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Es war einmal...eine liebliche kleine Anarchistin, so um die 17, in der Blüte ihrer Jugend, voll der freiheitlichen und menschlichen Ideale, genau wissend, was mit dieser Welt im Argen liegt und wie man es besser machen könnte. Dieses Mädchen wohnte noch zu Hause bei ihren Eltern, und eines Tages nahm ihre Mutter sie beiseite: "Kind, um glücklich zu werden, gibt es nur einen Weg für Dich. Du mußt mit 18 einen jungen, gutaussehenden, fleißigen, strebsamen, karrierebewußten Mann heiraten, mit 19 einen Buben und mit 20 ein Mädel gebären, die Du zu Hause versorgst, während Dein Mann sich in unserer Firma hocharbeitet, um sie eines Tages zu übernehmen." Denn es war so, daß diese Familie die Inhaberin einer gutgehenden Werkstatt war, und darüber hinaus die wohlhabendste Familie der ganzen Stadt. Die Tochter aber antwortete: "Nein, das ist nichts für mich, ich möchte über mein Leben selbst entscheiden, und Euer Spießbürgertum kann mir gestohlen bleiben!" So zog sie von zu Hause fort, um in einer Landkommune ihr Glück zu suchen. Die Mutter war darüber so enttäuscht, daß sie fortan jeden Sonntag in der Kirche eine Kerze für die verlorene Seele ihrer Tochter aufstellte. Der Vater aber liebte nichts so sehr, wie sich in seinem Reichtum, seinem Status und seinem Prestige zu sonnen. Er verfügte über einen Spiegel, dem geheimnisvolle magische Kräfte innewohnten, und jeden Abend nach vollbrachtem Tagewerk stellte er sich davor, zupfte seine seidene Krawatte mit der goldenen Krawattennadel zurecht, und fragte: "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Reichste im ganzen Land?" Und der Spiegel antwortete: "Du, Karl-Heinz, Du bist der Reichste!" Aber an dem Abend des Tages, als seine Tochter fortzog, antwortete der Spiegel auf die Frage "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Reichste im ganzen Land?" mit: "Du, Karl-Heinz, Du bist der Reichste hier! Aber der Hauptaktionär von Daimler-Benz, hinter den Banken, bei den sieben Bonzen, ist noch tausend mal reicher als Du!" "VERDAMMTE IMPERIALISTISCHE KAPITALISTENSCHWEINE !!!" entfuhr es ihm mit neidverzerrtem Gesicht, denn er hatte einiges Vokabularium seiner abtrünnigen Tochter aufgeschnappt. Und er nahm seinen Bürosessel und zerschmetterte den Spiegel in tausend Scherben. Doch daraufhin verließ ihn das Glück, seine Arbeiter wurden krank und begannen, schlampig zu arbeiten, es kamen keine neuen Aufträge mehr rein, und schließlich ging die Firma pleite. Doch das ist eine andere Geschichte, die soll ein ander Mal erzählt werden. Die kleine Anarchistin ließ dies alles unberührt, denn sie zog mit einem fröhlichen Liedchen auf den Lippen durch die Welt: "Pflasterstein Auf ihrer Reise kam sie eines Tages an einem gewaltigen, hohen, schimmernden Gebäude vorbei, ganz aus Glas, Stahl und Beton. Da ihre Füße schmerzten und ihr Magen grummelte, ging sie hinein, um sich ein wenig auszuruhen, da es nun auch noch anfing zu regnen. Doch die Empfangsdame teilte ihr mit, daß dieses Gebäude der Hauptsitz der sieben Bonzen sei, die zur Zeit jedoch auf einer Firmenkonferenz in Rio DeJaneiro wären, und sie sich deshalb gefälligst zum Teufel scheren und mit ihren schmutzigen Füßen nicht den teuren Perser in der Empfangshalle verunreinigen solle. In diesem Moment klingelte aber das Telefon, die kleine Anarchistin schlich sich an der abgelenkten Empfangsdame vorbei, und ging hinauf in die Büros. "Nein, wie edel hier alles eingerichtet ist!", staunte sie. "Wer so schön lebt, kann doch nicht böse sein!" Und sie ließ es sich wohlergehen. Etwas später kehrten die sieben Bonzen in ihrem Privatjet zurück,
