Schwarze Katze Rundbrief 07.10.05
Keine Maus wird dir glauben,
dass eine schwarze Katze Glück bringt.
Schwarze Katze: Ich spreche jetzt mit drei Menschen von der Autonomen Tierbefreiungsaktion Hannover. Hallo!
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Hallo.
Schwarze Katze: Gibt es denn eine spezielle Motivation warum du das überhaupt machst?
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Ich bin mit Vegetarismus/Veganismus politisiert worden und habe danach andere linke politische Arbeit wie Antifa und Anti-Castor gemacht. In letzter Zeit hat sich dann herauskristalisiert, dass ich mich der Tierbefreiungsarbeit zugewendet habe. Motivation dazu war, dass das Herrschaftsverhältnis zwischen Mensch und Tier zu wenig thematisiert wird und ich mich dem annehmen wollte um dass zu thematisieren.
Schwarze Katze: Du hast ja von Tierbefreiung geredet. Bedeutet das, dass du selbst Tiere befreist?
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Der Tierbefreiungsbegriff bedeutet, dass wir uns theoretisch damit beschäftigen. Wir wollen Tiere vom bestehenden Herrschaftsverhältnis befreien.
Schwarze Katze: Das Problem bei vielen Menschen die einpunktmässig aktiv sind ist, dass sie nicht über ihren Tellerrand hinaus blicken können. Siehst Du das auch so?
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Wir beschäftigen uns in erster Linie mit Tierbefreiung, gucken aber trotzdem über unseren Tellerrand hinaus, weil wir die Unterdrückung und das Herrschaftsverhältnis von Menschen über Tiere in Zusammenhang mit anderen Herrschaftsverhältnissen in unserer Gesellschaft sehen.
Schwarze Katze: Kritisiert ihr dabei auch das Herrschaftsverhältnis von Menschen über Menschen?
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Ja. Wir verstehen uns als herrschaftskritische Gruppe - auch wenn wir zu den Themen Tierrecht und Tierbefreiung arbeiten.
Schwarze Katze: Wenn ihr auch zum Thema Unterdrückung von Menschen durch Menschen arbeitet seid ihr keine klassische Einpunktgruppe?
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Unsere Theorie ist nicht auf einen Punkt bezogen, sondern thematisiert alle Herrschaftsverhältnisse. Also zwischen Mensch und Mensch oder zwischen Mensch und Tier oder Natur. Aber die Arbeit dreht sich um die Tierbefreiung.
Schwarze Katze: Innerhalb der Tierrechtsbewegung gibt es auch antiemanzipatorische Strömungen.
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Von denen distanzieren wir uns. Also zum Beispiel Holocaust-Vergleiche, wie sie von PETA gemacht werden oder unreflektierte Peter Singer Bezüge oder Universelles Leben.
Schwarze Katze: Die Autonome Tierrechtsbefreiungsaktion Hannover befindet sich momentan auf den Iserlohner Tierrechtsfest. Warum seid ihr von Hannover nach Iserlohn gefahren? Ist doch eine ziemlich weite Strecke. Warum habt ihr das auf euch genommen?
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Also einmal werden wir hier einen Vortrag halten. Es ist wichtig Aufklärungsarbeit zu leisten, so dass man Leute informiert. Dass es zum Beispiel auch wie hier veganes Essen gibt, dass man zusammensitzen kann, sich unterhalten, austauschen oder Interviews geben kann. Dass es Infostände gibt, dass es Leute gibt, die Vorträge halten. Eine Möglichkeit seinen Horizont zu erweitern, auch mal andere Ansichten mitzubekommen, Kontakte zu knüpfen, auch zu anderen Gruppen in anderen Städten.
Schwarze Katze: Was ist denn so auf den Infoständen drauf?
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Es gibt verschiedene Zeitungen, Flugblätter, eigene Sachen, die die Gruppen zusammengestellt haben, Buttons, Aufkleber. Man kann ein bischen rumstöberm, mal gucken, ob einem irgendwas gefällt. Interessant ist mal in Bücher reinzugucken.
Schwarze Katze: An euren Infoständen verkauft ihr auch schwarz-grüne Sterne. Wofür stehen diese?
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Das steht zum einen für Öko-Anarchismus - zum anderen für uns auch für Vegan-Anarchismus. Der schwarze Teil des Sterns bedeutet Anarchie, eine Ablehnung von Herrschaft, der grüne Teil soll zeigen, dass wir den Herrschaftsbegriff nicht nur auf Menschengruppen anwenden, sondern auch auf Natur und Tiere.
Schwarze Katze: Die Autonome Tierrechtsbefreiungsaktion Hannover ist auf dem 7. Iserlohner Tierrechtsfestival mit dem Workshop "Tierbefreiung und Gesellschaftskritik" vertreten.
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Tierbefreiung ist für uns ein Aspekt von Herrschaftskritik. Viele Tierrechtsgruppen sehen Tierrechte als isolierte Sache. Wir wollen mit unserem Vortrag zeigen, wo wir Gemeinsamkeiten zwischen Herrschaftsverhältnissen sehen und warum Tierbefreiung nur ein Teil der gesamtheitlichen gesellschaftlichen Analyse sein kann.
Schwarze Katze: Am Sonntag, den 19. Februar 2005 fand in Hannover eine Demonstration unter dem Motto "Den Pelzhandel bei Peek und Cloppenburg mit allen Mitteln beenden - Herrschaft auf allen Ebenen bekämpfen!" statt. Ihr habt diese Demonstration organisiert. Wie habt ihr das denn so empfunden?
