Schwarze Katze Rundbrief 31.05.15

In unseren Ohren dröhnt der Gleichschritt von Millionen Leisetretern.

1.) G7 Aktionskonsens
2.) Radiosendung zur Antimilitarismus Kampagne
3.) Nordkorea sagt Krieg gegen USA ab

4.) Koranverteilung in Iserlohn
5.) Antispe Kongress Hannover
6.) Ende Gelände

1.) G7 Aktionskonsens
Stop G7

Aktionskonsens für die gemeinsamen Aktionen gegen den G7-Gipfel 2015 in Elmau
Quelle: http://www.stop-g7-elmau.info




Wir sind ein breites Bündnis aus vielen Teilen der Gesellschaft und haben unterschiedliche politische Einstellungen, uns eint jedoch, dass wir das Treffen der G7 als nicht legitim ansehen und einen gemeinsamen Protest und Aktionen gegen den Gipfel organisieren.

Um unserem Anliegen Nachdruck zu verleihen, werden wir verschiedene Mittel benutzen.

Dazu gehören Gegengipfel, Demonstrationen, Camps, Kundgebungen, öffentliche Veranstaltungen, Blockaden und vielfältige Interventionen.

Polizeikräfte werden dabei versuchen, uns von unseren Vorhaben abzubringen aber wir fokussieren uns nicht auf sie, denn unser Ziel ist der G7-Gipfel.

Wo möglich werden wir Polizeiketten durch- oder umfließen.
Zwar werden wir ein Zusammentreffen mit der Polizei nicht ausschließen können, aber von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen.

Während der Aktion wollen wir eine Situation schaffen, die für alle Blockierenden transparent ist und in der die AktionsteilnehmerInnen solidarisch aufeinander achten und sich unterstützten.
Wir werden unser Recht auf Demonstrations- und Meinungsfreiheit aktiv wahrnehmen und möglichen Repressionen gemeinsam entgegentreten.
Durch Einschüchterungsversuche, mögliche Demonstrations- und Campverbote sowie juristische Verfolgungen lassen wir uns nicht abschrecken.

Wir sind solidarisch mit allen Kräften die sich mit ihren Aktionen gegen den Gipfel richten und lassen uns von niemandem in verschiedene Lager spalten.
Die Teilnahme von Rassist_innen, Faschist_innen, religiösen Fanatiker_innen oder
sonstigen reaktionären Kräften in diesem Rahmen werden wir nicht dulden.

2.) Schwarze Katze Radiosendung zur Antimilitarismus Kampagne
Schwarze Katze, 09.12.14

Die Kampagne “Heute wie vor 100 Jahren: Krieg dem Krieg! Für die soziale Revolution!” findet am ersten Augustwochenende 2014 statt. Die Schwarze Katze hat dazu eine Radiosendung produziert. Darin enthalten sind zwei etwa halbstündige und ein 7minütiges Interview. Das erste längere Interview geht unter anderem um die Bundeswehr, Ursula von der Leyen, den I. Weltkrieg und die Kampagne an sich. Der Schwerpunkt des zweiten längeren Interviews liegt auf dem historischen Aspekt des I. Weltkriegs, dessen Auswirkungen und der Kritik an militaristischen Strömungen in der Arbeiterbewegung.

Martin Veith nimmt Stellung zu seinem bei der Kampagne vorgestellten Buch “Ehern, tapfer, vergessen. Die unbekannte Internationale – AnarchistInnen & SyndikalistInnen und der Erste Weltkrieg”. Weiterhin sind zwei Redebeiträge von Kampagnen-Veranstaltungen für die Sendung aufgenommen worden: Uwe Neubauer liest aus “Ein Kind unserer Zeit” von Ödön von Horvath (1901 – 1938). Wolf Wetzel spricht zum I. Weltkrieg. Über eine Stunde geballte Antimilitarismus-Information:

http://schwarze.katze.dk/texte/krieg08.html

Plakat und Broschüre der "Krieg dem Krieg"-Kampagne auf dem Schwarze Katze Stand auf dem Friedensfest 2014. Foto: Schwarze Katze, 06.06.14

3.) "Wir haben nicht genug Betten  für die Gefangenen": Nordkorea sagt Krieg gegen die USA ab
Nordkoreas Staatschef sagt den Krieg gegen die USA in letzter Minute ab, versichert aber, dass er für die klamme Volksrepublik durchaus zu gewinnen gewesen wäre. Ein Gespräch mit Kim Jong-un.

Kim Jong-un ist Erster Sekretär der Partei der Arbeit Koreas, Erster Vorsitzender der Nationalen Verteidigungskommission und Oberkommandierender der Koreanischen Volksarmee.