und als sie ihr Büro betraten, blieben sie wie angewurzelt stehen. Zu dieser Zeit begab es sich, daß ein dynamischer Jungunternehmer, dessen Vater der Mineralölkonzern gehörte, dessen Onkel die Automobilfabrik besaß, dessen Cousin der Betreiber des Kernkraftwerks war, dessen Großvater im Umweltministerium das Sagen hatte, dessen bester Freund der Bruder des Polizeipräsidenten war, daß dieser dynamische Jungunternehmer in den Markt für alternative umweltfreundliche Solarzellen-Elektroautos einsteigen wollte, um gleichzeitig die regenerativen Energieerzeugungsformen weiter voranzutreiben. Und es setzte ein großes Heulen und Zähneklappern in seiner Verwandtschaft ein. Der Cousin, also der Betreiber des Kernkraftwerks, sprach: "Knusper knusper knäuserk, wer knabbert an meinem Kernkraftwerk? Meine Milliarden-Investitionen, Schmiergelder, Demonstrationsniederschlagungen, soll das alles für die Katz' gewesen sein?" Und vor Schreck mißachtete er sämtliche Genehmigungsverfahren und Umweltauflagen, und verbuddelte seinen verseuchten Atommüll im Stadtwald. Der Onkel, also der Besitzer der Automobilfabrik, sprach: "Dafür sind meine Produktionsanlagen nicht ausgelegt, dafür müßte ich mehr Personal einstellen, das wäre eine Konkurrenz zu meiner sonstigen Autopalette, was das wieder kostet!" Und vor Schreck strich er sämtliche Forschungsgelder für benzinsparende Motoren und investierte stattdessen in PS-starke Nobelkarossen. Der Großvater, also der Chef des Umweltministeriums, sprach: "Meine Bestechungsgelder, Spenden, mein Einfluß und meine Macht, wenn sich das durchsetzt und ich entlassen werde!" Und vor Schreck ließ er den Umweltskandal des Chemiekonzerns in den Medien verharmlosen und vertuschen. Der Vater, also der Besitzer des Mineralölkonzerns, aber sprach: "Was wird aus meinem Benzin? Meine Tankstellenkette, meine Bohrtürme in der Nordsee, meine Tankerflotte?" Und vor Schreck verdoppelte er die Benzinpreise. Als jedoch der Finanzminister davon hörte, sprach er: "Um Gottes Willen! Unsere Konjunktur wird den Bach runtergehen!" Und vor Schreck rief er: "Goldesel, werde gemolken!", und erhöhte die Mehrwertsteuer von 15 auf 30 Prozent. Und sie alle jammerten gemeinsam: "Wie sollt ich reich sein? Ich sprang nur über Gewerkschaftsforderungen und Umweltschutzmaßnahmen und fand kein einzig Geldscheinlein! Meh! Meh!" So nahm der Vater des dynamischen Jungunternehmers seinen Sohn beiseite: "Sohn, Du darfst Dir das teuerste Mobiltelefon aussuchen, das Du haben möchtest, wenn Du die Finger von dieser Sache läßt." Doch der Sohn, der bereits fünf Handys an seinem Gürtel hängen hatte, antwortete: "Vater, so kann das nicht weitergehen! Unsere Umwelt wird zerstört, unsere Lebensgrundlagen vernichtet, das Ozonloch bedroht unsere Gesundheit, der Treibhauseffekt läßt die polaren Eiskappen schmelzen und die Meeresspiegel steigen, Millionen von Menschen verhungern, während wir immer reicher und dekadenter werden, und die Verhungernden noch rücksichtslos ausbeuten!" Als der Vater dies hörte, diffamierte er seinen eigenen Sohn öffentlich als antidemokratischen linken Krawallmacher und verblendeten Kommunisten, und alarmierte den Neffen seines Kegelbruders, der eine hohe Stelle im Amt für Verfassungsschutz einnahm. Dieser ließ vom Verfassungsgericht eine Vollmacht für den Polizeipräsidenten ausstellen, der ja der Bruder des (ehemals) besten Freundes des dynamischen Jungunternehmers war, und dieser rief: "Knüppel, aus dem Sack!" Und seine uniformierte Truppe zog aus und versetzte dem dynamischen Jungunternehmer einen Schlag mit ihrem magischen Gummiknüppel. Darauf versank er in tiefen Schlaf, und mit ihm alle seine