Kapitalisten aller Länder enteignet euch!
Schwarze Katze Fotobericht zum 19. Friedensfest
Das Friedensfest macht finanziell ein Plus, so bleibt Geld für soziale Zwecke und die Flüchtlingsarbeit übrig. Bis auf wenige Regenschauer fast durchgehend schönes Wetter. Dafür 2009 weniger Redebeiträge als gewohnt. In der Friedensfestzeitung wird sich mit der Wirtschaftskrise auseinandergesetzt:
Wir kriegen die Krise!
Fast 20.000 Arbeitslose im Märkischen Kreis, nochmal so viele in Kurzarbeit, Massenentlassungen drohen: Harte Zeiten stehen bevor, in denen es auf längst vergessene Werte ankommt: Solidarität, Gemeinsinn, Nachhaltigkeit. Auf diesen Grundlagen steht die Arbeit des FriedensPlenums. Helfer und Organisatoren arbeiten ehrenamtlich, die etwaigen Überschüsse spenden wir für die Flüchtlingsarbeit. Seit 19 Jahren funktioniert so das Friedensfestival - zugegeben mal mehr, mal weniger perfekt - und leistet einen wichtigen kulturellen und politischen Beitrag für Iserlohn. Wir haben uns fast schon daran gewöhnt, keinerlei Förderung aus öffentlichen Mitteln zu bekommen, was angesichts der Unterstützung fast aller anderen Kulturveranstaltungen in Iserlohn befremdlich anmutet.
Es wird Zeit, etwas zu tun
Mehr Geld fordern wir aber nicht für das Festival: Investitionen vor Ort in die Arbeitsplätze der Zukunft, etwa im Bereich der Versorgung mit erneuerbaren Energien, der ökologischen Gebäudesanierung und der Modernisierung der Automobilzulieferindustrie sind gefragt.
Wir fordern auch eine menschenwürdige Unterstützung von Hartz IV-Empfängern und deren Kindern, von Flüchtlingen und Pflegebedürftigen - auch das sind wichtige Zukunftsinvestitionen. Darüber und über vieles mehr gibt es in dieser Zeitung und auf dem Fest wieder reichlich Diskussionsstoff. Es gilt, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern in der Krise etwas zu verändern!
Gemeinsam Feiern
Musikalisch vielseitig wird sich das 19. Friedensfestival präsentieren - Metalcore, Irish Folk, Punk, Rock, HipHop, Dub Reggae, World Music, Indie-Rock, Crossover, Ska - in deutsch, englisch, französisch sowie italienisch und spanisch dargeboten. Das Programm spricht für sich: Wir wollen durch internationale Solidarität, durch gemeinsames Feiern und Diskutieren mehr Frieden schaffen.
Daher:
Feiere eine friedliche Party, sei tolerant gegenüber Musik und Meinungen, die Du nicht magst, zeige Geduld, wenn es am Getränkestand etwas länger dauert, und schleppe keinen Müll auf den Platz - und mache bei der Vorbereitung und als Helfer auf dem Fest mit, damit es auch im nächsten Jahr weitergehen kann!
PEACE FOR ALL
Gedenkveranstaltung für die Opfer des Faschismus
Donnerstag, 25.06.09 18 Uhr Am Poth, Iserlohn
Traditionell gedenken wir am Vorabend des Friedensfestivals der Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes.
Gedenkstunde am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus
Donnerstag, 25. Juni 2009 18:00 Uhr Am Poth, gegenüber dem Bahnhof
Bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Faschismus beteiligen am Do., 25.06.09 ab 18 Uhr am Poth sich rund 40 Menschen. Einführende Worte gehen um Verbrechen von deutschen Wehrmachtssoldaten und die Parallelen zu deutschen Polizisten. Dann eine kurze biographische Vorstellung des Redners Matthias Wagner von der Friedensgruppe Lüdenscheid. Dieser berichtet über das Verhalten Lüdenscheider Polizisten im NS und geht auf einzelne Polizisten ein. Ein Grossteil der Lüdenscheider Polizisten war am Ende des Krieges in Kriegsgefangenschaft, da sie sich an Kriegsverbrechen wie der Erschiessung von Juden an der Ostfront schuldig gemacht hatten. Ebenso sah es in anderen Städten aus. Zum Abschluss werden zwei Kränze niedergelegt. Der zwanzigminütigen Rede folgt eine Schweigeminute für die Opfer des Faschismus.
Nachfolgend der Redebeitrag, der auf der Gedenkkundgebung gehalten wurde:
Die Polizei als Verfolgungs- und Kriegsbehörde der Nationalsozialisten
Redebeitrag von Matthias Wagner aus Lüdenscheid
Heute streiten sich der Verteidigungsminister und der Wehrbeauftragte darum, ob der Einsatz von ca. 4 000 Soldaten in Afghanistan ein Kriegseinsatz ist oder nicht, angesichts vieler Gefallener bis jetzt: Was ist Wahrheit, was ist Lüge? .Verlogenheit war ein wichtiger Teil der nationalsozialistischen Politik.
1. Über vielen Konzentrationslagern stand der Slogan "Arbeit macht frei" - aber in Wirklichkeit geschah "Vernichtung durch Arbeit".
2. Bis 1939 sprach Hitler immer davon, dass er den Frieden sichern wolle; er meinte damit aber nur die Sicherung der Vorherrschaft der deutschen Nationalsozialisten. Frieden gab es nur für diejenigen, die sich unterwarfen.
