Absage Friedensfestival 2020
Friedensfestival Iserlohn e.V., 04.05.20
Sicherlich ist es keine Überraschung mehr, aber zum Schutz unser aller Gesundheit wird es dieses Jahr keine neue Auflage des Iserlohner Friedensfestivals geben.
Das Team vom Iserlohner FriedensPlenum hat viel Arbeit und Herzblut in die Organisation des inzwischen 30. Friedensfestivals gesteckt. Leider hat uns die Entwicklung der Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Wir werden die vielen tollen Bands, die aus diesem Jubiläum ein besonders attraktives Festival machen sollten, versuchen zu überreden, dass sie bei dem Festival 2021 am ersten Wochenende im Juli wieder mitmachen. Allen Menschen auf der Erde wünschen wir, dass bis dahin wieder ein unbeschwertes Feiern möglich sein wird.
Der wirtschaftliche Schaden hält sich dank unserer freundlichen Partner sehr in Grenzen. Wir bedauern aber sehr, dass wir so nicht durch den ehrenamtlichen Einsatz unserer vielen Helfer einen Erlös für die Flüchtlingsarbeit und andere soziale Projekte erreichen können.
Viele von uns waren trotz der notwendigen Arbeiten für die Absage des Festivals spontan bei Iserlohn-hilft aktiv, als plötzlich die Tafel schließen musste und viele Menschen in Iserlohn, die diese brauchen, nicht mehr mit zusätzlichen Nahrungsmitteln versorgt werden konnten. In Windeseile konnte erst in der Flüchtlingshilfe eine kleine und dann mit Hilfe der Stadt eine größere Sortierstation für gespendete Lebensmittel aufgebaut werden. Leider konnten die Räume der Tafel dafür nicht genutzt werden. Wir beteiligen uns auch an der Belieferung von Menschen, die wegen Corona ihr Haus nicht verlassen sollen. Und durch die Gabenzäune konnte das Angebot zur kostenlosen Versorgung noch ausgeweitet werden.
Wir vom FriedensPlenum und Festivalverein haben bei der Verteilaktion gelernt, dass es wichtig ist brauchbares Essen vor dem Müll zu retten, dass dafür aber keine armen Menschen in unserem reichen Land anstehen sollten. Beispielsweise müsste der Hartz-IV Regelsatz nicht nur während der Corona-Krise erheblich erhöht werden. So könnten die auf Unterstützung angewiesenen Menschen selbst entscheiden, ob und was sie in einem Laden einkaufen wollen, oder sich daran beteiligen möchten, mit uns Waren zu verwerten, die in unserem Konsumsystem als nicht mehr marktfähig gelten. Hoffentlich können wir uns die solidarische Zusammenarbeit unterschiedlicher Einzelpersonen, Initiativen und Parteienvertreter in Iserlohn bewahren, die wir bei Iserlohn-hilft erlebt haben. Diese Zusammenarbeit hat jetzt schon weniger schmerzhaft gemacht, dass wir dieses Jahr nicht feiern können.
Wir schauen mit Optimismus ins nächste Jahr und freuen uns auf das dann kommende Friedensfestival. Wir wünschen allen Menschen viel Geduld und beste Gesundheit beim Ausstehen dieser Krise.