Antifa Demo am 14.09.02 in Iserlohn
Schwarze Katze Terminseite

Aufklärung
Demo-Aufruf
Mitfahrgelegenheit zur Antifa-Demo von Lüdenscheid aus
Die Iserlohner rechte Szene Antifa Hemer

rechte Propaganda
umstrittene Rede von Hubert Schulte, CDU
NPD-Demo am 14.09.02 in Iserlohn NPD MK 02.09.02
14.09.02 Demo in Iserlohn NPD MK September 02
NPD-Demo erlaubt! NPD MK Pressemitteilung 11.09.02
Erfolgreiche NPD-Demo in Iserlohn NPD MK 15.09.02

Nachbetrachtung
Brauner Aufmarsch in der Iserlohnerheide Schwarze Katze
Bericht der Friedensgruppe Lüdenscheid
NPD Aufmarsch in Iserlohn leider nicht verhindert! ein Iserlohner 14.09.02

Polizei "informiert"
Polizeiflugblatt für den 14.09.02

Aufklärung:


Aktivwerden gegen NPD-Demo in Iserlohn! Bunt statt Braun!

Für Sa., 14.09.02 plant die NPD eine Demonstration in Iserlohn. Unter dem unverschämten Motto "Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung - Deutschland uns Deutschen!" wollen die Braunen bei uns in Iserlohn aufmarschieren. Nazis haben nie für Frieden gestanden, sie verursachten den 2. Weltkrieg, der über 50 Millionen Menschen den Tod gebracht hat. Selbstbestimmung ist ebenso wie Freiheit bei den Nazis ein Fremdwort. "Deutschland uns Deutschen" ist die billige Parole Ewiggestriger, die nichts dazugelernt haben.

Der ehemalige NPD-Kreisvorsitzende Timo Pradel wird eine Rede halten. Er ist Kader des Deutschen Kulturwerks (DKW). Das DKW lädt regelmäßig Nazis als Referenten zu seinen Versammlungen nach Iserlohn ein. So lud das DKW am 15.07.00 in Iserlohn-Letmathe den verurteilten Straftäter Manfred Röder zum Vortrag "Wir bauen das Reich" ein. Damals lief in Iserlohn eine Gegenkundgebung gegen den braunen Mob. Dies ist wieder nötig. Röder nahm sowohl an Treffen der illegalen NSDAP als auch an Ku-Klux-Klan Zusammenkünften teil. Frank Körner will musikmäßig für die "rechte" Stimmung sorgen.

Die NPD MK hat Friedhelm Busse als Redner für den Iserlohner braunen Aufmarsch eingeladen. Busse kann auf eine steile "Karriere" im gewaltbereiten Spektrum zurückblicken. Nach zwei Jahren Adolf-Hitler-Schule hat sich Busse 1944 zum Volkssturm gemeldet. In den 50ern findet die Polizei bei ihm 1 kg Dynamit. Er war Kader vieler deutschnationaler Vereinigungen wie der FAP, NPD, Deutsche Reichspartei, Bund Deutscher Jugend. Große Sympathien hegte er für die Wiking-Jugend, so trug er sogar ihre Uniform. Friedhelm Busse beklagte sich bei einer Nazi-Demo in Hagen, dass man nicht mehr "dreckiger Jude" und "Heil Hitler" sagen dürfe.

Die NPD ist ein Sammelbecken nationalistischer Scharfmacher und deren Parteivorsitzender Udo Voigt will in Iserlohn ebenfalls eine Rede halten. Er steht für die verstärkte Zusammenarbeit der NPD mit Neonazis. Ein Aufmarsch ohne Gegenkundgebung würde der NPD helfen in Iserlohn und Umgebung ihre Strukturen auszubauen.

Am 26.01.01 veranstaltete die NPD MK in Lüdenscheid eine Demo unter dem Motto: "Das Reich lebt!" Bei dieser und anderen Demos der NPD MK waren Neonazis aus dem "Nationalen Widerstand Hagen/Lüdenscheid" gern gesehene Teilnehmer. Nun wollen Nazis in Iserlohn aufmarschieren. Iserlohn braucht keine nationalistische Hetze! Es kann nicht angehen, dass Andersdenkende von Nazis eingeschüchtert, verfolgt und drangsaliert werden. Wehret den Anfängen! Deswegen rufen wir zur Gegendemo auf!