3. Der Propagandaslogan der Polizei lautete zur Zeit der Nationalsozialisten: "Die Polizei, dein Freund und Helfer", aber in Wirklichkeit war sie das Werkzeug des Terrors - also Feind und Verfolger von Menschen, die nicht Nationalsozialisten sein wollten - Kommunisten; Gewerkschafter, Kritiker u.a. - oder von ihnen zu Feinden erklärt wurden: Juden, Sinti, Roma, Homosexuelle, Bibelforscher u.a. Name und Einrichtung der Polizei entstanden zu Beginn der Neuzeit. Damals wurde sie nach dem griechischen Wort Politeia benannt, das man mit "Aufgaben der Gesellschaft und des Staates" übersetzen kann. Nach dem "Allgemeinen preußischen Landrecht" von 1791 diente die Polizei der "Erhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung, und zur Abwendung der dem Publico, oder einzelnen Mitgliedern desselben, bevorstehenden Gefahr". In der Wilhelminischen Zeit wurde 1891 die Politische Polizei zur politischen Kontrolle durch den preußischen Obrigkeitsstaat gegründet. Der Erste Weltkrieg hatte für das Gewaltmonopol und die Autorität der Polizei verheerende Folgen. Freikorps, Stahlheim und SA einerseits und die Rote Front andererseits eigneten sich viele Waffen der heimkehrenden Soldaten an. Der Kapp-Putsch und andere gewaltsame Aufstände führten zu mehreren tausend Toten. Oft wurde die Polizei nicht Herr der Lage, sondern Prügelknabe der Gesellschaft. Erst unter dem sozialdemokratischen Innenminister Severing konnte in Preußen eine demokratische Polizei aufgebaut werden, die aber nach dem Preußenschlag 1932 der konservativen Politik des Reichskanzlers von Papen unterstellt wurde. Die republikanischen Polizeipräsidenten wurden durch konservative ersetzt.11 Tage nachdem Adolf Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt worden war, ordnete Hermann Göring an: "Der Höhere Polizeiführer West wird ermächtigt, (…) für die Polizei Angehörige der S.A., und der S.S. und des Stahlhelm (!) unter Führung von Polizeioffizieren heranzuziehen." (11.2.1933) Die Hundertschaften der Landespolizei sollten nach dem Erlass des Reichswehrministers (!) vom 8.2.1934 im Mobilmachungsfall unter den Befehl des Heeres treten. Ab 1936 unterstanden sie ganz der Wehrmacht und wurden zu einem Teil der deutschen Kriegsstrategie.
Und was geschah vor Ort? Als Beispiel nehme ich Lüdenscheid.
"Am 24. Februar wurde Polizeihauptmann Ranocha aus Bochum vorübergehend mit der Leitung der 34köpfigen Gemeindevollzugspolizei betraut. Der bisherige Leiter, Polizeikommissar Rüdiger, in einem späteren Bericht ‚als einer der ärgsten und erbittertsten Gegner' der Nationalsozialisten bezeichnet, blieb zwar im Amt, wurde ihm aber direkt unterstellt. Formell war der amtierende Bürgermeister, der im April 1925 gewählte, hauptamtliche Beigeordnete Hans Rommel, auch weiterhin für die Exekutivpolizei in Lüdenscheid verantwortlich. - Bei der Verfolgung kommunistischer und sozialdemokratischer Funktionäre und Aktivitäten griff die Polizei in der Folgezeit hart durch. (…) Weitere personelle Veränderungen wurden zunächst nicht vorgenommen. Von den 28 SA-, SS- und Stahlhelm-Mitgliedern abgesehen, die Anfang März als Hilfspolizisten eingesetzt wurden, um die Schlagkraft der Polizei zu erhöhen, wurden weder neue Vollzugsbeamte eingestellt, noch wurden Bedienstete aus politischen Gründen entlassen. Manchen Nazis ging das trotz aller Erfolge der Polizei allerdings nicht weit genug, galten in ihren Augen doch gerade die Polizeibeamten in Lüdenscheid ‚als völlig marxistisch verseucht'." Ranocha kehrte am 10.6.1933 nach Bochum zurück und der frühere Polizeikommissar Rüdiger wurde‚aus gesundheitlichen Gründen' in den Ruhestand versetzt. In dem teils mit großer physischer Gewalt geführten politischen Konflikt waren Kommunisten die ersten Opfer. Im März und April 1933 wurde ca. jedes fünfte Mitglied der KPD in Haft genommen.
In der Auseinandersetzung zwischen der Polizei, dem Bürgermeister und der SA setzte sich die nationalsozialistische Sturmabteilung Lüdenscheids durch. Das zeigte sich schon im April 1933, als die SA Dr. Schulte zu Oven verhaftete und der Polizei für die Schutzhaft aushändigte. Am 24. Juni 1933 verfügte der Polizeipräsident von Hagen gemäß einer Vorgabe des Regierungspräsidenten zu Arnsberg vom 27.3.1933 per Fernschreiben: "sämtliche mitglieder der sozialdemokratischen partei deutschlands, die heute noch den volksvertretungen und gemeindevertretungen angehören sind sofort von der weiteren ausübung ihrer mandate auszuschließen, weil ihre weiterbetätigung eine gefährdung der öffentlichen sicherheit darstellt. Die kreispolizeibehörden haben daher solche (n!) personen durch polizeiverfügung aufzugeben sich der weiteren ausübung des mandates zu enthalten, widrigenfalls ihre polizeiliche inhaftnahme nach massgabe des paragr 1 der verordnung zum schutze von volk und staat vom 28.2.33 erfolgen würde.(…) vermögensgegenstände der spd und ihrer hilfs- und ersatzorganisationen sind (…) polizeilich zu beschlagnahmen".
Am 31.7.1933 wurde der SA-Brigadeführer Escher feierlich als Nachfolger Ranochas und Polizeikommissar der Ortspolizei Lüdenscheid eingeführt. Nicht mehr der demokratische Staat, sondern die NSDAP verfügte nun hier über die "Sicherheit". "Namentlich drei Hauptwachmeister (waren) ins Visier der NSDAP geraten, denen man vorwarf, Mitglied der SPD zu sein oder mit ihr zu sympathisieren und aus ihrer Feindschaft gegenüber den Nazis in der Vergangenheit keinen Hehl gemacht zu haben. In einem Brief an den Regierungspräsiden-ten wies der neue Leiter der Gemeindevollzugspolizei ausdrücklich auf zwei Beamte hin‚ welche heute noch ausgesprochene Marxisten sind, und sie mir die Gewähr an dem Aufbau eines nat.soz. Staates nicht geben. Ich bitte um Beurlaubung dieser beiden Beamten. Den Polizeibeamten J. bitte ich mit einem im Kreis Wittgenstein beurlaubten Beamten auszutauschen.' In seinem Überschwang fügte er noch hinzu: 'Wünschenswert ist, dass Herr Bürgermeister Rommel ausgewechselt wird, da dieses im Interesse des Wiederaufstiegs nötig ist.' Sein Eifer (also der Eifer des SA-Brigadegenerals) wurde jedoch gebremst. Der Magistrat fühlte sich durch diesen (…) Schritt übergangen und protestierte energisch dagegen." Einer der angezeigten Polizeibeamten konnte im Dienst bleiben, ein anderer wechselte als Bote in die Lüdenscheider Stadtverwaltung und ein dritter wurde für einige Zeit entlassen und zu Beginn des Krieges wieder eingestellt.
