Aufmarsch, wobei wohl wieder nur mit den
üblichen regionalen Schwachköpfen zu rechnen ist.
Konkret richtet sich der Naziaufmarsch gegen den Bau einer
psychiatrischen Klinik in Gevelsberg. Dies widerspricht jedoch
der Tatsache, dass in dieser Klinik überhaupt keine Sexualstraftäter
untergebracht werden sollen.
Der geplante Naziaufmarsch reiht sich nahtlos in die Kette der
zunehmenden Aktivitäten von Neonazis in den letzten
Monaten in Gevelsberg und Umgebung ein. Nach zwei Naziaufmärschen in
Hagen (10. 2 und 16. 4.), einem Naziaufmarsch in
Ennepetal (14. 4.) und einem Konzert mit Nazibands in
Gevelsberg-Silschede (28. 4.) wollen die Nazis nun im traditionell
linken Gevelsberg aufmarschieren, wo lange KommunistInnen und
SozialdemokratInnen die Politik der Stadt prägten und noch
vor kurzem 8000 Schüler gegen Rassismus demonstrierten.
Hauptverantwortlich für den braunen Terror sind die "Führer" der so
genannten "Kameradschaft Ennepe-Ruhr" Ronald
Guziewski und Marc von Ort.
Der Ennepetaler Marc von Ort ist auf fast jedem Naziaufmarsch in NRW zu
sehen und gehört mittlerweile zu den
selbsternannten führenden Köpfen der Neonaziszene im Ennepe-Ruhr-Kreis.
So meldete er zu Beispiel den Naziaufmarsch in
Ennepetal am 14. 4. 2001 an.
Ronald Guziewski wohnte bis vor kurzem in Hagen, wo er im so genannten
"Nationalen Widerstand Hagen/Lüdenscheid" aktiv
war und wahrscheinlich immer noch ist. Zusammen mit dem Hamburger
Neonaziführer Christian Worch war er verantwortlich für
die Organisation der beiden Naziaufmärsche in Hagen am 10. 2. und 16. 4.
2001.
Nachdem Guziewski von AntifaschistInnen aus Hagen vertrieben wurde, zog
er nach Ennepetal, wo er nun durch Aufmärsche
versucht neofaschistische Strukturen aufzubauen.
Guziewski ist Anmelder des Neonaziaufmarsches in Gevelsberg!
Faschismus und seine Wurzeln bekämpfen!
Seit vor ca. einem Jahr in Düsseldorf bei einem antisemitischen
Bombenanschlag 9 Menschen verletzt wurden, wird immer
wieder zum "Aufstand der Anständigen" gegen rechts aufgerufen. Mit kaum
einer Silbe wird dabei allerdings erwähnt, dass
es gerade die ständige Hetze der selbsternannten "Parteien der Mitte"
gegen MigrantInnen und die neoliberale
Wirtschaftspolitik der Herrschenden ist, die Ausgrenzung und Rassismus
entscheidend fördern. So bildet beispielsweise das
Klima, welches durch die massenhafte Entrechtung und Abschiebung von
AusländerInnen entsteht, den Nährboden auf dem
Neonazismus gedeiht. MigrantInnen sind in der BRD nur erwünscht, wenn
der "nationale Wirtschaftsstandort Deutschland"
feststellt, dass dringend Fachkräfte gebraucht werden - entscheidendes
Kriterium für den Umgang mit Nichtdeutschen ist
ihre Verwertbarkeit für das Kapital.
Ein kapitalistisches System kann weder Rassismus noch Faschismus
wirkungsvoll bekämpfen sondern bringt beides selbst
hervor. Wer den Faschismus in seinen Wurzeln angreifen will, muss auch
immer die Verwertungslogik und Ausgrenzungspolitik
des kapitalistischen Systems bekämpfen. Der Vorstellung einer
Gesellschaft, in der einige wenige Menschen immer reicher
werden und Minderheiten an den Rand gedrängt werden, gilt es eine Utopie
der Emanzipation und der sozialistischen
Gesellschaft entgegenzusetzen!
Gemeinsam für ein linkes Gevelsberg demonstrieren!
Faschistische Strukturen im Ennepe-Ruhr-Kreis zerschlagen!
Kundgebung und Aktionen ab 10 Uhr in Gevelsberg
Treffpunkt 10 Uhr Nirgena-Platz
AntifaschistInnen aus NRW
weitere Informationen: http://more.at/gevelsberg-bleibt-rot
8.) Filmtipps:
--------
Phoenix 13.07.01 20.15 Uhr Unternehmen Seelöwe
Wie Hitler England einnehmen wollte
Sommer 1940. Nach nur sechs Wochen Krieg kapituliert Frankreich. Deutsche
Truppen stehen an der Kanalküste, und Hitler erwartet den Friedensschluss mit
England. Als der ausbleibt, befiehlt Hitler am 16. Juli 1940 das "Unternehmen
Seelöwe" - die Invasion Englands.
