Monotheistische Religionen zeichnen sich dadurch aus, dass sich der „Gläubige“ *1 einer einzigen, kosmischen Zentralgewalt unterwirft.
Diese Gewalt bestimmt das Leben und es gibt stets eine Überlieferung mit gewissen Verhaltensgrundsätzen, die den Rahmen des Lebens strikt regeln. Diese Ergüsse sind nicht konsequent erfüllbar, was die Fehlbarkeit des „Gläubigen“ offensichtlich machen soll. Das wiederum führt zu der absurden Annahme, der „Gläubige“, dem etwas fehlt (Die Unfehlbarkeit), braucht deshalb Gott, Jahwe, Allah und wie sie alle heißen, um das Leben zu meistern.
Die Gesellschaft hat in ihrer Masse stets so argumentiert, dass der Mensch das Problem sei – nicht aber die zur jeweiligen Zeit vorherrschende Idee. Man könnte annehmen, dass die Stellung einer Idee über den Menschen durch die Religionen entstanden ist, weil diese lebensfeindliche Umwertung Grundlage aller Religion ist.
Im Folgenden wollen wir auf einen speziellen Sachverhalt eingehen, der etwas mit der Zentralgewalt der einzelnen „Glaubensrichtungen“ zu tun hat.
Zuerst einmal fällt auf, dass es immer den einen „Herrn“ gibt. Der ist aber stets anonym, was mit dem „Bildnisverbot“ begründet wird, welches in diversen Religionen existiert. Man kann ihn nicht wahrnehmen und wer das versucht betreibt sowieso „Blasphemie“.
Nun, vielleicht sollte man, um ein besseres Verständnis von der antizivilisatorischen Wirkung von Religion zu erlangen das Ganze einfach wörtlich nehmen. Da wird kein „Gott“ angebetet – selbst in der Religion nimmt keiner Gott als elementares Wesen (Im Grunde wissen das sogar die verballertsten „Gläubigen“) ernst. Nein, es geht eher um die Unterwerfung unter das Prinzip der Herrschaft. Die sklavische Lebensunlust der religionsstiftenden Schreiber hat sie in eine Zwickmühle gebracht. Zur Zeit der Niederschreibung der religiösen Texte hatten sie bereits „weltliche“ Herren – denen musste man schmeicheln und so erfanden sie die unfassbaren, gestaltlosen Götter. Stets wandelbar und mit ihrem fleischgewordenen Sprachrohr des „weltlichen“ Herrschers. Damit war zB der entsprechende König zufrieden.
Ärger gab es vielleicht mit „Jesus“ aber wie das so ist, mit den Ausnahmen und den Regeln.
Zum Zweiten ist dadurch in Frage gestellt, ob die verschieden benannten Religionen in einer gesunden und lebensbejahenden Weltsicht als verschiedenartig gehandhabt werden sollten.
*1 das Wort „Gläubige“ ist deshalb in Anführungszeichen gestellt, weil es bei nüchterner Betrachtungsweise zu Missverständnissen führen kann. Das rührt daher, dass es einfach viel zu ungefährlich wirkt. Irgendwo beginnt in unserem Leben immer ein bißchen Glauben und so denken wir, dass es ganz alltäglich ist, zu „Glauben“. Leider nutzen das die Religionen aus, um uns näher und sinnvoller zu erscheinen, wenn sie von sich behaupten, ebenfalls „Glauben“ zu sein.
Das Problem ist, dass der Gläubige ohne religiösen Realitätsverlust einfach einen Sachverhalt annimmt und den nachprüfen kann – sein Leben, seine Sozialisation, seine Libido sind dadurch noch nicht zerstört. Wenn ein „Gläubiger“ allerdings sein Leben einem Buch unterwirft, oder der Auslegung dessen durch seine „Herren“, dann geht’s mit ihm den Bach herunter. Dieser Umstand wird in den depressiven Handlungsweisen der meisten „Gläubigen“ sichtbar. Religionshörige Menschen sind zu 100% verhaltensgestört und nicht in der Lage ein Leben zu führen, dass in irgendeiner Art und Weise erfüllend oder genuss- und wohlbefindensfördernd ist. Die Tatsache, dass diese Psychopathen nicht in der Lage sind, das einzusehen, weil sie entweder vergessen haben, was Lebensgenuss ist, oder schlimmer noch, es vor ihrem Eintritt in ein religiöses Sterben, nie erfahren haben, macht die Sache nicht besser.
Also muss ein Wort her, dass tatsächlich in seiner Wirkung und Bedeutung ausstrahlt, was ein „Gläubiger“ darstellt. Wie man sieht, ist das in diesem kurzen Text bisher nicht der Fall.
Quelle: Pour ma Classe, 11.04.12