Das Deutsche Reich wurde von den Nationalsozialisten in Gaue eingeteilt. Die Kreise Iserlohn und Altena gehörten zum Gau Westfalen-Süd der NSDAP. Dessen Hauptstadt war Bochum. Der dortige Polizeipräsident musste ebenfalls ein Polizeibataillon für den Krieg aufstellen. Es erhielt die Nummer 301 und war zunächst für die Besetzung Polens und die Bewachung Warschaus zuständig. Später verfolgte es politische Kommissare und Partisanen im Mittelabschnitt der Ostfront Russlands und erschoss viele russische Kriegsgefangene.
Mit dem Kriegsbeginn am 1.9.1939 wurde das ausgebaut, was schon in Österreich und der Tschechei begonnen wurde. Unter der Führung der SS übernahmen Polizisten die Sicherung der besetzten Gebiete. Hierfür wurden im Zweiten Weltkrieg insgesamt ca. 110 Polizeibataillone aufgestellt, die die Rassenpolitik, die Weltanschauungspolitik und die Vorherrschaft der nationalsozialistischen Deutschen mit Gewalt verwirklichen sollten. Ungefähr die Hälfte aller Polizisten war zeitweise im Auslands- und Kriegseinsatz.
Schon Friedrich der Große hatte die Polen "Irokesen" genannt und mit diesem Vergleich das fehlende Recht auf einen eigenen polnischen Staat behauptet. So wie die Indianer kein Recht auf einen eigenen Staat in Nord-Amerika haben sollten, so sollten die Polen keinen eigenen Staat in Europa bilden dürfen. Darauf bezogen sich die Nationalsozialisten. Nach dem Angriff der Wehrmacht unterwarfen und unterdrückten die SS- und Polizeieinheiten die Bevölkerung Polens. In den vier Kriegsmonaten bis Ende Dezember 1939 wurden mehr als 60 000 Polen von der SS und den deutschen Polizeibataillonen erschossen, besonders viele Menschen mit abgeschlossenem Studium und Juden. Die Polizei überwachte die Schulen, in denen nur bis 500 gerechnet werden durfte; sie organisierte die Deportation der ZwangsarbeiterInnen; sie zwang mehr als eine Mio. Polen, das Generalgouvernement zu verlassen, wo deutsche Bauern angesiedelt wurden; sie nahm mehr als 20 000 arisch aussehende polnische Kinder ihren Eltern weg ; sie ließ viele tausend polnische Menschen mit Behinderungen töten; sie trieb die jüdischen Polen in Ghettos zusammen und deportierte in die Todeslager der SS mehr als 3 Mio. Menschen meistens Juden, die ermordet wurden.
Schon ab 1936 war der Ausbildungsunterricht der deutschen Polizei dem der SS angepasst. Das hieß auch, dass die Polizisten zum Hass gegen Juden trainiert wurden. Entsprechend verhielten sich die deutschen Polizisten, als sie die Besatzungsmacht über Polen ausübten. Adolf Hitler sagte am 22.8.1939 vor höheren Wehrmachtbefehlshabern auf dem Obersalzberg: "So habe ich, einstweilen nur im Osten, meine Totenkopfverbände bereitgestellt mit dem Befehl, unbarmherzig und mitleidlos Mann, Weib und Kind polnischer Abstammung und Sprache in den Tod zu schicken. Nur so gewinnen wir den Lebensraum, den wir gebrauchen." "Am 29. August 1939 werden (…) die notwendigen Absprachen zwischen militärischen Stellen und Vertretern der Berliner Polizeibehörde getroffen." "Als Hitler sich durch die Einsatzgruppen den erwünschten ‚propagandistischen Anlass zur Auslösung des Krieges' liefern ließ, indem er deutsche Polizisten - als polnische Soldaten und Freischärler verkleidet - im oberschlesischen Grenzraum am Vorabend des Angriffs polnische Überfälle auf Reichsgebiet vortäuschen ließ, war die Wehrmacht nicht nur vorab in Kenntnis gesetzt worden, sondern sie stellte sogar die für dieses Täuschungsmanöver benötigten polnischen Uniformen." Die Einsatzgruppe von SS-Gruppenführer Udo von Woysch erhielt von Himmler am 3.9.1939 folgenden Befehl: "Ihre Aufgabe ist mit den Ihnen bereits zugeteilten Kräften: Entwaffnung und Niederkämpfung der polnischen Banden, Exekutionen (…)."
Mehrere Synagogen, auch die in Kattowitz, wurden verbrannt und Juden erschossen. Allein in Przemysil und Umgebung gab es 500-600 Opfer. Obwohl einige Offiziere der Wehrmacht gegen die Terrormaßnahmen der SS- und Polizeieinsatzgruppen protestierten ordnete Generaloberst List für das XVIII. Armeekorps an "eine weit gehende Unterstützung der Einsatzkommandos bei ihren grenz- und staatspolitischen Aufgaben, die im Interesse der Truppe" lägen. "Ein Angehöriger des Einsatzkommandos Hasselberg gab im Dezember 1939 zu Protokoll: ‚Dann bekam ich erneut ein Kommando, die Sansicherung von Jaroslau bis Sandomierz. Diese Strecke habe ich dann judenfrei gemacht und etwa 18 000 Juden über den San abgeschoben. Das Gebiet war vor allem mit der Wehrmacht gesäubert worden.'" "Als die ersten Massenerschießungen der Einsatztruppen und des ‚Volksdeutschen Selbstschutzes' bekannt wurden, trug Admiral Wilhelm Canaris seine diesbezüglich bereits vor Angriffsbeginn geäußerten Bedenken Generaloberst Wilhelm Keitel erneut vor. (…) Die Antwort des Chefs des OKW kam einem Offenbarungseid gleich: ‚Diese Sache (sei) bereits vom Führer entschieden (…), der dem Oberbefehlshaber des Heeres klar gemacht habe, dass, wenn die Wehrmacht hiermit nichts zu tun haben wolle, sie es hinnehmen müsse, dass SS und Gestapo neben ihr in Erscheinung treten.' Die ‚volkstümliche (d.h. rassistische) Ausrottung' fiele dann eben den Zivilbefehlshabern zu, die neben den Militärbefehlshabern eingesetzt würden." Die Sonderkommandos handelten auf Anordnung Hitlers, der allerdings die Wehrmacht erst durch Himmler im März 1940 über die rechtswidrigen polen- und judenfeindlichen Mordtaten als Teil seiner Politik informierte. "Daher bildete nicht der Angriff auf die Sowjetunion im Sommer 1941, sondern der erste Einsatz der Wehrmacht (und der Polizeibataillone, M.W.) in Polen im September 1939 den Auftakt zum Vernichtungskrieg." Mit dem Ergebnis endet Jochen Böhlers Buch "Auftakt zum Vernichtungskrieg - Die Wehrmacht in Polen 1939".
