Die Linke stramm auf Kirchenkurs
Schwarze Katze, 15.06.17
Aufhebung kirchlicher Privilegien
Vom 09.-11.06.17 fand in Hannover der Bundesparteitag der Linkspartei statt. Dort wurde am 10.06.17 ein Antrag mit 196 Ja-Stimmen bei 185 Gegenstimmen mehrheitlich befürwortet, der die Aufhebung der kirchlichen Privilegien vorsah. Die Kirchenstaatsverträge, die den Kirchen gegenüber anderen Vereinen unverhältnismässige finanzielle Vorteile zuschustern, sollten abgeschafft werden. Warum sollen Atheisten und Andersgläubige als Steuerzahler Bischofsgehälter, christliche Indoktrination in Kindergärten, Theologischen Fakultäten, Seelsorge in Bundeswehr, Krankenhäusern und Gefängnissen mitbezahlen?
massiver Druck der Kirchenlobby
Der wortgleiche Antrag wurde einen Tag später, am 11.06.17 aufgrund massiven Drucks der Kirchenlobby innerhalb der Linkspartei mit 234 Nein- und 141 Ja-Stimmen aufgehoben. Im Vorfeld des Parteitages bekamen die säkularen Kräfte in der Linkspartei keine Gelegenheit an der Arbeitsgruppe mitzuwirken, die den religionspolitischen Teil des Programms verfasste. Die Kirchen haben Vorfeldorganisationen in den Parteien, um diese zu unterwandern und für die Kirchen vorteilhafte Beschlüsse zu erwirken, so auch bei der Linkspartei. Meistens heissen diese Organisationen AG Christinnen und Christen bei der XY-Partei.
Islamophilie als Grund für Kehrtwende
Der Grund für die Aufhebung des Beschlusses ist die Islamfreundlichkeit der Linkspartei, die dem Islam die gleichen Privilegien wie den Kirchen schenken möchte. Das geht nur, wenn den Kirchen die massiven finanziellen Vorteile erhalten bleiben. Berechtigte Islamkritik wegen Frauen-, Schwulen- und Nichtgläubigenunterdrückung wird bei der Linken meist mit dem Kampfbegriff islamophob diffamiert und in die rechte Ecke halluziniert. Die Religionsanhänger haben in der Linkspartei eine deutlich stärkere Position als die wenigen Säkularen. Besonders die parteiinternen linken Gruppen fds, das linksreformistische und sozialdemokratische Forum demokratischer Sozialisten und die trotzkistische Arbeitsgruppe Marx21 haben sich für die Aufhebung des Beschlusses eingesetzt um dem Islam dieselben Privilegien wie den Kirchen zu geben.
Es rettet uns kein höh’res Wesen
Früher war für die Linken die Arbeiterklasse das revolutionäre Subjekt der zukünftigen Revolution. Ganz offensichtlich streben die Arbeiter nicht nach revolutionären Veränderungen, sondern nur nach einem besseren Leben. Daher haben die Linken erst die Migranten und dann die Muslime als revolutionäres Subjekt auserkoren, wobei diese ebenso wie die Arbeiter nichts davon wissen wollen. Dabei werden die antiemanzipatorischen Anteile der Problemreligion Islam von den Linken verschwiegen oder schöngeredet. Die Linken haben sich sehr weit von ihren religionskritischen Ursprüngen entfernt. Alles was über den Islam und andere Religionen zu sagen ist, ist im Arbeiterlied der Internationale enthalten: „Es rettet uns kein höh’res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun. Uns aus dem Elend zu erlösen können wir nur selber tun!“
linker Obskurantismus
Für das religionsfreie Drittel der Bevölkerung ist die Aufhebung des religionskritischen Antrags ein eindeutiges Zeichen, wo die Linke steht. Die Linke befürwortet die finanzielle Unterstützung der Organisationen, die den obskuren Glauben an Teufel, Engel und Dämonen verbreiten. Damit stellt Die Linke sich auf die Seite des Obskurantismus. Obskurantismus steht im klaren Gegensatz zur Aufklärung und will die Menschen in geistiger Dämmerung halten. Obskuranten sind Finsterlinge.
Obskurantismus am Beispiel der Kathedrale von Notre Dame
Obskurantismus zeigt sich beispielsweise in der Architektur, so auf dem Fresko am Hauptportal der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Nachfolgend Hintergrundinfos über dieses Fresko und die dazugehörige obskure christliche Mythologie. Durch den Gesang der himmlischen Posaunen geweckt, gehen die auferweckten Toten aus ihren Gräbern zum Letzten Gericht. Erzengel St. Michael, der Führer der himmlischen Heerscharen und Schutzherr des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wiegt beim Jüngsten Gericht mit seiner Seelenwaage die Seelen der auferstandenen Toten, indem er Gut und Böse gegeneinander aufwiegt. Den Verdammten weist er den Weg in die Hölle und die guten gläubigen Christen kommen in den Himmel. Der kleine Dämon zu Füßen des Teufels versucht zu mogeln, um das Ergebnis zu verfälschen.
Fresko am Hauptportal der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Foto: Public Domain.