Schwarzmarkt wird blau
Schwarze Katze, 16.01.18
Tedi beliebt beim Prekariat
Tedi gründete 2016 die Kette black.de. Tedi und black sind Billiganbieter, die besonders bei Arbeitslosen und Geringverdienern Anklang finden. Tedi hat in Deutschland, Österreich, Slowenien, Slowakei, Spanien und Kroatien 1.700 Filialen. Tedi, welches 2003 ihr erstes Geschäft in Hagen eröffnete, gehört dem Tengelmann Ableger und Textildiscounter Kik, was Textilien aus Asien für das Prekariat verkauft. Tedi ist mehrheitlich im Eigentum der B.H. Holding GmbH des Kik-Gründers Stefan Heinig.
China Plastik-Importe
Kritiker bemängeln geringe Löhne der Beschäftigten, aus ökologischer Sicht den hohen Plastik- und Wegwerfanteil, die Qualität der Waren und die Herkunft der Plastikteile aus China, die um den halben Erdball geschifft werden. Tedi und black haben das Konzept der amerikanischen One Dollar Stores übernommen.
Ende von black
2017 kündigte Tedi das Ende von black an, wobei die 50 black Filialen, darunter auch die in Hemer, Iserlohn und Menden wieder zu Tedi umgeflaggt werden sollen. Die Marke black.de, die 1.000 Läden plante, wird also nach und nach vom Markt genommen. Black startete unter dem Slogan „Schwarzhandel für alle“ und als „erster legaler Schwarzmarkt“ aufgrund der Farbe im Markennamen. Immer mehr verdrängen Billiganbieter kleine Geschäfte in den Innenstädten und dominieren diese. Black startete als Antwort auf die von Finanzinvestoren kontrollierte niederländische Billigkette Action. Allerdings war Action schon überall vertreten, so dass black mit ähnlichem Angebot und viel kleinerem Filialnetz nicht gegen den übermächtigen Konkurrenten Action konkurrieren konnte.
Vielfalt geht verloren
Der Billigmarkt der Nonfood-Discounter von beispielsweise Action, Hema, black, Tedi, Kik, Woolworth und Zeeman ist zwar gross, steht aber unter einem hohen Konkurrenzdruck. Wenn black Tedi kannibalisiert und Kunden wegnimmt, kann es nicht klappen, so die Einschätzung von Kritikern. Auch wenn Black geht, hat Tedi vor weiter zu wachsen. Sie planen sich von 1.700 auf 5.000 Filialen zu vergrössern. Die Vielfalt im Einzelhandel geht immer mehr verloren, grosse Ketten dominieren das Geschehen. Im Lebensmittelhandel gibt es auch eine grosse Konzentration und kleine Tante Emma Läden gibt es kaum noch. Dadurch sehen Innenstädte fast überall gleich aus. Das Internet-Geschäft von amazon und anderen gibt den kleinen Einzelhändlern noch den Rest.
black.de am Hademareplatz 3 in Hemer. Foto: Schwarze Katze, 24.12.17