Herr Oberkommandierender, um nur eins Ihrer zahlreichen Ämter zu nennen – was ist dran an der westlichen Propaganda, dass Sie demnächst die USA angreifen wollen?

Um ehrlich zu sein: Das war tatsächlich für Ostern geplant. An der Moral unserer Truppe wäre es auch nicht gescheitert. Darüber hinaus haben wir deutlich mehr Atomsprengköpfe als im Westen gemeinhin angenommen. Aber die wollten wir nur im äußersten Notfall einsetzen. Es mangelt an viel banaleren Dingen, aber der Krieg wäre für uns durchaus zu gewinnen gewesen. Gleichwohl haben wir uns entschlossen, ihn auf unbestimmte Zeit zu verschieben.

Woran mangelt es denn?

Sehen Sie, ich habe das mal durchrechnen lassen: Die US-Armee, das sind ja über eine Million Leute, wenn man alle Waffengattungen zusammenrechnet. Und da ich nicht als Unmensch in die Geschichte eingehen will, hatten wir eigentlich vor, etwa ein Drittel davon am Leben zu lassen. Das wären dann weit über 300 000 Personen, die in den Kriegsgefangenenlagern meinem Volk die Haare vom Kopf fressen würden. Und das soll ja nicht jeder Dahergelaufene, wenn Sie verstehen, was ich meine. Außerdem gibt es Probleme mit der Unterbringung an sich. Wir haben nicht genug Betten für die Gefangenen.

Ist das denn für Ihre Republik ein unlösbares Problem?

Sie ahnen ja nicht, wie viele Nordkoreaner auf der Warteliste für ein Bett stehen.

Müssen wir uns die Wartezeit in etwa so vorstellen wie bei den Autos der DDR?

Die Frage war jetzt wirklich nicht nett! Es ist auch nicht so, dass mein Volk nicht in der Lage wäre, genug Betten zu produzieren. Im Gegenteil. Wir exportieren sogar welche. Eine schwedische Möbelhauskette weiß ein Lied davon zu singen, was nordkoreanische Wertarbeit ist.

Würden Sie uns auch den Namen dieser Möbelhauskette sagen?

Also, das geht nun wirklich zu weit. Bei den Atomsprengköpfen bin ich Ihnen schon sehr entgegen gekommen, aber ich muss ihnen ja nicht alle Staatsgeheimnisse verraten. Im Krieg und in der Liebe ist zwar alles erlaubt, aber in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit halten wir uns an die Regeln. Unsere westlichen Vertragspartner können sich auf hundertprozentige Diskretion verlassen. Sagen Sie mal, ist das eigentlich ein C&A-Pullover?

Warum?

Ach, nur so.

Gehe ich also recht in der Annahme, dass Sie ihr Atomprogramm unter anderem durch den Export von alltäglichen Dingen wie Schlafzimmermöbeln finanzieren?

Das kann man so nicht sagen. Mit einem Teil der Exporterlöse ist auch der neue Aufzug für den Juche-Turm finanziert worden. Diese Japaner sind vielleicht gierig, kann ich Ihnen sagen...

Die Japaner? Bedeutet „Juche“ nicht Autarkie?

Ja, ja. Jetzt denken Sie, das muss uns peinlich sein. Aber ihr Europäer habt ja allen Grund, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wer 's nicht mal auf die Reihe bringt, seine Klamotten selber zu produzieren...

Entschuldigung. Zurück zum Krieg, den Sie aus logistisch-humanitären Gründen verschoben haben: In westlichen Demokratien geht man ja nicht unbedingt davon aus, dass Nordkorea so zimperlich bei der Unterbringung von Gefangenen ist. Ein Vorurteil?

Was mich betrifft: Ganz bestimmt. Ich bin in einem Schweizer Internat erzogen und weiß genau, was sich gehört. Wenn ich ein Mädchen zu mir einlade, muss ich vorher mein Zimmer aufgeräumt haben. Wenn ich einen Krieg anfange, muss ich genug Betten für die Gefangenen haben. Das ist eine Frage der Höflichkeit. Wenn aber irgendeine Schlampe ungefragt vor meiner Tür steht, kann sie sich nicht beschweren, dass es bei mir aussieht wie bei Hempels unterm Sofa. Und wenn US-Soldaten uns angreifen, dann machen wir entweder gar keine Gefangenen – oder wir bringen sie einfach in Erdlöchern unter. Unangemeldeter Besuch muss nehmen, was kommt. Nur, damit das klar ist.

In westlichen Medien sind Fotos aufgetaucht, die Sie und ein paar Generäle zeigen, mit denen Sie angeblich über den Angriffsplänen brüten. Sind diese Bilder mit Ihrem Einverständnis veröffentlicht worden?

