Schwarze Katze Rundbrief vom 04.07.01


1.) Staatsschutz Dortmund ermittelt gegen Schwarze Katze
2.) "Hausbesuche" der Polizei in Lüdenscheid
3.) 21 neue Texte auf der Schwarzen Katze Seite
4.) Nazis outen Leute vom Friedensplenum Iserlohn und von der Friedensgruppe Lüdenscheid
5.) neue Radiosendung der Schwarzen Katze zum Thema Schulkritik
6.) Deklaration des internationalen Anarchist Black Cross
7.) Nazi-Aufmarsch am 7.7.01 in Gevelsberg
8.) Filmtipps

1.) Staatsschutz Dortmund ermittelt gegen Schwarze Katze
Vom 03.-05.08. 2001 sollen in Dortmund Chaostage stattfinden. Die Schwarze Katze ist ein Dokumentations- und Informationszentrum. Sie informiert nicht nur über eigene Termine, sondern auch über fremde. So hat sie einen Terminweis zu den Chaostagen Dortmund dokumentiert und darüber informiert dass sie stattfinden. Das hat einigen Leuten nicht gefallen. In dem von uns dokumentierten Aufruf stand wörtlich: "Wir wollen keine Randale!" Der Staatsschutz Dortmund hat im Moment nichts besseres zu tun als hinter uns herzuschnüffeln. Sie vermuten, dass wir die grossen Macher bei den Chaostage in Dortmund sind. Dabei organisieren wir überhaupt nicht die Chaostage Dortmund, sondern haben nur den Termin öffentlich gemacht. Und das ist in diesem Lande (noch) nicht verboten. Für Meinungsfreiheit und die Freiheit Termine bekanntzumachen!

Die wollen an uns ein Exempel statuieren - aber der Chaostage-Termin bleibt gerade deswegen auf unserer Seite! Das wär ja noch schöner wenn der Staatsschutz künftig bestimmt was im Internet steht! Der Staatsschutz Hagen hat im Auftrag vom Dortmunder Staatsschutz bei APO-Basisgruppen angerufen mit denen wir zusammenarbeiten. Alle haben das richtige getan: Sie haben ihnen nichts gesagt! Der Staatsschutz war noch bei unserem Provider und hat bei jemand vom Radioverein MK angerufen. Sie haben dadurch versucht unsere erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit zu sabotieren. Das hat nicht geklappt. Wir vermuten, dem Staatsschutz gefällt nicht, dass wir eine so grosse Öffentlichkeitswirkung mit unserer Verbreitung alternativer Informationen haben. Wir machen weiter! Anna und Arthur halten das Maul! Keine Aussagen an die (politische) Polizei! Dazu ist niemand verpflichtet! Presseartikel zu den Dortmunder Chaostagen sind unter http://www.free.de/schwarze-katze/texte/chaostag.html zu finden. Ausführliche Infos zu den Chaostagen gibts unter http://www.schwarz-rot.de.lv/

Eure Schwarze Katze
http://schwarze.katze.dk

2.) Hausbesuche der Polizei in Lüdenscheid
Presseerklärung der Autonomen Antifa Lüdenscheid und vom BgR (Bündnis gegen Rechts)

Polizei macht Hausbesuche bei vier vermeintlichen Aktivisten der Autonomen Antifa Lüdenscheid und des BgR