Mitarbeiter, alle Umweltschutzgruppen, Bürgerinitiativen, linke und linksextreme Randgruppen, alle kritischen Journalisten und Schriftsteller. Um seine Firma herum wuchs ein undurchdringlicher Dschungel aus Natodraht, Tretminen und bewaffneten Wachtürmen, und auch alle Forschungsprojekte und Experimente für alternative Energieformen und umweltfreundliche Produkte versanken im Dickicht. Der Vater setzte sich nun mit seinem Schwager in Verbindung, der die Aktienmehrheit des Medienkonzerns in Händen hielt, dem die übriggebliebenen Zeitungs- und Buchverlage, sowie die Rundfunk- und Fernsehanstalten angehörten, und sie kamen überein, daß diese subversiven Ideen niemals wieder an die Öffentlichkeit dringen und mit keinem Wort mehr erwähnt werden dürften. Aber was ist eigentlich aus der kleinen Anarchistin geworden? Nun, nach vielen weiteren Abenteuern mit Polizisten, Skinheads, Managern, Politikern, Soldaten und der "Bild" fand sie schließlich ihre ersehnte kleine Landkommune, in der sie mit offenen Armen empfangen wurde. Sie lag in einem lieblichen, verwilderten und unberührten Wäldchen auf einer Lichtung mit saftig grünem Gras und vielen bunten duftenden Blumen, durchflossen von einem klaren, sauberen rauschenden Wildbach. Sie hatten zwei Kühe, eine Ziege und mehrere Hühner, die ein freilaufendes glückliches Leben führten. Dazu hatten sie sich eine kleine Solaranlage und ein Windrad gebaut, so daß sie es auch im Winter schön warm hatten. Sie bauten ihr eigenes Gemüse und Getreide an, und hatten auch eine kleine Cannabis-Pflanzung. So lebten sie naturverbunden, in gegenseitiger Rücksicht glücklich und zufrieden. Leider wurde der Platz bereits nach einem Monat mit Panzern, Wasserwerfern und Tränengas geräumt, und der Wald wurde abgeholzt und zubetoniert, da genau an dieser Stelle eine Autobahn, ein Flughafen und ein Kernkraftwerk gebaut werden sollten. Die kleine Anarchistin wurde wegen Besitzes und Konsums von illegalen Drogen ins Gefängnis gesteckt, wodurch uns leider unsere Heldin abhanden gekommen ist, die den dynamischen Jungunternehmer aus seinem verfluchten Gefängnis hätte befreien und gemeinsam mit ihm die Welt hätte retten können. Nach letzten Meldungen ist es auch mehreren extremistisch-militanten Splittergruppen mit Molotow-Cocktails und selbstgebastelten Sprengkörpern nicht gelungen, in den Dschungel vorzudringen. Im Gegenteil, mit jedem gewonnenen Meter wurde das Dickicht nur noch größer und dichter. So spielt das Leben... Ende |
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Mein besonderer Dank geht an Quetsch-Man, dem ich die erste Strophe des Liedes (zur Melodie von "Hänschen Klein") hinterrücks und ohne Copyright-rechtliche Moral geklaut habe. Da es sich dabei um die einzige Strophe handelte, für die noch ein Rest an Erinnerung vorhanden war, habe ich die zweite Strophe in Ermangelung sangestechnischer Fähigkeiten unter Zurücklassung zahlreicher Gehirnzellen selbst dazugelogen. |
Wir grüssen alle Feindinnen und Feinde der Hartz-Kommission und werfen unfreundliche Blicke in Richtung dieser Kirche, in der der ganze Schwachsinn übergeben wird.
Übergeben wollten wir uns schon, als wir das erste Mal in der Zeitung von der Hartz-Komission lasen. Und dem VW-Vorstandschef hätten wir am liebsten ins Gesicht gekotzt, als wir uns die grandiosen Ideen zur Bekämpfung der Arbeitslosen genauer angeschaut haben. Doch leider ist der gute Mann in dieser Hinsicht schlecht erreichbar und so mssen wir uns zur Zeit noch damit begnügen, Widerspruch auf sie Strasse zu tragen und zu schaün, dass die ganze Sache nicht so reibungsfrei abluft, wie Komission und Regierung das gerne hätten.