Demonstration gegen Rassismus:
Samstag, 14. September, 11.30 Uhr, Platz an der Bauernkirche

AG Antinationalismus Sauerland - Antifa Hemer - Bündnis90/Die Grünen Iserlohn - DKP MK - Friedensgruppe Lüdenscheid - FriedensPlenum Iserlohn - Iserlohn sagt Nein zu Rassismus und Gewalt - JungdemokratInnen MK - Jusos Iserlohn - Märkischer Friedenskreis - Schwarze Katze - SPD Stadtverband Iserlohn - VVN-BdA Hagen


Mitfahrgelegenheit zur Antifa-Demo von Lüdenscheid aus

14.09.2002 - Gegendemo zum Naziaufmarsch in Iserlohn

Zum geplanten Neonazi-Aufmarsch in Iserlohn wird eine Gegendemo stattfinden.
Treffpunkt: Platz an der Bauernkirche, 11:30, 14.09.2002
Mitfahrgelegenheit gibt es ab Lüdenscheid Hbf am 14.09.02 um 10:30


Die Iserlohner rechte Szene
Hintergrundinfos der Antifa Hemer
Friedensfestzeitung 2001

Fast jedes Wochenende Nazi-Aufmärsche. In Lüdenscheid, Hagen, Dortmund, Ennepetal und Essen. Auch bei uns: Die NPD MK wollte letztes Jahr gegen das Friedensplenum und die Peace-Parade aufmarschieren. Dazu kam es aber dann doch nicht.

In Iserlohn tummelten sich schon viele rechte Gruppen: Die Partei Aufbruch 94 traf sich in Iserlohn, die Republikaner waren jahrelang im Stadtrat vertreten. Davon spaltete sich die Konservativ-Soziale Fraktion ab. Die DVU kandidierte zu überregionalen Wahlen. Zu den nächsten Kommunalwahlen wollen die Republikaner erneut kandidieren. Durch den Wegfall der 5% Hürde haben sie Chancen ihre rechte Propaganda im Stadtrat zu präsentieren und viel Sitzungsgelder zu kassieren.

Die Nazi-Szene Iserlohns fährt z.T. zu ihren Kameraden nach Neuenrade-Affeln. Traurige Berühmtheit erlangte die Nazi-Gruppe "Kampfgruppe Iserlohn". Sie "befreiten" eine junge Hemeranerin, der ihre Eltern verboten hatten nach Münster zu einer Nazi-Demo mitzufahren. Bei der Gelegenheit zertrümmerten die Iserlohner Nazis das Hausinventar und schlugen Anwesende krankenhausreif. Auf Schützenfesten in Hemer und Umgebung machten sie die Gegend unsicher.

Anfang der neunziger Jahre veranstaltete das Friedensplenum in Zusammenarbeit mit der Antifa Bielefeld West eine Informationsveranstaltung über die damals in Iserlohn hausende Nationalistische Front. Die Kameraden liessen sich auch blicken und demolierten Autos von Besuchern der Veranstaltung. Vorher klebten die NF-Kader noch ausländerfeindliche Spuckies an Iserlohner Schulen.

Wie sieht es eigentlich in Iserlohn momentan mit der organisierten rechten Szene aus? Da gibt es zuerst einmal die NPD, die mit einem Ortsverband in Iserlohn vertreten ist. Der NPD-Kreisvorsitzende Timo Pradel wohnt auch in Iserlohn. Die NPD arbeitet zielgerichtet darauf hin, zu den nächsten Kommunalwahlen zu kandidieren und in die Stadträte zu kommen. Monatliche Kameradschaftstreffen, deutsche Liederabende und Schulungsveranstaltungen festigen die Kameradschaft der vom Verbot bedrohten märkischen NPD´ler.

Dann gibt es noch das "Deutsche Kulturwerk". Regelmässig werden sogenannte "Bildungsveranstaltungen" organisiert. In Letmathe mit dem verurteilten Rechtsterroristen Manfred Röder als Redner. Die Veranstaltung hatte das Motto: "Wir bauen das Reich".

Als "Nationaler Widerstand Hagen/Lüdenscheid" tritt eine aktionistische Gruppe in Erscheinung, die auf ihrer Internetseite dem Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess gedenkt und die zum NS-Märtyrer aufgebauten Horst Wessel schreiben: "Horst wir gedenken dir!" Auf ihrer Webseite propagieren sie den "täglichen nationalen Widerstand", rufen auf die "Propagandawaffe Leserbrief" zu benutzen und für die verletzten Kameraden gibt es gleich noch die Kontaktadresse für das "Braune Kreuz", die "Nationalen Sanitäter". Es gab gemeinsame Demonstrationen mit der NPD MK, auf die auch ein Link ("Verweis ins Weltnetz") gesetzt ist.. "Das Sauerland bleibt braun!" riefen die Nazis bei ihrer diesjährigen Kundgebung in Lüdenscheid. Iserlohner sind regelmässig bei rechten Demos zu sehen.

Wir müssen wachsam bleiben, was sich am rechten Rand noch tut. Die faschistische Anti-Antifa hat schon die Adressen der Antifa Hemer und der Schwarzen Katze im Internet mit der Bemerkung publiziert: "Fotos folgen". Der Staatsschutz Hagen geht im Märkischen Kreis von 131 Nazis aus. Nach den vielen braunen Aktivitäten ist mit deutlich mehr zu rechnen. Teilt uns rechte Vorkommnisse mit!