Zwei Polizisten aus Lüdenscheid stehen für 56 weitere im Kriegseinsatz.
1) Der Hauptwachtmeister der Lüdenscheider Schutzpolizei Heinrich B(rakhan) musste 1939 im Alter von 44 Jahren an der Besetzung Polens teilnehmen. Er war vom 5.9. bis 15.12.1939 in Radom stationiert. Sein damaliger Vorgesetzter, Hauptmann der Schutzpolizei Treseler, schrieb über ihn: "B(rakhan) fand vorwiegend im Wachdienst als Wachhabender Verwendung. Als solcher oblag ihm in vielen Fällen die Entscheidung über vorzunehmende Durchsuchungen, Beschlagnahmen und Festnahmen. Durch sein energisches und schnelles Durchgreifen hat er in mehreren Fällen recht gute Erfolge erzielt und sich dadurch bei der Beseitigung des jüdischen Schieberwesens in mehreren Fällen besonders verdient gemacht. Nach Auflösung des Kommandos in Radom wurde B(rakhan) in Zichenau eingesetzt. Er wurde vorwiegend im Streifendienst verwandt und hat die ihm übertragenen Aufgaben gewissenhaft erfüllt. B(rakhan) war ein guter Kamerad." Nach den beiden Polizeieinsätzen im vierten Quartal 1939 und im ersten Quartal 1940 kam B(rakhan) krank nach Lüdenscheid. Dem Amtsarzt klagte er über "innere Unruhe, Nervosität und der Angst vor Überreaktionen im Dienst". Der Amtsarzt urteilte: "Ich führe die Erscheinungen auf allgemeine Nervosität zurück und empfehle eine Heilungskur von 3 Wochen Dauer in waldreicher Gegend." Wegen der Beschwerden kam B(rakhan) im August für eine Woche ins hiesige Krankenhaus. Der Chefarzt schrieb. "Es handelt sich vielmehr um einen Zustand erhöhter nervöser Reizbarkeit und Ermüdbarkeit in den letzten Monaten, der durchaus auf vermehrte Ansprüche im Dienst zurückgeführt werden kann." Dieses Urteil hat ein großes Gewicht, da die meisten Krankenhausärzte hier nicht nur Mitglieder der NSDAP waren, sondern den Umgang mit den Patienten im Geist der militärischen Härte und Einordnung des Einzelnen unter das Wohl des Volkes aus der Sicht der Nationalsozialisten ausführten. Ein Jahr danach trat B(rakhan) offiziell aus der evangelischen Kirche aus. Dazu wurden Polizisten immer wieder von der NSDAP aufgefordert. Über das weitere Leben waren keine Unterlagen in den Archiven Lüdenscheids, Altenas, Münsters und Berlins zu finden. Radom zählte zum Distrikt Lublin, in dem Globocnik für die Einsatzbataillone zuständig war. Er gilt heute als der gefährlichste Judenverfolger in Polen. Die Erkrankung von B(rakhan) zeigt, dass nicht alle Polizisten im Auslandseinsatz die unmenschliche und tödliche Polizeiarbeit schadlos überstehen konnten.
2) Poppe Janßen war 1934 bis 1941 Chef der Lüdenscheider Polizei. Er kam aus Unna, wo ihn die NSDAP im Frühjahr 1933 aus dem Dienst entfernt hatte, weil er in seinen Dienstjahren als Polizist die gewalttätige SA in die Schranken des Rechtsstaates verwiesen hatte. Da er mit seiner Familie weiterhin ein Recht auf ein Einkommen hatte, suchte die Polizeibehörde eine passende Arbeitsstelle für ihn und nahm die Versetzung nach Lüdenscheid vor. Hier war der ehemalige Polizeikommissar wie in zahlreichen anderen Städten abgesetzt worden und hatte der SA-Brigadeführer Escher im Auftrag des Oberbürgermeisters die Leitung der Polizeiexekutive bis zum April 1934 übernommen. Sein Nachfolger Poppe Janssen versuchte, die hiesige Polizei weniger faschistisch und judenfeindlich auftreten zu lassen, als das in anderen Städten der Fall war. Allerdings verfolgte er intensiv Kommunisten und radikale Gewerkschafter. Aber nach 1938 wurde der Druck auf ihn größer und er erkrankte zeitweise. Der Lüdenscheider Oberbürgermeister bat in seinem negativen Gutachten am 8.8.1938 den Regierungspräsidenten in Arnsberg um die Versetzung seines untergebenen Leiters der Ortspolizei. Mutig zeigte er noch 1938 einen Kollegen an, der eine jüdische Lüdenscheiderin mit Worten vor ihren Kindern und der Öffentlichkeit entehrt und diskriminiert hatte. Aber das Versetzungsgesuch des Regierungspräsidenten und des Oberbürgermeisters wurde vom Reichsführer SS am 22.8.1938 abgelehnt. Nach mehreren Erkrankungen meldete sich Poppe Janßen zum 1.10. 1941 zur Landes- und Reichspolizei und wurde dann als Oberleutnant in Sasnowitz bei Kattowitz eingesetzt. Anschließend wurde er als Hauptmann eines Polizeieinsatzbataillons von der "Bergvölkerabwicklungsstelle" für die Zeit vom 22.8.1942 bis zum 30.1.1943 nach Ordshonikidse in Kaukasien kommandiert. Hier sollte zur Sicherung und Nutzung der Ölvorkommen ein Generalbezirk geschaffen werden. In Zusammenarbeit der Wehrmacht mit der Einsatzgruppe D (dem SS-Kommando zur Ermordung der Juden im Süden der Ukraine und Russlands) und anderen deutschen und einheimischen Sicherheitskräften wurden hier Juden und viele Partisanen erschossen. Nach den Verlusten im Osten bekämpfte Poppe Janßen als Major des I. Polizeifreiwilligenregiment 2 in Kroatien seit dem 22.10 1944 Banden. Über sein weiteres Leben ist den Akten nichts zu entnehmen. Dass fast jeder Mensch zum Abgrund werden und ein Abgrund sein kann, zeigt sich in dem tragischen Schicksal des Lüdenscheider Polizeichefs, der ursprünglich kein Freund der Nationalsozialisten war. Dem Nachruf in der Kölnischen Rundschau vom 28.2.1967 ist zu entnehmen, dass Poppe Janssen 1947-1959 Chef der Polizei in Leverkusen war. Der Zeitungsartikel berichtete nur allgemein über seinen Kriegsdienst und dokumentiert das hilflose und das strategische Schweigen der Nachkriegszeit über die Verbrechen der Polizeibataillone.