Vom 1.-3. Juli findet in Salzburg der WEF (World Economic Forum/Weltwirtschaftsforum) statt. Bei diesem Treffen geht es um die EU- Osterweiterung und unter anderem um die Migrationsbewegung. Zahlreiche verschiedene Gruppen haben ihre Proteste gegen dieses Treffen angekündigt (Globalisierungsgegner, Parteien, Gewerkschafter, Jugendverbände, Antifaschistische Gruppen aus vielen verschiedenen Ländern Europas). Sie wollen ihre berechtigte Kritik an der Globalisierung und damit verbunden ihre Sorgen und Ablehnung gegen das Programm in Salzburg auf die Strasse tragen. Dies halten wir unter anderem deswegen für legitim, weil die Politik der Globalisierung verheerende Folgen mit sich bringt. Direkte Folgen sind schon jetzt spürbar: Laut UN-Umweltbehörde sind fast ein Viertel der globalen Landmasse von Verödung bedroht. Die Zahl der Menschen die in absoluter Armut leben, hat sich in den letzten fünf Jahren um 200 Millionen auf etwa 1.5 Milliarden vergrößert. 800 Millionen Menschen sind unterernährt, 180 Millionen Kinder hungern. Demokratische Grundrechte werden eingeschränkt bzw. außer Kraft gesetzt, so z.B. das Ausreiseverbot angeblich potentieller Gegendemonstranten. Akten werden weitergeleitet und Mensch wird katalogisiert. So hat der deutsche BGS seinen schwedischen Kollegen "detaillierte Informationen" über Gegendemonstranten zukommen lassen, die sie als "bekannte Gewalttäter" auswiesen. Es wurden Akten von Personen weitergeleitet, deren Verfahren schon vor langer Zeit eingestellt worden waren oder mit einem Freispruch geendet hatten (Quelle Jungle World Nr.27 vom 27.6.2001).

Gemeint sind alle die sich mit den derzeitigen bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen nicht zufrieden geben und Alternativen entwickeln wollen.

Am Freitag den 29. Juni klingelten 2 Polizisten der Lüdenscheider Polizeiwache bei den vermeintlichen Antifaschisten.

Sie hatten ein bundesweites Schreiben des Innenministeriums mit sich mit einer Liste von Namen "aktiver AntifaschistInnen" aus Lüdenscheid. Es wurde von der Polizei gefragt ob die betreffenden Personen nach Salzburg fahren wollen, wann und wo sie losfahren wollen und mit welcher Fahrgelegenheit (Bus/Auto etc.) und was sie an den betreffenden Tagen machen , wenn der Gipfel stattfindet und sie nicht fahren wollen. Ein Polizist wies deutlich darauf hin, das es sich hierbei noch nicht um Meldeauflagen bei der örtlichen Polizeidienststelle handelt. Es gab eine kurze Unterhaltung bei der die Betroffenen ihrem Unmut und ihr Unverständnis in Bezug auf die Aktion deutlich machten. Die Polizei verließ daraufhin wieder das Haus.

Wir halten diesen Einschüchterungsversuch der Polizei und der sie beauftragten Behörden für äußerst gefährlich und verstößt unserer Meinung nach gegen jegliche gesetzliche Grundlage und wird nur der Beginn einer weiteren Einschüchterung und Verunglimpfung der Autonomen Antifa Lüdenscheid sein. Was folgen wird sind Ausreiseverbote und Meldeauflagen, wie sie schon gegen Fußball Hooligans bei der letzten EM durchgeführt wurden.

Wir verurteilen diese Einschüchterung aufs schärfste und fordern Parteien (PDS, Grüne; DKP, Jusos usw), Antifagruppen ,das Friedensplenum in Lüdenscheid und Einzellpersonen dagegen zu protestieren. Mit dieser Aktion wird das Klima in Lüdenscheid was den Umgang mit der Autonomen Antifa betrifft nur noch weiter verschärft (nach dem letzten Kessel beim Bahnhofsfest, den Auflagen für die letzten Demos in Hagen und Lüdenscheid und den massiven Drohungen gegen den Anmelder der letzten Demo in Lüdenscheid.) Lachender dritter wird die rechte Szene und der Nationale Widerstand Hagen /Lüdenscheid sein, die sicher letztendlich aus jeder Polizeiaktion gegen die AAL/BgR profitierten.

Falls es noch andere Menschen in Lüdenscheid und dem Sauerland oder in NRW gibt die einen ähnlichen Besuch erhalten haben, bitten wir sie sich bei uns zu melden.

Wir werden dieser Einschüchterung nicht tatenlos zusehen und kündigen jetzt schon unseren Protest gegen diese Aktion an.

Weder die Faschisten noch der Staat werden es schaffen uns in unserem Handeln zu beeinflussen und uns durch ihre Aktionen zu isolieren.

Mehr denn je ist die Organisierung des Antifaschistischen Kampfes in NRW und Bundesweit eine Vorraussetzung um auf die Repression des Staates und die faschistischen Angriffe eine passende Antwort zu finden.