Ach, da haben wir doch nur die Speisekarte der Kantine des Verteidigungsministeriums studiert.

Und warum haben Sie da so ernst geschaut?

Ich habe so ernst geschaut, weil wieder kein einziges Schweizer Gericht drauf stand. Noch nicht mal Sennenhund süß-sauer.


4.) Koranverteilung in Iserlohn
Schwarze Katze, 26.05.12

Am Sa., 26.05.12 werden ab 12 Uhr vor der Stadtbücherei im Rahmen der islamischen Missionierungskampagne "Lies!" Korane in Iserlohn verteilt. Würde es wohl im englischsprachigen Raum eine Kampagne mit dem Titel "Lies!" (übersetzt: "Lügen!") geben? Über dem Infostand gibt es aufgrund des sonnigen Wetters im Gegensatz zum letzten Mal an gleicher Stelle keinen Pavillon. Die Korane sind in umweltfeindliche Plastikfolie eingeschweisst.

Die bundesweit groß aufgezogene Koranverteilungsaktion ist aufgrund des salafistischen Hintergrundes der Organisatoren, der mutmasslichen Finanzierung aus dem Gottesstaat Saudi-Arabien und der Drohung gegen Journalisten, die darüber informieren, umstritten. Die meisten Menschen in Deutschland hinterfragen kritisch eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit durch religiöse Fundamentalisten. Ausserdem werden in der aufgeklärten Öffentlichkeit islamisch-salafistische Positionen wie die Einführung der Scharia, Homophobie, Frauenfeindlichkeit, Steinigung von Ehebrecherinnen, Ermordung von Islam-Aussteigern, Antisemitismus und religiös motivierte Gewalt strikt abgelehnt.

Koranverteilung in Iserlohn
Fotos: Schwarze Katze, 26.05.12










5.) Antispe Kongress Hannover
Klick auf die Bilder, dann werden sie grösser.
Fotos: Schwarze Katze, 07.-10.08.08


Fahrplan


Abfahrt vom Bahnhof Iserlohn


Helfi Delfi, der kleine Delfin, am Bahnhof Iserlohn.


Hauptbahnhof Dortmund


Anarchie Zeichen


politischer Spruch


Zerschlagt die Nazi Banden


Die beiden jüngsten Teilnehmer/innen...


...vom Antispe Kongress Hannover 2008.


Fassade vom...


...UJZ Korn.


Strike Bike


A im Kreis


Infopoint


Plakate


Mitfahrgelegenheit


Freiheitsstatue


roots of compassion.


Antispe Aufnäher


Zwiebeln


Ihr Heiden werdet brennen
christliches Graffiti an der Kirche


Scherenschnitt von Lin May


Christliches Graffiti: Frauen-Teufelssymbol an der Kirchentür.
Viele Christen sehen Frauen noch immer mit Teufelshörnern.


Flüchtlinge willkommen


Saurer Regen


Tierausbeutung ist angreifbar!


Kapitalismus


antimilitaristischer Aktionstag


sozialrevolutionärer Aufkleber


Aktionstag gegen Krieg, Militarisierung und Sommerbiwak


Anarchie Zeichen


Anti-Atom


Schornstein an der...


...Flora.


Radio Flora


idyllischer Park an der Leine


Herrenhäuser Gärten


Kampf dem Rassismus!


Wärme produzieren etwas anders als üblich...


Knäste zu Baulücken


Burschis raus!


Solibrief für kriminialisierte...


...Tierfreunde aus Österreich.


Aufkleber


anarchistischer Zigarettenascher


Faust und Pfote auf Laptop


Aufruf zur Antispe-Diskussion


Workshop zur...


...Stencil Produktion.


Keine Gehirnwäsche durch Fernsehen!


Antispe Kongress Plakat


Graffiti



6.) Ende Gelände
Rede von Bonn Libertär zum libertären 1. Mai in Bonn 2015

Zwischen Bonn und Köln ist Europas größter Braunkohletagebau – das größte Loch Europas, das rheinische Braunkohlerevier. Es ist gleichzeitig die größte CO2 Quelle Europas. Der Energiekonzern RWE verstromt dort Braunkohle, aus der in Deutschland ein Viertel des Stroms gewonnen wird.
Dies führt zu massiven Zerstörungen: Wertvolle Ökosysteme wie der Hambacher Forst werden komplett vernichtet, bis heute wurden ca. 50 000 Menschen zwangsweise umgesiedelt, die Verschmutzung der Umwelt, z.B. durch Feinstaubbelastung ist enorm. Gleichzeitig wird durch die Verstromung des dreckigsten Energieträgers der Klimawandel weiter angeheizt.