Antifa Hemer
c/o Schwarze Katze
Postfach 41 20
58664 Hemer



rechte Propaganda:


umstrittene Rede von Hubert Schulte
CDU-Landtagsabgeordneter, 14.09.02

Schwarze Katze, 14.09.02: Hubert Schulte von der CDU Menden-Lendringsen, ein lokaler Landtagsabgeordneter, machte sich bei den Zuhörern durch die Gleichsetzung von "Rechts- und Linksextremisten" unbeliebt. Dadurch setzte er die mordenden brandschatzenden Nazis mit den Verteidigern des friedlichen Zusammenlebens, den Antifas, gleich. Als Quittung wurde er ausgebuht und ausgepfiffen. Vielleicht auch deswegen bekam er am Wahltag sein Bundestagsdirektmandat nicht. Die andere Möglichkeit, warum er von seinen Wählern abgestraft wurde, könnte sein, dass er mit dem Nazi-Problem in seinem Wohnort Lendringsen nicht klarkommt. Hier seine Rede vom 14.09.02 im Wortlaut:

Meine Damen und Herren,
Demokratie ist die beste Staatsform die wir uns wünschen können. Sie garantiert ein Höchstmaß an Freiheit des Einzelnen und von Gruppierungen. Und nur so ist zu verstehen, dass unter Ausnutzung dieser Freiheit heute in Iserlohn eine Partei demonstrieren darf, gegen die beim Bundesverfassungsgericht ein Antrag auf Parteienverbot läuft. Ich meine, es ist unsere Pflicht, die Pflicht eines jeden aufrichtigen Bürgers sich zu unserer freiheitlichen Verfassung zu bekennen und Flagge zu zeigen. Flagge gegen radikale Parteien. So ist es ein klares Bekenntnis für unsere Demokratie, dass in der heißesten Phase eines Bundestagswahlkampfes alle, ich betone alle demokratischen Parteien Iserlohns zu einer Protestkundgebung gegen Radikalismus aufrufen. Es gilt frühzeitig ein Zeichen zu setzen, ein Zeichen, dass bei uns im märkischen Kreis kein Platz für radikale Parteien und Strömungen ist. Dies gilt für Links und rechts. Ich lehne jede Form von Radikalismus ab.

Meine Damen und Herren,
es ist richtig, dass wir heute demonstrieren. Friedlich demonstrieren. Das wir unsere Meinung gegen den Radikalismus offen für jeden erkennbar zeigen. Wir dürfen nicht wie in den zwanziger Jahren die Strasse extremen Gruppierungen und Parteien überlassen. Und so begrüße ich, dass sich heute Iserlohner und Bürgerinnen und Bürger aus den Nachbarstädten zu dieser Demonstration eingefunden haben. Es darf nicht sein, dass über die Hoheit auf der Strasse eine radikale Partei an Macht gewinnt. Wohin das führt, hat die Geschichte gezeigt. Wie viel Leid geschieht, wenn Radikale die Macht erhalten, haben die Völker Europas und der Welt durch den Nationalismus und Kommunismus schmerzvoll erfahren müssen. Millionen Menschen haben durch diese menschenverachtenden Systeme ihr Leben verloren. Millionen Menschen sind gefoltert und in ihrer Gesundheit beeinträchtigt worden. Dies darf nie wieder geschehen.

Meine Damen und Herren,
es kann sich heute keiner mehr auf den Standpunkt zurück ziehen. Ich konnte ja nicht ahnen was sich daraus entwickeln konnte. Ein Blick zurück reicht. Und wer nicht so weit zurück schauen kann, die Berichte in Fernsehen, Rundfunk und vor allem der Presse sind so vielfältig, dass jeder die Möglichkeit hat, sich umfassend zu informieren. Es ist aus meiner Sicht unverständlich, dass die Ewiggestrigen, ja die Radikalen überhaupt, immer noch Zuspruch erhalten. Und so heißt es für mich: Wehret den Anfängen.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ein einfacher Satz. Jeder von uns kennt ihn. Hat ihn vielleicht schon oft gebraucht. Dieser Satz ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Eine Forderung die auch jeder für sich in Anspruch nimmt. Lassen sie uns mit der selben Selbstverständlichkeit dafür eintreten, dass dies auch für unseren Nachbarn, Arbeitskollegen, ja für alle Menschen gilt. Es darf keiner wegen seiner Hautfarbe, Sprache, Religion oder körperlicher Gebrechen verfolgt werden. Nein, auch alltägliche Belästigungen oder Ausgrenzungen dürfen nicht sein. Sie sind der Einstieg in eine menschenverachtende Gesellschaft. Daher meine ich „Einmischen ist Bürger- und Christenpflicht“.

Meine Damen und Herren,
die Solidarität aller Demokraten ist gefordert, wenn Radikale unsere Demokratie in Frage stellen oder durch die Freiheiten ausnutzend die unsere Demokratie allen bietet, an die Macht kommen wollen. Heute demonstrieren wir gegen Radikale von Rechts. Dieselbe Aufmerksamkeit wünsche ich mir auch Linksradikalen gegenüber. Zeigen wir Geschlossenheit im Kampf um die Demokratie. Demokratie und Freiheit gibt es nicht zum Null-Tarif.