Unsere Ablehnung der Hartz-Papiere zu begründen ist nicht schwer: Weder wollen wir nach sonstewo ziehen, weil dort ein miesbezahlter Job winkt, noch haben wir Interesse daran uns als Subunternehmer - im Hartz-Neusprech "Ich-AG"- zu etablieren und danach Probleme mit dem Arbeitslosengeld zu haben. Wenn es das dann noch so geben sollte und nicht vollständig mit der Sozialhilfe zusammengelegt ist. Wenn wir Arbeit haben, können wir kein Interesse daran haben, wenn bisher nach Tarif bezahlte Arbeit durch Zeitarbeit ersetzt wird oder wenn im schon bestehenden prekären Bereich der Druck auf die Löhne ständig steigt, da immer mehr Menschen gezwungen sind, die letzten Drecksjobs anzunehmen.
Jetzt aber stehen wir hier mit Transparenten, halten Reden und starren auf diese Frechheit wie das Kaninchen auf die Schlange und fragen uns, wie es soweit kommen konnte. Es gab da ja mal eine Zeit, wo Unternehmer und Staat begründete Angst vo den Arbeiterinnen und Arbeitern hatten, wo eine starke Arbeiterbewegung vorhanden war und damit auch die Gefahr, dass diese sich eines Tages über die bürgerlichen Gesetze hinwegsetzen und das Eigentum an Produktionsmitteln abschaffen könnte. Weshalb Zugeständnisse nötig waren und Lohnarbeiterinnen und Lohnarbeiter einige soziale Rechte erkämpfen konnten.
Heute dagegen ist diese Bewegung schwach. Führende DGB-Funktionäre diskutieren freudig über die Untergrabung der Existenzgrundlage ihrer eigenen Mitglieder. Und auf die manchmal noch ausgesprochene Drohung mit der Revolution erntet man nur ein müdes Lächeln. Und da der Druck nicht da ist, können uns früher erkämpfte Rechte wieder genommen werden.
Das ist allerdings kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken: Im Gegenteil. wenn wir es mit dieser Kundgebung schaffen, unseren Widerstand zum Hartz-Papier in die Öffentlichkeit zu bringen, mehr Menschen zu ermutigen, sich gemeinsam gegen Ämterschikane und Lohnabbau zu wehren und damit zumindest die Gewerkschaftsspitze in Erklärungsnot zu bringen, ist einiges erreicht. Auch wenn die Chancen schlecht stehen, das Hartz-Papier jetzt zu kippen, sollten wir hier und heute damit beginnen, uns anhand unserer Probleme als Lohnabhängige und Arbeitslose zu organisieren um wieder eine ernsthafte Bedrohung für Staat und Kapital zu werden. dass wir dabei nicht bei forderungen nach ein paar Euro mehr Lohn oder ein bisschen weniger Schikane auf dem Amt stehenbleiben dürfen, ist klar, auch wenn wir für Dinge kämpfen, die uns hier und jetzt praktisch was nützen, natürlich notwendig sind.
Wir wollen nicht ein bisschen Schikane, sondern überhaupt keine! Wir wollen uns nicht nur etwas weniger ausbeuten lassen sondern überhaupt nicht! Wir wollen keinen sozialeren Kapitalismus, sondern die Abschaffung eines Gesellschaftsystems in dem Herrschaft von Menschen über Menschen stattfindet!REVOLUTIONÄRE GEWERKSCHAFTEN AUFBAUEN!!!
Allgemeines Syndikat in der FAU*IAA Berlin
Erziehung, Schule, Ausbildung - So nicht!