Es soll die bis dahin größte amphibische Landungsoperation der
Weltgeschichte werden. An der französischen Kanalküste stationiert die Wehrmacht Soldaten,
rüstet Schiffe um und legt Flugplätze an. In England hingegen trifft man
fieberhaft Abwehrmaßnahmen. Millionen von Soldaten warten auf beiden Seiten des
Kanals auf ihre Einsatzbefehle. Doch die Invasion Englands findet nicht
statt.
Was wirklich hinter Hitlers Plan steckte und aus welchen Gründen die
"Operation Seelöwe" unterblieb, schildert die in Zusammenarbeit mit der BBC
entstandene Dokumentation.
Film von Tilman Remme und Laurence Rees
--------
Im Rausch der Gewalt
Hooligans packen aus
WDR Dienstag, 7. August, 00.45 Uhr morgens
Autor:Dirk Bitzer
Redaktion:Gabriele Conze
Für jedes Spiel legen sie ihre "Berufskleidung" an: Schuhe Sweatshirt,
Jeans. Keine Vereinssymbole, keine Fähnchen. Möglichst unauffällig wollen sie
sein, um unerkannt losschlagen und schnell in der Masse untertauchen zu können.
Bei jedem Spiel möchten sie den Kick der Gewalt spüren, die eigenen Grenzen
ausloten. An jedem Fußballnachmittag suchen sie denn Rausch der Gewalt und das
Triumphgefühl danach - wenn der Gegner geschlagen und die Angst überwunden
ist.
Ist das Spiel vorbei, dann leben sie ein ganz normales Leben. Zum Beispiel
Mark, 34 Jahre. Er ist Büroangestellter und Betriebsrat in der Stahlbranche.
Oder Gerhard, 28 Jahre. Er ist Bauarbeiter; zur Familie gehören zwei Kinder
und ein Kampfhund. Gerhard ist - das sagt jedenfalls seine Frau - ein guter
Vater.
"die story" erzählt die Geschichte von vier Hooligans aus dem Ruhrgebiet.
Die Hools berichten von ihren ersten Ausbrüchen, von Gewaltritualen und davon,
wie schwer es ist, auf den "Höhepunkt" des Gewaltrausches zu verzichten. "die
story” erzählt aber auch, wie es einem von ihm gelingt auszusteigen ...
-------
Geraubte Kinder
Zwangsadoptionen in der DDR
Donnerstag, 16. August, 00.40 Uhr morgens
Autoren: Mica Stobwasser und Natascha Tillmann
Redaktion: Dieter A. Weimer
Petra K. lebt 1980 mit ihrem kleinen Sohn Enrico in einer 1 ½ Zimmer
Altbau-Wohnung in Gera. Die Wände sind verschimmelt, die Wasserleitung friert im
Winter ein, es gibt kein Bad. Sie beschwert sich an höchster Stelle über den
untragbaren Zustand und beginnt, Ausreiseanträge zu stellen. Da geschieht das
Unfassbare: der zweijährige Sohn wird ihr als Strafe weggenommen und zur
Adoption freigegeben.
In dem Film dokumentieren Mica Stobwasser und Natascha Tillmann
erschütternde Fälle von staatlich organisiertem Kindesraub. Eltern, die eine Flucht in
den Westen versucht oder auch nur den Gang zur Wahlurne verweigert hatten,
wurden die Kinder weggenommen. Unter neuer Identität, unauffindbar für leibliche
Eltern, wuchsen etwa 100 zwangsadoptierte Kinder in linientreuen Familien
auf. Bei ihren monatelangen Recherchen stießen die Autorinnen auf heftigen
Widerstand, auf Ängste bei den Opfern und Drohungen seitens der Täter. Trotzdem
gelang es ihnen, ein dunkles Kapitel DDR-Geschichte aufzurollen.
Petra K. hatte sich jahrelang nicht getraut, nach ihrem Sohn zu suchen. Ihre
Angst hörte auch nach der Wende nicht auf, denn im Jugendamt saß noch die
selbe Frau, die ihr Enrico weggenommen hatte. Erst nach deren Pensionierung
fasst Petra K. Mut, nach ihrem inzwischen 22-jährigen Sohn zu suchen...
--------