Schwarze Katze Rundbrief vom 27.09.00
1.)
Radiosendungen
2.) Antifa Hemer: Rechte bedrohen Türkin im Hemeraner Stadtteil
Westig
3.) Jungdemokraten Märkischer Kreis wieder aktiver
4.) Die Anti-Atom Bewegung lässt sich nicht täuschen
5.) Antifa News
6.) Ein Spontangedicht vom Kobold
1.) Radiosendungen
- 28.9.00 20-21 Uhr im Offenen Kanal im
Märkischen Kreis: GAY WAVE - Das schwul-lesbische Radiomagazin für den
Märkischen Kreis
- 28.9.00 21-22 Uhr im Offenen Kanal im Märkischen Kreis:
amnesty international: religiöse Verfolgung in Saudi-Arabien, Irak,
Vietnam, China und Südamerika. -5.10.00 20-21 Uhr: Veganer-Welle:
Sendung über die Tierrechtsdemonstration am 7.10.00 in
Iserlohn
2.) Antifa Hemer - neues vom rechten Rand
In Hemer Westig haben sich 40 Personen vor dem Haus einer türkischen Familie versammelt und
grölten dort ausländerfeindliche Sprüche. Die Türkin, gegen die das ganze
ging, ist Kollegschülerin in Menden. Der Vater der Türkin ging heraus um
zu sehen, worum es ging. Prompt wurde er vom Mob verletzt. Die Hemeraner
Polizei geht von keinem ausländerfeindlichen Hintergrund aus (wie üblich
in solchen Fällen). Der Hemeraner Stadtrat hat am Dienstag
entschieden, dass die rechten Republikaner auf den Hemeraner Herbsttagen
(finden dieses Wochenende (Freitag bis Sonntag) statt - über 100.000
BesucherInnen) einen Infostand abhalten dürfen. Mit der Begründung, dass
die Repsen eine Hemeraner Partei seien und deswegen aus
Gleichheitsgrundsätzen dürften. Der NPD ist dies untersagt worden, da sie
in Hemer keinen Ortsverband haben. Also aus rein formalen Gründen. Die NPD
wird dagegen klagen und wahrscheinlich gewinnen.
Der Hemeraner Stadtrat
hat am Dienstag eine Resolution zum Thema rechts verabschiedet. Dort
steht, dass die Hemeraner gegen jede Art von politischem Extremismus seien
und pauschal gegen Gewalt. Das Hemeraner Bündnis gegen rechts inklusive
der Jungen Union sieht das genauso. Beim letzten Hemeraner BGR-Treffen
sagte jemand, er sei ein reinrassiger Hemeraner. Das einzige worauf sich
das Hemeraner BGR bisher geeinigt hat, ist Buttons a la Hemer gegen rechts
, Unterschriftenlisten bei den Herbsttagen und ein Plakat
zu erstellen. Dafür sollen Landesgelder gegen Ausländerfeindlichkeit
beantragt werden. Das nächste BGR Treffen wird in einem
Türkisch-Islamischen Zentrum in Hemer stattfinden. Naja mal gucken was das
sonst noch so in dieser Beziehung zu berichten gibt.
3.) Judos MK wieder aktiver
Die parteiunabhängigen Jungdemokraten werden wieder aktiver. Mit neuen Leuten
soll sich in Zukunft verstärkt in die APO-Arbeit gestürzt werden. Die
Jungdemokraten Menden und die Judos Hemer planen in Zusammenarbeit mit
der Schwarzen Katze eine Veranstaltung anzubieten.
4.) Die Anti-Atom Bewegung lässt sich nicht täuschen
In Gorleben waren am Samstag über 5.000 DemonstrantInnen, also 2.000 mehr als von den
OrganisatorInnen erwartet. Auch aus dem Märkischen Kreis waren einige
dabei. Der nächste Castor soll im nächsten Monat rollen. Beim letzten Mal
waren wir auch schon dabei, um den Castortransport zu verhindern. 1998 ist
die Polizei ziemlich brutal gegen uns vorgegangen. Auch in diesem Jahr
ist mit Polizeiübergriffen zu rechnen! Das wird aber die Menschen nicht
davon abhalten, weiter gegen die menschen- und tierfeindliche Atomtechnologie
zu demonstrieren. Die stalinistische MLPD versucht (zum Glück wenig
erfolgreich) in der Antiatombewegung zu fischen. Allerdings sind sie, wie
in ihrem Zentralorgan Rote Fahne steht, nicht grundsätzlich gegen
Atomenergie. Das erinnert ein wenig an die DKP in den 70gern. Die DKP
hatte damals gegen Atomkraftwerke "in Volkes Hand" (DDR) nichts
einzuwenden, nur was gegen westliche AKWs. Doch die Anti-Atom Bewegung lässt
sich nicht täuschen - weder von rot-grün noch von Stalinisten-rot. Die
Schwarze Katze meint, dass Atomtechnologie eine zerstörerische
Grosstechnologie ist, die in jedem Gesellschaftssystem zu bekämpfen
ist.