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Von Geburt an wird mensch einem System von Manipulationen ausgesetzt, die das Ziel haben, ihn für den Staat möglichst gefügig und brauchbar zu machen. Die erste Station dieser Formungsversuche stellt in der Regel die Familie dar. Diese wird nicht zu Unrecht als die "Keimzelle des Staates" bezeichnet, da sie im Kleinen vorlebt, was im Großen das System des Staates ausmacht. Mensch werden so schon von Anfang an Rollenverteilungen (Mann:Frau) und Autoritätsverhältnisse eingeprägt, die dann später für denStaat nützlich sind, um seine "Schäfchen" unter Kontrolle zu halten. Auch werden mensch hier bereits die kapitalistischen Grundregeln (schön brav sein, dann gibt's eine Playstation oder gar ein Kinderhandy) beigebracht. Trotz allem stellt die Familie für den Staat einen gewissen Unsicherheitsfaktor dar, da hier kein direkter Zugriff auf die Entwicklung junger Menschen gegeben ist, und es somit möglich wäre, daß Eltern diese in anderer Form als gewünscht aufwachsen lassen würden. Aus diesem Grund versucht der Staat die Erziehung der Kinder verstärkt in seine Hände zu bekommen. Dabei kommt ihm die Entwicklung weg von der Großfamilie (die hiermit wahrlich nicht beschönigt werden soll) hin zu immer kleineren, stärker isolierten Einheiten, in denen es kaum mehr den klassischen "familiären Zusammenhalt", der hier ebenfalls nicht positiv dargestellt werden soll, da Familie immer ein Ausdruck von Besitzverhältnissen ist, gibt, sehr gelegen. Andererseits werden durch die zunehmende Verstaatlichung der Erziehung die Eltern entlastet, und somit in ihren Jobs produktiver. Also müssen Kinder in den Kindergarten, wo sie lernen, auch anderen Leuten zu gehorchen, wo begonnen wird, jedes eigenständige Denken oder jegliche (für den Staat unproduktive) Kreativität durch Disziplinierungsmaßnahmen (z. B.: Mittags auf Befehl schlafen) zu unterdrücken und wo die sexistische Teilung Mann:Frau durch Mädchen- und Bubenecke und durch geschlechtsspezifische Spiele (Puppen vs. Feuerwehrautos) vorangetrieben wird. Die Schule beginnt...Vom Kindergarten wird mensch in die Volksschule weitergereicht. Spätestens hier wird einem/r der letzte Rest an Persönlichkeit ausgetrieben. Es sollen normierte Wesen geschaffen werden, die für den Kapitalismus als kritiklose Arbeitsbienen optimal verwertbar sind, und somit (passiv) die bestehenden ungleichen und unfreien Verhältnisse bewahren. Außerdem soll jedes kreative, also im Ansatz revolutionäre Denken, im Keim erstickt werden. Die Schule erfüllt also eine Art von Kasernenfunktion: die Schule als Auswahlmechanismus zur Verwertbarkeit von Menschenmaterial (wie am deutlichsten an berufsbildenden höheren Schulen zu bemerken ist, wo nicht mal mehr versucht wird, diesen Umstand zu bestreiten). Nur darum, und nicht um einen vorgeschobenen und sowieso bedenklichen Bildungsanspruch geht es im ganzen Schulsystem (an Universitäten geht es dann auch um Bildung von Eliten). Oder glaubt wirklich jemand,daß es für das minimale Wissen, das mensch nach der Matura besitzt, 12 Jahre (mindestens) Schule (und meist noch 2 Jahre Kindergarten dazu) bedarf? Doch selbst dies spärliche Wissen verschwindet nach kürzester Zeit aus dem Gedächtnis, da dieses nicht in der Absicht, Inhalte zu vermitteln, gelehrt wurde, sondern nur um den SchülerInnen einzubläuen, ausschließlich in vorbestimmten Bahnen zu denken, von zweifelhaften "Autoritäten" Vorgegebenes kritiklos zu übernehmen. Nachfragen ist hier logischerweise unerwünscht und eigenständiges Denken behindert den (ach so wünschenswerten) reibungslosen Ablauf des Unterrichts. Schule und KonsumwahnSpätestens in der Volksschule lernen sich Kinder dem Konsumwahn unterzuordnen, sei es der Besitz von Computerspielen, die Kenntnis von bestimmten Fernsehserien oder das Tragen modegerechter Kleidung. Der Besitz von prestigeträchtigen Dingen bestimmt die soziale Stellung der Kinder in ihrem Umfeld (Schulklasse, FreundInnenkreis...). Diese Tendenz wird auch noch unterstützt, indem sich jetzt die Schulen auch durch Anbringen von Werbetafeln (von Coca-Cola über (Kinder-)Handy und Fahrschulen bis Banken) finanzieren. Der Schluß, den wir ziehen müssen: Spätestens in der Schule wird das Konsumverhalten geprägt: Kaufen, Kaufen, Kaufen. Und SchülerInnen sind ein großartiges KundInnenpotential, entweder das Taschengeld