Freiheit für die politischen Gefangenen in Göteborg!

Für die Einheit im Antifaschistischen Kampf

Autonome Antifa Lüdenscheid    29.06.01

3.) 21 neue Texte auf der Schwarzen Katze Seite
folgende Texte sind neu auf http://schwarze.katze.dk

- Privat und Politik gehören zusammen!
- "Linke" Männer und Frauenbewegung
- 1.000 Lüdenscheider stellten sich am 26.01.01 gegen rechts quer
- Bericht der Antifa Hemer über die Antifa Demo vom 12.09.98 in Münster
- Plettenberger Nazi auf der Flucht
- Plettenberger Nazi gefasst
- Nazi-Aufmarsch in Hagen
- Antifaschistische Zugaktion - Polizei kesselt in Dortmund Antifas ein
- Buchbesprechung über "Zwischen Schreibtisch und Strassenschlacht"
- Global denken - Lokal handeln!
- Flugblatt von Sauerländer Antifas zu Kurdistan
- Neue Gedanken zur spanischen Federation Anarchist Iberica
- Anarchismus in Südamerika
- Anarchisten hissen schwarz-rote Fahne in US-Hauptstadt
- Anarchismus in der Türkei
- Als Anarchist im türkischen Knast
- Vorbereitungstext der Schwarzen Katze für die AG Beziehungen auf dem @-camp 2001 (http://www.a-camp.de)
- ein anderes Leben leben
- Hausbesetzung in Münster
- Autonome und Public-Relations

4.) Nazis outen Leute vom Friedensplenum Iserlohn und von der Friedensgruppe Lüdenscheid
Antifa Hemer: Die NPD MK und der Nationale Widerstand Hagen/Lüdenscheid haben Leute aus der Friedensbewegung geoutet. Der NPD MK hat es nicht gut gefallen, dass das Iserlohner und das Lüdenscheider Friedensfest so erfolgreich sind. Mehr steht im Gästebuch der Schwarzen Katze. Dort hat die NPD MK sich eingetragen: http://www.1-2-3-gaestebuch.de/buch.gb?benutzer=schwarzekatze Lüdenscheider Friedensaktivisten sind vom Nationalen Widerstand Hagen/Lüdenscheid mit Namensnennung ebenfalls geoutet worden. Der Boykottaufruf der Nazis gegen die Friedensfeste wurden von den Iserlohner und Lüdenscheider BürgerInnen nicht befolgt. Wir vermuten, dass deswegen ein Boykottaufruf lief, da die Nazis bei der zeitgleich stattfindenden Nazi-Demo in Meschede waren und nicht gleichzeitig gegen das Iserlohner Friedensfest demonstrieren konnten, wie sie es letztes Jahr angedroht hatten. Mehr zum Iserlohner Friedensfest unter: http://www.iserlife.de/news/010701fest.htm

Der WDR hat jetzt eine eigene Internetseite über Rechtsterrorismus in NRW eingerichtet: www.wdr.de/online/news/rechtsextremismus_nrw/

5.) neue Radiosendungen der Schwarzen Katze
Do., 05.07.2001 20-22 Uhr: Radiosendung über Kurt Tucholsky auf den Frequenzen von Radio MK

Fr., 06.07.2001 20-22 Uhr: Radiosendung der Schwarzen Katze über Schulkritik auf den Frequenzen von Radio MK

Ein längeres Interview mit einer Person vom PDS-NRW-Landesvorstand wurde geführt. Dort wurde über die Auflösung überflüssiger Dienste (z.B. "Verfassungsschutz") geredet. Ein anderes Interview wurde über rechtswidriges Verhalten von Polizisten bei der "Einkesselung von Antifas in Lüdenscheid" geführt. Sendetermine werden noch bekanntgegeben.

Die Schwarze Katze hat am Friedensfest einen gut besuchten Bücher- und Infostand durchgeführt. Einige haben auch grosses Interesse gezeigt mitzumachen und hinterliessen ihre Adresse. Es wurden auch etliche Interviews durchgeführt. Unter anderem mit Anneliese Buntenbach über Rechtsradikalismus, mit einem Antifa über die Nazi-Demo im Hochsauerland, mit Künstlern, die auf dem Friedensfest auftraten und mit vielen mehr. Alle fanden das Friedensfest sehr gelungen. Wer nicht kommen konnte - Infos was gelaufen ist gibts unter: http://www.friedensfestival.de

Die Schwarze Katze plant mittelfristig ihre Sendungen als MP3-Dateien ins Internet zu setzen. Wer davon Ahnung hat, kann sich bei uns melden.