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Wir haben diese Demonstration nicht alleine organisiert, sondern im Bündnis mit mehreren Tierrechts- bzw. Tierbefreiungsgruppen. Dieses Bündnis bestand ausschliesslich aus herrschaftskritischen Tierrechtsgruppen - deshalb haben wir auch dieses Motto gewählt. Also "Herrschaft auf allen Ebenen bekämpfen" weil wir uns in dieser Zeit nicht nur einfach auf Tierbefreiung zentrieren wollten, sondern wirklich die verschiedenen Herrschaftsverhältnisse, die ja auch zusammenhängen und sich gegenseitig bedingen, bekämpfen wollen. Unter dem Motto haben wir die Demo in Hannover gemacht. Wir waren selbst überrascht, dass dort relativ viele Leute waren: über 100 Leute. Wir haben das als Erfolg verbuchen können. Es war einen ziemlich geschlossene laute Demo. Damit waren wir zufrieden.
Schwarze Katze: Und die Polizei?
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Die Polizei war nicht so zahlreich vertreten. Am Schluss gab es am Eingang ein paar Rangeleien mit der Polizei, weil wir darauf zugegangen sind. Aber ansonsten haben sie sich einigermassen zurückgehalten.
Schwarze Katze: Das ganze ging ja um Peek & Cloppenburg.
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Erstmal war die Kampagne, die gegen Peek & Cloppenburg läuft, vorrangig. Aber die Demo hat sich auch allgemein gegen Tierausbeutung gerichtet. Wir haben vor anderen Läden, die Tierausbeutung betreiben, Halt gemacht - einmal vor einem Jagdladen und auch vor anderen Pelzläden. wir haben auch eine Kundgebung gemacht, weil sich die Demo gegen jede Tierausbeutung richtete.
Schwarze Katze: Die Kampagne gegen P & C und vorher auch die Kampagne gegen Karstadt läuft ja deswegen, weil diese Firmen Pelz verkauften, bzw. verkaufen.
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Die Kampagne gegen P & C soll die Kampagne gegen Pelzverkauf bei C & A und Karstadt/Quelle fortsetzen. P & C ist ja eines der letzten grossen Kaufhäuser, das noch Pelz vertreibt. Die Kampagne, also dauerhafte Demonstrationen und Aktionen vor P & C sollen dazu führen, dass die gewonnene Öffentlichkeit Peek & Cloppenburg dazu bewegt aus dem Pelzgeschäft auszusteigen. Das ist deshalb wichtig, weil die Tiere, aus denen der Pelz verarbeitet wird, nicht nur ihr ganzes Leben in kleinsten Räumen in Gefangenschaft leben, sondern auch weil sie durch Gas, Stromschlag oder Genickbruch getötet werden.
Schwarze Katze: Die Autonome Tierrechtsbefreiung aus Hannover gibt das grün-schwarze Brett heraus, das monatliche Infoblatt für Hannover.
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Das Infoblatt befasst sich unter anderem mit unserer aktuellen Arbeit, zum Beispiel Demonstrationsauswertung. Zum anderen sind aber auch Texte von uns abgedruckt, die auch das Zusammenspiel von Herrschaftsmechanismen, also Herrschaft über Tiere, aber auch Herrschaft innerhalb der Gesellschaft zwischen Menschen darstellen. Ausserdem wollen wir neben der antispeziesistischen Arbeit, also der Arbeit gegen Tierausbeutung, auch noch Berichte zu anderen Themenbereichen wie beispielsweise Antifaschismus, Antirassismus oder Antisexismus ins grün-schwarze Brett reinbringen und haben gelegentlich Texte dazu drin.
Schwarze Katze: Was hat die Zeitung für eine Auflage?
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Hundert Exemplare.
Schwarze Katze: Ihr habt ja seit kurzem auch eine Internetseite.
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Ja, das ist www.atah.de.vu und da stellen wir in erster Linie unsere Texte bereit. Ebenso Bilder und Berichte von Demonstrationen. Wir rufen dort auch zu aktuellen Demonstrationen auf.
Schwarze Katze: Diese Seite ist auch zu erreichen unter...
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover:... rojekte.free.de/atah
Auf eurer Webseite steht nicht nur was über Tiere, sondern auch noch was über Jürgen Rieger. Das ist ein Rechtsanwalt, der den Heisenhof betreibt.
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Wir sehen uns nicht nur als Antispeziesisten, sondern auch als Antifaschisten. Da Jürgen Rieger nach Hetendorf in Dörverden den Heisenhof betreibt, der ein Sammelpunkt für Neonazis ist, stellen wir uns natürlich genauso dagegen, wenn Menschen ausgegrenzt werden, wie wir uns dagegen stellen, wenn Tiere ausgegrenzt werden.
Schwarze Katze: OK, das wars jetzt. Tschüss!
Autonome Tierbefreiungsaktion Hannover: Tschau.
Unter dem Label Köln-Pelzfrei gibt es im Oktober jeden Jahres eine Demonstration in der Kölner Innenstadt, die an Pelzgeschäften vorbeizieht und lautstark gegen die dort angebotenen "Pelzprodukte" protestiert. Im Rahmen dieser Protestveranstaltung werden ebenfalls alljährlich Demonstrationen an Nerzfarmen in der Nähe von Köln abgehalten. Um pünktlich zur am 01.10.05 stattfindenden Demo Köln Pelzfrei zu kommen, fuhren wir bereits um 9 Uhr von Hemer aus los. Nach einigem Rumkurven in Köln kamen wir kurz nach 11 am Kölner Heumarkt an, wo gerade die letzten Stände aufgebaut wurden. Verschiedene Gruppen stellten ihre Arbeit für die Tiere vor. So die Tierversuchsgegner Aachen, Tierrechtsinitiative Rhein-Main, Schüler für Tiere, die tierbefreier und andere.
Nachdem wir Fotos der Infostände schossen und uns das ausgiebige Infomaterial einsteckten, gings um 12 Uhr mit den Redebeiträgen los. Zuerst regnete es, dann wurde das Wetter besser. Dann fing die eigentliche Demo an. Durch die belebte Kölner Innnenstadt zogen wir mit Lärm und viel Polizei im Schlepptau durch die Domstadt. An Pelz-, Jagd- und Fast-Food-Geschäften machten wir Halt und riefen ihnen passende Sprüche entgegen. So wurde beim pelzverkaufenden Konzern P&C skandiert: Es hat gelebt, geatmet so wie ihr, Pelz ist ein Stück ermordetes Tier! Die neueröffnete Kölner P&C-Filiale hatte sich mit Absperrgitter vor dem Haupteingang, Security, Polizei und einer lauten bezahlten Indio-Musikgruppe vor den Argumenten der an einem anderen Umgang zwischen Mensch und Tier Interessierten geschützt.
