Protestaktionen zum Jahrestag des 1. Weltkrieges

In Dortmund führt am ersten August-Wochenende 2014 die Anarchistische Föderation Rhein/Ruhr verschiedene Veranstaltungen unter dem Motto “Heute wie vor 100
Jahren: Krieg dem Krieg! Für die soziale Revolution!” durch, um an den
Ausbruch des 1. Weltkrieges zu gedenken und gegen Kriege und Militär ein
deutlisches Zeichen zu setzen.

Die verschiedenen Gruppen aus dem ganzen Ruhrgebiet, die in der
Anarchistischen Föderation Rhein/Ruhr organisiert sind, haben sich dazu
entschieden diese Kampagne gemeinsam zu organisieren, da ihnen das
herkömmliche Gedenken nicht weit genug gehe und viele Ursachen von Kriegen
verschwiegen würden, erklärt Nina Schnürmann von der AFRR. “Oft bekommen
wir den Eindruck, dass der Krieg wegen einer ungünstigen politischen Lage
und der Ermordung eines österreichischen Thronfolgers einfach ausgebrochen
sei wie eine Naturgewalt. Allerdings gab es 1914, wie in allen Kriegen,
Menschen und Institutionen, die davon profitierten und die ein Interesse
am Krieg hatten” erklärt sie weiter. Dazu zählen nach Meinung der
Aktivisten die Rüstungsindustrie, Menschen mit Großmachtphantasien in der
Bevölkerung aber auch der Staat selbst, der sich mit Krieg immer wieder
seine Macht ausbaue.

Mit der Kampagne sollen ganz klar Bezüge in die heutige Zeit gezogen
werden. “Gerade dadurch, dass uns die Bundeswehr immer wieder in
Universitäten, Schulen und Werbung begegnet und die Zeitungen voll mit
Kriegsmeldungen sind, ist es leicht sich an Armeen und Krieg zu gewöhnen.
Wir glauben aber, dass gerade die Schrecken des 1. Weltkrieges ein
deutliches Mahnmal sein müssen und dass Militarismus immer barbarische
Folgen für die Menschen hat.” sagt Nina Schnürmann.

Am Anfang des Wochenendes steht am Freitag, den 1. August und damit der
100. Jahrestag des deutschen Kriegseintritts, um 18 Uhr eine Kundgebung an
den Dortmunder Katharinentreppen gegenüber des Hauptbahnhofs, auf dem
Programm.
Samstags wird es Abends im Taranta Babu einen Vortrag zum Widerstand gegen
den 1. Weltkrieg und eine Gedichtelesung geben.
Das Wochenende soll am Sonntag im Langen August mit Vorträgen zu dem
Kriegsausbruch in Dortmund und dem Wesen von Kriegen heutzutage, einer
Lesung von Gedichten aus der Zeit 1914-1918 und einem Workshop über
Aktivitäten gegen Militarismus enden. In einem sind sich die Organisatoren
aber sicher: “Um dauerhaft Frieden zu schaffen müssen die sozialen
Ungleichheiten und die Abhängigkeiten von Menschen angegangen werden. Auch
das haben wir durch die intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte
gelernt.”

Auf der offiziellen Internetseite http://krieg-dem-krieg.fda-ifa.org gibt es
alle weiteren Informationen zur Kampagne.