NPD-Demo am 14.09.02 in Iserlohn
Pressemitteilung NPD MK 02.09.02

Aufgrund des massiven Boykotts in der Berichterstattung der Systemmedien sieht sich der Kreisverband Märkischer Kreis der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) gezwungen, mit Hilfe einer Demonstration am 14.09.02 in Iserlohn auf ihre politischen Ziele und Forderungen anläßlich der Bundestagswahl am 22.09.02 aufmerksam zu machen und aktive Volksaufklärung zu betreiben.

Bei der Demonstration werden der Bundesvorsitzende und Spitzenkandidat in Nordrhein-Westfalen, Udo Voigt, sowie der Direktkandidat im Wahlkreis 151, Timo Pradel, das Wort ergreifen, um die Bevölkerung über die Ziele der NPD und vorherrschende Mißstände in der BRD zu informieren.

gez. Axel Schoppmann
(NPD-Kreisvorsitzender)


14.09.02 Demo in Iserlohn
NPD MK September 02

Samstag, 14. September

Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung - Deutschland uns Deutschen!"

Demonstration in Iserlohn

Redner:
Udo Voigt, Friedhelm Busse

Liedermacher:
Frank Körner

Treffpunkt:
13:00 Uhr Bahnhof Iserlohn - P+R-Parkplatz


NPD-Demo erlaubt!
NPD MK Pressemitteilung 11.09.02

Das Verwaltungsgericht Arnsberg hat am heutigen Tag die für den 14.09.02 in Iserlohn angemeldete Demonstration der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) erlaubt.

Sollte die zuständige Kreispolizeibehörde rechtliche Schritte in Form einer Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht Münster erwägen, werden die Nationaldemokraten ihr grundgesetzlich verbrieftes Recht auf Meinungs- und Demonstrationsfreiheit ­ welches vor allem im Wahlkampf ein hohes Rechtsgut darstellt - letztinstanzlich vor dem Bundesverfassungsgericht einklagen.

gez. Axel Schoppmann
(NPD-Kreisvorsitzender)


Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung
Erfolgreiche NPD-Demo in Iserlohn
Pressemitteilung NPD MK 15.09.02

Unter dem Motto: "Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung - Deutschland uns Deutschen!" führte die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) in den von Arbeitslosigkeit und Überfremdung betroffenen Iserlohner Stadtteilen Heide und Hombruch eine erfolgreiche Demonstration mit 200 Teilnehmern durch. Dabei kam es zu keinerlei Störungen von Rotfaschisten. Auf der Zwischenkundgebung prangerten der Bundesvorsitzende Udo Voigt, Direktkandidat Timo Pradel und der parteilose Regimekritiker Hartmut Wostupatsch die durch die Versagerpolitik der etablierten Parteien herbeigeführten Mißstände an. Die nationalen Liedermacher Detlef Schumann und Frank Körner bildeten den kulturellen Rahmen.

Zu Beginn der Veranstaltung zeigte dieser freieste Staat der deutschen Geschichte mal wieder sein wahres Gesicht, indem er mittels seiner uniformierten Helfer willkürlich im Handel frei erhältliche Kleidungsstücke als verfassungsfeindlich einstufte und sogar NPD-Fahnen "inhaftierte".

Am Vorabend hatten bereits die staatlichen Verbündeten von der sogenannten "Antifa" vor dem Wohnhaus des Direktkandidaten Timo Pradel maskiert und nicht genehmigt mit einer Lautsprecheraktion negativ auf sich aufmerksam gemacht. Dies alles zusammen nennt Herr Schröder wohl den "Aufstand der Anständigen".

gez. Axel Schoppmann
(NPD-Kreispressesprecher)


Nachbetrachtung:


Brauner Aufmarsch in der Iserlohnerheide
Schwarze Katze, 14.09.02

Für den 21.09.02 meldete die NPD MK eine Demo in Iserlohn an. Ebenfalls für den denselben Tag gab es eine antikapitalistische Demo in Hagen, angemeldet von der Antifa Hagen. Nun liegen Iserlohn und Hagen relativ nah beieinander und so wäre es ohne Probleme möglich gewesen sich von den Antifas gegenseitig zu unterstützen. Dieses lag aber nicht im Interesse vom Staatsschutz Hagen. Deswegen wurde, der Vermutung einiger Antifas zufolge, vom Staatsschutz die NPD unter Druck gesetzt, die Demo um eine Woche vorzuverlegen. Für den 14.09.02 gab es nämlich unter anderem eine grosse Attac-Demonstration in Köln, an der viele Menschen teilnahmen und so nicht nach Iserlohn kommen konnten. Für diese Vermutung spricht der offene Brief des führenden Nazis Christian Worch, der bei anderer Gelegenheit dem Iserlohner Timo Pradel vom Deutschen Kulturwerk vorwarf mit dem Staatsschutz Hagen zu kooperieren und dafür im Gegenzug vom Staatsschutz angeboten bekam, seine nationalistischen "Bildungs"-Veranstaltungen im Märkischen Kreis organisiert zu bekommen. Zusätzlich Verwirrung stiftete der Verfasssungsschutz NRW, der in seinem Zwischenbericht 2002 noch bis kurz vor der Demo den alten Demotermin und das alte Motto nannte. Nun denn, egal was wirklich hinter den Kulissen zwischen Staatsschutz/Verfasssungsschutz und NPD abgelaufen ist, für uns gab das erstmal ein Problem für die Antifa-Demo am 14.09.02 genug Leute zusammenzukriegen, was wir dennoch zusammen mit anderen schafften.