Eine Aktive der Kölner Gruppe "Schüler für Tiere" erläuterte ihre Motive auf die Strasse zu gehen:
Hallo, ich bin von der Tierschutzgruppe "Schüler für Tiere". Wir sind heute hier am Heumarkt, weil wir, wie ihr alle auch, möchten, dass Köln endlich pelzfrei wird!!!
Eigentlich sollte der Pelzhandel auf der ganzen Welt augenblicklich gestoppt werden. Es ist eine Schande, dass hilflose Tiere gezüchtet, gequält und schliesslich getötet werden, nur damit eine Person ihre Begierde nach Ruhm und Schönheit stillen kann.
Schliesslich leben wir nicht mehr in der Steinzeit, und kein einziger Winter ist so kalt, dass er das Tragen eines Pelzmantels rechtfertigen würde.
Eigentlich gibt es für solche Grausamkeit sowieso keine Rechtfertigung. Oder wäre es gerecht, dass Hunderte von Tieren sterben, nur damit ein unbedeutender Mensch nicht friert und sich schön fühlt?
Das kann kein sozialer und unweltbewusster Mensch gutheissen!
Wir "Schüler für Tiere" haben das Ziel, dass sich eine Frau in einem Pelzmantel auf den Strassen nicht mehr wohlfühlen kann. Schliesslich ist sie durch den Kauf des Pelzes automatisch Mitschuldige an einem Massenmord von hilflosen Kreaturen!
Selbstverständlich möchten wir niemanden beleidigen.
Aber diese Person sollte es zu spüren bekommen, was wir von ihrer Ignoranz, dem Egoismus und ihrer Rücksichtslosigkeit halten. Ein einfacher Kommentar oder ein schiefer Blick kann schon genügen, aber wir müssen verhindern, dass Pelz wieder in Mode kommt. Und dazu brauchen wir euch alle, die ihr euch sowieso schon als soziale und rücksichtsvolle Menschen hervortut, indem ihr hier hergekommen seid.
Das Image von einem Pelzmantel darf nicht mehr Ruhm und Modebewusstsein darstellen - denn jeder Pelz steht für LEID, GEFANGENSCHAFT und TOD!
Am Ende der Demo provozierte die Polizei auf dem Heumarkt einen Zwischenfall. Die Ordnungshüter wollten unbedingt die Personalien einer niederländischen Demonstrantin aufnehmen und kesselten deswegen eine Gruppe von Aktiven ein. Zuerst wollten sie die engagierte Frau über Nacht auf der Wache festhalten, liessen sie dann aber gegen 750 Euro Kaution frei.
Die zur Demo Angereisten konnten an einem Stand günstiges und leckeres veganes Essen geniessen. Am Abend demonstrierten Tierfreunde, Tierschützer und Tierrechtler in Nettetal-Breyell gegen die dortige Nerzfarm. Treffpunkt war 19 Uhr auf dem Lambertiplatz in Breyell, wo es nach mehreren kurzen Redebeiträgen mit einem Demonstrationszug und Fackelmarsch zur Nerzfarm Scheuten in Breyell ging. Vor Ort wurde mit Fackeln und Kerzen den tausenden Nerzen gedacht, die hier wenige Wochen später umgebracht werden.
Deutliches Zeichen gegen Pelz gesetzt -
Demonstrationen in Köln und Nettetal
die tierbefreier e.V., 03.10.05
In der Kölner Innenstadt demonstrierten am Samstag, 01.10., trotz des schlechten Wetters rund 250 Menschen gegen den Pelzhandel. Mit Infoständen, Reden, Transparenten und Flugblättern wurde die Öffentlichkeit über die tierquälersiche Pelzindustrie aufgeklärt. Unternehmen, die Profit (auch) mit Pelzprodukten machen wollen, wie beispielsweise Peek & Cloppenburg, wurden öffentlich angeprangert. Auch weitere Tierausbeutungsbereiche wie Fleisch und Leder wurden während der Demonstration thematisiert. Da die Polizei während des Demonstrationszuges die Bereiche vor den Geschäften, gegen die demonstriert wurde, unbedingt freihalten wollte, kam es während einer daraus resultierenden kurzen Schieberei zu zwei vorübergehenden Festnahmen.
Am Abend wurde mit einem Fackelzug und anschliessender Mahnwache in Nettetal-Breyell gegen die dort befindliche Nerzfarm demonstriert. Hieran beteiligten sich ca. 100 Personen. Die Bedingungen, unter denen die Nerze auf der Farm leben müssen, wurden ein paar Tage vorher filmisch dokumentiert und während der Demonstration auf einer Leinwand gezeigt. Die Nerze werden in kleinen Drahtgitterkäfigen gefangengehalten und im November vergast, um ihr Fell zu "Pelzprodukten" zu verarbeiten. Die Farm selber war am Abend von der Polizei abgeriegelt und der Feuerwehr mit Scheinwerfern beleuchtet worden.
Demoaufruf Köln Pelzfrei 2005
Die Demo steht unter dem Motto Laut - Lauter -KÖLN PELZFREI 2005!
Wir bitten euch, möglichst laute Instrumente, Pfeifen, Trommeln und ähnliches mitzubringen. Auf das die Pelze aus den Regalen fallen.