6.) Deklaration des internationalen Anarchist Black Cross Treffens in Gent (Belgien) vom 30. Juni 2001

Mehrere Anarchist Black Cross (ABC) Gruppen aus Europa haben sich in Gent getroffen. Aus folgenden Laendern waren Leute anwesend: Italien, Polen, Tschechien, Frankreich, Luxemburg, England, Niederlanden, Deutschland und Belgien. Auf diesem Treffen wurde vereinbart, dass ein Netzwerk autonomer Gruppen gebildet werden wuerde um die Ziele von ABC weiterzuverfolgen. Wir glauben an die Abschaffung des Knastsystems, aber nicht nur dies, sondern auch an die Zerstoerung des Kapitalismus und jeglicher Form von Autoritaet. Wir sind der Ansicht, dass der Kampf gegen das (Un)Rechtssystem, genauso wie gegen den Kapitalismus international ist. Auf diesem Grund muessen Versuche der europaeischen Regierungen (wie z.B. Europol in Spanien 2001) die anarchistische Bewegung zu kriminalisieren von allen Revolutionaeren angegangen werden. Wir respektieren die unterschiedlichen Art und Weisen, in welchen Menschen sich Staatsgewalt und -terrorismus widersetzen, und wir werden jene unterstuetzen, die vom Staat eingesperrt werden. Wir streben danach den Gefangenen des Klassenkampfs praktische und materielle Hilfe zu liefern und die Unterstuetzung fuer sie zu foerdern. Das Netzwerk respektiert die Autonomie jeder Gruppe, den verschiedenen Umstaenden ihrer eigenen lokalen Situation gemaess zu handeln.

Wir fordern alle auf, politische Gefangene zu unterstuetzen, denn "sie sind fuer uns drinnen, und wir sind fuer sie draussen!"
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www.freespeech.org/entfesselt
News und Infos von ABC Luxembourg: http://groups.yahoo.com/group/abcibk_d

Das Anarchist Black Cross (ABC) ist ein internationales Netzwerk von anarchistischen Gruppen und Individuen, die sich in der praktischen Solidaritaet mit Gefangenen betaetigen. Wir unterstuetzen: AnarchistInnen, RevolutionaerInnen und andere, die wegen ihrem Widerstand gegen die Herrschenden und deren System inhaftiert wurden. Wir unterstuetzen Personen, die gefangengenommen wurden weil sie versucht haben zu ueberleben oder Menschen die von der Polizei festgenommen werden. Wir unterstuetzen und publizieren die Bestrebungen der Haeftlinge hinter Gittern gegen das System zu kaempfen. Ausserdem unterstuetzen wir auch Gefangene, die erst aufgrund ihrer Haft politisiert wurden, also urspruenglich nicht wegen einer politischen Tat oder Haltung ins Gefaengnis gehen mussten.

7.) Gemeinsam gegen den Naziaufmarsch am 7. 7. in Gevelsberg vorgehen!

Am 7. Juli will die zum Spektrum der neofaschistischen "Freien Kameradschaften" zählende "Kameradschaft Ennepe-Ruhr" in Gevelsberg aufmarschieren. Unter dem menschenverachtenden Motto "Todesstrafe für Kinderschänder" mobilisieren die Nazis europaweit für ihren braunen Aufmarsch, wobei wohl wieder nur mit den üblichen regionalen Schwachköpfen zu rechnen ist. Konkret richtet sich der Naziaufmarsch gegen den Bau einer psychiatrischen Klinik in Gevelsberg. Dies widerspricht jedoch der Tatsache, dass in dieser Klinik überhaupt keine Sexualstraftäter untergebracht werden sollen.