Zu Beginn des Nationalsozialismus gab es 34 Polizisten in Lüdenscheid, am Ende waren es 81, von denen 56 im Kriegseinsatz gefangen genommen wurden. Die Zahl der gefallenen Polizisten ist bis heute nicht bekannt, da die Polizei sehr viele Unterlagen am Ende des Krieges vernichtet hat. Die Polizisten, die bei der Verfolgung von Juden, Sinti, Roma, Homosexuellen, Kommunisten, Gewerkschaftern, Andersdenkenden und Menschen mit Behinderungen aktiv mitgewirkt hatten, merkten am Ende des Krieges, dass sie falsch gehandelt hatten. Manche nahmen sich das Leben oder litten ein Leben lang. Die meisten verdrängten und leugneten das Geschehene, um weiterleben zu können.
Die Nationalsozialisten setzten das Waffenmonopol der Polizisten zur Verfolgung und Unterdrückung von Teilen der Zivilbevölkerung in Deutschland und den besetzten Ländern ein, um den Rassenwahn zu verwirklichen und Andersdenkende auszuschalten. Diensteid und Gruppenzwang führten dazu, dass viele Polizisten zu schrecklichen Werkzeugen des NS-Terrors wurden. Sie hatten im Dienst für den nationalsozialistischen Staat die eigene Verantwortung aufgegeben und waren zu Instrumenten einer unmenschlichen Rassen- und Kriegspolitik geworden, genauso wie viele Ärzte, Finanzbeamte, Verwaltungsbeamte, Lageraufseher und andere Deutsche.
1 Karl Lauschke: Die Lüdenscheider Verwaltung 1933 bis 1945, in: M. Höffner, E. Trox: Lockung und Zwang. Die Stadt Lüdenscheid im Nationalsozialismus, Begleitband zur Ausstellung, Lüdenscheid 1999, S. 54
2 Lauschke, S. 55
3 D.Simon: Arbeiterbewegung S.442
4 StA Lüd B-000-2b
5 Lauschke S. 56
6 Stefan Klemp: "Nicht ermittelt" - Polizeibataillone und die Nachkriegsjustiz, Essen 2005, S. 435
7 Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmorde in der NS-Zeit 1933-1945, Darmstadt 2003, S.49 ff
8 zitiert in: Jochen Böhler: Auftakt zum Vernichtungskrieg - Die Wehrmacht in Polen 1939, Frankfurt 2006,
S. 202 f
9 Böhler S. 203
10 Böhler S. 203 f
11 Böhler S. 210 f
12 zitiert in Böhler S. 215
13 zitiert in Böhler S. 219
14 Böhler S. 236 f
15 StA Lüd B 46561
16 StA Lüd B 46561
17 StA Lüd B 46561
18 Bernd Walter: Rassenhygiene und Gesundheitspflege in einer Stadtgesellschaft, in: M. Häffner, E.Trox:
Lockung und Zwang, Lüdenscheid 1999, S. 191 ff; Gespräch mit Herrn Schlösser am 26.2.2007
19 BA ZB 1106 Blatt 069 (Bundesarchiv Berlin)
20 BA ZB 1106 Blatt 074
21 BA ZA 1106 Blatt 077
22 Angrick, Andrej: Besatzungspolitik und Massenmord. Die Einsatzgruppe D in der südlichen Sowjetunion,
Hamburg 2003, S. 518, 571, 599, 605, 626, 629, 632, 641, 656 und W.Grossmann, I.Ehrenburg:
Das Schwarzbuch - Der Genozid an den sowjetischen Juden, Reinbeck 1994, S. 760
23 BA ZA 1106 Blatt 079. Ob das o.g. Regiment Gemeinsamkeiten mit dem SS-Polizeiregiment 2 hat, das
mehrere zehntausend Zivilisten an der Ostfront u.a. ermordete, konnte ich nicht ermitteln.Vgl. Klemp S. 448
24 BDC ZB 1106 (Documentation Center Berlin)
Friedensfest Freitag
Wir haben aufgrund der Wettervorhersage, die Sonneschein voraussagt, ausnahmsweise keinen Pavillion mitgebracht, sondern eine durchsichtige und wasserundurchlässige Plane, damit die Infomaterialien nicht nass werden. Der Wettervorhersage war nicht durchgehend zu trauen. Bis auf einen kurzen Regenschauer bei der Freibierausgabe war die ganze Zeit schönes Sonnenwetter, so dass die Plane nur am Anfang benutzt werden musste. Beim Friedensfest-Freitag war besucher-mässig ein guter Tag. Wir haben uns was besonders ausgedacht. Diesmal legten wir kein Text-Flugi aus, sondern erstmals eine Ansammlung von Webseiten-links. Mittlerweile haben fast 70 Prozent der Bevölkerung Internetzugang zuhause und bei Jugendlichen dürfte die Quote noch höher sein. Daher die Linkliste im Flugiformat. Mal was anderes. Hier das Schwarze Katze Flugi zum Friedensfest 2009: Die etwas andere Linkliste. Die meisten Infostände haben am Freitag noch nicht aufgebaut, das kommt Samstag und Sonntag dran. Afrikanisches Essen und die selbstgebackenen Kuchen fanden viele Abnehmer. Musikprogramm kam gut rüber. Die Musikgruppe "The Detectors" konnte nicht spielen, da sie auf der A1 einen Auffahrunfall hatten. Der Moderator Tetzi fragte sich ob in Zeiten der Wirtschaftskrise überhaupt noch Freibier ausgegeben werden könne, was zur Erleichterung der durstigen Punks trotzdem geschah.