Am 8. September wurde in der Kölner Schildergasse die grösste Peek&Cloppenburg-Filiale Deutschlands eröffnet. P&C ist einer der grössten Pelzhändler Deutschlands. Seit zwei Jahren führt die Offensive gegen die Pelzindustrie eine engagierte Kampagne, um P&C wie zuvor C&A, Karstadt/Quelle, Iditex/Zara und Otto zu einem Ausstieg aus dem blutigen Pelzhandel zu bewegen. Bisher weigert sich P&C, eine ethische Geschäftsentscheidung zu treffen. Der Profit geht über alles. Tiere sind für P&C nichts als Rohstoffe, an denen sich die Konzernmanager eine goldene Nase verdienen können.
Wer sagt "So nicht - Schluss mit der Ausbeutung der Schwächsten. Schluss mit dem Machtmissbrauch. Schluss mit millionenfachem Tiermord und Tierquälerei", kommt nach Köln und macht einen solchen Lärm, dass den Tierquälerinnen und Tierquälern die Ohren abfallen.
Die Tierrechtsinitiative Kölnfordert schon seit 2001 eine pelzfreie Stadt Köln.
Viele Hoffnung ruhten auf der grünen Landwirtschafts- und Umweltpolitik. Mit grossen Versprechungen waren die ehemaligen Alternativen nicht knauserig. "Pelzfarmen" sollten abgeschafft werden. Nichts ist geschehen. Sie haben die Tiere im Stich gelassen, oder besser in ihren winzigen Drahtgefängnissen und in den Vergasungskisten sitzen lassen. Einige halbherzige Verordnungen auf Länderebene wurden erlassen, aber niemals konsequent durchgesetzt. Immer waren andere Probleme angeblich dringender. Und jedes Jahr starben wieder hunderttausende Tiere den bitteren Erstickungstod auf deutschen "Pelzfarmen". Genug Luft zum Atmen hatten die PolitikerInnen, offenbar viel zu viel Luft zum Reden auch. Getan haben sie nichts und jetzt ist es zu spät.
Eine Bundesratssitzung, in der über einen Erlass debattiert werden sollte, der den Tieren minimal bessere Lebensbedingungen schaffen würde, wurde auf Ende September verlegt. Diese Sitzung wird nun vermutlich durch die vorgezogenen Bundestagswahlen ausfallen. Was wir dann zu erwarten haben, wenn die Agrarlobby aus CDU und FDP wieder regiert, dürfte klar sein: NICHTS. Nur wir selbst können den Tieren jetzt noch helfen. Ein Weg ist der Druck der Strasse. Um der Forderung nach einer kompletten Abschaffung des Pelzhandels Nachdruck zu verleihen, haben wir bereits drei grosse Demonstrationen in der Kölner Innenstadt durchgeführt, an denen jeweils zwischen 300 und 400 Menschen aus ganz Europa teilgenommen haben. Bei diesen Demonstrationen wurde selbstverständlich nicht nur gegen Pelzgeschäfte protestiert, sondern auch gegen Peek und Cloppenburg. Auch Jagd- und Ledergeschäfte wurden in die Proteste eingebunden, da auch sie mit dem Leiden und dem Tod der Tiere ihre Profite machen wollen.
STOPPT DEN PELZHANDEL - IN KÖLN - BEI P&C - ÜBERALL
Demofotos:
- Schwarze Katze Demofotos Köln Pelzfrei 2005
- Fotos und Demobericht von sagt nein zu pelz und leder Köln Pelzfrei 2005
3.) Demos, Zirkus und Angie
Tierrechtsgruppe Iserlohn, September 05
Was hat sich in der letzten Zeit getan? Wir sind zwar schreibfaul, aber nicht eingeschlafen: Wir haben einige Demos durch unsere Anwesenheit unterstuetzt. Wir haben das 7. Iserlohner Tierrechtsfestival veranstaltet. Waren auf dem Friedensfest in Iserlohn drei Tage lang mit veganen Speisen und Infostand präsent. Wir waren in Muenster um gegen Covance zu demonstrieren. Sind nach Tillburg/NL, gefahren um unsere hollaendischen Tierrechtskollegen im Kampf gegen einen der groessten Tierversuchshaendler Europas zu unterstuetzen. Wir hatten einen Tierrechtsinfostand im Iserlohner Tierheim am "Tag der offenen Tuer". Und haben in Iserlohn Flyer verteilt, anlaesslich der Anwesenheit von einem Zirkus um die Menschen auf das Leid der Zirkustiere aufmerksam zu machen.
Letzte Aktion. Am 28.8.05 fuhren zwei unsere Aktivisten nach Dortmund. Es sollte eine Demo gegen den Parteitag der CDU und Angela Merkel stattfinden. Frau Merkel hat sehr deutlich gemacht, das es unter ihrer Regierung im Tierschutz keine Verbesserungen, sondern Rueckschritte geben wird. Vor allem die Legehennenverordnung, die jahrelang allen Tierschuetzern/rechtlern als die beruehmte "Mohrruebe vor die Eselsnase" gehalten wurde, wird unter ihrer Regierung nicht umgesetzt werden. Es wird auch keine Verbesserungen, fuer die sogenannten Pelztiere geben. Die Verordnung die schon jahrelang in der Rot/Gruenen Schublade ruht, kommt jetzt also in den CDU Papierkorb. Wir folgten also der Einladung der Albert-Schweizer-Stiftung die im Internet zu der Demonstration aufgerufen hat. Sahen aber gleich bei unserer Ankunft, das die wenigen Anwesenden in die "letzte Ecke" verbannt waren. Also praktisch von niemand gesehen werden konnten. Also haben wir uns gleich anders postiert. Sind mit unserem Banner und mit Flyern bewaffnet dorthin gegangen, wo die Menschenmengen an uns vorbei mussten. Naemlich vom Parkplatz aus zur Westfalenhalle. Unglaublich die Reaktion der Leute.
Wir standen da, mit unserem selbstgemaltem Banner. Darauf stand:"Fuer Ihren Ei-Konsum
Vergaste Kueken..
Gequaelte Hennen..
Stoppt die Tiermordindustrie"
dazu Bilder auf dem Banner.