Der geplante Naziaufmarsch reiht sich nahtlos in die Kette der zunehmenden Aktivitäten von Neonazis in den letzten Monaten in Gevelsberg und Umgebung ein. Nach zwei Naziaufmärschen in Hagen (10. 2 und 16. 4.), einem Naziaufmarsch in Ennepetal (14. 4.) und einem Konzert mit Nazibands in Gevelsberg-Silschede (28. 4.) wollen die Nazis nun im traditionell linken Gevelsberg aufmarschieren, wo lange KommunistInnen und SozialdemokratInnen die Politik der Stadt prägten und noch vor kurzem 8000 Schüler gegen Rassismus demonstrierten. Hauptverantwortlich für den braunen Terror sind die "Führer" der so genannten "Kameradschaft Ennepe-Ruhr" Ronald Guziewski und Marc von Ort.

Der Ennepetaler Marc von Ort ist auf fast jedem Naziaufmarsch in NRW zu sehen und gehört mittlerweile zu den selbsternannten führenden Köpfen der Neonaziszene im Ennepe-Ruhr-Kreis. So meldete er zu Beispiel den Naziaufmarsch in Ennepetal am 14. 4. 2001 an. Ronald Guziewski wohnte bis vor kurzem in Hagen, wo er im so genannten "Nationalen Widerstand Hagen/Lüdenscheid" aktiv war und wahrscheinlich immer noch ist. Zusammen mit dem Hamburger Neonaziführer Christian Worch war er verantwortlich für die Organisation der beiden Naziaufmärsche in Hagen am 10. 2. und 16. 4. 2001. Nachdem Guziewski von AntifaschistInnen aus Hagen vertrieben wurde, zog er nach Ennepetal, wo er nun durch Aufmärsche versucht neofaschistische Strukturen aufzubauen. Guziewski ist Anmelder des Neonaziaufmarsches in Gevelsberg!

Faschismus und seine Wurzeln bekämpfen!
Seit vor ca. einem Jahr in Düsseldorf bei einem antisemitischen Bombenanschlag 9 Menschen verletzt wurden, wird immer wieder zum "Aufstand der Anständigen" gegen rechts aufgerufen. Mit kaum einer Silbe wird dabei allerdings erwähnt, dass es gerade die ständige Hetze der selbsternannten "Parteien der Mitte" gegen MigrantInnen und die neoliberale Wirtschaftspolitik der Herrschenden ist, die Ausgrenzung und Rassismus entscheidend fördern. So bildet beispielsweise das Klima, welches durch die massenhafte Entrechtung und Abschiebung von AusländerInnen entsteht, den Nährboden auf dem Neonazismus gedeiht. MigrantInnen sind in der BRD nur erwünscht, wenn der "nationale Wirtschaftsstandort Deutschland" feststellt, dass dringend Fachkräfte gebraucht werden - entscheidendes Kriterium für den Umgang mit Nichtdeutschen ist ihre Verwertbarkeit für das Kapital. Ein kapitalistisches System kann weder Rassismus noch Faschismus wirkungsvoll bekämpfen sondern bringt beides selbst hervor. Wer den Faschismus in seinen Wurzeln angreifen will, muss auch immer die Verwertungslogik und Ausgrenzungspolitik des kapitalistischen Systems bekämpfen. Der Vorstellung einer Gesellschaft, in der einige wenige Menschen immer reicher werden und Minderheiten an den Rand gedrängt werden, gilt es eine Utopie der Emanzipation und der sozialistischen Gesellschaft entgegenzusetzen!

Gemeinsam für ein linkes Gevelsberg demonstrieren!
Faschistische Strukturen im Ennepe-Ruhr-Kreis zerschlagen!

Kundgebung und Aktionen ab 10 Uhr in Gevelsberg
Treffpunkt 10 Uhr Nirgena-Platz

AntifaschistInnen aus NRW

weitere Informationen: http://more.at/gevelsberg-bleibt-rot

8.) Filmtipps:
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Phoenix 13.07.01 20.15 Uhr Unternehmen Seelöwe
Wie Hitler England einnehmen wollte

Sommer 1940. Nach nur sechs Wochen Krieg kapituliert Frankreich. Deutsche Truppen stehen an der Kanalküste, und Hitler erwartet den Friedensschluss mit England. Als der ausbleibt, befiehlt Hitler am 16. Juli 1940 das "Unternehmen Seelöwe" - die Invasion Englands.
Es soll die bis dahin größte amphibische Landungsoperation der Weltgeschichte werden. An der französischen Kanalküste stationiert die Wehrmacht Soldaten, rüstet Schiffe um und legt Flugplätze an. In England hingegen trifft man fieberhaft Abwehrmaßnahmen. Millionen von Soldaten warten auf beiden Seiten des Kanals auf ihre Einsatzbefehle. Doch die Invasion Englands findet nicht statt.

