Schwarze Katze Rundbrief 14.06.00

Hallo, die direkte aktion # 140 kann für 2,50 DM bei der Schwarzen Katze gekauft werden. Hier eine Leseprobe:

(de) Osteuropa-Beitraege fuer die D.A.140

UeBERBLICK DER 5 KURZEN OSTEUROPA-BEITRAeGE FUeR DIE D.A. 140

1. Sibirische GenossInnen in Europa
2. Dankeschoen aus Rostow
3. Machno laesst gruessen
4. Der Kommunismus ist keine Idee, keine Lehre, sondern ein Verbrechen!
5. Treffen ex-jugoslawischer AnarchistInnen

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Sibirische GenossInnen in Europa
Zwei Mitglieder der syndikalistischen Gewerkschaftsfoederation Sibirische Konfoederation der Arbeit (SKT) waren im April und Mai in Europa auf Rundreise. Im Laufe einer von der FAU koordinierten Rundreise besuchten die SyndikalistInnen ein Eisenbahner und eine arbeitslose Lehrerin Paris, Koeln und Berlin, wo es jeweils Veranstaltungen und Auftritte gab. Geplante Treffen in Hamburg und Warschau sind leider nicht zustandegekommen, wobei das Sprachproblem eine Rolle spielte: die sibirischen KollegInnen koennen keine Fremdsprache, und wieviele Leute hier koennen Russisch?!

Die russischen FreundInnen haben sich aber gefreut, einige Kontakte zu IAA-Sektionen sowie zur IWW und SAC zu knuepfen (Letzteres vor allem in Paris). Von Berlin nach Omsk sind es ca. 5.000 km. Vor allem wegen dieser Entfernung sind die Moeglichkeiten der konkreten Zusammenarbeit zwischen FAU und SKT wohl begrenzt. Aber fuer gegenseitiges Kennenlernen und einen Informationsaustausch war die Reise gut. Teuer war sie auch, vor allem wegen der Reisekosten! Um das Defizit von mehreren Hundert Mark auszugleichen, spendet bitte auf das Konto der Osteuropa-AG Nr. (...), (...), BLZ (...), Inhaber: (...).
(Anmerkung der Schwarzen Katze vom Mai 2002: Wir wissen nicht ob die Kontonummer noch gültig ist und ob der Kontoinhaber es wünscht, ob sein Name im Internet erscheinen soll, deswegen tauchen die persönlichen Daten an dieser Stelle nicht auf. Kontakt zur Osteuropa-AG ist aber für Interessierte jederzeit möglich.)

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Dankeschoen aus Rostow
Im Winter 1999/2000 haben FAU- und Wildcat-KollegInnen mehrere Tausend Mark Winterhilfe fuer entlassene AktivistInnen einer raetekommunistischen Gruppe im suedrussischen Rostow am Don gespendet. Das Geld ist in voller Hoehe ans Ziel gelangt. Es war mehr als erhofft oder benoetigt! Das Geld sicherte das Ueberleben und diente der weiteren Herausgabe sozialrevolutionaerer Literatur. Die KollegInnen in Rostow arbeiten einerseits eng mit der KRAS-IAA zusammen, andererseits bleiben sie mit ihren frueheren Rostselmasch-KollegInnen in Verbindung, obwohl diese fast alle auf Kurzarbeit Null sind. Auch unter den neuen Bedingungen gilt : Bor'ba prodolshajetsja! Der Kampf geht weiter!

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Machno laesst gruessen
Nach langjaehriger, leider etwas sporadischer Zusammenarbeit waren im Mai zwei GenossInnen der Revolutionaeren Konfoederation der AnarchosyndikalistInnen Nestor Machno (RKAS) aus dem ukrainischen Donezk kurz in Berlin zu Besuch. Sie trafen sich mit Mitgliedern der Berliner Syndikate, erkundeten die Stadt und hinterliessen eine Menge anarchistischer und anarchosyndikalistischer Literatur. Der Kontakt besteht weiter, konkrete Zusammenarbeit ist geplant.

Nestor Machno
Nestor Machno

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Der Kommunismus ist keine Wissenschaft, keine Lehre, sondern ein Verbrechen!
Mit diesen Worten schliesst ein 127 Seiten starkes Buch, das im vergangenen Jahr von KollegInnen der Bulgarischen Konfoederation der Arbeit (BKT-IAA) herausgegeben wurde. In Jahren der Erniedrigung und Gewalt beschriebt Iwan Nedjalkow wie die bulgarischen AnarchosyndikalistInnen, die in den 40er Jahren gegen die monarcho-faschistische Diktatur gekaempft hatten, nach einer beeindruckenden Bluetezeit Mitte der 40-er bald unter dem Staatskapitalismus bolschewistischer Praegung brutalst unterdrueckt werden, wobei viele KollegInnen im Lager verendeten. (Von eben diesem falsch genannten Kommunismus ist im obigen Spruch die Rede!) Die aelteren BKT-KollegInnen arbeiten ihre Lebenserfahrungen auf. Dadurch tragen sie auch zur oeffentlichen Rehabilitierung des Anarchosyndikalismus bei, der ueber Jahrzehnte hinweg diffamiert wurde.

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Treffen ex-jugoslawischer AnarchistInnen
Vom 19.-22.05.2000 auf einem Bio-Bauernhof bei Banja Luka in Bosnien-Herzegowina kamen ca. 90 AnarchistInnen aus allen Republiken des ehemaligen Jugoslawiens zusammen. Laut Auskunft eines Genossen aus Belgrad war das Treffen ein grosser Erfolg, da es viele TeilnehmerInnen mit Energie speiste, alte Kontakte auffrischte und neue Freundschaften entstehen liess. Viele gemeinsame Aktionen und Projekte sind in Planung.