Viele wussten nicht recht was die CDU Politik damit zu tun hat.. Viele
meinten sie muessten die Rechtschreibung kritisieren.. Viele meinten Eier
und Huehnchen sind lecker.. Einige meinten sie muessten Flyer sammeln und
dann zerreissen... Einige wussten sofort Bescheid. Ach ja, die Huehner
muessen jetzt wegen der Huehnergrippe weiterhin in der Batterie leben..
"Nein,wegen Angela" sagten wir etwas provokant. Ein sehr aufgeregter
Abgeordneter der CDU, kenntlich am Namensschild, fragte uns: Ja wissen Sie
nicht wer dieses Land regiert ?? Die Industrie und die Rechtsanwaelte. Auf
die Industrie, vor allem die Pharmaindustrie waeren wir auch ohne Hinweis
gekommen. Aber die Rechtsanwaelte? Ja, irgendwie schon. Gerhard Schröder ist
nicht der einzige Rechtsanwalt, der "nebenberuflich" Politiker ist. Oder ist
es umgekehrt?
Jedenfalls konnten wir unsere Tierbefreier-Flugis zum Thema Eier- und
Huehnerausbeutung drei Stunden lang ungestoert verbreiten. Wir werden auch
weiter aktiv fuer Tierrechte unterwegs sein und versprechen weitere
Berichte.
Eure TRGI
Albert Einstein: "Das Militär, diesen Schandfleck der Zivilisation, sollte man so schnell wie möglich zum Verschwinden bringen"
Worum es mir geht
"Die Bundeswehr kostet zuviel, schafft sie ab!". Nein, gerade darum geht es mir nicht!
Mir erscheint es menschlicher, eine Begründung aus Gewissensgründen abzugeben, warum ich für die Abschaffung der Bundeswehr und jedes anderen Militärs bin.
Alle Jahre wieder ein neuer Krieg und was macht der (deutsche) Staat?
Ob Jugoslawien oder Afghanis-tan - deutsche Soldaten sind mit dabei und das mit ganzem ‚Herzen’. In den Medien feiern sich die Regierenden als PazifistInnen doch in Wahrheit stellt Deutschland die zweitstärkste, im Ausland agierende, Armee nach den USA. Konfliktlösung auf der gewaltfreien Ebene, nämlich schon bei der Entstehung der Krise, wird kaum bis gar nicht in Betracht gezogen.
Auch in Zukunft kann nichts anderes von der antidemokratischen Einrichtung namens Bundeswehr zu erwarten sein. Ganz offensichtlich wird dies durch die Kriegsvorbereitungspläne Deutschlands und der Rüstungskonzerne die bis 2010 umgesetzt werden sollen.
Aus der Bundeswehr soll eine effiziente "internationale Interventionstruppe" werden, das heißt: noch mehr Auslandseinsätze mit dem Ziel, maximalen Profit für die Konzerne zu erzielen und Macht des deutschen Staats auzubauen. Daher wird die Bundeswehr aufrüsten. In den nächsten Jahren soll eine Armee aus 150.000 SoldatInnen aufgestellt werden, inklusive neuem Spielzeug, womit dann international experimentiert werden kann: Kostenpunkt rund 100 Milliarden €uro. Da erscheinen 78 Millionen €uro, eingespart im Bildungsbereich in Berlin, glatt wie Peanuts. Gefördert wird das auch von Europa, denn in der kommenden Verfassung, an der die deutschen Behörden maßgeblich mitgeschrieben, wird eine Verpflichtung zur Aufrüstung aller Staaten mit modernstem Kriegsgerät festgeschrieben.
"Mörder soll man Mörder nennen" (Kurt Tucholsky) Diese Pläne machen eine entmilitarisierte Gesellschaft weiterhin unmöglich. Daher geht es keineswegs nur junge Männer an, weil sie direkt von der Wehrpflicht betroffen sind; NEIN - es geht schlicht um die Erkenntnis dass die Armee ein staatliches Mordinstrument ist und daher abgeschafft gehört: SoldatIn bleibt SoldatIn, auch mit Sandsack...
Natürlich liegt ein großer Unterschied dazwischen die Fähigkeit (bzw. den Willen) zu haben einen Menschen zu töten und es dann auch wirklich auszuführen. Und sicherlich ist auf keinen Fall jede/r die/der zur Bundeswehr geht sofort ein/e MörderIn (!) - allerdings kritisiere ich die Menschen die sich in Reih und Glied des Militärs stellen mindestens genauso stark wie die SoldatInnen die freiwillig in den Krieg ziehen. Eine Auseinandersetzung mit der Konsequenz der Bundeswehr beizutreten scheint in den meisten Köpfen nicht stattzufinden. Mal ganz ehrlich: Wie verrückt muss mensch denn sein, um sich von einem Arnie-Klon anschreien zu lassen "RUNTER MIT DIR UND ZEHN LIEGESTÜTZE!" Also bitte: Wenn ihr so drauf steht euch rumkommandieren zu lassen, dann gibt es (leider) immer noch einige Freudenhäuser - übrigens, dort muss mensch nicht mal eine Waffe in die Hand nehmen, um einer Autorität zu gehorchen! Wenn mensch der Bundeswehr beitritt, sei es als SoldatIn oder einfach nur als SekretärIn, dann muss klar sein, dass mensch zum Krieg bereit ist bzw. den Befehl zum Mord annehmen wird (höchstwahrscheinlich).
Hierbei geht es des Weiteren um die autoritäre Struktur, welche dem/der SoldatIn das eigenverantwortliche Denken nimmt. Ein Beispiel wie sich diese Willenlosigkeit auswirken kann: Nach dem Mauerfall 1989 traten sehr viele ehemalige NVA-Soldaten der Bundeswehr bei. Bedenken muss mensch dabei, dass sie ein Jahr früher im Kriegsfall noch aufeinander geschossen hätten... Ironie des Ganzen erkannt?