Freitag, 26.06.09
17:45 Eröffnung mit Freibierausgabe
18:00 Cometh of Indra
Das Friedensfestival eröffnet in diesem Jahr mit Cometh of Indra. Die Hemeraner Band hat sich dem Genre des Hardcore Metal verschrieben und sorgt so für einen unüberhörbaren Start in das dreitägige Umsonst-und- draußen-Spektakel. Seit die Truppe 2008 im Jugend- und Kulturzentrum Hemer zum ersten Mal auf der Bühne stand, hat sie bereits eine Vielzahl von Auftritten in der Region hingelegt, so dass es den fünf Musikern an Live-Erfahrung nicht mangeln wird. Der eine oder andere hat Cometh of Indra vielleicht auch auf dem Burgrock Festival 2008 gesehen.
www.myspace.com/comethofindra
19:25 The Detectors
Aus Neumünster reisen die Detectors an zum Friedensfestival. Als Messinstrument haben sie ihren Streetpunk im Gepäck, mit dem die Band das Festivalpublikum auf seine Partytauglichkeit untersuchen wird. Die Jungs haben gerade ihre erste CD beim Hamburger Label True Rebel Records aufgenommen und absolvieren gerade ihre ersten Auslandsauftritte in Schweden, wo sie als Support für Subwaste auftreten. Als engagierten Antifaschisten ist ihnen aber natürlich kein Weg zu weit, um vor ebenso engagiertem Publikum zu spielen.
www.myspace.com/thedetectors
The Detectors spielten nicht, da sie auf der A1 einen Auffahrunfall hatten. Weniger Musik kam gut rüber, da dadurch mehr Zeit für politisch Interessierte übrig blieb sich von lauter Musik ungestört an den Infoständen zu unterhalten.
Friedensfest-Samstag
Wenige kurze, aber dafür intensive Regenschauer. Durchsichtige wasserfeste Plane auf dem gemeinsamen Stand von Schwarze Katze und Antifa Märkischer Kreis [Nord] hält Infomaterial trocken. Gefühlt weniger Besucher als am Vortag. Unterschriftenaktion zur Platzumbenennung. Grosser Greenpeace-Stand zum Klimaschutz mit einem Klimadoktor in der Klimaklinik. Recht viele politische Infostände. Die ein Jahr alte Treppe heizt sich durch die Sonne auf, so dass es für einige angenehm warm und für andere zu heiss darauf wird.
Totalitäre Ideologen verteidigen Unrechtsstaat DDR
Hauptgesprächsthema auf dem Friedensfest ist der DDR Artikel. Zumindest unter den politisch Interessierten, die anderen begeistern sich lieber für das Musikprogramm und die alkoholhaltigen Getränke. Am Schwarze Katze Infostand kommen viele vorbei, die Zuspruch und Zustimmung zur DDR-Kritik äussern. Ewiggestrige Parteikommunisten verzichten auf ihren üblichen Propagandastand und bauen aus Protest gegen den informativen Text zum 60. DDR-Geburtstag den - zur Freude von Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten verblichenen - Unrechtsstaat im Kleinen auf dem Friedensfest nach. Keine Realsatire, sondern ernst gemeint! Mit schwarz-rot-goldenen DDR-Fahnen (Nationalismus), FDJ-Blauhemden (autoritäre Staatsjugend), Deutsche Volkspolizei Aufnäher (Unterdrückung), der dazu passenden SED-Ideologie und bolschewistischer Propaganda wie früher bei Karl-Eduard von Schnitzler´s Schwarzem Kanal. Was fehlt, um den Blick zurück in die rote Vergangenheit perfekt zu machen, ist eine kleine Mauer um das Friedensfestgelände. NVA-Mauermörder, Stacheldraht, Stasi-Schergen, Todesstreifen, Stalin-, Mielke- und Honecker-Bilder fehlen auch noch, dann wäre der ostalgische Blick in das Stalinistenparadies DDR perfekt gewesen. Glücklicherweise können die Bolschewisten keine marxistische Planwirtschaft auf dem Friedensfest durchsetzen. Sonst hätte es lange Schlangen vor den dann leeren Bier- und Essensständen gegeben. Ein Ehepaar, welches das traurige Schicksal hatte, in der DDR leben zu müssen, lobt den Aufklärungsbericht über den Unrechtsstaat. Auch sonst gibt es viel Zuspruch. Es wird höchste Zeit, dass ein Tabuthema, welches linke Wasserträger des totalitären Überwachungsstaates aufregt, für Diskussionen sorgt. Leider sehen nicht nur unverbesserliche Stalinisten, sondern auch einige verwirrte Linke die DDR noch immer als besseres Deutschland. Wenn deren Blutdruck gemeinsam steigt, sie von "Antikommunismus" schwätzen und sich mit autoritärer Symbolik selber der Lächerlichkeit preisgeben, dann ist es richtig gelaufen. Besser wäre es allerdings, wenn sie endlich mal die stalinistischen Verbrechen eingestehen würden und sich von ihrer überholten totalitären Unterdrücker-Ideologie endlich verabschieden würden. Aber das ist bei einer Ersatzreligion wie dieser nur bei den Wenigsten zu erwarten. Der Fanclub des Mauer- und Stacheldrahtstaates hetzt gegen emanzipatorische Zusammenhänge und spricht sich gegen notwendige Kritik an autoritären Ideologien aus. Die roten Täter haben in den von ihnen unterdrückten Ländern Andersdenkenden keine Meinungsfreiheit zugestanden, nutzen sie aber in dem von ihnen verhassten Westen, um diese wieder abzuschaffen.