Da für uns klar war, dass von anderen Städten aufgrund des Datums kaum Unterstützung zu erwarten war (Red Community mobilisierte nach Köln), versuchten wir das beste aus der Situation zu machen und beteiligten uns an einem lokalen Bündnis und versuchten möglichst viele Sauerländer mit ins Boot zu holen. Was uns auch gelang. Gewerkschaften, Friedensplenum, Friedensgruppe Lüdenscheid, Anna - AG Antinationalismus Sauerland, Antifa Hemer, Grüne, SPD, CDU, Schwarze Katze, Iserlohn sagt Nein zu Rassismus und Gewalt und auch einige auswärtige Antifas unterstützen die Demo gegen den braunen Mob, der am 14.09. durch Iserlohnerheide marschierte. Neben den Organisationen kamen auch viele organisationsunabhängige Menschen aus unterschiedlichen Spektren nach Iserlohn (Demokraten, Alternative, Globalisierungskritiker, Autonome, Marxisten, Anarchisten).

In einigen Vorbereitungstreffen wurde erfolgreich versucht gute Redner zu besorgen, ein passendes Flugblatt/Plakat zu erstellen und möglichst viele Menschen auf die Beine zu bringen. 250 kamen schliesslich zu unserer Kundgebung, gegen die die braune äusserst mickrig wirkte. Wir haben alle zusammen ein Zeichen gesetzt, dass Toleranz und Mitmenschlichkeit mehr bedeuten als rechte Ausgrenzungsparolen.

Die Antifa-Demo fing um 11.30 Uhr am Iserlohner Platz an der Bauernkirche an. Der eindeutig beste Redebeitrag war der vom Vertreter der Antifa Hagen, der sich in seiner freien Rede vehement gegen jedes rechtes Gedankengut aussprach. Hubert Schulte von der CDU Menden-Lendringsen, ein lokaler Landtagsabgeordneter, machte sich bei den Zuhörern durch die Gleichsetzung von "Rechts- und Linksextremisten" unbeliebt. Dadurch setzte er die mordenden brandschatzenden Nazis mit den Verteidigern des friedlichen Zusammenlebens, den Antifas, gleich. Als Quittung wurde er ausgebuht und ausgepfiffen. Vielleicht auch deswegen bekam er am Wahltag sein Bundestagsdirektmandat nicht. Die andere Möglichkeit, warum er von seinen Wählern abgestraft wurde, könnte sein, dass er mit dem Nazi-Problem in seinem Wohnort Lendringsen nicht klarkommt.

Der Vertreter der Schwarzen Katze schilderte in seiner Rede die Geschichte nationalistischer Ausschreitungen in Iserlohn und rief dazu auf, sich aktiv dagegen zu stellen. Dankenswerterweise stellte die Antifa Hemer der Schwarzen Katze für diesen Redebeitrag Infos über Nazi-Aktivitäten in Iserlohn zur Verfügung. Da ein möglichst breites Antifa-Bündnis gewünscht war, hatte auch ein Vertreter der Iserlohner SPD das Wort.

Bunt und mit einigen Transparenten und schwarz-roten Fahnen ging es dann zum jüdischen Gedenkstein wo es den Abschlussredebeitrag gab. In dem Redebeitrag des Grün-Alternativen aus Menden wurde der Kampf gegen Ausgrenzung und Rassismus mit dem Kampf gegen die neoliberale kapitalistische Globalisierung verknüpft. Was auf allgemeine Zustimmung stiess. Eine andere Welt ist möglich! rief er den 250 Teilnehmern der Antifa-Demo zu.