Neue Perspektiven... Zur Bundeswehr positiv eingestellte Menschen behaupten doch tatsächlich: "Die Bundeswehr bietet uns eine Menge Arbeitsplätze". Wirklich unverständlich, dass Schröder und sein Oberschützengrenadier Struck diese neue AB-Maßnahme noch nicht in Betracht gezogen haben...
Tatsache ist aber, dass die Gehälter der Bundeswehr aus Steuereinnahmen bezahlt werden und daher das Geld auch ohne weiteres für Umschulungen (der Soldaten) genutzt werden könnte anstatt einen Militärapparat zu finanzieren.
Zu den sinnlosesten Berufen, neben dem des Bundeskanzlers, gehört ganz sicher der einer/s SoldatIn (wenn mensch das überhaupt Beruf nennen darf). Warum der Beruf SoldatIn sinnlos ist hat einfache Gründe - neben dem wichtigsten Grund, dass das Töten einen Beruf sowieso schon sinnlos macht.
Die Bundeswehr ist offiziell zur Landesverteidigung gedacht. Nun kann mensch sich fragen, warum er/sie eigentlich ein Land verteidigen sollte, dass Menschen ausbeutet - national aber noch viel mehr international (Lohnsklaverei, Privatisierung, Kürzung von Sozialleistungen), dass rassistische Politik gegenüber Flüchtlingen und Migranten/ Migrantinnen betreibt (Abschiebeknäste) und einen neuen deutschen "gesunden Patriotismus"fördert. War euch ’33 nicht genug? Sollte die Menschheit inzwischen nicht endlich gereift sein, um sich einer Welt mit Nationalstaaten mit allen ihren Grenzen zu entledigen?
Apropos Grenzen, Neben der "Landesverteidigung" gibt es auch die so genannten "humanitären Einsätze"außerhalb von Deutschland. Mein Fremdwörterbuch "Deutsch - Parteiendeutsch" umschreibt "humanitär" mit den Worten "Profit; Absatzmarkt - siehe auch: Kapitalismus". Genug Beispiele gibt es dafür: Es sei nur mal der Irak aus aktuellem Anlass genannt - Siemens ist schon kräftig im Geschäft, denn der Konzern hat den Zuschlag zum Aufbau eines Mobilfunknetzes bekommen.
Merke: Kriege entstehen nicht aus privaten Konflikten - Der Staat ist es, der seine DienerInnen (Armee) losschickt, um die eigenen (finanziellen) Interessen durchzusetzen.
Wer eine Armee hat, der setzt sie auch ein - logisch oder?
Gegen Staat, Kapital und Gewalt!
Zum Weiterlesen:
www.imi-online.de (Informationsstelle Militarisierung)
www.bundeswehrabschaffen.de
www.bamm.de/geloebnix
Genua August 2001. Die Regierungen der wirtschaftsstärksten Staaten der Welt treffen sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um Unternehmen die Profitmaximierung zu erleichtern. Dazu sollen weltweit gleiche Rahmenbedingungen gelten, d.h. ähnliche Steuern, ähnliches Arbeitsrecht, möglichst keine Handelsbeschränkungen. Man kann es mit dem Modell eines Wochenmarktes vergleichen. Jeder Staat der Welt ist ein kleiner Wochenmarkt für sich, mit eigenen Regeln, Produkten und Preisen.
Nun soll ein weltweiter Wochenmarkt entstehen, bei dem die Regeln möglichst einheitlich sind. Das ist an und für sich eine wunderbare Sache, nur - wer bestimmt die Regeln? Natürlich die, die reich und stark sind.
Diese Ideologie hat verschiedene Namen: Neokonservatismus, Neoliberalismus, Neue Mitte, New Labour und so weiter. Die Unterschiede der einzelnen Strömungen sind minimal. Gemeinsam ist ihnen, dass sie die Ansicht vertreten, dass man fast alle Bereiche des menschlichen Lebens nach den Funktionsprinzipien der kapitalistischen Marktwirtschaft organisieren kann. Klingt kompliziert, ist aber an sich einfach. Egal ob Wasserversorgung, Bildung, Industrie, Gesundheitswesen oder staatliche Aufgaben: Alles soll so aufgebaut sein, dass es verschiedene Angebote gibt (Wasser, Schulbildung, Autos, ärztliche Behandlung, Verwaltung etc.), die um die Gunst derer buhlen, die diese Leistungen benötigen, d.h. nachfragen sollen. Zudem soll dabei jeder darauf bedacht sein, den höchstmöglichen Gewinn zu erzielen. Dazu muss man als Anbieter, z.B. von Bildung oder Krankenversorgung, seine Kosten für Menschen und Material senken, ein gutes „Produkt“ anbieten und die Kunden suchen, die bereit sind, dafür möglichst viel Geld zu bezahlen. Menschen verlieren ihre Menschlichkeit, sie werden zu Kostenfaktoren und alle die, die als Kunden uninteressant sind, bzw. nicht in der Lage, bestimmte Leistungen zu bezahlen, stören dieses System. Wenn das Leben wie ein Wochenmarkt organisiert wird, schließt man alle die, die nichts anzubieten haben, von der Teilnahme an diesem Spiel aus.