Auf der einen Seite Schäubles Vorratsdatenspeicherung und von der Leyens Internetzensur, welche bekanntermassen in der Öffentlichkeit als "Kinderschutz" getarnt ist, kritisieren und auf der anderen die menschenverachtende schnüffelnde Stasi verteidigen ist nun mal ein Widerspruch, den sich Marxisten zurecht vorwerfen lassen müssen. Diejenigen, die den größten "Antikommunismus" verursachten, waren Erich Honecker, Josef Stalin, Pol Pot, Mao Tse Tung, Kim Il-Sung, Nicolae Ceausescu und Enver Hodscha. Diese marxistischen Politgangster zwangen ihre Untertanen, sie durch Personenkult zu preisen und führten auf Kosten der Arbeiter und Bauern ein Leben in Luxus. Wir freuen uns für das Schwarze Katze Archiv über Bücher und andere Materialien, die sich kritisch mit Bolschewismus auseinandersetzen, da auch künftig Texte und Buchbesprechungen zum Thema geplant sind. Insbesondere die unsachliche Hetze des DDR-Fanclubs gegen die Schwarze Katze aufgrund des dringend notwendigen Artikels in der Friedensfestzeitung und die Wissensdefizite vieler Menschen über die roten Verbrechen zeigen, dass weiterhin am Thema gearbeitet werden sollte. Wer in dem Sinne inhaltlich mit uns zusammenarbeiten möchte, ist willkommen.
Samstag, 27.06.09
14:30 Clown Rasmus zaubert (Kinderland)
Mehr...
15:20 Jaques She Rock
Seit drei Jahren spielen Jaques She Rock nun schon ihren Garagenrock zusammen. Die dreiköpfige Band aus Holzwickede startete 2005 als Schülerband. Inzwischen ist sie im Dortmunder Raum nach Auftritten in einschlägigen Locations wie dem FZW und der Live Station schon lange mehr als nur ein Geheimtipp: Mit ihren krachigen Popsongs wollen sie zum Auftakt des zweiten Friedensfestival- Tages auch das Iserlohner Publikum begeistern – bezeichnen sie es doch als ihr größtes Ziel, Leute zum Tanzen zu bringen und gemeinsam mit ihnen eine gute Zeit zu haben.
www.jaquessherock.de
16:45 Velvet
Kennern der Szene muss man über Velvet eigentlich nichts mehr erzählen. Die Gruppe aus Menden
und Bochum ist seit 2001 bekannt für ihre atmosphärischen Pub Auftritte mit einem abwechslungsreichen Programm aus traditionellen irischen Songs und Tunes. Zweimal bereits war die Truppe um die gebürtigen Engländer Glen Redgen und Geoff Hills schon beim Folk-Festival in der Balver Höhle dabei. Verstärkt durch den Geiger Frank Dettke und den Flötisten Wolf Meyer haben sie dort unter Beweis gestellt, das sie im Nu für gute Stimmung sorgen können.
www.velvet-irish-folk.de
18:30 Acoustic Rocks
Mit dem Krefelder Quintett Acoustic Rocks präsentiert sich auf dem Friedensfestival eine Gruppe spontaner und vielfältiger Newcomer mit Wortwitz und toller Live-Präsenz. Musikalisch steht dabei ein Mix aus Funk, Rock und Hip-Hop auf dem Programm, der sowohl lyrische Feinschmecker als auch das Partyvolk überzeugen dürfte. Einen Tonträger haben die Fünf inzwischen auch schon bei Al Dente Records eingespielt – aber warum nur die Konserve, wenn man die Jungs auf dem Festival auch live erleben kann!
www.myspace.com/acousticrockskr
20:30 Volxtanz
Als "Musiktouristen" bezeichnen sich die Mitglieder der Gruppe Volxtanz: Jeder Song hat seine eigene Geschichte und ist Station einer Weltreise, bei der Melodien aus aller Welt durchaus augenzwinkernd vom Fern- und Heimweh, vom Feiern und Flirten berichten. Vodkagetränkte Balkanbeats kollabieren lustvoll mit Highspeedpolka oder nach Belieben klezmereskem Ska. Der Sound reicht von akustischer Percussion bis hin zu aktuellen Clubbeats, gewoben aus Drumset, Kontrabass, Saxophon und elektronischen Klängen. Der Gesang wechselt dabei ebenso international zwischen fünf verschiedenen Sprachen.
www.myspace.com/volxtanz
22:30 Bradley's H
Friedensfest Sonntag
Richtig viel Publikum. Sonntag füllte sich der Platz. Die meisten Besucher der drei Tage kommen. Durchgehend schönes Wetter. Kinder Flohmarkt ist nicht so gross, lag wahrscheinlich daran, dass das nicht bekannt gemach wurde. Grosses Interesse an Infoständen. Performance Aktion zu Skandalen, die hinter dem Einkauf stecken. Kinderarbeit, Naturzerstörung, Ausbeutung werden in einem Sketch von Kindern kritisiert. Der Clown Rasmus begeistert die Kinder. Der Schwarze Katze Stand erstreckt sich über zwei vollgepackte Tische und konnte alle drei Tage durchgängig mit jeweils mehreren Leuten besetzt gehalten werden. Auf dem Stand hatten wir Aufkleber, Flugblätter, Zeitschriften, eine Linkliste, Anstecker und Unterschriftenlisten. Unter anderem die zur Umbenennung des Fritz Kühn Platzes. Fritz Kühn war Stadtrat der NSDAP und wird noch immer vom IBSV - Iserlohner Bürger Schützen Verein in Ehren gehalten. Es wird höchste Zeit, dass der Platz, auf dem das Friedensfest stattfindet, von Fritz-Kühn-Platz in Friedensplatz umbenannt wird. Es wurde ein Terminhinweis für eine Antifa-Veranstaltung am 04.07.09 in Menden verteilt, wo es um Antifa-Graffiti und um sieben von Nazis ermordete antifaschistische Jugendliche geht. Die Veranstaltung ist mit 20 Interessierten gut besucht worden. Ein halbstündiger Film über das Antifa Graffiti wird gezeigt, Infos zum Thema gegeben und eine anschliessende Diskussion über die Situation in der antifaschistischen Bewegung folgt.
