Verboten und verbrannt
„Wider das Vergessen! 10.Mai 1933: Bücherverbrennung“
Eine Ausstellung zum 85. Jahrestag der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933
Am 10. Mai 1933 inszenierten die Nationalsozialisten mit Hilfe der „Deutschen Studentenschaft“ die folgenschwerste Bücherverbrennung der deutschen Geschichte. Das Motto: „Wider dem undeutschen Geist“. Landesweit wurden an diesem Tag in den deutschen Universitätsstädten „undeutsche und volksschädliche“ Werke von jüdischen, marxistischen oder pazifistischen Autoren vernichtet. Zu den betroffenen Schriftstellern gehörten unter anderem Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Sigmund Freud, Franz Kafka, Erich Kästner, Heinrich und Thomas Mann, Karl Marx, Erich Maria Remarque, Stefan Zweig. Die Liste umfasste mehr als 130 Personen, deren Werke aus Bibliotheken und Buchhandlungen entfernt werden mussten. Während die Volksbibliotheken gründlich gesäubert wurden, wurde ein Teil der verbotenen Literatur sekretiert (weggeschlossen). Dadurch wurde ein Bestand überliefert, der immer noch für die Forschung wichtig ist. Die straff organisierte und ritualisierte Bücherverbrennung bildete den Auftakt zur Vertreibung und Verfolgung unzähliger Repräsentanten der deutschen und deutschsprachigen Kultur.
Das Stadtmuseum Iserlohn möchte an dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte erinnern und präsentiert aus Anlass des 85. Jahrestags vom 26. April bis zum 3. Juni 2018 die Ausstellung „Wider das Vergessen! 10.Mai 1933: Bücherverbrennung“ mit zahlreichen Erstausgaben der damals verbrannten Titel. „Bis heute ist zwar Vieles aufgearbeitet worden, jedoch ist die Bücherverbrennung von 1933 ein in diesen Dimensionen einmaliges Kulturverbrechen, das auch der Nachwelt vermittelt und in Erinnerung gerufen werden muss, z.B. durch mehr Präsenz in Schulbüchern und ähnlichen Materialien.“ Claus Friedrich
Die Ausstellung wurde von Claus Friedrich, Iserlohn, konzipiert. Er hat in mehr als 25 Jahren über 250 Originalausgaben von Büchern zusammengetragen, deren Autoren in jenen Tagen der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte inhaftiert, umgebracht oder ins Exil gezwungen wurden. Friedrich sieht in seiner Sammlerleidenschaft eine Selbstverpflichtung: „Ich möchte aufklären. Bis heute ist nicht vollständig aufgearbeitet, was schon vor dem 10. Mai 1933 und danach passierte“. Seine Bücher wurden bereits bei verschiedenen Veranstaltungen präsentiert. Der Eintritt ist frei.
Ausstellungsdauer: 26. April – 3. Juni 2018
Stadtmuseum Iserlohn, Fritz-Kühn-Platz 1, 58636 Iserlohn (Friedensfestplatz)
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr
Donnerstag 10.00 – 19.00 Uhr
Montags und an Feiertagen geschlossen.
Eintritt frei