An dem Tag gab es in Iserlohn ein Riesen-Polizeiaufgebot um die Nazi-Demo vor uns zu schützen. 400 Polizisten, auch aus dem Ruhrgebiet, schirmten den Nazi-Aufmarsch in der Iserlohnerheide vor uns ab und 50 standen bei uns rum. Warum so wenige bei uns waren, stellte sich später heraus. In Kooperation mit der Polizei änderte die NPD ihr Demokonzept: Die Nazis marschierten nicht wie ursprünglich vorgesehen vom Bahnhof Iserlohn zur Iserlohnerheide, sondern wurden unter Polizeischutz direkt mit dem Zug dahin verfrachtet. Antifas wurden von der Polizei daran gehindert mit dem Zug oder dem Bus auch dahin zu fahren. Trotzdem schafften es einige trotz Polizeischikanen ihr grundgesetzlich verbrieftes Demonstrationsrecht nahe dem Naziaufmarsch wahrzunehmen. Durch die grosse Polizeipräsens und die Polizeitaktik des Verschweigens war dies leider nur wenigen möglich. Die Informationspolitik der Polizei war im übrigen miserabel: Sie verheimlichten der Öffentlichkeit die Nazi-Route, so dass wir nur über Umwege davon erfuhren.

Wie lief nun die NPD-Demo ab? Timo Pradel forderte die Anwohner erfolglos auf, es den Polizisten gleichzutun: "Liebe Anwohnerinnen und Anwohner. Macht es wie die deutschen Polizisten - schliesst euch unserer Kundgebung an!" Dieses wurde von den Ordnungshütern, die neben den Nazis hertrotteten, nicht so gerne gehört. Pradel weiter: "Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, heute in Iserlohn zu marschieren". Die Polizei liess bestimmte Leute nicht zu nah an die NPD-Kundgebung ran. Dabei gabs eine interessante Begründung der Polizei: "Sie haben Gesichter, die dem linken Spektrum zugehörig sind".

Die anderen Reden gaben auch einen tiefen Aufschluss über das nationalistische Denken: "Ihr müsst deutsche Kinder zeugen!" wurden den etwa 12-16jährigen Jungnazis zugerufen. Fragt sich nur ob die älteren NPD-Kader das deutsche Frischfleisch gerne nehmen oder ob die stolzen deutschen Kiddies es untereinander treiben sollen? Wird die NPD einen "Tag der kollektiven Samenspende" ausrufen oder machen sie untereinander Gruppensex um "deutsche Kinder" zu zeugen? Wir konnten noch den Sprechchor "Blond und blöd und national" vernehmen, was zu einem Heiterkeitserfolg bei Polizei, Antifas und Anwohnern führte. Als ein NPD-Demagoge brüllte "Macht am 22. September. euer Kreuz bei der NPD!" wurde ihm entgegengerufen "Eure Kinder sind noch gar nicht wahlberechtigt!". Kinder aus der Iserlohnerheide und andere Anwohner lachten die NPDler daraufhin aus.

Braune Parolen gabs natürlich auch: "Ausländerrückführung statt Fremdeneinführung" und "Ausländer raus - Freude rein". Die Polizei schritt nicht ein. Auf einer Pappe wurde der guten alten deutschen Mark hinterhergetrauert: "DM statt Teuro". Ordentlich preussisch-deutsch marschierten die vor allem jungen NPD-Anhänger in 21 Dreierreihen. Also insgesamt nur 63 Nationalisten, die aus ganz NRW herangekarrt werden mussten. 2 von denen wurden festgenommen unter anderem wegen einem volksverhetzendem "T-Hemd" (so deutscht die NPD T-Shirts ein). Die Reaktion auf die Festnahme war folgende: "Wir bleiben solange hier stehen, bis die Kameraden freigelassen sind!". Aber nachher gings dann doch los und zwar mit folgenden bezeichnenden Worten: "Wir gehen los und laden die Polizei ein, mit uns zu marschieren". Antifas erhielten von der Polizei Platzverweise und wurden am Bahnhof Iserlohnerheide festgehalten, damit die Nationalisten ungestört marschieren konnten. Da dies in Sichtweite der Braunen geschah, konnte mensch sehen, wie sie sich über die Unterstützung durch die Polizei freuten. Bundesgrenzschutz war auf den Gleisen um ein Übertreten in "feindliches Gebiet" zu verhindern. Am heftigsten waren die Polizisten aus Erfurt: Während die Iserlohner Polizeikräfte noch freundlich zu uns waren, kam von den Erfurtern nur folgendes knappes Statement an die Antifas: "Nix sagen - nix zeigen - sonst Platzverweis!" Von diesen Polizeisprüchen liess sich aber niemand einschüchtern.

Interessant beim rechten Aufmarsch war, dass er zum grössten Teil aus ziemlich jungen Teilnehmern, vor allem Kindern und Jugendlichen bestand. Braune Hetzparolen fallen offenbar bei vielen jungen Menschen auf fruchtbaren Boden. Das zeigt uns aber auch: WIR müssen verstärkt auf jüngere Menschen zugehen und ihnen eine Alternative zu den braunen Rattenfängern bieten. Kinder und Jugendliche werden in dieser Gesellschaft meist nicht ernstgenommen. Das ist ein Fehler. Deswegen ist es für Nazis auch relativ leicht Kinder und Jugendliche zu braunen Kadern und Schlägern zu schulen. Wir sollten verstärkt auf Kiddies zugehen und mit ihnen zusammen aktiv werden, damit sie nicht Nazis in die Hände fallen. Dabei ist es auch wichtig das politische und private miteinander zu verbinden.