Sonntag, 28.06.09
15:30 Sane Ground
Man soll immer mit dem beginnen, mit dem man am Abend zuvor aufgehört hat – was beim Feiern für den Alkoholkonsum gilt, kann bezüglich der Musik nicht verkehrt sein und so eröffnet eine extravagante Mischung feinster Roots und Reggae Rhythmen den Sonntagnachmittag des Friedensfestivals, präsentiert von der Gruppe Sane Ground aus Düsseldorf. Die acht Musiker stammen aus verschiedenen Ländern und bringen dies auch sprachlich zum Ausdruck. Das Ergebnis ist ein typisches Soundgefüge mit Spielarten des Roots, Dancehall und Dub.
www.saneground.de
17:15 Newphoria
Zwei Frontfrauen und dreckiger Alternative
Rock – das sind die Markenzeichen der
Dortmunder Band Newphoria. Die Gruppe
spielt seit 2004 zusammen und hat einen ganz
eigenen Rockmusik-Kosmos geschaffen, in dem
melodiöse und kraftvolle Gesangsarrangements
sowie verspielte Gitarrenlicks und fette
Rhythmusbretter einander umkreisen. Schon
vier Tonträger sind auf diese Weise entstanden,
darunter eine Unplugged-CD, und gerade arbeitet
die Band an Material für ein neues
Album. Davon wird auf dem Friedensfestival
sicher schon einiges zu hören sein.
www.newphoria.net
19:00 Kassette
Das Rheinländer nicht nur zum Karneval über Wortwitz verfügen, das beweisen die vier Musiker dieser Kölner Gruppe, die sich "Kassette – Die Magnetband" nennt. Damit setzen sie nicht nur einem aussterbenden Medium ein Denkmal, sondern betonen die Anziehungskraft ihrer Popsongs, in
denen Schrammel-Gitarren ebenso wie Synthie-Klänge ihren festen Platz haben.
Die vor drei Jahren gegründete Band hat inzwischen vier EPs veröffentlicht – natürlich als
Musikkassette. Das Tapedeck können Friedensfestival-Besucher aber getrost zuhause lassen!
www.diemagnetband.de
20:30 Ma Valise (F)
Montag: Aufräumen
Am Montag wird aufgeräumt. Fotos der Aufräumaktion:
Kinderland
Das Land der Faszination, Kreativität, Spiel, Spaß und Spannung
Halli,Hallo,Hallöle
liebes Kind,
Auf unserem Fest kannst auch Du eine tolle Zeit erleben. Das Plenum hat ein buntes Programm für Dich zusammengestellt. Gestartet wird am Samstag bereits um 14.30 Uhr mit der "CLOWNSZAUBERSCHOW" . Ein tolles Mitmachprogramm, das Du Dir nicht entgehen lassen darfst !!! Danach kannst Du basteln und malen, was das Zeug hält. Es werden Steine bemalt und Schlangen hergestellt und auch andere kreative Überraschunge halten wir für Dich bereit.
Du kannst auf der Hüpfburg die tollsten Stunts absolvieren oder einfach nur hüpfen. Dein Geschick kann am heißen Draht, beim Dosenwerfen oder selbstgebauten Becherstelzen ausprobiert werden. Die Fußballfans können kickern. Und natürlich kannst Du Dich wie immer schminken lassen. Am Sonntag startet das Kinderland um 15 Uhr und vielleicht wird uns noch ein Überraschungsgast besuchen...wer weiß - kommt vorbei..... Du kannst die gleichen tollen Sachen wie am Samstag machen und auch Handtaschen basteln.
Liebe Grüße vom Kinderlandteam
Friedensfestzeitung 09
ausgewählte Artikel
siehe hier.
Wegbeschreibung
So komm ich zum Friedensfest nach Iserlohn
Nur ganz mutige oder rücksichtslose Zeitgenossen wagen sich an diesem Wochenende mit dem Auto in die Iserlohner Altstadt. Da zeitgleich nebenan noch eine größere Veranstaltung stattfindet, ist die Chance, hier einen Parkplatz zu finden, praktisch gleich Null. Außerdem lauft ihr am Sonntagnachmittag Gefahr, vor dem Schützenumzug stecken zu bleiben. Trotzdem sei der Form halber darauf hingewiesen, dass es neuerdings hinter dem Bahnhof einen großen Parkplatz für die Blechkarossen gibt. Wer sich den Streß sparen will, kann zwischen vier verschiedenen Alternativen wählen:
1. Ihr könnt den Weg zu Fuß mit dem Fahrrad antreten (besonders umweltfreundlich kaum Probleme mit Alkoholkontrollen).
2. Anfahrt mit dem Bus bis "Schützenhof" oder "Bahnhof" (es fahren Sonderbusse bis tief in die Nacht).
3. Anfahrt mit dem Zug. Vom Iserlohner Hauptbahnhof sind es zu Fuß gerade mal drei Minuten bis zum Festgelände.
4. Parkplatzsuche außerhalb der Innenstadt. Wir empfehlen die Abfahrt Seilersee, dann den Schildern zum Schulzentrum Hemberg folgen. Ihr erblickt schon bald einen großen Parkplatz auf der linken Straßenseite, von dem euch Sonderbusse bis zum Fest (und zurück!) bringen.
Ohne Deine Kohle geht es nicht
Lasst Bier, Schnaps und Zelte zu Hause
Wer trinkt gern warmes Bier?
Kaum zu glauben.
Da klagen alle über Geldmangel - und trotzdem
bringen Leute warmes Bier mit.
Offenbar hat sich noch nicht rumgesprochen,
dass bei uns
kaltes Bier preiswert angeboten wird.
Beim Thema Schnaps gibt es bei uns keine Diskussion.
Im Gegensatz zu Bier macht das Zeug leider viele agressiv
und hat damit nichts auf dem Friedensfestival zu suchen.
Für alle mitgebrachten Getränke gilt auch in diesem Jahr:
Lass Deine Privatgetränke in der Tasche
und nimm Dein Zeug wieder mit!
Zelten verboten
Wer nicht weiß,wie er oder sie nach Hause kommen soll,
kann sich an uns wenden und im Schutz
unserer Nachtwache im Bühnenbereich schlafen, natürlich überdacht.
Gemeint sind aber nur echte Notfälle.
Wer außerhalb des Festgeländes campen möchte
und den einstündigen Fußmarsch nicht scheut,
kann dies nachVoranmeldung auf dem
nächstgelegenen Campingplatz (Gehrweg 7 in Iserlohn Grürmannsheide, www.kcc-iserlohn.de) tun.