Es überleben dabei nicht, wie so oft behauptet, die Stärksten, denn wenn einer zu stark wird, gefährdet er das Konkurrenzprinzip. Es überleben nur die, die sich am besten an diese Mechanismen anpassen. Neoliberalismus ist in sich zutiefst antidemokratisch. Pluralismus reduziert sich auf das Konkurrenzprinzip. Staatliche Strukturen, die ursprünglich wirtschaftliches Handeln an gewisse Spielregeln banden, stehen der Wirtschaft im Weg. Die Ideen früherer bürgerlicher Erhebungen, wie Menschenwürde, Freiheit oder allgemeiner Wohlstand, denen sich die absolutistischen Staaten wegen des Drucks der Straße öffnen mussten, werden mehr und mehr durch neoliberale Ideologien (im alltäglichen Sprachgebrauch häufig als „Realpolitik“, „Sachzwang“ oder „Pragmatismus“ getarnt) verdrängt. Wir fallen hinter die Errungenschaften der Aufklärung zurück. Globalisierung, wie die Wirtschaft sie versteht, braucht nur so viel Staat, wie nötig ist, um allgemeine Sicherheit und Ordnung auf dem weltweiten Wochenmarkt zu garantieren. In Wirtschaftsbetrieben werden Entscheidungen nicht auf irgendeine Weise demokratisch gefällt, sondern vom Chef (bzw. dem Vorstand) getroffen. Wenn aber unser Alltag weitgehend nach diesem Prinzip organisiert wird, stört jeder Widerspruch. Der Absolutismus wird schleichend wieder eingeführt.
Die Protestierer von Seattle, Genua oder Prag sind nicht, wie leichthin oft behauptet wird, Globalisierungsgegner, denn ihre Protestbewegung ist ja eine globale. In ihr haben sich weltumspannend verschiedene politische Gruppen vernetzt. Sie kritisieren nicht die so genannte Globalisierung an sich. Sie wehren sich dagegen, dass die Regeln, nach denen sie stattfindet, voll und ganz nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten festgelegt werden. Darüber hinaus ist auch zu kritisieren, dass an den Entscheidungen nur eine sehr kleine Elite beteiligt ist, die hinter verschlossenen Türen tagen. Ihre Beschlüsse scheinen zwar weit weg und theoretisch zu sein, sie greifen aber ganz massiv in unseren Alltag ein. Globalisierungskritiker protestierten deswegen in Genua. Mit dabei war auch Carlo Giuliani. Ein junger Wehrpflichtiger der Carabinieri erschoss ihn aus einem Jeep heraus. Danach fuhren sie sicherheitshalber noch einmal über den Körper Giulianis. Schwerverletzte gab es schon viele, er war der erste Tote. Dies zeigt den Wert eines Menschenlebens für neoliberale Ideologen.
Im Juli wurde weltweit an seinen Tod erinnert.
6.) Kommunikationsguerilla mit Folgen
Alles Gute, Erwin!
Schwarze Katze, Oktober 05
Vor den Bundestagswahlen 2005 fand eine Kommunikationsguerilla Aktion gegen die stalinistisch-maoistische MLPD statt. Diese war ganz klar als Satire erkennbar. Stalinisten verstehen bekanntlich ebenso wie Nazis keinen Spass und so ging die MLPD mit Hilfe des bürgerlichen Staates gegen ihre Kritiker vor. Sie sorgte dafür, dass sowohl Homepage als auch Gästebücher stillgelegt wurden - trotzdem tauchten diese nach kurzer Zeit bei ausländischen Providern wieder auf. Ja, so läuft´s im Internet. Auch das früher bei K-Gruppen beliebte China zensiert Internetseiten. Die Partei des echten Sozialismus (grins) setzte ihren Rechtsanwalt auf einen Duisburger Marxisten an, der ein Flugblatt der Roten Garde - einer angeblichen Oppositionsgruppe innerhalb der MLPD - dokumentiert hatte, obwohl dieser selber im Vorwort zum dokumentierten Text Zweifel an der Echtheit äusserte. Nachdem die MLPD Hinz und Kunz verdächtigte, hinter Erwin Scholz zu stecken, behauptete sie am 29.09.05 in ihrer Parteizeitung Rote Fahne, die allwöchentlich die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit verbreitet, dass ein vermeintlicher Schwarze Katze Aktivist sich in den Foren und Gästebücheren der "Liquidatoren" "sichtlich wohl fühle". Woher sie das wissen, bleibt ihr Geheimnis.
Weil die Themenseite MLPD einmal von der Schwarze Katze Startseite verlinkt wurde, war das für die roten Möchtegern Sherlock Holmes ein unhtrüglicher Beweis, dass es "auf einen direkten Zusammenhang zu den Aktivitäten der Liquidatoren hinweist". Stalinistische Logik... Die wegen Personenkult und ihrer spalterischen Rolle bei den Montagsdemos unter antiautoritären Zusammenhängen umstrittene MLPD nennt einen angeblichen Schwarze Katze Aktivisten beim Namen und schreibt über ihn, er "steht seit Jahren im Verdacht, für den Verfassungsschutz zu arbeiten. Dafür gibt es Indizien, jedoch keinen klaren Beweis - wie das in solchen Fällen meistens ist."Bei religiösen Sekten ist es üblich die Sektierer gegen inhaltliche Kritik immun zu halten, indem die Kritiker als die Bösen dargestellt werden. Keine Beweise, aber tüchtig spekulieren und diffamieren, dass kann der Stefan Engel Fanclub. Wenn seit Jahren ein Verfassungsschutz-Verdacht bestünde, warum hat die MLPD diesen dann nicht schon früher ausgesprochen? Wenn es keine Beweise gibt, warum wird dann so eine absurde Verdächtigung in die Welt gesetzt? Wir vermuten, dass die autoritäre MLPD sauer über ihr mieses Wahlergebnis ist. Sie ist wieder einmal von den Arbeitern abgestraft worden und sucht dafür einen Schuldigen, da sonst das Zentralkomittee die politische Verantwortung für die Wahlschlappe übernehmen und zurücktreten müsste. Die bei Arbeitern unbeliebte Partei erhielt bei den Bundestagswahlen 2005 laut Bundeswahlleiter nur 45.238 Zweitstimmen, was 0,1 % - also einem Promille entspricht.
Ein bezeichnendes Zitat aus der Roten Fahne: "Er ist Mitte 30, geht nicht arbeiten und hat das auch nicht vor und steckt offensichtlich sehr viel Geld in seine Wühlarbeit."
Die millionenschwere MLPD wirft einer nach ihren Angaben erwerbslosen Einzelperson vor "viel Geld in seine Wühlarbeit" zu stecken. Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie...