Gegendemo zum Neonazi-Aufmarsch in Iserlohn
Friedensgruppe Lüdenscheid

Es fing eigentlich gut an: Der Aufmarsch der Neonazis wurde von der Kreispolizeibehörde untersagt. Selbst das Verwaltungsbericht Arnsberg folgte dieser Entscheidung. Wir freuen uns, dass unsere frühere Kritik am Verhalten von Landrat Steppuhn diesmal unnötig ist. Wir bedanken uns für den Willen, bis zum OVG Münster ein Verbot des Nazi-Aufmarsches durchzusetzen. Weiter so, das war diesmal die richtige Richtung: Kein Platz für Rassisten und Volksverhetzer.

Nachdem das OVG Münster die Zusammenrottung der Faschisten unter Bruch unserer Verfassung dennoch genehmigte, war klar: Ein breites Bündnis vieler Organisationen und Parteien bis hin zur CDU fühlte sich in der Pflicht, deutlich zu machen: Iserlohn will keine braune Soße, nicht hier und auch nicht anderswo.

Trotzdem wurde die Nazi-Kundgebung mit einer Beteiligung von ca. 75 Personen in der Iserlohner Heide abgehalten. Zwei Teilnehmer wurde von der Polizei wegen des Tragens verfassungsfeindlicher Symbole festgenommen. Unverständlicherweise wurde die Veranstaltung daraufhin nicht verboten.

200-300 Demonstranten aus dem Spektrum der Gewerkschaften, der Kommunisten, der Friedensbewegung, der Linken und Liberalen bis zu den Autonomen hatten sich bereits vorher zur Auftaktkundgebung an der Bauernkirche eingefunden. Die Reden formulierten weitgehend übereinstimmend die Ablehnung des Nationalismus, des Militarismus, des Rassismus und des Antisemitismus, der die Hirne der Neonazis vernebelt.

Aus dem Rahmen fiel nur die Ansprache des CDU-Landtagsabgeordneten Schulte, der eine klare Stellungnahme scheute und vermied, von Faschimus oder Nazis zu reden, aber von der Verpflichtung der Demokraten faselte, gegen Extremismus und Radikale aller Couleur gleichermaßen vorzugehen. Die uralte Recht=Links / Rot=Braun Ideologie des Bürgertums feierte fröhliche Urstände: Bürgerliche Naziablehnung = gut und anständig, linker Antifaschismus = undemokratisch und gewalttätig. Man konnte mit Händen greifen, was der Lüdenscheider Superintendent Majoress einmal so formulierte: "Das Problem des Faschimus ist ein Problem der bürgerlichen Mitte." Herr Schulte, merken Sie eigentlich nicht, dass Sie genau die verleumden, mit denen Sie angeblich gemeinsam gegen die Nazis demonstrieren wollen? Dass Sie denen, die gegen die braune Pest nicht nur in Worten aktiv sind, die Legitimation dafür absprechen wollen? Sie irren, Herr Schulte, es geht nicht gegen Radikale, Extremisten oder Autonome, denn all dies sind legitime Positionen, nein, es geht gegen Faschisten, und wer hier nicht klare Position bezieht, sondern spaltet und abgrenzt, muss sich die Frage nach seiner wirklichen Motivation gefallen lassen: War Ihr Auftritt nur eine Alibiveranstaltung? Bitte beantworten Sie uns doch einmal die Frage: Wieviele Ihrer anständigen und demokratischen Bürger, die ja Ihrer Ansicht nach als einzige zum Protest legitimiert sind, haben Sie denn bewegt, sich an unserem Protest zu beteiligen? Wir haben jedenfalls keine gesehen.

Die Antwort bekam Herr Schulte denn auch von Paul Michailowicz aus Hagen, der in einer unglaublich feurigen Ansprache die Gräuel des Faschimus an bewegenden Beispielen klarmachte, ihre antidemokratische und terroristische Politik verurteilte und zum Widerstand aufrief.

Pfarrer Andres Michael Kuhn bezog Stellung: Viele Menschen warten auf das Verbot der NPD. Zur Rolle der Kirchen betonte er, dass es heute wichtig sei, mutiger Stellung zu nehmen gegen den Geist der Gewalt als es im Faschismus der Fall war. Mit einer Gedenkkundgebung am Platz der früheren Synagoge endete die kämpferische Veranstaltung.


NPD Aufmarsch in Iserlohn leider nicht verhindert!
von Iserlohner - 14.09.2002 21:15

Nazis marschieren ungestört durch Iserlohn!

Leider konnte der Nazi-Aufmarsch in Iserlohn am heutigen Samstag nicht wie in Freiburg oder Potsdam verhindert geschweige denn behindert werden.