Das Rheinland ist ein lokaler Kristallisationspunkt der globalen Klimabewegung!

Der Klimawandel ist einer von vielen Krisenmomenten dieses Wirtschaftssystems, und war immer schon ein durch und durch ökologisches und soziales Problem zugleich. Die Kosten der Krise werden rücksichtslos externalisiert. Die Strategie besteht darin, die armen Bevölkerungsschichten weltweit für die zunehmende Zerstörung durch die herrschenden Ordnung bezahlen zu lassen: Offensichtlich durch Arbeitslosigkeit und durch Abschaffung der sozialen Sicherungssysteme, hintergründiger durch Privatisierung von Allgemeingütern, zunehmender Gesundheitsbelastung und letztlich durch die Zerstörung von Lebensgrundlagen. Die Krise kann nicht unterteilt werden in Klimakrise und Euro-, Schulden- oder Bankenkrise. Sie ist vielmehr eine grundlegende Krise der kapitalistischen Produktionsweise: Das herrschende Wirtschaftssystem beinhaltet einen strukturell bedingten Zwang zur Konkurrenz und permanenter Expansion (verharmlosend „Wachstum“ genannt) und zerstört so in umfassender und schnell fortschreitender Weise die natürlichen Grundlagen des Lebens.

Ob beim G7-Treffen oder bei der UN-Klimakonferenz in Paris – in einer Endlosschleife werden Regierungsvertreter*innen dieses Jahr ihre Betroffenheit über das Klimachaos ausdrücken. Doch es klafft eine riesige Lücke zwischen dem, was notwendig wäre und dem, was passiert. Stattdessen dominieren die kurzfristigen Profitinteressen der Energiekonzerne und zur Lösung wird ein Wirtschaftssystem angerufen, welches uns erst in die Klimakatastrophe gebracht hat.
Denjenigen, die in einem grundlegenden Umbau der herrschenden politischen und ökonomischen Machtverhältnisse vor allem einen Angriff auf ihre privilegierte Position sehen, fällt, wenig überraschend, nicht viel mehr ein, als den Klimawandel anhand marktorientierter Mechanismen lösen zu wollen. Ein CO2-Markt ist entstanden, Verschmutzungsrechte lassen sich kaufen, Luft und Wälder werden kommerzialisiert und in den Markt integriert. Diese Instrumente führen weder zur Emissionsverminderung noch zielen sie darauf ab, fossile Rohstoffe im Boden zu lassen. Vielmehr dienen sie in erster Linie der Profitsteigerung von Energiekonzernen und Unternehmen und bringen negative soziale Konsequenzen für viele Menschen mit sich. Ohne eine Überwindung der kapitalistischen Produktionsweise mit ihrem nie-endenden Wachstumszwang wird sich der Klimawandel nicht in die Schranken weisen lassen.

Wir aber haben es satt, tatenlos zuzuschauen, wie die Lebensgrundlage von immer mehr Menschen weltweit zerstört wird und wie sich die krassen sozialen Ungleichheiten auf Grund des Klimawandels deutlich verschärfen. Wir finden es abscheulich, dass eine politische Antwort Europas auf den Klimawandel darin besteht, noch höhere Zäune an den EU-Außengrenzen zu errichten, anstatt an den Ursachen des Klimawandels zu arbeiten.
Für uns ist klar, dass Regierungen – weltweit – nicht Teil der Lösung sondern Teil des Problems sind und wir daher selbst für ein gutes Leben für alle streiten müssen.

Daher sagen wir: System change, not climate change!

Es genügt aber nicht, nur laut NEIN zu sagen, wir müssen aktiv Widerstand leisten und Klimaschutz selbst in die Hand zu nehmen. Überall auf der Welt stellen sich Menschen den Baggern entgegen, weil sie wollen, dass die Kohle im Boden bleibt und besetzen Plätze und Häuser um sich gegen die Zumutungen der Austeritätspolitik zu wehren

Wir sehen uns als Teil dieser internationalen Graswurzelbewegung, die gegen die Verbrennung von fossilen Energieträgern und für Klimagerechtigkeit eintritt.
Deshalb sagen wir im rheinischen Kohlerevier „Ende Gelände“ für die Braunkohlebagger und werden am 14. -16. August den reibungslosen Betrieb im Revier durch eine massenhafte Blockade von Braunkohleinfrastruktur stören. Kommt beim Klimacamp im Rheinland vom 7. – 17. August vorbei, macht bei den Aktionstrainings im Voraus mit! Und lasst uns an diesem Tag deutlich machen, dass eine weitere Zerstörung unserer Lebensgrundlage durch die kapitalistische Produktionsweise mit uns nicht zu machen ist.

Kohelausstieg ist Handarbeit!