5.) Antifa News
Shalom, Freundinnen und Freunde
antifaschistischer Sportivität. Es gibt in nächster Zeit reichlich
Gelegenheit Nazis zu verjagen. Aus gegebenem Anlass hier der kleine
Demoplaner für die nächsten 4 Wochen:
7.10.: Angekündigt in Siegburg,
bei Bonn.
21.10.: Angekündigte Demo des "Nationalen Widerstands": Gegen
die verleumderische Berichterstattung und Hysterie der Medien gegen
"rechts". Anmelder: Obernazi Christian Worch aus Hamburg
28.10.:
Düsseldorf, der Aufruf wird über das "National Infotelefon Rheinland"
verbreitet
4.11.: Angekündigte Demo mit Konzert mit den rechten
Skinhead-Bands "Siegeszug" und "Rheinwacht" vor dem Düsseldorfer Rathaus.
Aufrufer: Rechtsrock-Yuppie Thorsten Lemmer
Infos gibt's bei den
lokalen Antifas.
Desweiteren,
aus traurigem Anlass: Kurzinfo
und Aufruf zur Demonstration gegen Naziterror und staatlichen Rassismus am
30.9. in Wuppertal Brandanschlag auf Fluechtlinge in Wuppertal
In der
Nacht vom 22. auf den 23.9. wurde ein Brandanschlag auf
eine Fluechtlingsunterkunft an der Kreuzstrasse in
Wuppertal-Barmen veruebt.Die Taeter warfen zwei Molotov-Cocktails
gegen die Unterkunft, wovon einerdurch ein Fenster in den Schlafraum
einer Familie aus Ex-Jugoslawienflog und eine Matratze in Brand setzte. Nur
einem Zufall ist es zu verdanken, dass niemand schwer verletzt oder getoetet
wurde. Es gab zwei leichte Verletztungen, das Feuer konnte geloescht
werden. Noch in derselben Nacht nahm die Polizei sieben Nazis fest, die
sich in Tatortnae herumtrieben. Bei den der Polizei z.T. bekannten Nazis
handelt es sichumdrei Frauen und vier Maenner im Alter von 16 bis 24
Jahren, zwei davonkommen aus Wuppertal. Sie werden zur Zeit von der
Polizei verhoert und werden am 24.9. dem Haftrichter vorgefuehrt. Es ist
gut moeglich,dass sie aus dem Umfeld der Naziszene stammen, die sich
aus Nazis ausWuppertal-Oberbarmen, Schwelm und Ennepe-Ruhr-Kreis
zusammensetzt und in der juengsten Zeit mit dem Ueberfall auf die
Gedenkfeier am KZ-Kemna unter Anleitung des NPD-Kaders Thorsten Craemer
und dem aktuellen Strassenterror in Schwelm mit Messerattacken u.a. gegen
Antifas aufgefallen ist.
Faschisten morden, der Staat schiebt ab, das ist
das gleiche Rassistenpack!
Wir rufen zur Demonstration gegen
faschistischen Naziterror und gegenstaatlichen Rassismus auf, fuer eine
Solidaritaet mit den Fluechtlingen (nicht nur) in Wuppertal. Dabei wollen
wir uns deutlich von der aktuellen staatsantifaschistischen Kampagne
abgrenzen, die sich gleichermassen gegen Auslaenderfeinde wie "Auslaender"
richtet, zwischen nuetzlichen und unnuetzen Nicht-Deutschen unterscheiden
will und deren zivilgesellschaftliches Moment eben gerade darin liegt,
dass genau dies die Bevoelkerung als Eigenleistung umsetzen
soll. Auftakt der Demonstration: Samstag, 30. September 11.00 Uhr
Berliner Platz (am Bhf. Wuppertal-Oberbarmen) Ausfuehrlicher Aufruf folgt
in Kuerze
AntifaschistInnen aus Wuppertal
Kontakt: Infoladen,
Brunnentstr. 41, 42105 Wuppertal
6.) Ein Spontangedicht vom Kobold
das letzte für heute:
Jetzt noch ein neues Spontangedicht vom
Kobold:
Der Staat ist
Dreck,
Drum sage ich
weg,
Denn Scharping und
Kohl
Sind beide recht
hohl.
Ich trink keinen
Sangria,
Ich trinke nur
Malz,
Viva
l'anarchia,
Auch in
Rheinlandpfalz!
Hui!
Tschüssele!