Dies war vor allem der Polizei zu verdanken, die sogar extra aus Thüringen angereist war, um den Faschoaufmarsch zu beschützen und jeden Widerstand an der wegstrecke der Nasen vereitelte.

So konnte die NPD NRW in aller Ruhe ca 3Stunden durch Iserlohn marschieren und ihre menschenverachtende Propaganda unter das Volk bringen. Auf der Nazidemo sprachen der Bundesvorsitzende der Nazis Udo Voigt, die sattsam bekannten nazikader Timo Pradel und Claus Crämer und der Schreihals der freien kameradschaften Hartmut Wostepatsch (oder so ähnlich).

Antifas aus Iserlohn, Hagen etc. ... wo wart Ihr???? Sowas in Zukunft bitte besser planen. Der Aufmarsch der Faschos war monatelang bekannt. Die bürgerlichen Gegenveranstaltungen in Iserlohn machten (soweit mir berichtetwzrden) keine Anstalten auch nur im entferntesten den gespenstischen Aufzug der Faschos zu verhindern. Bitte demnächst eine bessere Planung.

So, gehe jetzt ins Bett. Zusammenfassend ist zu sagen: ca 200 nazis marschierten ungestört, antifaschistischer Widerstand gleich null und ich kam auch noch in PG.

Kein Fußbreit den Faschisten!
Nazi Aufmärsche auch in NRW verhindern !!!!

ERGÄNZUNGEN

ein paar korrekturen
Von: autonomer Antifaschist 15.09.2002 08:51

Antifas haben 65 Nasen gezählt. 200 hätte die NPD wohl gerne da gehabt... Das die bürgerliche Demo nicht in der Nähe des Nazitreffpunkts war stimmt auch nicht, die Abschlusskundgebung des BgR Iserlohn war auf der anderen Seite der (recht kleinen) Innenstadt, also höchsten 800 Meter entfernt. Die Mobilisierung war allerdings schwach, was wohl an den gleichzeitig stattfindenden Grossdemos in Köln und Kassel gelagen haben dürfte. Was allerdngs interessant war ist, das die Nazis nicht wie angekündigt vom Iserlohner Bahnhof aus losmarschierten, sondern von da aus erst mit dem Zug in die Iserlohner Heide (Wohngebiet) fuhren, um dort einmal um den Block liefen. Ob das jetzt ne neue Masche ist, auch bei Demos Schleusungspunkte anzugeben, oder ob sie einfach nur Schiss hatten muss wohl noch mal überlegt werden....

Realistisch bleiben
Von: mir 15.09.2002 10:02

Also da sollten auch wir mal ehrlich bleiben, 65 nasen hätten die Antifas wohl gerne gehabt. Ich stand am Faschoumzug und die im Bericht erwähnten 200 kommen der ganzen Sache näher als 65. Ob es jetzt genau 200 waren, weiß ich nicht, aber 150- bestimmt!

Auch ist es wirklich nachzuprüfen, was es mit den Faschotreffpunkten auf sich hat: Die sind wirklich mitten durch Wohngebiete gelatscht und das ist schließlich das, was die wollen.


Polizei "informiert"
Keine Satire! Echt!


Polizeiflugblatt für den 14.09.02

Ihre Polizei informiert zur Demonstration am 14.09.2002 in Iserlohn

Die Ausübung der Grundrechte auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Artikel 8 Abs. 1 des Grundgesetzes garantiert jedem Deutschen das Recht, sich friedlich und ohne Waffen zu versammeln. Die Polizei steht in diesem Zusammenhang im besonderen Blickfeld der Öffentlichkeit. Sie hat als zuständige Behörde für das Versammlungsrecht ein Verbot bzw. Auflagen zu prüfen. Die Polizei ist dabei zur Neutralität gegenüber den inhaltlichen Aussagen der Versammlungen verpflichtet.

Das Bundesverfassungsgericht hat am 11.04.2001 in einer Presseerklärung zu einer Kundgebung von Rechtsextremisten u.a. erklärt:

"Wird die Grenze zur Strafbarkeit von Meinungsäußerungen nicht erreicht, kann weder eine Meinungsäußerung noch eine Versammlung, in der derartige Meinungen geäußert werden, wegen Verstoßes gegen die öffentliche Ordnung verboten werden. Artikel 5 Grundgesetz (Meinungs- und Pressefreiheit) schützt auch Kritik."

Wir - die Polizei- sind für Sie da!
- Wir werden die Ausübung Ihrer Grundrechte gewährleisten und den Parteien, Verbänden und Vereinen die Möglichkeit geben, sich in Iserlohn zu präsentieren.
- Wir werden die Teilnehmer an Demonstrationen und Unbeteiligte vor Gewalttätigkeiten schützen.
- Wir werden Straftaten und Störungen im Zusammenhang mit Demonstrationen verhindern.
Helfen Sie uns dabei!

Der Landrat als Kreispolizeibehörde-Lüdenscheid-
Impressum: Kreispolizeibehörde Lüdenscheid, Iserlohn, Friedrichstraße 70