Für am Proletkult hängende Organisationen wie die MLPD ist es eine Schande arbeitslos zu sein und gleichzeitig Kritik am protestantischen Arbeitsethos zu haben, unabhängig davon, ob dieser "Vorwurf" in diesem speziellen Fall zutreffend ist. Ihre ideologischen Vorläufer waren vom Nutzen der Arbeit überzeugt, deswegen schufen sie in Sibirien für Regimegegner Gulags, wo für Millionen Oppositioneller oft tödliche Zwangsarbeit angeordnet wurde. Unser Vorschlag für wissbegierige MLPDler: Wie wärs mal mit dem Lesen des Archipel Gulag um Bildungslücken zu schliessen?
Weiter im Text:
* Er sammelt immer und überall Informationen über die Linke, über politische Aktionen, Bewegungen, Gruppen etc. für sein ,,Archiv". Anfragen nach Informationen aus seinem Archiv dagegen werden über Jahre nicht beantwortet."
Niemand von der Schwarzen Katze hat ein eigenes Archiv. Alle Materialien die gesammelt werden, sind für das Schwarze Katze Archiv, welches selbstverständlich Interessierten zur Verfügung gestellt wird. Es gab nur einmal eine Anfrage, die nicht beantwortet wurde: Ein MLPDler bekam keine Stalin Bücher. Vermutlich ist er deswegen sauer und verbreitet diese abstrusen Vorwürfe in der Parteizeitung. Dadrin stand ausserdem, dass die Schwarze Katze nur aus einer Person bestehen würde. Das hätte die MLPD wohl gerne...
Wir sehen grosse Parallelen zwischen Politsekten und religiösen Sekten, beispielsweise Führerkult, die Immunisierung gegenüber begründeter Kritik durch Dämonisierung von Kritikern, Gehirnwäsche, extrem hierarchische Strukturen, das beim Verkauf ihrer Propagandablättchen missionierende Auftreten, plumpes Schwarz-Weiss Denken und dass vorwiegend Freunde und Partner innerhalb der Gruppe erwünscht sind, damit keine schädlichen Einflüsse von aussen hinzukommen. Wir werden weiterhin vor religiösen Fanatikern und Politsekten warnen und über sie aufklären.
Zum Abschluss noch was für Mao verehrende mitlesende MLPD-Kader: Der chinesische Begriff für Schwarze Katze lautet Mao-Hei und Mao steht für Katze. Vielleicht weil das Miau sich so ähnlich anhört wie Mao. Also greift die Schwarze Katze nicht zu doll an, das sieht der Grosse Steuermann wahrscheinlich nicht so gerne, wenn er aus der Hölle auf seine ewiggestrigen Jünger aufblickt...
Wir fassen zusammen: Die MLPD Zeitung Rote Fahne veröffentlichte einen Artikel, in dem vor einem nach ihrer Vermutung Aktiven der Schwarzen Katze gewarnt wurde. An dem anonym veröffentlichten Artikel stimmt so gut wie gar nichts. Verfassungsschutzvorwürfe sind kein Mittel der politischen Auseinandersetzung. Damit diskreditieren sie sich selber. Sie haben die Bundestagswahlen verloren und es besteht der Anschein, dass sie für ihre Niederlage einen Sündenbock suchen und gefunden haben. Die meist durch von ihnen dominierte Vorfeldorganisationen auftretende MLPD bezieht sich positiv auf den Massenmörder Stalin. Sie ist deswegen überall isoliert und mag unsere Aufklärungsarbeit nicht. Wir finden es mies Vermutungen zu veröffentlichen um politische Gegner damit zu diffamieren. Das mindeste was die MLPD leisten müsste, wäre eine Entschuldigung bei uns.
Die Macher der von der MLPD juristisch verfolgten Satireseite verfassten unter dem Titel Alles Gute, Erwin ! einen Text, in dem sie den Ablauf der Dinge aus ihrer Sicht schildern. Wir stecken weder hinter Erwin Scholz noch hinter der Roten Garde. Obwohl wir schon am 12.08.05 im Schwarze Katze Gästebuch bezweifelten, ob die Rote Garde oder der Bilderbuchstalinist Erwin Scholz existieren, meinte die MLPD so einen Schmarren veröffentlichen zu müssen..
paul schrieb am 12.08.2005 um 13:25:34 Uhr Eintrag Nr. 463, Schwarze Katze Gästebuch
hey leute!
habt ihr eigentlich neue infos, was mit erwin geschehen ist? gibt es den noch? gab es ihn jemals? und was ist mit der roten garde? wie kann mensch die engel-sekte weiter ärgern?
vielleicht hat der eine oder andere ne antwort auf eine der fragen...
Kommentar vom 12.08.2005 um 13:54:34
Wir wissen auch nur, dass die Webseite von "Erwin Scholz" nicht mehr erreichbar ist. Ob "Erwin", sein Schwiegersohn und die Rote Garde wirklich existieren, wissen wir nicht, ist aber zu bezweifeln. Vielleicht steckte hinter "Erwin" und der Roten Garde die MLPD selber, um in die Medien zu kommen und sich im Wahlkampf ihren Anhängern gegenüber als armes unschuldiges Opfer darstellen zu können. Sie haben´s ja bis ins "Neue Deutschland" geschafft. In der ML-Szene ist jedenfalls kein "Erwin Scholz" bekannt, wie wir erfahren haben. Wie ärgern? Ganz einfach: Die MLPD ärgert sich über berechtigte Kritik, damit kommt die "Avantgarde des Proletariats" (haha) nicht klar. Wir freuen uns über antiautoritäre Kritiktexte an stalinistischen Gruppen, die veröffentlichen wir gerne. Wenn du also sowas hast, her damit, damit können einige diesen Irrweg vermeiden. Am meisten ärgert die MLPD, wenn antiautoritäre Strukturen gestärkt werden, also beteilige dich daran oder unterstütz diese mit Geld oder deiner Zeit.