Was wirklich hinter Hitlers Plan steckte und aus welchen Gründen die "Operation Seelöwe" unterblieb, schildert die in Zusammenarbeit mit der BBC entstandene Dokumentation.

Film von Tilman Remme und Laurence Rees
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Im Rausch der Gewalt
Hooligans packen aus

WDR Dienstag, 7. August, 00.45 Uhr morgens

Autor:Dirk Bitzer
Redaktion:Gabriele Conze

Für jedes Spiel legen sie ihre "Berufskleidung" an: Schuhe Sweatshirt, Jeans. Keine Vereinssymbole, keine Fähnchen. Möglichst unauffällig wollen sie sein, um unerkannt losschlagen und schnell in der Masse untertauchen zu können. Bei jedem Spiel möchten sie den Kick der Gewalt spüren, die eigenen Grenzen ausloten. An jedem Fußballnachmittag suchen sie denn Rausch der Gewalt und das Triumphgefühl danach - wenn der Gegner geschlagen und die Angst überwunden ist.

Ist das Spiel vorbei, dann leben sie ein ganz normales Leben. Zum Beispiel Mark, 34 Jahre. Er ist Büroangestellter und Betriebsrat in der Stahlbranche. Oder Gerhard, 28 Jahre. Er ist Bauarbeiter; zur Familie gehören zwei Kinder und ein Kampfhund. Gerhard ist - das sagt jedenfalls seine Frau - ein guter Vater.

"die story" erzählt die Geschichte von vier Hooligans aus dem Ruhrgebiet. Die Hools berichten von ihren ersten Ausbrüchen, von Gewaltritualen und davon, wie schwer es ist, auf den "Höhepunkt" des Gewaltrausches zu verzichten. "die story” erzählt aber auch, wie es einem von ihm gelingt auszusteigen ...
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Geraubte Kinder
Zwangsadoptionen in der DDR

Donnerstag, 16. August, 00.40 Uhr morgens

Autoren: Mica Stobwasser und Natascha Tillmann
Redaktion: Dieter A. Weimer

Petra K. lebt 1980 mit ihrem kleinen Sohn Enrico in einer 1 ½ Zimmer Altbau-Wohnung in Gera. Die Wände sind verschimmelt, die Wasserleitung friert im Winter ein, es gibt kein Bad. Sie beschwert sich an höchster Stelle über den untragbaren Zustand und beginnt, Ausreiseanträge zu stellen. Da geschieht das Unfassbare: der zweijährige Sohn wird ihr als Strafe weggenommen und zur Adoption freigegeben.

In dem Film dokumentieren Mica Stobwasser und Natascha Tillmann erschütternde Fälle von staatlich organisiertem Kindesraub. Eltern, die eine Flucht in den Westen versucht oder auch nur den Gang zur Wahlurne verweigert hatten, wurden die Kinder weggenommen. Unter neuer Identität, unauffindbar für leibliche Eltern, wuchsen etwa 100 zwangsadoptierte Kinder in linientreuen Familien auf. Bei ihren monatelangen Recherchen stießen die Autorinnen auf heftigen Widerstand, auf Ängste bei den Opfern und Drohungen seitens der Täter. Trotzdem gelang es ihnen, ein dunkles Kapitel DDR-Geschichte aufzurollen.

Petra K. hatte sich jahrelang nicht getraut, nach ihrem Sohn zu suchen. Ihre Angst hörte auch nach der Wende nicht auf, denn im Jugendamt saß noch die selbe Frau, die ihr Enrico weggenommen hatte. Erst nach deren Pensionierung fasst Petra K. Mut, nach ihrem inzwischen 22-jährigen Sohn zu suchen...
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