reicht, oder es gilt zu Quengeln bis die eltern zahlen. Freier Zugang zu "Bildung"?Der immer wieder vom Staat propagierte freie Zugang für jede/n zu "Bildung" ist eine Lüge. Gerade nach den Sparpaketen können sich immer weniger Familien, und insbesondere alleinerziehende Mütter, leisten, ihre Kinder in die AHS und auf die Uni zu schicken, ohne sich finanziell zu überlasen. Selbstbehalte, Streichung der Freifahrt, Begrenzung des Anspruchs auf Kinderbeihilfe u.s.w. zwingen immer mehr PflichtschulabsolventInnen, sich einen Job zu suchen. Nur für Menschen aus reichem Haus ist es problemlos möglich, in den "Genuß" aller Bildungsmöglichkeiten zu kommen. Alle anderen haben mit erheblichen Hürden und Problemen zu kämpfen, oder haben aus ihrer sozialen Situation heraus erst gar nicht die Möglichkeit es zu versuchen. Um das einmal für alle Zeiten klarzustellen: Nicht weil mensch zu dumm ist, fliegt sie/er durch, sonder weil mensch sich nicht gut genug in dieses unterdrückerische System einfügen kann. LehrerInnen und DirektorInnen sind Autoritätspersonen, denen bedingungslos zu gehorchen ist, mehr noch, sie sind innerhalb der Schule Götter, die sich nicht einmal um die eigenen Schulgesetze kümmern müssen, wie wohl jede/r aus eigener Erfahrung weiß. Natürlich kann mensch sich dann wehren, und natürlich kann mensch sich dann beschweren, und vielleicht wird mensch dann sogar auch noch Recht gegeben, nur wird mensch dann in der Schule sehr bald sehr große Probleme bekommen, und meistens dann auch "freiwillig" sehr schnell die Schule wechseln. In diesem Sinne ist die Schule eine Art rechtsfreier Raum, in dem nur ein Gesetz gilt: Das Gesetz der bedingungslosen Unterordnung, das zur Zerstörung der individuellen Persönlichkeit führen soll. "Soll" deswegen, da es dieses Ziel noch immer nicht bei allen Menschen erreicht, es gibt immer noch einige "Ausreißer", aber es ist am "besten" Weg dazu, noch unauffälliger zu manipulieren, wie sich auch am Phänomen der"Wahlpflichtfächer" zeigt (der Name ist bezeichnend): da wird eine Wahlmöglichkeit vorgegaukelt, die lediglich darin besteht, aus einem vorgegebenen Fragenkatalog mehrere Spezialgebiete auswählen zu müssen, die dann aber meistens - aus wie auch immer gearteten Gründen - doch nicht machbar sind. Es soll hier gar nicht abgestritten werden, daß es durchaus auch veränderungswillige LehrerInnen gibt, doch haben diese durch die Rahmenbedingungen und den gleichschaltenden Druck des Systems keinerlei Chance, verbessernd zu wirken, und enden meist so, daß sie beginnen, sich selbst zu belügen und sich bereits riesig zu freuen, wenn sie nur einmal im Jahr ein Projekt mit etwas Restoriginalität genehmigt bekommen. Auch ist dieAusbildung an den Universitäten dermaßen schlecht (dort lernt mensch, kompliziert zu sprechen, damit eine/n später die SchülerInnen nicht mehr verstehen, oder so ähnlich), daß es kaum möglich ist, aus diesem Einheitsbrei auszubrechen. Und BHS-LehrerInnen müssen meist einen einwöchigen Schnellsiedekurs inPädagogik (die selbst sehr seltsam ist, denn was ist Pädagogik sonst als die Lehre von der geschickten Manipulation der SchülerInnen) belegen, bevor sie auf ihre "Schützlinge" losgelassen werden. Aus all dem zeigt sich, daß dieses System nicht verbesserbar ist, Fehler können nicht durch Reformen verbessert werden, denn: das System an sich ist der Fehler. Die einzige Lösung kann daher nur die vollkommene Zerschlagung des Schulsystems sein, einhergehend mit der Schaffung eines Informationsangebotes, das auf freiwilliger Basis, eben nicht nach Lehrplan, nicht mit Anwesenheitspflicht und ganz sicher ohne Leistungszwang und Benotungssystem, genutzt werden kann. Entgegen allen ZweiflerInnen sind wir der Meinung, daß dieses Angebot genutzt werden würde, da mensch eigentlich wißbegierig ist, bevor ihm das in der Schule ganz gründlich ausgetrieben wird. Innerhalb des kapitalistischen Systems wird dies aufgrund der staatlichen überwachungen (Prüfungen und sonstige Leistungsnachweise) nicht möglich sein, aber wir sollten zumindestens versuchen, das staatliche Monopol auf Wissen und Wahrheit zudurchbrechen, um der einseitigen staatlichen (Des-)Informationspolitik etwas entgegenzusetzen. Wir sind der Meinung:
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Kinder sind keine Fässer, die gefüllt,
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